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Kapitel 81
O.k., vielleicht jetzt doch erst mal noch´n bißchen chronologisch.
Ich erinnere mich, das ich nackt hinter ihm her gelaufen bin, dem Herrn Zuchtmeister, eilig, denn er lief nicht langsamer wegen mir und drehte sich auch kein einziges Mal um, ob ich noch folgen könnte. Es war offenbar meine Sache, damit klarzukommen, irgendwie dran zu bleiben an ihm, und ich machte mir keine Illusionen, dass irgendetwas ganz Schreckliches, geradezu Unaussprechliches mit mir geschehen würde, sollte ich das nicht schaffen.
Unterwegs begegneten wir anderen Sklavinnen, die bei der Zurücklegung irgendwelcher Wege waren, und einige von denen müssen mich erkannt haben, denn ich erntete hämische Blicke und angstvoll fragte ich mich, wie ich mich denn nun nur schützen sollte, falls es doch ein Todesurteil gegen mich gäbe wegen meines Verrats. Oder wäre ein solches möglicherweise hinfällig durch die beispiellose Bestrafung, die ich erlitten hatte und die Tatsache, dass ich nun offenkundig nicht mehr zu den Reihen der Wärterinnen zählte? Deutete das nicht alles darauf hin, dass man unzufrieden gewesen war mit mir?
Seltsam: jetzt, wo es keinen Richie mehr gab, um mich zu beschützen, keine offizielle Position, die es schwerer machte, heranzukommen an mich, und erheblich risikoreicher für eventuelle Attentäterinnen gerade im Erfolgsfalle, die Tötung einer Aufsichtsperson wird in jedem Falle noch ganz anders geahndet als die einer einfachen Sklavin- jetzt zweifelte ich weniger denn je, dass ich tatsächlich „der Feme“ verfallen war.
Und dennoch: in einem solchen Fall wie dem meinem müßte man doch sicherlich noch mal eine Anhörung vornehmen, um das Ausmaß meiner Schuld festzustellen. So was gab es gelegentlich, davon hatte ich schon gehört, wenngleich selten, denn eine Kollaborateurin stellt sich in den wenigsten Fällen einem Tribunal ihrer Mitsklavinnen. Ich hingegen würde genau das tun, nein vielmehr ich würde schreien, dass ich unschuldig sei und dass man mich nicht umbringen dürfe, ohne mich vorher anzuhören, wenn die Assasiniden (so wurden die tatsächlich genannt, oder auch: Todesengel, wenn eine Frau diesen Job übernahm) denn kämen, mir das Leben zu nehmen. (So hieß das! Verräterinnen wurden nicht einfach getötet oder gar ermordet: man „nahm ihnen das Leben“.)
Das nahm ich mir in diesem Moment, in dem ich nackt und striemenbedeckt hinter dem Zuchtmeister herhastete, ganz fest vor.
Nur- dummerweise kamen die Opfer der Assasiniden in der Regel gar nicht mehr zum Schreien- meist starben sie einen jähen und vor allen Dingen lautlosen Tod, das waren nämlich Meister ihres Fachs, die Assasiniden und die Todesengel auch.
Und außerdem: welche Lügengeschichte ich einem Tribunal auch immer auftischen mochte, so illegal diese Tribunale in den Augen der Herrschaft auch waren, sie arbeiteten meist erstaunlich professionell, ich mußte damit rechnen, dass sie zerpflückt werden würde.
Und dann die Zeugnisse der Larissa, der Erika, das lag doch sicher alles schon vor, und dann die ungezählten anderen, die ich geschlagen und drangsaliert, beim Strafstehen bewacht hatte. Ganz zu schweigen von den Folteropfern, bei deren Folterung ich anwesend gewesen war, an deren Folterung ich mich beteiligt hatte, und sei es nur durch Schläge- aus der Sicht des Gefolterten ist doch ein Folterer wie der andere, frei oder unfrei, und einen mit Ohrmarke, einen Mitsklaven also, den merkt sich doch besonders gut.
Heute denke ich, dass das alles Hirngespinste waren, die meinem zerütteten Zustand entsprangen; ein „Femegericht“ ist sowas wie ein offizielles Gremium, mit mindestens drei Richtern. (Immer eine ungerade Zahl, um ein eindeutiges Urteil zu erhalten, es wird nach einfacher Mehrheit abgestimmt und Enthaltungen sind nicht zulässig.) Diese Richter werden von den Mitsklaven in einem aufwendigen Wahlverfahren bestimmt, man muß als Aspirant von seiner menschlichen Eignung überzeugen, es haben ohnehin nur die eine Chance, die von vornherein hoch angesehen sind. Dann gibt es manchmal noch die sogenannten Beisitzer, zwar ohne Stimmrecht, sie müssen jedoch angehört werden und ihre Argumente haben auch eine Rolle zu spielen in der Urteilsbegründung, die können manches Verfahren sehr in die Länge ziehen.
Es sah also schlichtweg so aus: nicht - „ohne Kläger kein Richter“; denn erstere gab es in meinem Fall sicher mehr als genug; nein vielmehr: „ohne Richter kein Urteil“; und zwischenzeitlich kann ich mir nicht mehr vorstellen, wie sich ein solches Gremium an diesem Ort hätte installieren sollen. Da hätten die rein zufällig einen arbeitenden Gerichtshof von wenigstens drei Richterinnen hier her schaffen müssen und der hätte dann auch noch die Anerkennung durch die Zweidrittelmehrheit der Insassinnen dieser Sklavenschule benötigt. Nein- daran glaube ich nicht mehr, die einzige Gefahr, in der ich damals schwebte, wäre höchstens die eines individuellen Racheakts gewesen, so was kam natürlich auch vor, obwohl das dann ganz klar als Mord eingestuft wurde, egal wie übel der oder die Getötete auch gewesen war und wieviele es insgeheim auch gutheißen mochten. Aber es war nicht rechtmäßig- und manchmal denke ich, gerade Sklaven, die sich tagtäglich so vielen Willkürakten ihrer Herrschaft ausgeliefert sehen, möchten sich weniger die Hände schmutzig machen durch Willkür und Unrecht als der Rest der Durchschnittsbevölkerung.
Damals jedoch zerfraß mich die Furcht regelrecht, und ich muß gestehen, weniger aus Schuldbewußtsein, das war mir doch tatsächlich abhanden gekommen Stück für Stück, je tiefer ich mich verstrickte, nein- aus nackter Angst, aus Überlebenswille.
Und dass ich schuldig war, daran bestand für mich kein Zweifel. Wer z.B. mitfoltert, der ist schuldig. Punkt. Aber es interessierte mich irgendwie nicht mehr, das Bewußtsein meiner Schuld; das war mehr so eine Art Tatsachenfeststellung, wie: „heute scheint die Sonne“ oder: „meine Haare sollten mal wieder geschnitten werden.“
Außerdem hatte ich ein ganz anderes Problem als diese schattenhafte Bedrohung aus dem Kreis meiner Mitsklavinnen, so sehr sie mich auch in Angst und Schrecken versetzte: nämlich meine gegenwärtige Situation. Ich war jetzt so was wie das persönliche Eigentum, zumindest für die unbestimmte Dauer meines Aufenthaltes hier, eines weitgehend entmenschten Sadisten, der mir schon Unaussprechliches angetan hatte und wahrscheinlich stand mir noch Schlimmes, möglicherweise Schlimmeres, bevor. Ich brauchte all meine Kraft, um nicht zu verzweifeln, so einfach war das. Denn ich benötigte meinen Verstand, alle meine Geistesgegenwart, um diesem Terror standhalten zu können. Ihm zu entrinnen, eines Tages, so weit wagte ich gar nicht zu denken. Wer nicht bereit ist, einen Schritt nach dem anderen zu laufen, kommt leicht ins Stolpern.
Also auch hier half mir meine neue Fähigkeit, Dinge ganz sachlich zu sehen und mich gewissermaßen zu entkoppeln von den damit einhergehenden Emotionen. Sonst wäre ich ziemlich sicher durchgedreht, und durchgedrehte Sklaven kommen in den seltensten Fällen in die Psychiatrie, sondern, wegen Befehlsverweigerung versteht sich, ins Ergastulum, wo sich die Gesellschaft dann früher oder später dieses Problems entledigt.
O.k., bei ihm angekommen, in dem kleinen unpersönlichem Zimmerchen, das er hier behauste (es stammte wohl aus der Gegend, hatte sich aber ein „Dienst- Schlafzimmer“ eingerichtet) ging´s gleich wieder zur Sache, im Grunde ähnlich wie in der Wachstube, nur härter und länger und dass er mich dabei mehrfach regelrecht vergewaltigte, wobei er keinerlei Rücksicht auf die Wunden auf meinem Gesäß nahm. Zum Verdreschen, und das besorgte er weidlich, nahm er einfach seinen Gürtel, und ich kann euch gar nicht schildern, mit welcher Brutalität er über mich herfiel und mich zum Objekt seiner kranken Begierden machte. Meist befand ich mich in einer Art Schock- oder Trancezustand, nicht zuletzt wegen der heftigen Prügel, die beständig auf mich einprasselten zwischen den Vergewaltigungen, und das war auch gut so, dass ich nicht mehr so viel mitbekam, was er alles so anstellte mit mir. Er verdrosch mich richtiggehend, prügelte mich im Wortsinne grün und blau, nur den Arsch, den sparte er aus, das war aber auch die einzige positive Folge der Intervention meines Herrn, und ich denke mir manchmal heute noch, dass dieser enthemmte Sadismus, mochte er auch im „Gesamtplan“ liegen, sicher auch gespeist wurde daraus, weil er da so wütend war drüber- und wer mußte diesen „idealistischen“ Zug meines Herrn ausbaden mal wieder: ich! (So dachte ich damals, heute sehe ich das etwas anders.)
Dann war ich, ich glaube drei Tage lang, bei ihm in seiner Kammer, schwer gefesselt, denn sie hatte ein nicht- vergittertes Fenster, wahrscheinlich aber in erster Linie einfach deshalb, weil er es liebte, mich verschnürt und noch wehrloser zu haben. Obwohl dieser Ausdruck nicht ganz den Nerv der Sache trifft, denn eigentlich bestand die Fesselung darin, dass er mir meine mit Handschellen hinter den Rücken gefesselten Hände bis auf die Höhe der Schulterblätter bog, er preßte sie dazwischen, bis sie fest anlagen, was irre wehtat, um sie dann mittels einer dünnen Eisenkette mit einem Vorhängeschloß an der Öse eines breiten Eisenrings zu befestigen, den er mir vorher um den Hals gelegt hatte. Dadurch hatten die Hände wieder ein winzig kleines bißchen Spiel, obgleich er die Kette echt strammzog, aber natürlich lag dadurch auch ein Zug auf dem Eisenring, und der drückte mir permanent die Luft ab und erzeugte auch einen Würgereiz.
Es war mein Glück, dass er während dieser Zeit kein einziges Mal versuchte, mich in die Kehle zu ficken, weil ich glaube, unter diesen Umständen hätte ich meine deep- throat – Technik sicher nicht auf die Reihe gebracht, und dann wäre ich vielleicht erstickt, entweder an seinem Schwanz, während er mich noch „in der Mangel“ hatte, oder aber, wahrscheinlicher, an meinem eigenen Erbrochenem. Ich möchte es aber auch nicht ausschließen, dass er einfach so sehr Voll- Profi im Foltern war, dass er ganz genau wußte, was er tat, und auch, was er nicht tun durfte. Diese Vermutung habe ich auch deshalb, weil er ja dann, auch nach meiner vorläufigen Errettung durch Sabi, die Ärztin (erzähle ich gleich von), weiterhin für mich zuständig blieb, obwohl mich dann zu guter Letzt an einem anderen Ort ein Anderer folterte. Also wirklich folterte, meine ich. (Dabei waren dann noch zwei andere Kapuzenmänner anwesend, wie diesem Video entstiegen, in einem erkannte ich den Sir, und den zweiten, der so eine Art Talar trug zusätzlich zur Kapuze, erkannte ich nicht. Erstens weil sein Körper konturlos verhüllt war und zweitens, weil er im Gegensatz zu den beiden anderen nie ein Wort äußerte. Davon aber erst etliches später.)
Damit will ich zum Ausdruck bringen, dass ich diese gesamte Vorgehensweise nicht für eine Art “Betriebsunfall“ halte, ausgelöst durch die Beschwerde meines Herrn, obgleich er sicher „ein wenig“ überzog, der Herr Zuchtmeister, sondern dass sie Teil des Gesamtplanes zur vollständigen Brechung, ja Vernichtung meines eigenen Willens war. Gehirnwäsche durch Folter. Gibt´s so was? Oh ja!
Meine Arme wurden zwar rasch taub, aber es jagten immer wieder stechende Schmerzen durch die Schultergelenke und ich konnte nicht richtig atmen und hatte einen beständigen Würgereiz und wurde dauernd grün und blau gehauen und meine Wunden schmerzten und ich verspürte starken Durst.
Die nun folgenden Tage waren schon ein Tiefpunkt in meiner gesamten bisherigen Existenz.
Und hier vermengt sich in meiner Erinnerung unentwirrbar alles und ich habe während dieser Zeit nur sehr wenig menschliche Güte erfahren. Die kam von einem kleinen und noch sehr jungem Wächter, der mich auf die Toilette zu führen hatte. Hinsetzen war schon schwierig mit meiner Fesselung, Aufstehen fast unmöglich. Er hat mir immer geholfen dabei, und zwar so, das habe ich deutlich gemerkt, dass ich möglichst wenig Schmerzen haben sollte dabei. Einmal, als ich unwillkürlich aufstöhnte, da sagte er sogar: „Entschuldigung“, und ein anderes Mal: „das habe ich nicht gewollt.“ Er mußte mir natürlich auch den Hintern abputzen und die Möse trockenwischen, und er hat es nie mißbraucht, was ja ein Leichtes gewesen wäre, und ich spürte, dass er nur wollte, dass ich sauber war.
Sonst war es schlimm, so schlimm, ich kann euch sagen. Ich glaube kein Mensch ist jemals in so kurzer Zeit so viel geprügelt worden wie ich in diesen drei Tagen. Und inzwischen hatte er sich auch andere Schlaginstrumente aus der Folterkammer, wie ich annehme, mitgebracht. Wer von Euch schon mal einen richtig großen blauen Fleck hatte, der weiß, dass da schon die bloße Berührung schmerzen kann, und er drosch auf mich drauf wie ein Geisteskranker, meist mit so einem abgeschnittenen dickem Gummischlauch, er nahm aber auch den Rohrstock gelegentlich.
Besonders schlimm waren die Vergewaltigungen.
Wenn er (oder andere, es kamen auch andere, einer drückte immer seine Zigaretten aus auf mir, mit dem Segen meines Folterers; obwohl der zu ihm sagte: „Nicht auf den Brustwarzen, den Genitalien oder dem Arsch. Das braucht ihr Herr alles noch, kapiert?“) oder andere auf mir lagen und mich hemmungslos fickten, dann war das so, als ob sich glühende Messer drehten in meinen Schultergelenken, manchmal war ich nahe am Ersticken, wenn ich ungünstig lag, schnitten auch die Handschellen unerträglich ein.
Er, mein Herr und Meister und Obersadist, war immer dabei, wenn andere mich mißbrauchten oder sonstwie quälten und ich glaube, er hat überwacht, dass alles „lege artis“ (das heißt: nach den Regeln der Kunst) vor sich ging.
Einer z.B., der hatte die Angewohnheit, ständig meinen Kopf gegen die Wand zu hauen, das hat er ihm nach einer Zeit untersagt.
Oder ein anderer, der wollte unbedingt draufscheißen auf mich.
„Das geht nicht, sie hat offene Wunden“, erklärte ihm daraufhin der Zuchtmeister. Er ließ es aber zu, dass dieser Typ was von seinem Kacka mitbrachte in einem Plastiktütchen und mich zwang, davon zu essen. Löffelchen für Löffelchen, ich weiß nicht, wie viele. Ich habe es getan, es schmeckte nicht gut, wie Scheiße eben, wenn Ihr es genauer wissen wollt, dann probiert selbst welche.
Sonst fütterte er mich gelegentlich mit normalem Essen, das er aus der Kantine mitbrachte, aber ich kann nicht behaupten, dass ich sonderlich viel zum Essen bekam während dieser Zeit.
Zum Trinken gab´s Kaffe und Tee und Mineralwasser, meist nach der Methode „flüssigkeitsgetränkter Schwamm“, wie sie auch schon die Sabi zum Einsatz gebracht hatte, damals, während meines ersten Aufenthaltes auf der Krankenstation. Aber da kriegt man ja auch eher nicht die Flüssigkeitsmenge, die man idealerweise zu sich nehmen sollte.
Ja, und dann, am Abend des dritten Tages, glaube ich, dieser Sadist gab mir gerade einen „Satz rote Backen“, d.h. er ohrfeigte mich heftig mit Lust und Wonne, da klopfte es.
Er erhob sich schwerfällig, er saß auf einem Stuhl dazu und ich auf dem Bett, und riß die Tür auf, ärgerlich über diese Störung. (Später erfuhr ich dann, dass er sich eigens zu diesem Zweck so ein „Bitte nicht stören“- Schildchen zugelegt hatte, wie es auch an Hoteltüren angebracht wird. Um mich ungestörter mißhandeln zu können.) Und die Sabi stand in der Tür, in ihrem weißen Kittel.
„Oh, Frau Doktor, welche Überraschung, mit Ihnen habe ich gar nicht gerechnet“, rief er aus, offenkundig genauso überrascht wie ich, „aber bitte, treten Sie doch ein in mein kleines Reich.“
Das tat sie denn auch, und alle seine Versuche, sie zum Sitzen zu nötigen, er wollte ihr sogar chevalresk den Stuhl unter den Hintern schieben, schlugen fehl.
„Ich habe gehört, Sie haben hier so eine kleine Privatgefangene, und da sie zufällig auch meine Patientin ist, wollte ich mal schauen nach ihr.“
„Och, Frau Doktor“, machte er verlegen, „Privatgefangene, wie sich das anhört. Sagen wir mal so: wir arbeiten intensiv miteinander, und das ist durchaus im Sinne ihres Mannes.“
Nanu, hatten die beiden geheiratet? Oder waren sie es schon gewesen, als ich Sabi kennenlernte und die wollte es mir gegenüber nur nicht zugeben? Das würde sehr gut den Respekt erklären, den man ihr damals schon entgegenbrachte.
Hatte er sie freigelassen? (Das denke ich aber nicht, weil ich glaube, Sabi wäre freiwillig weder beim Sir noch an diesem Ort geblieben und hätte ihn auch nicht freiwillig zum „Menschenschlachten“ ins Sklavengefängnis begleitet. Übrigens- Ehen zwischen Freien und Unfreien- so was war legal und kam auch hin und wieder vor. Was aber am Status des Unfreien erst mal gar nicht änderte, es sei denn, er wurde freigelassen durch seinen Besitzer. Nur die dürfen das ja und sonst niemand außer dem Staat.)
„Ich bin sehr wohl im Bilde, was mein Mann wünscht und was nicht“, erwiderte sie ihm kühl, „und ich bin mir sicher, Sie tun Ihr Bestes, um die in Sie gesetzten Erwartungen auch zu erfüllen.“
„Oh, danke, danke, Frau Doktor“, griente er, „ich gebe mir alle Mühe.“
„Daran zweifle ich nicht. Nur ist es in diesem Zusammenhang äußerst bedauerlich...“, sie dehnte das „Äußerst“, „...dass Ihnen offenbar völlig entfallen zu sein scheint, dass ich meine Patientin, schon wegen der Verletzungen an ihrem Gesäß, einmal täglich zur Kontrolle und zum Verbandswechsel erwartet habe.“
Der Zuchtmeister biß sich verlegen auf der Lippe herum, die Lust zu antworten war ihm offenbar völlig vergangen.
„Sie scheint mir auch sonst eher in einem schlechten Zustand zu sein, wenn ich das mal so sagen darf. Sie ist wohl die Treppe hinuntergefallen, nicht war?“
Angesichts der auf dem Bett liegenden Schlaginstrumente, vor deren neuerlichem Einsatz mich nur Sabis Auftauchen bewahrt hatte, dessen bin ich mir sicher, und in Ermangelung einer Treppe in diesem Raum, war ihre Ironie mit den Händen zu greifen, ohne dass sie auch nur die Stimme anzuheben brauchte.
„Ja, hehe, Frau Doktor“, lachte er unsicher und nervös, „die Treppe hinuntergefallen, so könnte man sagen.“
„Oder vielleicht ist sie ja auch von einem Bus überfahren worden. Oder unter eine Straßenwalze gekommen“, ließ Sabi nicht locker.
„Ja, hehehe, Frau Doktor....von einer Straßenwalze überfahren worden, das ist gut....“
Sabi war unterdes an mich herangetreten und begutachtete meine Fesselung.
„Ihre Hände sind ganz dunkelblau. Wie lange ist sie schon so gefesselt, Herr Zuchtmeister?“
„Och, ich weiß nicht genau“, wand sich dieser, „vielleicht einen Tag. Anderthalb....anderthalb Tage. Höchstens.“
„Was?“, kam es mit Schärfe, „so lange? Losmachen. Sofort.“
„Gewiß, Frau Doktor, gewiß. Ich wollte sie ja eigentlich gar nicht fesseln, aber sie haben vielleicht auch schon gehört, was für ein Früchtchen das ist und da dachte ich angesichts der Fluchtgefahr, ich habe ja kein vergittertes Fenster hier, es wäre vielleicht...“
„Genug! Sofort losmachen, habe ich gesagt. Machen Sie schon!“
„Selbstverständlich, selbstverständlich....“
Und er mühte sich mit zwischen die Zähne geschobener Zungenspitze mit dem Vorhängeschloß am Halsreif ab.
„Und überhaupt, was heißt da, sie wissen es nicht genau, Herr Zuchtmeister? Sie wissen, mein Mann ist da sehr eigen und wünscht, dass seine Untergebenen jederzeit genauestens Rechenschaft ablegen können über ihr Tun und Handeln.“
„Gewiß, Frau Doktor, gewiß...“
Als er das Schloß endlich aufhatte, sausten meine befreiten Hände sofort nach unten in ihre Normalposition, d.h. nicht ganz, denn meine Handschellen trug ich ja noch.
Schlagartig wichen das Taubheitsgefühl und der dumpfe Druck, der mir seit drei Tagen die Schultergelenke zu sprengen drohte, einem rasenden irrsinnigen Schmerz. Ich setzte mit weitaufgerissenem Mund zu einem schrillen Schrei an, der gar nicht mehr aufhören wollte, während ich mich mit strampelnden Beinen auf dem Bett wand, nur um irgendwie Erleichterung zu finden.
„Schnell; Herr Zuchtmeister, helfen Sie mir. Halten Sie irgendwie ein Bein von ihr fest, sie braucht eine Injektion.“
Der Zuchtmeister schaffte es, eines meiner Beine unter seiner Achselhöhle festzuklemmen und annähernd ruhig zu halten.
Ich spürte den Piks einer Spritze in meinem Oberschenkel- und nach fünf Minuten durchfluteten mich Wohlgefühl und Behagen von den Haarspitzen bis zu den Zehennägeln. (Später verriet sie mir dann, dass sie mir Morphium gespritzt hätte, und zwar eine erhebliche Menge)
Meine Hände waren nun auch befreit (Gott, waren die blau, ganz wie die Sabi gesagt hatte) und ich massierte mir glücklich lächelnd die Handgelenke.
„Danke, liebe Sabi, danke. Danke, danke, danke.“
„Schon gut, Anna.“
Mit dem Funksprächgerät des Zuchtmeister rief sie zwei Sklavinnen herbei, die mich auf einer Bahre in die Krankenstation trugen.
Kapitel 82
Tja, über meine kurze Zeit auf der Krankenstation, ich blieb drei Tage, gibt es nicht so furchtbar viel zu erzählen. Klar- ich kam mir vor, als sei ich von der Hölle unvermittelt im Paradies gelandet, einfach aufgrund der Tatsache, dass da niemand war, der mich unablässig schlug und quälte.
Ich mußte zwar am mehrstündigen Strammstehen der Kranken jeden Morgen ab sieben Uhr vor den Zellen teilnehmen und diesmal war ich auch nicht mehr bei der Sabi in ihrer Zelle untergebracht, schließlich war ich keine Schwerstkranke, aber das war nicht so schlimm.
Ich schielte zwar jedesmal ängstlich, ob nicht der Zuchtmeister persönlich die Aufsicht führte, aber das machte irgendeine Gestalt mit Allerweltsgesicht in schwarzer Uniform. Der ließ mich überwiegend in Ruhe, gelegentlich mal eine Ohrfeige oder ein stiefelbewehrter Tritt gegen´s Schienbein, das war´s auch schon. Hin und wieder kam er auch während der Ruhestunden, drang in die Zellen der Kranken ein und vergewaltigte welche. Ich hatte aber Glück und blieb verschont und habe ihn durchaus in positiver Erinnerung. Was mich betrifft.
Die Zelle teilte ich mit einer, die sah ganz blutunterlaufen aus am ganzen Körper. Überall, außer im Gesicht, hatte sie riesige Hämatome, überdeckt mit verschorften Rißwunden.
In der Folterkammer hing am Prügelbock, als Teil der „Kollektion“, eine breite Lederklatsche an der Wand, bestimmt so 15 bis 20 Zentimeter breit und mit so „Spikes“ drauf, also spitze kleine Erhebungen aus Metall.
Jedesmal, wenn es über den Bock ging, hatte ich mich bangen Herzens gefragt, welche „Instrumente“ wohl diesmal zum Einsatz kämen, und diese Klatsche zählte definitiv nicht zu meinen Favoriten.
Nun- jetzt sah ich eine, die diesbezüglich nicht so viel Glück gehabt hatte wie ich; zumindest kann ich mir nicht vorstellen, welches andere Teil solche Verletzungen hervorrufen könnte.
Die Arme, sie war so ungefähr in meinem Alter und von meiner Statur, aber mit etwas größeren Titten, wußte gar nicht recht, wie sie liegen sollte, sie bemühte sich immer, eine möglichst kleine Auflagefläche zu finden und war auf eine Schaumstoffmatraze gebettet.
Als ich reinkam zu ihr in die Zelle, da fing sie an zu lachen und zeigte mit dem Finger auf mich und ich dachte mir: „Die ist durchgedreht.“ Erst später dämmerte mir, dass sie es wohl witzig fand, dass wir BEIDE so „buntscheckig“ aussahen.
Sie sprach nämlich leider kein Wort Deutsch, und auch als ich es mit Englisch und Französisch versuchte, den beiden mir halbwegs geläufigen Fremdsprachen, zuckte sie nur mit den Schultern.
Weiß der Geier, wo sie die aufgegabelt haben.
Sie sprach etwas, das sich für mich wie Russisch anhörte, eine andere Sprache konnte sie offenbar nicht.
Es gelang uns aber auf Anhieb, uns einander vorzustellen, sie hieß „Svetlana“ und wie ich heiße, wißt Ihr ja.
Sie war eigentlich, wie sich dann bald herausstellte, echt nett, und anfänglich versuchte sie ständig, mir irgendwas zu erzählen.
„Sluschi, Anna, sluschi“, begann sie, und dann begann sie ganz langsam und deutlich in ihrer Sprache zu mir zu sprechen, mir dabei ernsthaft in die Augen blickend, wie zu einem Kind, wohl in der Hoffnung, ich verstünde dann, was aber natürlich nicht der Fall war.
Ich dachte mir schon, dass „sluschi“ so was „Hör mal“ bedeutet, und wie ich zwischenzeitlich herausgefunden habe, sprach sie tatsächlich Russisch und meine Mutmaßung war richtig. Das war aber leider auch das Einzige, was ich mir zusammenreimen konnte.
Als sie dann kapierte, dass ich sie genauso wenig verstehen konnte, wie umgekehrt, tat das ihrer Mitteilungsfreude natürlich Abbruch, aber sie versuchte es in der kurzen Zeit, in der wir zusammen waren, trotzdem noch zwei oder drei Mal, so, als könne sie einfach nicht glauben, dass keine Verständigung zwischen uns möglich war.
Aber auch, als sie dann verstummte, beobachtete sie mich die ganze Zeit, jedenfalls kam es mir so vor, denn immer wenn ich den Blick in ihre Richtung wandte, knipste sie ein strahlendes Lächeln an, das eine ganze Polarregion zum Schmelzen gebracht hätte.
Sie hatte kohlrabenschwarze Augen und ebensolche Haare, die ich sehr schön fand, auch wenn sie momentan etwas wirr und ganz schweißverklebt waren. Sie hatte alabasterweiße Haut, da, wo sie nicht blau oder schwarz verfärbt war, an den Füßen, den Händen beispielsweise und im Gesicht (dort hatte sie nur so ein himbeerrotes Mal an einem Backenknochen, wie von einem Faustschlag) und war von völlig ebenmäßigen Wuchs, dabei so klein und zierlich wie ich, aber besser proportioniert. Sie war, wie ich auch, nur mit so einer Art grauen Tunika bekleidet, dem „Outfit“ der Krankenstation, und ich bewunderte ihre Schönheit. Meine Titten sind ja leider eher klein, sie hatte hingegen so birnenförmige Dinger mit großen dunklen Aureolen und strammen Warzen, die im eregierten Zustand vorstanden wie kleine Stifte. Und einen anbetungswürdigen Hintern, nicht zu klein und nicht zu groß. Wohlgeformte, schlank- muskulöse Beine mit zierlichen Fesseln und ganz süße kleine Füßchen, an deren Zehennägeln sich noch Reste von rotem Nagellack befanden.
Woher ich das alles so genau weiß? Weil wir wurden natürlich mit Salben eingerieben, von Sabi oder einer der Pflegerinnen, die zu den „Haussklaven“ dieser Einrichtung zählten und offenbar strengstes Verbot hatten, mit uns zu sprechen oder sonst wie zu kommunizieren.
Es hätte mich natürlich interessiert, was Svetlana hier her verschlagen hatte in diese Hölle in einem für sie völlig fremden Land, aber das war nun mal nicht herauszufinden ohne die Möglichkeit einer sprachlichen Verständigung.
Sicher, der Sklavenhandel war selbstverständlich DER internationale und grenzüberschreitende Handel schlechthin, und war es immer schon gewesen. Die Handelsware Frau: Germaninnen für die Römer; Phönizierinnen für die Nubier und die Karthager, Araberinnen für die Spanier.
Und heute eben Slawinnen für die Deutschen und die Briten, Mexikanerinnen für die Amis, Kanadierinnen für die Mexikaner, zumindest die wohlhabenden unter ihnen, die sich sowas leisten können.
„Kinder, stellt euch vor, erschaudert vor der Erhabenheit dieser Zeitspanne: Perlen, Schmuck und Gold. Weihrauch, Waffen und Sklaven- das waren die ersten Handelsgüter dieser Welt, das hat die Menschheit zusammengeführt und gleichzeitig auch zerissen- denn es waren auch Kriegsgründe! Bedenkt, Kinder, wie lange schon mit Sklaven gehandelt wird beispielsweise- es ist ein heiliger Handel, der unsere Zivilisation durchwebt wie ein Silberfaden ein wertvolles Tuch!“ (O- Ton unseres Geschichtslehrers, ich sagte doch schon, dass er ein bißchen überspannt war. Richtig normal sprach er eigentlich nur von seinen Dackeln, wenn man es normal findet, dass er sie „Männe“ genannt hatte und „Karle“.)
Diese (und ähnlich geartete Sentenzen) veranlaßten eine meiner „Untertaninnen“ zu der scharfzüngigen Bemerkung, „ich wußte gar nicht, dass du heilig bist, Anna“ (die ich gerne durchgehen ließ, schließlich war das auch für mich eine etwas überraschende Erkenntnis), und eine andere erkühnte sich, mir ins Gesicht zu sagen: „Wow, bist du alt, Anna! Wo die doch schon seit Anbeginn der Zeiten mit dir Handel treiben.“
Dabei besaß sie leider die Ungeschicklichkeit, das vor mehreren Zeugen zu tun, auch ein paar Jungs hörten zu, und dafür gab´s postwendend eine Kopfnuß, ausnahmsweise mal von mir persönlich, Sklavinnenstatus hin oder her. (Sonst hätte ich wahrscheinlich bloß drüber gelacht, aber vor den Jungs, da KONNTE ich mir das nicht bieten lassen.)
Die fing an zu flennen und wollte wortreich Beschwerde führen, aber ich informierte sie nur kurz und sachlich: „Ich bin nicht alt, du Sumpfhuhn. Merk dir das!“
Wo waren wir? Ach ja- Svetlana: obwohl es also eigentlich nicht im Geringsten erstaunlich war, hier auch eine Russin anzutreffen, war sie doch von einer Aura des Geheimnisvollen, ja sogar: Mysteriösen umgeben für mich. Obgleich ich mir eingestand: wäre sie in der Lage gewesen, mir ihre wahrscheinlich ziemlich profane Geschichte zu erzählen, so hätte sie viel von ihrem Nimbus eingebüßt für mich, meine aufrichtige Bewunderung ihrer Schönheit hätte natürlich nicht darunter gelitten.
Ich denke, Ihr stimmt mit mir darüber überein, dass ihre wahre Geschichte wohl ungefähr so aussah: aufgewachsen in einer der großen, im industriellen Maßstab betriebenen Zuchtfarmen des Ostens, immer an der Seite ihrer permanent schwangeren Mami, inmitten einer großen intakten Geschwisterschar; bis man dann im Alter von jeweils vier oder fünf Jahren ihre Brüder verkaufte (während man die Mädels dort und anderswo ja überhaupt gerne bis zur Vorpubertät oder länger bei der Mami läßt, damit sie von dieser ihr „Handwerk“ lernen), kam sie dann mit vierzehn oder fünfzehn selber auf den Auktionsblock, um dann direkt oder auf Umwegen hier bei uns im Westen zu landen, entweder bei einer Privatperson oder in einem dieser illegalen Kindersklaven-Bordelle, die ja reichhaltig bestückt sind mit den „Blumen der Taiga.“ (So eine entsprechende Internetwerbung auf der Website eines solchen Etablisments.)
Wahrscheinlich nicht aufgrund von schlechtem Sex, die aus dem Osten haben ja von Kindesbeinen an alle ein sehr entspanntes Verhältnis zum Geschlechtlichen, sondern aufgrund ihrer sprachlichen Schwierigkeiten kam sie dann wegen „Disziplinproblemen“ hier her an diesen Ort des Schreckens, um mal „ordentlich Deutsch“ zu lernen. Wie das gehen soll, keine Ahnung, fragt mich nicht.
Also jedenfalls war sie sehr nett, und als ich zwischendurch einmal aufgrund meiner furchtbaren Erlebnisse einen Weinkrampf erlitt, der mich einfach so aus heiterem Himmel überkam (ich war während dieser Zeit auf der Krankenstation überhaupt sehr nahe „am Wasser gebaut“; jetzt- wo ich Zeit hatte, nachzudenken, überspülte mich der ganze Horror immer wieder regelrecht; meist schaffte ich es aber, mich abzuwenden und sie es nicht merken zu lassen, dass ich am Flennen war), da kam sie rüber zu mir an mein Bett, ging davor in die Hocke und sagte mir viele tröstende Sätze in ihrem gutturalen Singsang, in denen häufig „Aana“, vorkam, mit einem langgezogenen melodiösem „A“ am Anfang (was ich liebte), so lange, bis ich mich wieder beruhigt hatte.
Sie war- alles in allem- Balsam für meine wunde Seele und wir haben uns auch ohne Worte verstanden.
Sie brachte mir russische Lieder bei, die ich mitsang, ohne sie zu verstehen, und ich ihr ein paar deutsche und englische.
Leider habe ich ihr nicht helfen können, als sie meine Hilfe so dringend nötig gehabt hätte.
Einmal, am späten Vormittag unseres dritten gemeinsamen Tages, kam dieser eine Wächter, der mit der nichtssagenden Visage, der uns immer beaufsichtigte während des Strammstehens, Ihr erinnert Euch, zu uns in die Zelle und wollte sie nur so ein bißchen betatschen. (Jedenfalls sagte er das ständig: „Halt still, Mädel, so ein paar Finger in deiner Fotze, die bringen dich doch nicht um.“ Obgleich es von meiner Warte so aussah, als versuchte er, ihr gleich die ganze Hand reinzuschieben.)
Auf einmal begann sie schrill zu schreien und wie wild um sich zu schlagen, mit einer Energie, die ich ihr nie und nimmer zugetraut hätte.
Ich lag starr vor Entsetzen da: sie mußte sofort aufhören damit, SOFORT, oder sie war in den Augen der Wächter, des Sir, ihres gesetzlichen Richters, ja aller rechtschaffenen Bürger genauso eine gemeine Verbrecherin wie dieses Mädchen aus dem Snuff- Video, den der Sir mich gezwungen hatte, anzusehen.
Ich sprang auf und schrie sie an: „Sluschi, Svetlana, sluschi, njet, njet, njet“, meine beiden einzigen russischen Wörter, die ich beherrsche, immer in der Hoffnung, dass es auch tatsächlich russisch war, was sie sprach und dass sie verstand, was ich ihr sagen wollte: „Aufhören, sofort aufhören und die Beine breit machen, damit er drübersteigen kann über dich. Sonst hacken sie dich bei lebendigem Leib in Stücke.“
Sie reagierte aber nicht auf mein verzweifeltes Flehen, doch zur Vernunft zu kommen, da mochte ich „njet, njet, njet“ schreien, so viel ich wollte, ich bezweifle fast, dass sie mich überhaupt gehört hat- in der Raserei, in der sie sich befand.
Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte dem Wärter dabei geholfen, sie zu bändigen.
Dazu kam es aber nicht, weil ich von hinten grob zur Seite gestoßen wurde, durch einen anderen Wärter, der in die Zelle gerannt kam.
Gemeinsam drehten sie sie auf den Bauch und ihr beide Arme auf den Rücken, bis auf Höhe der Schulterblätter, da hörte sie auf sich zu wehren und lag ganz bewegungslos, laut schluchzend. Ich hörte es richtig krachen in ihren Schultergelenken, und sie gab immer noch keinen Schmerzenslaut von sich, immer nur dieses hysterische Schluchzen. Mir wurde ganz übel, ich wußte ja nur allzugut, wie sich das anfühlt....
Sie schrie erst auf, als sie sie an ihren verdrehten Armen nach oben zerrten auf ihre Füße.
Und jetzt geschah das Unglaubliche: sie begann, laute Flüche hervorzustoßen, beschimpfte ihre Peiniger, in ihrer Stimme lag so viel Zorn, ein solcher Haß- wenn Haß töten könnte, die beiden wären auf der Stelle tot umgefallen. Sie versuchte sogar, sie zu bespucken. Wendete immer wieder den Kopf und versuchte, sie anzuspucken.
Sie zerrten sie raus auf den Gang, den Gang entlang, und ich hörte sie immer noch schreiend die Beiden verfluchen, bis die Tür der Krankenstation hinter ihr zuschlug, und auch dann war sie noch gedämpft vernehmbar eine Zeit, bis man schließlich nichts mehr von ihr hören konnte.
Nicht nur ich- auch alle anderen Kranken waren aus ihren Zellen gekommen (die wurden ja nicht abgeschlossen, Ihr erinnert Euch) standen mit verstörten Gesichtern herum. Wir blickten einander nicht in die Augen, aber alle waren aschfahl, einige ließen die Köpfe hängen, eine weinte sogar.
Das war ich.
Jetzt ist dieses Kapitel doch länger geworden- also ich meine, über mich gibt es halt nichts Besonderes zu berichten, während dieser Zeit auf der Krankenstation. Das wollte ich vorhin sagen.
Meine Wunden am Arsch waren trotz mangelnder Pflege weiter sehr gut abgeheilt, wie Sabi sagte, und brauchten dann bald nicht mehr verbunden zu werden, und die Schmerzen in den Schultergelenken kehrten auch nur gelegentlich zurück, und zwar durchaus in erträglicher Intensität.
Am Abend des dritten Tages wurde auch ich entlassen, und darüber gibt es noch was zu berichten, aber das mache ich erst im nächsten Kapitel.
Vorher versuchte ich noch, mit Sabi über Svetlana zu reden, aber die war kurz angebunden, fast grob.
„Sabi, sie haben Svetlana geholt.“
Seufzen. „Ich weiß, Kind. Und jetzt halt still, damit ich dich einreiben kann.“
......
„Sabi, was geschieht mit ihr?“
„Anna, wenn du nicht sofort ganz still daliegst und auch deinen Mund hältst, dann sag ich´s dem Zuchtmeister. Und was der mit DIR macht, das kannst du dir denken, nicht wahr?“
„Ja, Sabi. Tut mir leid.“
Kapitel 83
Dann am Abend wurde ich also entlassen aus der Krankenstation, die Färbung meiner Prügelmale chargierte jetzt überwiegend ins Grüne und Gelbe, deswegen taten sie aber nicht weniger weh, eher mehr.
Ich war nicht glücklich über diese Entlassung, wie Ihr Euch denken werdet, zumal es der Zuchtmeister persönlich war, der mich holen kam.
„Auf, Anna, auf zur Gymnastik“, ermunterte er mich, während er mir gleich ein paar reinhaute, dass mir Hören und Sehen verging, „genug gefaulenzt!“ Alles noch in meiner Krankenzelle, in der ich seit Svetlanas Abtransport alleine gewesen war.
Er öffnete den Reißverschluß seiner Hose, packte den Schwanz raus und ich befriedigte ihn mit dem Mund, wie gehabt mit Schlucken seines ekligen Spermas mit dem Fischgeschmack, eine geradezu unglaubliche Menge diesmal.
„Hab ich extra für dich aufgehoben, meinen kleinen Schatz“, teilte er mir grinsend mit.
„Danke, Sir. Danke.“ In meinem piepsigten Kleinmädchen- Ton, ich wollte ihn auf keinen Fall auch nur im Allergeringsten reizen, ihm meine vollständige und totale Unterordnung, ja Devotheit, zeigen.
Das war keine Verstellung, wie jetzt vielleicht manche von Euch glauben, ich kam mir weniger vor als der Dreck unter seinen Fingernägeln und ich glaube, wenn er gesagt hätte : „Leck mir das Arschloch aus!“, ich hätte es ohne zu zögern getan.
Was er aber nicht tat, er wischte sich noch den Schwanz trocken in meinen Haaren und befahl sodann: „Nackt ausziehen und mitkommen!“
„Ja, Sir!“
Und so trabte ich mal wieder nackt und bloß, wie Gott mich geschaffen hatte, hinter diesem brutalen älterem Mann mit Schmerbauch her, den Geschmack seines Spermas noch im Mund und mit summenden Wangen. Und mit geschwollener, quietschnasser Möse, wie ich mir zu meinem Entsetzen eingestehen mußte. Was, wenn er es nun bemerkte? Was, wenn irgendjemand es bemerkte? War ich jetzt „pervers“?
Eine Freundin hatte mir von welchen erzählt, reichen Damen oft, die sich aus Lust eine Zeitlang „versklaven“ ließen, sich beispielsweise freiwillig dem Harem eines einflußreichen Herrn anschlossen, um dort zu leben wie eine Sklavin, aber natürlich besser behandelt wurden und selbstredend auch jederzeit wieder gehen konnten.
„Du verscheißerst mich“, hatte ich ihr zur Antwort gegeben.
„Nein, Anna, ich verscheißer dich nicht“, erwiderte sie, „und weißt du, manchmal, da frage ich mich, wie es wohl wäre, wenn ich auch eine Sklavin wäre, so wie du. Und glaub´s oder nicht, das macht mich ganz heiß jedesmal.“
Dieses Gespräch fand in alkoholisierter Atmosphäre statt, während einer dieser Zusammenkünfte meiner „erweiterten“ Mädchenclique (STRICTLY NO BOYS!), wir befanden uns „im größeren Kreis“ gewissermaßen, ich hatte natürlich wesentlich weniger intus als sie, wegen dieser seltsamen Abneigung meiner Mutter gegen Alkoholkonsum.
Wir hatten uns etwas abgesondert, diese Freundin und ich, Bianca war ihr Name, und sie sah echt waffenscheinpflichtig aus, und das mit fünfzehn- einhalb. Während ich noch so flach wie ein Brett war.
Ich nahm mir Zeit, nachzudenken darüber. Irgendwie spürte ich, dass es ihr ernst war mit ihrem Geständnis, mochte ihr auch der Suff den Mut gegeben haben dazu, und dass sie von mir als einer echten Sklavin irgendwas erwartete, irgendwelche Aufschlüsse oder so was in der Art.
Ihr Köpfchen mit den „Rauschegold“- Löckchen sank ihr auf die Brust, in einer Hand hielt sie eine Rotweinflasche, in der sich nicht mehr allzuviel befand. Wir saßen zwanglos auf dem Boden, um uns flackerten Kerzen und im Hintergrund dröhnte irgendeine Musik, Gesprächsfetzen und Gelächter der Anderen brandeten an mein Ohr.
So langsam geriet sie in eine bedenkliche Schräglage und ich fürchtete, sie könne ganz umsinken, oder die Flasche könne ihr entgleiten und der edle Tropfen auf dem Boden verrinnen. Wir befanden uns im Partykeller der Villa ihres Vaters (geschieden, alleinerziehend und am Wochende meist verreist mit irgendwelchen Freundinnen, weiß ich alles von Bianca); alles ganz schnieke und so, überall Kristall und englische Jagdszenen in Goldrahmen, dazu antikes Mobiliar auf dicken bordeauxroten Teppichen und jede Menge blutjunge Sklavinnen, durch die Bank bildhübsch und alle im selben schwarz- weißen Dienerinnenoutfit, die standen wie Statuen, obwohl der Herr des Hauses doch gar nicht anwesend war. Das heißt, so sah´s in der Villa aus (mit RIESEN- Swimmingpool davor), im Partykeller war alles ganz mit dunklem Holz getäfelt, außer einer Wand, die war eine riesige Spiegelfläche, welche meist jedoch mit einer schweren weinroten Samtdrapperie verhängt war. Sah mir nach einer geeigneten Räumlichkeit für Gruppensex aus, fand ich. Es gab auch eine gigantische Bar mit außerordentlich guter Bestückung, aus der wir uns der Einfachheit halber gleich selbst bedienten.
Unten, also bei uns im Keller, war nur eine dieser jungen Sklavinnen anwesend, bißchen älter als wir, vielleicht sechzehn oder siebzehn, die hatte nicht viel zu tun; aber auch sie stand stocksteif, eventueller Befehle harrend. Sie mußte nur gelegentlich Auskunft erteilen, wie es zu den Toiletten ginge, die sich vorausschauenderweise gleich in der Nähe befanden, im selben Kellergeschoß.
„Na warte“, dachte ich mir, „ich werde dir schon Aufschluß geben, aber anders, als du es dir vielleicht erwartet hast.“
Ich stupfte Bianca an: „He, du, was ist los? Penn nicht ein, hörst du!“
Bianca gab sich einen Ruck: „Nee, nee“, lallte sie mehr, als sie es sprach, „wass glaubs´n du denn?“
„Gib mal her!“. Mit diesen Worten griff ich einfach nach ihrer Weinflasche. „Du hast sowieso genug, also gib schon her!“
„O.k, o.k., jetz´ hab´ dich nich´ so. Ich geb doch schon.“
Sie ließ sie endgültig fahren und ich setzte die Flasche an und trank sie in einem Zug leer. War doch´n bißchen mehr drin, als ich erwartet hatte. Gott, schmeckte das Zeug verteufelt gut. Nach mehr direkt.
Bianca konnte offenbar Gedanken lesen.
„He, du, herkommen. Bißchen plötzlich, verstannen“, winkte sie die Sklavin heran. Wie der Blitz stand die vor uns, verharrte in einer formvollendeten Verbeugung.
„Was befehlen Sie, Herrin?“
„Neuen Wein. Aber dalli!“
„Jawohl, Herrin.“
Elegant tänzelte sie davon, um in nullkommanix wieder zurückzukehren mit einer bereits entkorkten Flasche Wein, mit weißer Serviette als Tropfenfänger um den Hals drapiert, für mich so ´nen typischer Reiche- Leute- Scheiß. Es war die selbe Sorte, die wir eben getrunken hatten, blitzschnell mußte die Sklavin das Etikett der unsrigen gelesen haben, die auf dem Boden herumkullerte, wo ich sie achtlos abgelegt hatte.
Als mein Blick auf dem Etikett ruhte, erkannte selbst ich, dass wir dabei waren, Haus und Hof von Biancas Vater zu vertrinken, ich meine, ich war keine Weinkennerin, aber selbst ich sah, dass das etwas anders war als der Wein aus der Delikatessenabteilung des Supermarktes, von dem mein Herr gelegentlich ein Gläschen oder zwei trank. (Nach zweien war Mama dann jedesmal fällig, so sicher wie das Amen in der Kirche. Entweder er schlug sie gottserbärmlich wegen irgendwas und/ oder er fickte ihr noch in der selben Nacht die Seele aus dem Leib.)
„Mein Gott, Bianca“, murmelte ich, „so ein teurer Wein, und wir trinken ihn aus der Flasche!“
„Stimmt!“, sagte Bianca plötzlich sehr entschieden und blickte zu ihrer Sklavin auf. „Wo sind die Gläser, du dreckige Schlampe?“
„Los, hilf mir hoch“, bat sie mich. Ich tat ihr den Gefallen, fieberhaft überlegend, wie ich meinen Fauxpas wieder gutmachen und das arme Mädchen, meine Mitsklavin, vor dem Zorn Biancas retten könnte.
Wir standen nun beide vor Biancas Eigentum, denn das war sie, es war ihre Privatsklavin, ihr von ihrem Vater zum letzten Geburtstag geschenkt, und die stammelte irgendwas von „tausendfach Verzeihung, Herrin, und ich möchte mich auch vielmals bei Ihnen entschuldigen, Ma´m, bitte, es tut mir so sehr leid, bitte nochmals um Entschuldigung, bitte, ich hole sofort Gläser...“ Hilflos reichte sie mir die Weinflasche hin, ich sah, dass ihre Unterlippe zitterte.
Jetzt ging ich in die Offensive, und ich hatte auch nicht vergessen, dass ich Bianca noch eine Lektion schuldete in Sachen „Ach- wie- geil- ein- Sklave- zu- sein.“
„Nein“, herrschte ich die Sklavin an, „bleib! Ich bin genauso ´ne Sklavin wie du, weißt du, und der Befehl gilt genauso für mich!“
(„Scheiße, was redest du?“, jagte es mir währenddessen durch den Kopf, „ich bin ja besoffen und das haut nicht hin, weil die MUß doch gehorchen.“)
Mir fiel auf, dass auf einmal eine allgemeine Gesprächspause eingetreten war und sich alle Augen auf uns richteten. Nur die Musik dudelte weiter.
„Genau“, kreischte eine (aus dem „erweiterten Kreis“, also keine direkte Freundin) „Anna- Schatz, sei ´ne gute Sklavin und bring mir auch was zum Trinken, ja?“
Sofort stürzten sich zwei von meiner „Leibgarde“ auf die Frevlerin, sich rücksichtslos mit ihren Ellenbogen den Weg durch die Menge bahnend, eine nahm sie in den Schwitzkasten, bis sie rot anlief, derweil ihr die zweite ein paar herzhafte Tritte in den Allerwertesten verpaßte. Mit Springerstiefeln, denn diese junge Dame hatte seit neuestem einen Neo- Nazi zum Freund, an den sie sich optisch sehr stark angeglichen hatte. Allerdings nur optisch, innerlich blieb sie mir treu ergeben und dachte gar nicht daran, irgendeinem toten „Führer“ zu huldigen.
Als meine beiden Getreuen fertig waren mit ihr, das Ganze dauerte nur ein paar Sekunden und auch die Tritte waren nicht wirklich heftig, die rauften halt gerne, diese Mädels, die sich meinen Schutz zu ihrer Herzensangelegenheit erkoren hatten, deswegen waren sie noch lange nicht brutal, war das vorlaute Ding sehr still und recht kleinlaut.
„Sorry, Anna“, murmelte sie nur, „sollte doch nur ´n Scherz sein.“
Ich winkte ab, es galt ein ganz anderes Problem zu lösen.
„Is´ schon o.k., Edeltraut“, so hieß die tatsächlich, „halt künftig halt die Fresse, wenn du mit mir sprichst, ja, Herzchen?“ Allgemeines Gekichere, man nahm die Gespräche wieder auf, drehte die Musik lauter.
Die Sklavin schaute irritiert von mir zur ihrer Herrin und von ihrer Herrin zu mir.
Wieder traf ich eine Entscheidung von einsamer Größe.
„Hier, halt mal!“ Resolut drückte ich einer überraschten Bianca die Weinflasche in die Hand, stiefelte los Richtung Bar, Gläser holen. Dort bückte ich mich, weil die waren irgendwo unten verstaut, unterhalb der Bar, weil oben so viele Whisky- Flaschen, ´ne Bacchus- Statue und all so´n Zeug standen.
Ich kniete mich hin und kramte rum, wo waren die Scheiß- Dinger bloß?
Unvermittelt kniete die Sklavin neben mir.
„Du, stimmt das?“, wisperte sie, kaum hörbar in dem ganzen Lärm, „stimmt das? Bist du eine von uns? Oder ´ne Ma´m?““
„Ja, klaro stimmt das, machen wir shake- hands. Darf ich mich vorstellen: Anna.“ Reichte ihr die Hand hin.
„Dorotha“, kam es zurück. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie mit leichtem polnischen Akzent sprach. Meine Hand ergriff sie nicht.
„Hör mal, Anna, weißt du, was du angerichtet hast?“
Sie flüsterte so hastig und so leise, dass sie sich fast an ihren Worten verschluckte und ich wirklich Mühe hatte, sie zu verstehen.
„Ja was denn?“, meinte ich forsch, aber mir war beklommen zumute, ich ahnte ja, dass ich einen kapitalen Bock geschossen hatte.
Dorotha schlug die Hände vor´s Gesicht.
„Du, die haut mich windelweich, wenn die Party hier vorüber ist. Windelweich. Die hat so ´ nen Ochsenziemer, und ich krieg Dresche, so viel Dresche, ich kann dir sagen, ach Anna, warum hast du mir das angetan?“, jammerte sie und rang doch tatsächlich die Hände.
Betreten schwieg ich erst mal. „Du, Dorotha...“, begann ich schließlich....
„Anna, wenn du mich jetzt nicht die Weingläser bringen läßt, dann schicken die mich bestimmt zurück auf die Sklavenschule, du warst bestimmt noch nicht dort, nicht?“ In ihren Augen schimmerten Tränen.
„Nein, das warst du nicht und ich wünsche es dir auch nicht...“, und griff mit einer Hand in eine dunkle Ecke, in der ich die Gläser nie und nimmer vermutet hätte, zog zwei hervor, richtete sich auf, um sie auszuspülen.
Fort war sie, mit einem mulmigen Gefühl trottete ich hinterher.
„Du, Anna...“, wieder Edeltraut, sie zog mich mit einem scheuen Lächeln am Ärmel. Ich schlug ihre Hand weg. „Laß mich!“
„Aber es hat doch wirklich nur ein Scherz sein sollen“, schrillte sie hinter mir her, mit deutlicher Panik in der Stimme„hörst du, ein Scherz. Und ich entschuldige mich auch bei dir, o.k.?“
Offenbar befürchtete sie, vollständig „unten durch“ zu sein bei mir und am Ende gar nicht mehr dazugehören zu dürfen zu meiner Clique, noch nicht mal zum „äußeren Kreis“, ich hatte zwar noch nie eine „verstoßen“, so bin ich nicht, aber man kann ja nie wissen.
Also blieb mir nichts anderes übrig, als mit ihr zu reden und ihre Befürchtungen zu zerstreuen und ich ließ eine äußerst dankbare und selig lächelnde Edeltraut zurück und dann kreuzten meine beiden „Ehrenretterinnen“ meinen Weg und ich mußte ihnen manches Dankeswort aussprechen und ein „Umtrunk auf meine Ehre und meinen Stolz“ war auch nicht ganz zu vermeiden (so war das im Mittelalter, unser Geschichtslehrer hat´s getreulich vermeldet) und „so halten wir´s auch, wie der alte Brauch, nicht wahr, Anna?“
Etwas weniger als vollständig nüchtern bahnte ich mir meinen Weg durch die Menge, die Party hatte inzwischen jenes Stadium erreicht, das man gemeinhin als das „Fallen der Hemmungen“ oder das „Fehlen gepflegter Umgangsformen“ bezeichnet, und irgendwie wollten alle anstoßen mit mir und ein paar Worte wechseln und irgendwie hatte ich auch eine sich rapide leerende Weinflasche in der Hand und dann stand ich auf einmal vor Bianca und die sagte: „Na, Anna, sauf, aber nicht zu viel, weil nachher, da kommen noch´n paar dieser Fotzen, die meinem Daddy gehören, und auch ´n paar Sklaven, und du wirst staunen, ich sag dir!“ Sie kicherte besoffen. „Size matters, mehr verrat ich erst mal nicht...“
Das war mir gar nicht recht. Ich wollte keine live- show, ich wollte nicht der Erniedrigung meiner Mit- Sklaven beiwohnen.
„Bianca“, es kostete mich Mühe, deutlich zu reden. „Bianca, können wir mal rausgehen bitte. Ich möchte mit dir reden.“
„O.k.“
Sie folgte mir nach draußen, Dorotha sah ich nirgends.
Wir setzten uns ins Wohnzimmer, auf eines dieser antiken Sofas.
Die Sklavinnen standen, wie aus Holz geschnitzt, und ich wette, keine hat auch nur eine Miene verzogen während unserer Abwesenheit, während sie unbeaufsichtigt waren.
Ein kleines Mädchen, vielleicht so zehn oder elf, auch es in Dienerinnentracht (sah niedlich aus), näherte sich uns mit einem Tablett. Darauf Cola- und Mineralwasserflaschen, beschlagen vor Kälte, die ganz teuren Marken, und Kristallgläser.
„Herrin, Ma´m, wünschen Sie eine Erfrischung?“ Formvollendeter Knicks.
„Ja, laß das Tablett hier.“
„Jawohl, Herrin.“
Noch ein Knicks, sie entfernte sich rückwärtsgehend aus dem Zimmer, wie früher bei Hofe.
„Ja“, grinste Bianca, „mein Alter steht auf so einen gewissen Chic und ein gewisses Zeremoniell, verstehst du? Cola, Anna?“
„Ja, bitte.“
Ich war zu besoffen, um meine Anliegen diplomatisch vorzubringen.
„Bianca, hör zu, laß diesen Scheiß mit der Sklaven- Fick- Show. Und bestraf auch die Dorotha nicht, bitte. Es ist doch alles meine Schuld. Ich hab doch angefangen mit diesem Gläser- Mist, also ich meine, dass wir unseren Wein aus Gläsern trinken sollen und so.“
Bianca schaute mich etwas erstaunt an aus ihren grauen und durchaus gefühlvollen Augen, hatte jedoch Schwierigkeiten, mich zu fokussieren. Auch sie war, das darf man nicht vergessen, ziemlich betrunken.
„O.k., o.k., Anna, du weißt, dir kann ich nie was abschlagen....“
Kurze Pause.
„...eigentlich komisch, wenn man bedenkt, dass du eigentlich ´ne Sklavin bist“, sinnierte sie, „na ja, scheiß der Hund drauf, du bist jetzt schon so lange meine Freundin....“ und legte ihren Arm um mich, wollte mich auf den Mund küssen, was ich aber zu verhindern wußte.
Sie winkte eine der Gestalten aus dem Halbdunkel der Zimmerecken heran. Eine hinreißende Mulattin trat vor uns. Wieder diese Verbeugung.
„Sie befehlen, Herrin?“
„Fickshow absagen. Dorotha losbinden. Sie wird nicht bestraft, sag ihr das.“
So einfach war das damals, wenn ich was erreichen wollte.
„Jawohl Herrin. Und, Herrin, die Sklaven. Sollen sie sich noch bereit halten?“
„Nein. Können zu Bett gehen. Ihr auch. Aufgeräumt wird morgen.“
„Jawohl, Herrin. Vielen Dank, Herrin.“
Sie trat in die Raummitte, klatschte in die Hände.
„Abmarsch, Mädels. Einschluß in dreißig Minuten.“
Ein kaum merkliches Stöhnen schien durch den Raum zu wehen, als all die reglosen Gestalten sich aus ihrer Erstarrung zu lösen begannen und Aufstellung vor uns nahmen.
Wieder ein Händeklatschen der Mulattin, das verriet, dass sie es gewohnt war, das Kommando zu führen, dabei war sie höchstens achtzehn, gefolgt von einer synchronen Verbeugung der versammelten Sklavinnenschar.
„Gute Nacht, Herrin“, ertönte es im Chor, und: „Gute Nacht Ma´m!“
Immerhin liefen sie nicht rückwärts aus dem Zimmer, wie die Kleine vorhin, sondern eilten in lockerer Folge hinaus, unter den stets wachsamen Augen der Mulattin.
Am nächsten Morgen- es war eine jener Nächte, in denen ich einen „Endlos- Ausgehschein“ bis zum nächsten Mittag hatte, ich übernachtete bei Bianca, in ihrem Bett(auf ihr Flehen hin), und wir waren doch noch zärtlich miteinander, hatten Sex, und es gefiel mir eigentlich, auch wenn ich mich dafür schämte, bereits während wir es noch trieben- am nächsten Morgen also, da war ich mit Dorotha, die servierte, kurz alleine im Frühstückszimmer, weil die Bianca mal auf „für kleine Mädchen“ mußte, da fiel sie vor mir auf die Knie und ergriff meine Hände, drückte einen Kuß darauf. Das wollte ich nicht, ich versuchte, meine Hände frei zu winden, sie aber hielt sie eisern fest und küßte sie.
Erst als wir Biancas Schritte vernahmen, sprang sie wieder auf.
Später habe ich dann mit meiner Mutter darüber geredet, also nicht über alles und auch nicht über diese „Lesben- Nummer“, aber über diese Damen, die freiwillig in die Rolle von Sklavinnen schlüpfen.
Da kam ich erst mal ins Kreuzverhör: von wem ich das gehört hätte. Als Biancas Name fiel, verzog sie unwillig den Mund. (Sie wußte durch mich ziemlich gut Bescheid über meine ganze Klasse und meine Freundinnen, auch über´n paar der Jungs, es war aber auch schwer, ihr nicht alles zu erzählen, wenn sie mir streng in die Augen blickte und ich Rechenschaft abzulegen hatte über die vergangene Woche, aber wie ihr seht, wurde ich so langsam besser darin, ihr bestimmte Dinge zu verschweigen.)
„Anna, das ist nicht nur eine Freie, sondern noch dazu ein reiches Gör. Mir wäre es lieb, du hättest nicht solch engen Umgang mit ihr!“
Am Ende beantwortete sie aber doch meine Frage: „Ja, Anna, das gibt´s. Und das beschränkt sich nicht nur auf Frauen. Und das gibt´s in allen Altersstufen und überall. Das sind Perverse. Hüte dich vor denen.“ Warum, das sagte sie nicht, aber ich wußte ja bereits, dass wir froh sein sollten, dass unser Herr keiner war.
Also- war ich jetzt auch eine- als ich mit tropfender Muschi dem Zuchtmeister hinterhertrabte, schlimmer gedemütigt und mißbraucht, als ich mir es in meinem früheren Leben überhaupt hätte vorstellen können? Und dabei fand ich ihn noch nicht mal erotisch, diesen alten Sack, so wie ich den Ritchie erotisch gefunden hatte.
Der Zuchtmeister, der hatte mich doch schon halb tot geprügelt und mir die schlimmsten Erniedrigungen angetan, die ein Mann einem Mädchen nur antun kann (so dachte ich zumindest damals, ich kann ja nicht in die Zukunft schauen), und mein Mund schmeckte nach Sperma und die Wangen brummten und summten noch von den Ohrfeigen- und mir lief der Schleim aus der Möse! Dieser leicht klebrige Lustschleim, ihr wißt schon.
Kapitel 84
Bevor ich zu dieser „Gymnastik“- Stunde oder besser – Stunden komme, denn die zog sich ganz schön in die Länge, diese Schinderei, und sie wurde von so einem kleinen Mistvieh geleitet, das auf den schönen Namen „Lydia“ hörte, selbst eine Sklavin, versteht sich , aber die perfekte Kandidatin für so einen hübschen kleinen Fememord, meiner Ansicht nach- bevor ich also dazu komme, sollte ich noch´n bißchen was über Bianca und mich und Mama und meinen ersten Herrn erzählen.
Diese ganzen Begebenheiten, die ich im vorigen Kapitel geschildert habe, ereigneten sich bereits etliche Zeit nach meiner ersten und einzigen Vergewaltigung durch unseren Herrn, als ich quasi beinahe Narrenfreiheit hatte und sein seit dieser Vergewaltigung permanent schlechtes Gewissen mir gegenüber ausnutzte, um an Ausgehscheine zu kommen. Und zwar weidlich, ich kann Euch flüstern.
Wenn ich nicht durch die Schule „versklavt“ gewesen wäre mit meiner Mutter als unerbittlicher „Aufseherin“ über meine Zensuren und Hausaufgaben- und um diese Zeit begann ich meine schulischen Pflichten zunehmend zu verabscheuen- und sie mir nicht zu allem Überfluß auch noch Kochstunden und Unterricht im Servieren „aufgedrückt“ hätte (und auch sonst mußte ich ihr natürlich weiterhin zur Hand gehen), ich hätte praktisch das Leben einer Freien geführt, glaubt mir. Mama sorgte aber dafür, dass ich nicht vollständig „aus der Spur lief“, wie sie sich dem Herrn gegenüber einmal ausdrückte.
Ich hatte mal wieder, eines Freitagnachmittags war das, ich entsinne mich genau, weil er ging über zweiundsiebzig Stunden, einen „Endlos- Ausgehschein“ ergattert, und wedelte gerade frech vor den Augen meiner Mutter herum damit („Mamilein, Ausgehschein, Mamilein, Ausgehschein!“), streckte ihr sogar die Zunge heraus dabei(aber nur so ein bißchen, also eigentlich nur die Zungenspitze), als sie ihn mir blitzschnell aus der Hand riß. Einfach so.
Ich war baff, aber nicht lange.
„Gib her, Mama, gib ihn SOFORT wieder HER. Es ist meiner, der Herr hat ihn mir gegeben. Du darfst ihn mir überhaupt nicht wegnehmen“, brüllte ich wutentbrannt und tanzte um sie herum, um ihn zu erhaschen. Sie hielt ihn aber einfach am ausgestreckten Arm in die Höhe, und da sie größer ist als ich, kam ich nicht ran.
Lauthals lachend meinte sie nur: „Kämpfe nicht darum, Anna, sonst zerreißt er womöglich, und das wäre doch jammerschade.“
Das sah ich ein, und ich verlegte mich aufs Betteln: „Ach komm schon Mama, immer muß ich arbeiten, die ganze Woche, und noch nicht mal am Wochenende soll ich Spaß haben dürfen!“
Sie blickte mich nachdenklich an: „Du hast mir ein wenig zuviel Spaß in letzter Zeit, junge Dame, und deine Noten waren auch schon mal besser. Du könntest dich am Wochenende ruhig auch mal auf deinen hübschen Hintern hocken und was lernen, statt vor den Jungs damit herumzuwackeln. Oder ihn dir abtatschen zu lassen von dieser verdorbenen kleinen Lesbe Bianca. Glaube bloß nicht, dass ich nicht zwei und zwei zusammenzählen kann. “
Für sowas hatte sie ein untrügliches Gespür, meine Mutter, ich weiß nicht, wie sie´s herausgefunden hat, aber für sie stand fest: Bianca war eine Lesbe und ihre kleine Anna, ihr innig geliebtes Herzenskind, ihr Fleisch und Blut, war diesem Produkt aus Reichtum und elterlicher Vernachlässigung verfallen, wobei sie mich mehr in der Rolle der Verführten sah, denke ich.
Und es stimmte auch alles: mit Bianca sollte mich noch über mehrere Monate hin eine lesbische Beziehung verbinden, und ich beendete sie erst, als meine Freundinnen darüber zu tuscheln begannen und meine Reputation in ernsthafte Gefahr geriet. Wobei meine Freundinnen leichter hinters Licht zu führen waren als meine Mutter, Gott sei´s gedankt!
„Puuh, Mama, du SPINNST. EHRLICH! ICH und BIANCA,....also jetzt SPINNST du WIRKLICH, ECHT!“, kreischte ich und schüttelte in gut gespielter Empörung den Kopf.
Aber Mama lachte nur und rief: „So, ich spinne also? Und wieso wirst du dann rot, so rot wie eine Tomate?“
Leider befand sich kein Spiegel im Raum, in dem ich ihre Behauptung hätte überprüfen können, aber ganz abwegig erschien sie mir nicht, merkte ich doch, wie mir das Blut in den Kopf geschossen war, als sie dermaßen den Nagel auf den Kopf traf. Auch war mir ganz heiß plötzlich und ich hatte einen Schweißausbruch.
Bevor ich noch irgendwas wirklich Freches erwidern konnte (so a la: „Weil du einfach peinlich bist, Mama, wenn du so spinnst!“), was mir womöglich schlecht bekommen wäre, denn ihre mütterliche Autorität ließ sie sich nur vom Herrn untergraben, aber nicht unbegrenzt durch mich, so viel habt Ihr, glaube ich, auch schon bemerkt, da betrat dieser Gottseidank das Zimmer.
„Anna, Svenja“, schrie er uns an und schien ziemlich wütend zu sein, „was ist denn das für ein Lärm?“ Wir hatten ihn wohl bei einer geistigen Arbeit gestört mit unserem in einiger Lautstärke geführten Disput (er war Professor an der Uni, Ihr erinnert Euch), und sofort sanken wir beide vor ihm auf die Knie, senkten die Köpfe, das brauchte er uns gar nicht erst zu sagen.
„Herr, bitte...“, wisperte Mama, “...wenn ich mich bitte entschuldigen dürfte für mein Betragen und auch für das Kind.“
„Das Kind, wie du sie immer noch nennst, unsere junge Dame, hat sich, glaube ich, überhaupt nichts zuschulden kommen lassen“, kam die Antwort mit deutlich sarkastischem Unterton, „es sei denn, du willst ihr ihre berechtigte Empörung anlasten. Oder warum hältst DU ihren Ausgehschein in den Händen?“ Und fügte noch hinzu: „Anna, steh auf. Dich trifft keine Schuld.“
Das tat ich gern. Und war schon wieder ganz obenauf: „Herr, bitte, sagen doch Sie ihr, dass sie mir meinen Ausgehschein zurückgeben soll, den SIE mir gegeben haben.“
Zu meiner Überraschung knallte er mir eine (seit ich zu einer „jungen Dame“ anvanciert war, bekam auch ich öfters eine geschmiert, in das Prügelzimmer mußte ich hingegen noch recht selten, und auch nur für die maximal „Fünfe“ mit der weichen Lederpeitsche, mit ernsthaften Bestrafungen rechnete ich frühestens so in ein bis zwei Jahren): „Anna, auf der Stelle entschuldigst du dich bei deiner Mutter, wie kannst du es wagen, so zu reden in ihrer Gegenwart? Svenja, steh auch auf!“
Was blieb mir anderes übrig?
„Ja, Herr, bitte verzeihen Sie, Herr, und danke für die Züchtigung, die ich wirklich verdient habe.“ Und: „Mama, tut mir leid. Ich wollte nicht frech sein und es tut mir leid.“ (Ich nahm mir aber vor: sollte der Herr wegen dieser Sache meinen Ausgehschein wieder einkassieren, dann würde ich einen Monat lang kein Wort mit Mama reden. Mindestens!)
So- damit waren meine „Sprüchlein“ aufgesagt und damit war die Sache für mich auch tatsächlich ausgestanden.
Nicht ganz hingegen für Mama.
„Und du- gib ihr endlich den verdammten Ausgehschein zurück!“, blaffte der Herr sie an. Klatsch, hatte auch sie eine sitzen. Und klatsch, noch eine!
„Ja, Herr. Verzeihen Sie bitte, Herr“, schniefte Mama und schob mir den Ausgehschein in die Hand. Die hatten aber auch ganz anders gesessen als der „Backenstreich“, den ich abbekommen hatte.
Sie bekam dann noch „fünfe“ mit dem Rohrstock aufgebrummt wegen dem Lärm, den strenggenommen ja wir beide veranstaltet hatten, der Herr machte fünf Striche in sein Strafbüchlein, und sie würde sie verabreicht bekommen, sobald „das Maß“ mal wieder „voll war“.
Dann hieß es: „Los, Anna, spring schon, das Wochenende wartet auf dich und deine kleinen Verehrer wahrscheinlich auch.“ Und er zwinkerte mir schelmisch zu, seine schlechte Laune schien verflogen.
Ich kniete mich nochmal hin vor ihm und beugte mich vornüber und küßte die Spitzen seiner Schuhe (alles von Mama gelernt), bevor ich wieder aufsprang und fröhlich aus dem Haus hüpfte, das ich vor Montag mittag nach der Schule nicht mehr betreten sollte. Denn meine Schulsachen, die hatte Bianca gleich zu sich mit genommen nach dem Unterricht in ihre Villa. („Dann können wir vielleicht auch was zusammen lernen, Anna, was denkst du?“) Das heißt, natürlich hatte die Sklavin, die sie von der Schule abholen kam, ihre Sachen zu tragen- ihr Vater befürchtete einen Haltungsschaden durch den schweren Ranzen- nun eben doppelt so viel zu schleppen.
Ein bißchen ein schlechtes Gewissen hatte ich schon wegen den fünf Rohrstockhieben für meine Mutter, aber nicht allzusehr, schließlich hatte sie angefangen, oder was meint Ihr?
Und eigentlich fand ich es klasse, mit welch unbestechlichem Sinn für Gerechtigkeit mein Herr die ganze Situation aufgelöst hatte mal wieder und dass wieder Frieden eingekehrt war und eine jede genau die Strafe bekommen hatte, die sie auch verdiente.
Und meine Mutter, die sagte doch selbst öfters: „Anna, der Herr ist im Grunde schon gerecht, und auch wenn du mich manchmal schreien hörst im Strafzimmer, weißt du, meistens habe ich meine Schläge mir selbst zuzuschreiben. Und andere, die hauen ihre Sklaven noch ganz anders und auch viel häufiger. Glaube mir. “
Die ganze Affäre hatte für mich höchstens noch indirekt insofern ein Nachspiel, als dass mein Herr sich in der Folgezeit vermehrt für meine schulischen Leistungen interessierte, und dass es etwas schwieriger wurde für mich, an Zweiundsiebzig- Stunden- Scheine zu gelangen; vierundzwanzig Stunden waren aber nach wie vor kein Problem und achtundvierzig eigentlich auch nicht. Beides war aber entschieden kein Nachteil für meine Entwicklung, wie ich heute sehe, und meine Noten besserten sich auch wieder.
Jetzt vielleicht noch eine abschließende Bemerkung zu meiner ersten Vergewaltigung, unter Umständen interessiert es Euch ja, wie ich drauf kam, dass der Herr seitdem von sowas wie einem schlechten Gewissen mir gegenüber beseelt war, das sich so hervorragend ausnutzen ließ.
Er hat das Thema mir gegenüber nie von sich aus erwähnt, geschweige denn sich dafür entschuldigt bei mir, ich meine, wofür auch? Und wenn er es getan hätte, ich weiß nicht, ob ich ihn dann noch weiterhin so als meinen Herrn hätte respektieren können, wie ich es tat.
Let´s face it- die Sache ist doch die: er war mein Besitzer und rechtmäßiger Herr und ich als seine Sklavin hatte ihm ab einem bestimmten Alter selbstverständlich auch sexuell zu Diensten zu sein. (Manche ficken ihre präpubertären Sklavenmädchen doch schon lange, bevor ihnen der erste Flaum auf der Fotze sprießt, teilweise wenn die noch nicht mal zehn sind! Ein offizielles Mindestalter gibt es aus gutem Grund nicht, weil sich ja ohnehin niemand dran halten würde, wie ich vermute.)
Gut- die Art und Weise war nicht sonderlich nett, aber schon mal in einem Wildwest- Film gesehen, wie die widerspenstigen kleinen Pferdchen zugeritten werden? Was hätte er denn sonst tun sollen- meinen Widerstand hinnehmen? Ich denke, Ihr wißt, was ich meine, und kommt mir bloß nicht damit, dass ich noch so jung war. Dreizehn- alt genug für eine Sklavin, ist doch so, oder? Die meisten von uns werden in diesem Alter mit den Grundtatsachen des Lebens vertraut gemacht. So what? Zeigt mir eine, der´s geschadet hat. Mir jedenfalls nicht und ich liebte meinen Herrn nach wie vor wie einen Vater.
Aber ich merkte, wie er seitdem auf eine gewisse körperliche Distanz achtete zu mir und ich sogar zwei- oder dreimal eine „fing“, weil ich in zu lockerer Aufmachung versuchte, einen Ausgehschein rauszuleiern aus ihm. Obwohl es mir damals wahrscheinlich sogar ziemlich egal gewesen wäre, wäre er noch mal über mich hergefallen, weil da hatte ich bereits angefangen, mit den Jungs „rumzumachen“, was unter anderem ja gewisse finanzielle Vorteile hatte für mich. Und was, das darf man nicht unterschätzen, nicht unwesentlich dazu beitrug, meine ab einem bestimmten Zeitpunkt unangefochtene Vorrangstellung unter den Mädels meiner Altersstufe zu begründen, weil das brachte mir natürlich auch Bewunderung ein, diese Art der Frühreife.
Aber meinem Herrn schien es, trotz der „halbnackten“ Aufmachung, in der ich gelegentlich Essen zu servieren hatte, (bevorzugt wenn Gäste da waren oder an seinem Geburtstag, an Feiertagen), im „normalen Alltagsbetrieb“ plötzlich nicht mehr egal zu sein, in welcher Form und Aufmachung ich mich ihm näherte, und ich lernte sehr schnell, das in mein Kalkül einzubeziehen.
Schnute und Tränchen und Quengelton und:
„Ach Herr, warum sind Sie nie lieb zu mir, wenn ich mal was will, nie, nie, nie?“ und:
„Immer muß ich arbeiten, immer, immer, immer- und nie krieg ich ´nen Ausgehschein!“ (Schluchz, Augenreib); was ihn zu der berechtigten Bemerkung veranlaßte: „Jetzt mach aber mal halblang, Anna. Du bist doch bald häufiger bei deinen Freundinnen als hier. Denk doch mal an deine arme Mutter. Die muß die ganze Arbeit alleine tun und das Fräulein Tochter feiert Dauerparty!“
Nun wurde es Zeit, die Schraube noch ein wenig anzuziehen gewissermaßen.
Ich verbarg mein Gesicht in den Händen und ließ nur einen gelegentlichen Schluchzer vernehmen, während ich zwischen den Fingern hervorschielte, wie er darauf wohl reagierte.
Er trommelte aber nur ungeduldig mit den Fingern auf der Tischplatte herum.
„Komm schon, Anna. Schluß mit der Vorstellung. Sonst gibt´s Kellerarrest!“
(Da wurde ich manchmal eingesperrt für ein für ein bis zwei Tage, aber immer mit einer Campingliege, Decken und Kissen, ausreichend zu essen und zu trinken sowie Lektüre, das Licht blieb auch an, weil ich mich doch fürchtete im Dunkeln. Meist steckte da Mama dahinter, weil sie zum Herrn gesagt hatte: „Ach Herr, das Kind! Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Anna ist so bockig in letzter Zeit und patzig außerdem.“ Dann folgten ein paar Kostproben meiner letzten Aussprüche.)
Das schreckte mich nicht wirklich und ich stampfte mit dem Fuß auf und stieß hervor:
„Sie hassen mich, Sie hassen mich, Sie hassen mich! Oder glauben Sie, ich kriege nicht mit, wie Sie sich aufhetzen lassen von Mama, dass ich immer im Haus sein soll, immer, immer, immer!“
Nun fiel es mir nicht schwer, tatsächlich ein paar Tränen hervorzuquetschen und ich verwünschte innerlich mein Schicksal, das mir einen so erbarmungslosen Herrn und eine so hartherzige Mutter geschenkt hatte. „Nur für achtundvierzig Stunden, Herr, nur einen Achtundvierzig- Stunden- Schein, mehr will ich doch überhaupt nicht. Ach bitte, bitte, bitte!“
Das mit dem „Aufhetzen lassen“ war natürlich ein Angriff auf seine Autorität und dass ich mit dem Fuß aufgestampft hatte, erschreckte mich selber.
Ich kassierte aber nur ein paar Backpfeifen dafür, was mich natürlich eher noch ermunterte, jetzt gerade erst recht weiterzumachen. Ich wollte einen Ausgehschein, koste es, was es wolle.
„Anna, wo denkst du hin? Andere Sklavinnen in deinem Alter kriegen gerade mal einen zum Brötchenholen.“
Das wußte ich selber. Ich war aber keine „andere Sklavin in meinem Alter“, sondern die meines Herrn und es als solche gewohnt, meinen Willen durchzusetzen, also zumindest in puncto Ausgehscheine.
„Bitte, Herr, bitte, ich bitte um Verzeihung und danke für die Zurechtweisung!“ Augenaufschlag von unten. Dafür befand ich mich in der idealen Position, da er an mich herangetreten war, um mich zu ohrfeigen. „Aber darf ich noch nicht mal einen haben für vierundzwanzig Stunden, ja? Oder wenigstens für zwölf? Ach bitte, bitte, bitte!“ Und drängte mich „spontan“ an ihn.
Also kurz gesagt, ich zog sämtliche Register, und wenn wir nie mehr miteinander fickten, so war das alleine SEIN Verdienst und nicht meiner.
Dass ich aber letztendlich meist zufrieden grinsend dann eben doch mit mindestens einem Vierundzwanzig- Stunden- Schein abzog aus seinem Zimmer, mit seiner Unterschrift drauf und einem ordnungsgemäßen Eintrag im Registrierungsbuch (das er vorschriftswidrig zusammen mit den Ausgehscheinen im selben Tresor aufbewahrte), DAS war mein Verdienst. (Ihr erinnert Euch: die Ausgehscheine trugen alle Seriennummern, wie Banknoten, und ihre Ausgabe mußte in einem Extra- Buch dokumentiert werden.)
Ich hielt mich selbst für einen ziemlichen „Satansbraten“ damals, heute, in der Rückschau, überkommen mich doch eher Rührung und auch so was wie ein mitleidiges Lächeln, wenn ich mir in Gedanken dabei zuschaue, wie ich damals versuchte, „meinen Platz in der Welt“ zu erobern.
Ich glaube, wenn er nur EIN MAL gesagt hätte: „Es tut mit leid“, ein einziges Mal, dann hätte ich ihn vielleicht nicht mehr ganz so respektiert, dafür aber noch doller lieb gehabt....
Ehrlich!
Kapitel 85
Vor dem „Gymnastik“- Zimmer steckte mir der Zuchtmeister dann zwei Finger in den Arsch, um mich solchermaßen hineinzuschieben zu Lydias Gruppe, wo die „Leibesertüchtigung“ bereits in vollem Gange war. Bei dieser Gelegenheit bemerkte er auch die Verfassung, in der sich mein „Haupt- Fickloch“ befand.
„Na, na, na, kleine Anna, du verficktes Schweinchen“, sagte er, „das will ich doch gleich mal meinem engsten Freundeskreis mitteilen. Da müssen wir doch unbedingt heute nacht noch ein paar Kilometer Rohre in dir verlegen, du geile kleine Drecksau.“
Ich kann nicht behaupten, dass diese Worte dazu beitrugen, mein „Brünnlein nicht mehr fließen“ zu lassen. Im Gegenteil- um die Wahrheit zu gestehen- ich war soo geil darauf, richtig stramm durchgefickt zu werden, von so vielen Kerlen als möglich, dass mir diese Aussicht nicht ganz ungelegen kam, zumal ich nicht daran zweifelte, dass tatsächlich sowas wie eine Massenvergewaltigung für mich geplant war heute nacht. Nur dass es eben gar keine richtige Vergewaltigung werden würde, in Ermangelung der Ermangelung meiner Bereitschaft zur Mitwirkung, gewissermaßen.
Das einzige, was mir noch Kopfzerbrechen bereitete, war: würde er mich wieder so schmerzhaft fesseln dafür? Ich hoffte nicht, vielleicht merkten die ja, dass ich tatsächlich so heiß war wie Nachbars Lumpi und verzichteten für diesmal darauf. Oder Sabis „Predigt“ bezüglich Fesselungen wirkte noch nach irgendwie.
Egal- das würde ich alles noch sehen und jetzt galt es erstmal, diese besondere Form des „Sports“ zu überstehen, was, darüber war ich mir nicht im Unklaren, nicht einfach werden würde.
Lydias Gruppe eilte ihr Ruf voraus, und als mich der Zuchtmeister mit solch unwiderstehlichen Argumenten bat, doch daran teilzunehmen (seine zwei Finger in meinem Arsch, mit denen er mich vor sich herschob, das habt Ihr doch nicht vergessen, oder?), da machte ich mich innerlich schon auf das Schlimmste gefaßt.
Es sah dann aber alles erst mal gar nicht so furchtbar aus: sieben oder acht Mädels, alle nackt, wie ich auch, mehr oder minder übersät mit Striemen und Blutergüssen, auch nicht gerade ein ungewöhnlicher Anblick an dieser Schule. Sonst wirkte das Ganze doch wie ein gewöhnlicher Gymnastik- Raum, wie ein gut ausgestatteter sogar, also kein Vergleich mit der Folterkammer auf dem Dachboden oder den Räumlichkeiten im Untergeschoß, dort, wo sie unter anderem die „deep throat“- Sexobjekte produzierten.
Matten auf dem Boden, Gymnastik- Bänke, Balancierstangen, ein Box- Ring, Kästen zum Drüberhüpfen, lauter so´n Kram halt, wie in einer Turnhalle. Mittendrin Lydia- und die muß ich Euch doch erst mal beschreiben ein bißchen, bevor ich loslege:
Ihr hervorstechendstes Merkmal war das Fehlen eines solchen:
Ganz knackiges Figürchen, das recht durchtrainiert wirkte, so ungefähr meine Größe, hübsches Allerweltsgesicht. Blondhaar, das sie straff nach hinten gekämmt trug und in einen ziemlich langen Pferdeschwanz mündete.
Gekleidet war sie in einen enganliegenden blauen Trainingsanzug zu weißen Turnschuhen, bei mir hinterließ sie den Eindruck eines ziemlich energischen Persönchens, das aber leider Gottes nicht mit übermäßiger Intelligenz gesegnet ist. Dazu trug neben ihren blauen Porzellanaugen auch ihr meist starrer Gesichtsausdruck bei, der sich normalerweise höchstens mal zu einem höhnischen Grinsen verzog. Wie eben jetzt, denn man war gerade beim Liegestützen- Machen, und einige der Mädchen hatten sichtlich Mühe dabei. Lydias einer Fuß ruhte auf dem Rücken eines zierlichen kleinen Dinges, das sie immer wieder bis ganz nach unten drückte mit ihm und das nur mit äußerster Anstrengung wieder hoch kam jedesmal. Während der zwei-, dreimal, die ich zuschaute, dachte ich jedenfalls: „die schafft´s nicht mehr, hoch zu kommen.“ Die Finger des Zuchtmeisters befanden sich währenddessen immer noch in meinem Arsch. Lydia hatte uns noch nicht bemerkt, so beschäftigt war sie mit dem Schreien von Kommandos („und eins, und zwei, hoch.... uuund runter, ihr Saufotzen, und eins, und zwei, uuund hoch, und wieder runter, wollt ihr wohl,...“ und so weiter, und sofort).
Der Zuchtmeister räusperte sich diskret: „Lydia, schau mal, wen ich dir hier bringe“
Die Angesprochene wandte sich abrupt um, brach das Schreien ab. Ein unangenehm speichelleckerischer Unterton trat in ihre eben noch so schneidende Stimme, obwohl das vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck ist, denn eigentlich verfügte sie über einen ganz hübschen Alt, wenn sie nicht gerade schrie, was aber die meiste Zeit der Fall war, zumindest während der Zeit unserer Bekanntschaft. Also vielleicht sollte ich sagen: sie hatte eine schneidige Stimme, wenn sie kommandierte. Andere Zeit, vielleicht so 18.Jahrhundert, anderes Geschlecht, Federbusch am Hut und Stulpenstiefel- und sie hätte einen ganz feschen jungen Offizier abgegeben, nur keinen sonderlich intelligenten eben.
„Oh, Herr Zuchtmeister. Sie? Wollen Sie sich persönlich von den Fortschritten unserer Gladiatoren überzeugen?“ (Verstand ich nicht. Sollte ich aber bald.)
Sie war an uns herangetreten (im Hintergrund gingen die Liegestützen weiter, wenn auch nur mit „halber Kraft“), faßte mich unters Kinn, hob es etwas an, säuselte: „Und wen haben wir denn hier? Du bist doch dieses Weichei Anna, wenn mich nicht alles trügt. Diese Mitleids- Suse.“
Sie trat ein wenig zurück und zur Seite, beäugte mich kritrisch. Als sie die Hand des Zuchtmeisters bemerkte, trat ein verstehendes Grinsen in ihr Gesicht: „Oha- da hat der Osterhase wohl ein paar Schokoladeneier reingelegt, was Herr Zuchtmeister!“
„Kann man wohl sagen, Lydia, komm her, du Sau, und überzeug dich selbst.“ Mit diesen Worten krümmte er die Finger in meinem Rektum, meiner Kotampulle, und beförderte was von meinem Kacka ans Tageslicht. Etwas davon plumpste auf den Boden, der Großteil klebte aber an seinen Fingern, die er grinsend in die Höhe hielt.
Lydia war genießerisch lächelnd herangetreten, roch an der Scheiße, als wäre es eine besondere Spezialität. Und- leckte sie mit ihrer langen Zunge von seinen Fingern, immer noch lächelnd, zum Schluß steckte er ihr die Finger in den Mund und sie lutschte daran, bis sie sauber waren. Ich traute meinen Augen kaum.
„Und? Ist sie eine gute Pralinenproduzentin, unser kleines Scheißtierchen?“
„Doch, kann man so sagen, Herr Zuchtmeister.“
„Hört sich ganz so an, als hättest du sie zum Fressen gern!“
„Oh ja, JA! Am liebsten würde ich ihr das Gehirn auslöffeln.“
„Aber da hat sie doch auch nur Scheiße drin, Lydia!“
„Eben drum, Herr Zuchtmeister.“
Beide grinsten einander verstehend an.
Ruckartig wandte sich Lydia erneut um, und erblickte das traurige Häuflein ihrer „Schutzbefohlenen“, von denen allenfalls die Hälfte noch so tat, als würden sie Liegestützen machen, sonderlich weit hinunter kamen aber auch sie nicht mehr. Die anderen ruhten sich völlig erschöpft auf ausgestreckten Armen aus und fingen hektisch wieder an, zu „pumpen“, sobald sie bemerkten, dass Lydia Blick sich ihnen zugewandt hatte.
Mit einem Aufschrei stürzte sie hinüber, verteilte Fußtritte, es krachte richtig, wenn sie in Rippen trat, trat auf Finger, kickte Arme weg wie ein Torschütze beim Elfmeter.
„Saubande, Mistschweine, Drecksnutten, was fällt euch ein?“
Sie war ganz außer Atem, auch vor ungläubiger Empörung.
„Ihr dreckiges Gesindel, ihr Zigeuner, ihr....“, es fiel ihr nichts mehr ein, mit anklagender Stimme wandte sie sich an den Zuchtmeister: „Herr Zuchtmeister, jetzt wo Sie hier sind, brauche ich diese Kaffern ja nicht mehr extra zu melden. Sie haben es ja selbst gesehen.“
Schmunzelnd zog der Zuchtmeister sein Strafbüchlein hervor, die ganze Mannschaft mußte „Aufstellung annehmen“.
Dazu hieß es, sich auf einen gebrüllten Befehl Lydias hin aufzurappeln, einige schienen echte Schmerzen zu haben dabei, den verzogenen Gesichtern nach zu urteilen. Klar, ein kräftiger Tritt in die Rippen, der tut weh, auch wenn nichts gebrochen ist. (Gut, dass sie nur Turnschuhe anhatte und keine Stiefel!)
Dennoch beeilte sich natürlich eine jede, so schnell sie es eben vermochte.
Dann das lautstarke Kommando des Zuchtmeisters: „Kompanie- stillgestanden!“
Mit einer Kasernenhofstimme, wie ein Unteroffizier, und ich bin mir sicher, dass er auch genau das gewesen ist, bevor er sich entschloß, eine Karriere beim Militär gegen eine bei der Abrichtung von Sklavinnen einzutauschen. Vielleicht scheuchte er lieber Mädchen und Frauen durch die Gegend als Rekruten, vielleicht waren ihm die Vollmachten in puncto Mißhandlungen bei der Bundeswehr nicht weitreichend genug, vielleicht war er es auch einfach leid, der ewige Unteroffizier ohne Aussicht auf weitere Beförderungen zu sein, unter Umständen war alles auch nur eine Frage des Geldes. Was weiß ich. Ich kann jedenfalls nur jedem jungen Mann zur Verweigerung raten, bevor er einem solchen „Schleifer“ in die Hände fällt, und ich denke zuversichtlich, dass die Lücke, die der Zuchtmeister damals bei seinem Ausscheiden hinterließ, rasch geschlossen worden ist....
(Das würde ich auch gerne jeder Sklavin und jedem Sklaven raten, wenn es heißt: „Ab in die Sklavenschule!“, aber ich fürchte, das ist nicht so hundertprozent realistisch und kein so guter Rat möglicherweise. Oder was denkt Ihr?)
Na ja, jedenfalls standen alle stramm wie die Zinnsoldaten und mußten ihre Nummern nennen, und obwohl sie mir leid taten, war ich froh um die Verschnaufspause und dass man mir keine Beachtung schenkte momentan.
Dann hieß es, wobei Lydia den Befehl dazu gab diesmal: „Paarweise einander zugewandt aufstellen, aber zack zack! Wird´s bald, ihr Mistbienen?“
Da es, wie sich gleich herausstellte, nur sieben waren ohne mich, reihte ich mich ein in Lydias Schar, nahm Aufstellung gegenüber einem schlanken, recht großgewachsenem Mädchen mit sensiblen Gesichtszügen, also keiner Riesin, aber bestimmt 15 cm größer als ich, obwohl es ja nicht so schwer ist, mich an Größe zu übertreffen.
Lydia paßte das aber nicht. Am Ohr zog sie mich fort zu einer, die viel kleiner und jünger war als ich.
„Komm, komm, du Walddorfschülerin. Komm schön mit mit der lieben Tante...“
Ich mußte dort den Platz tauschen mit einem größeren Mädchen mit etwas unglücklicher Figur (und ebensolchem Gesichtsausdruck), die zu meiner bisherigen „Partnerin“ wechselte.
Nun stand ich diesem lieben kleinem Ding gegenüber, das vorher Lydias besondere Aufmerksamkeit genossen hatte. Jetzt erkannte ich sie wieder. Ich wußte zwar ihren Namen nicht mehr, aber es war diejenige, die Richie und ich damals im „Abrichtungskeller“ abgeliefert hatten, Ihr erinnert Euch bestimmt, und die darüber alles andere als glücklich gewesen war...
Am liebsten hätte ich sie gefragt, wie es ihr denn so ergangen war seitdem, aber das war natürlich undenkbar. Ich schaute ihr forschend ins Gesicht, ob sie mich auch erkannte, immerhin war ich in Uniform damals, und nackt sieht der Mensch ganz anders aus, aber sie lächelte nur unbestimmt und vage und ich war mir nicht sicher. Fragen konnte ich ja schlecht, und außerdem- vielleicht besser, wenn ich sie gar nicht erst auf die richtige Fährte brachte....
„O.k., herhören, ihr Pfeifen. Weil wir eine Walddorfschülerin unter uns haben..“ (schien einer ihrer Lieblingsausdrücke zu sein) „...hier noch mal die Instruktionen: ihr verpaßt euch gegenseitig Backpeifen, erst die erste- links, rechts, immer zwei, dann wird abgewechselt, dann wieder die erste, und so weiter, bis die hundert voll sind, also fünfzig für jede. Die am nächsten zur Wand Stehenden fangen an. Alles klar? Laßt es knallen, Mädels, wenn eine nicht richtig zuhaut, geht´s ihr schlecht, das wißt ihr. Auf das Pfeifsignal! Achtung, fertig, uuund...“
Pfiff, Lydia hatte eine Trillerpfeife um den Hals hängen, ganz die kleine Sportlehrerin, und in die hatte sie hinein geblasen.
Mein Gegenüber stand in der Reihe, die der Wand am nächsten war, war somit zuerst dran.
Wutsch-klatsch, wutsch- klatsch; und schon hatte ich zweie sitzen, hinter denen offenbar sehr viel Wut steckte. Wut auf mich, um genau zu sein. Sie hatte mich erkannt, ganz ohne Zweifel.
„Was macht dein Stecher, Arschloch?“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. (Natürlich streng verboten sowas, aber Lydia schien unerfindlicherweise taub geworden zu sein.)
„Hör zu...“, wollte ich beginnen, aber Lydia riß mich an den Haaren aus der Reihe und watschte mich ab mit knochigen Händen (die an sehnigen Armen steckten), dass es nur so rauchte. Sie haute mir gleich eine ganze Serie rein, zum Schluß gab´s noch eine Faust mitten in die Fresse, dass der Kiefer krachte. „Halt dein dreckiges, ungewaschenes Maul, du Nutte!“
Damit schubste sie mich zurück an meinen Platz, an dem mich ein schadenfroh grinsendes Gesicht erwartete. Das Blut tropfte mir aus der Nase und in meinen Ohren klingelte es. Die Wangen brannten natürlich auch, und zwar höllisch.
Beim nächsten Trillersignal war ich an der Reihe.
Es war mir egal- ich würde nicht richtig zuschlagen, nur so tun als ob. Wenn ich die Handgelenke ganz locker ließ, sah das immer noch recht überzeugend aus, aber es tat sicherlich nicht so weh. Ich mußte die Kleine mir gegenüber zu Vernunft bringen, wie um alles in der Welt sollten wir es sonst durchstehen?
Das hielt ich so vier oder fünf Schlagwechsel lang durch, weil die Kleine aber keine Anstalten machte, darauf einzugehen, sondern weiterhin mit voller Kraft zuschlug, und es wahr erstaunlich, welche Energie in dem mageren Körper steckte (UND sie hatte recht große Hände im Verhältnis zum übrigen Körper) haute ich ihr dann auch zweie mit geballter Wucht ins Gesicht. Das ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn ich ballte die Hände dazu, wer sagt denn, dass Ohrfeigen mit der flachen Hand verabreicht werden müssen? Als ein Resultat davon fiel das Kind, und was anderes war sie ja nicht, einfach um, preßte sich beide Hände an die Backen und heulte laut und jämmerlich.
Meine Wut verrauchte sofort und ich empfand brennende Scham und bereute es total, was um alles in der Welt war in mich gefahren? War ich jetzt völlig durchgedreht? Das war doch nur ein KIND, und bestimmt hätten ihre Schläge auch gar nicht so weh getan, wenn Lydia mich zuvor nicht so malträtiert hätte.
Ich wollte Jasmin (richtig, so hieß sie: Jasmin! Jetzt fiel es mir wieder ein) aufhelfen und mich wirklich entschuldigen bei ihr, aber Lydia war schneller, trat nach ihr, zwei- dreimal, mit voller Wucht.
„Los, hoch, hoch, du sollst wieder aufstehen, verdammt noch mal, hoch mit dir!“, schrie sie. Mir wurde richtig übel, als ich das sah, und ich hätte Lydia den Hals umdrehen können in diesem Moment.
Endlich stand Jasmin wieder auf ihren Füßen, wenngleich noch etwas unsicher und schwankend. Sie blickte mich verängstigt an mit den Augen eines geprügelten Hundes und sie schienen mich anzuflehen, ihr alles zu vergeben und sie nicht mehr umzuhauen.
„Eins zu null für Anna“, verkündete Lydia und riß meinen Arm nach oben, ganz im Stil eines Ringrichters bei einem Sieg durch K.O. in einem Boxkampf.
„SO will ich das haben, ihr Flachwichser, KAPIERT!“
Und: „Habt ihr gesehen, wie sie es gemacht hat. Sie hat ihre FAUST genommen, und diese Jammergestalt einfach WEGGEPUTZT!“
Der Rest war mörderisch. Alle gehorchten dem Befehl und droschen sich nun ihre Fäuste ins Gesicht gegenseitig, immer wieder gingen welche zu Boden, rappelten sich aber wieder auf. Es floß reichlich Blut aus Platz- und Rißwunden (und Nasen!), der Boden der Gymnastikhalle war ganz verschmiert davon im Bereich dieses Gemetzels.
Am Ende sahen alle furchtbar aus. Geschminkt wie zu Halloween, nur dass es eben keine Schminke war, sondern echtes Blut. Aufgeplatzte Lippen, blaue Augen, einige davon grotesk zugeschwollen, gerötete dicke Backen, eine spuckte einen Zahn aus, inmitten eines ganzen Blutschwalls. So dunkles Blut, ich dachte, ich falle gleich Ohnmacht.
Diese Sanitäterinnen haben sie dann weggeschafft, sie führten sie, eine links, eine rechts, und sie heulte und schrie ganz furchtbar.
Mit Jasmin ging´s Gottseidank noch glimpflich aus.
In dem allgemeinen Durcheinander, alle prügelten nur noch aufeinander ein, ohne irgendein Signal abzuwarten, ohne die Fausthiebe noch zu zählen, flüsterte ich ihr zu: „Stell dich ohnmächtig, stell dich ohnmächtig“; und sie verstand und ließ sich einfach fallen, mitten in eine Blutpfütze, so dass das Ganze recht eindrucksvoll aussah.
Zum Schluß brachten die Sanitäterinnen auch sie weg, sogar auf der Tragbahre, sie spielte die „Leiche“ wirklich sehr überzeugend.
Darüber brach Lydia in ein lautes Freudengeheul aus und führte ein kleines Tänzchen auf, das sie abschloß, indem sie mich umarmte. Anschließend bekam ich auch noch einen anerkennenden Stoß in die Rippen. „Hey, Anna, du bist ja doch kein so´n Weichei. Das heute war ja noch tausendmal besser als dir Sache mit der einen im Schlafsaal, die sie dann zu ihrem Herrn zurückgeschickt haben, weil sie ihr die Hand amputieren mußten, die du ihr zerdroschen hast. Du erinnerst dich doch noch, Anna, oder? Diese geile Schlafsaal- Nummer.“
Oh mein Gott! Larissa, wo immer auch du jetzt bist: vergib mir, vergib mir, vergib mir!
Damit war die „Gymnastikstunde“ für heute beendet.
Lydia lachte wie rasend, lachte, lachte, lachte, und konnte gar nicht mehr aufhören.
„Huuh, Anna, echt stark, echt stark, du! Du bist echt die Härteste, wo du aufkreuzst, fließt Blut. Da werden Hände abgehackt. MEGAGEIL!“
Heute denke ich, Lydia hatte echt einen Sprung in der Schüssel. Sie haben sie bestimmt so sehr gequält und geschlagen und erniedrigt in ihrem Leben, wahrscheinlich schon lange, bevor sie hierher kam an diesen schrecklichen Ort, dass sie an irgendeinem Punkt den Verstand verloren hat.
Wirklich, das denke ich und ich bedaure sie.
Kapitel 86
Damals tat ich das aber nicht, wenn ich für irgendjemand Bedauern empfand, dann für mich und meine Leidensgenossinnen. Obwohl mir manche von denen im Rauswanken so böse Blicke zuwarfen als wollten sie sagen: „Alles deine Schuld!“
Die mit den sensiblen Gesichtszügen, der ich ursprünglich gegenüber gestanden hatte, sah besonders schlimm aus. Das Mädchen mit der plumpen Figur und Fäusten wie Maurerstößel hatte ganze Arbeit geleistet.
Und weil sie die ganze Zeit heulte und sich ständig im Gesicht herumrieb, bildeten Tränen und Blut eine rote Maske, wie eine Indianer- Kriegsbemalung sah das aus.
Sie warf mir als Einzige keinen bösen (um nicht zu sagen: haßerfüllten) Blick zu, sondern eher einen verständnislosen: „Was haben wir dir nur getan?“
Der Zuchtmeister war, wie´s aussah, die ganze Zeit über im Raum geblieben und bearbeitete seinen „Riemen“, die Klopperei, zu der man uns Mädels gezwungen hatte, übte offenbar eine recht anregende Wirkung aus auf ihn.
Als ich zu ihm rüberblickte, pfiff er mich zu sich. Ich spurtete zu ihm, sank auf die Knie vor seiner prall geschwollenen Männlichkeit. Es bedurfte keiner Aufforderung von seiner Seite, dass ich „ihn“ in den Mund nahm und ihm nach allen Regeln der Kunst zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit einen abkaute. Wie üblich spritzte er in mich rein wie ein Feuerwehrschlauch, und wie üblich schluckte ich alles, seinen ganzen Schmand, bis auf den letzten ekligen Tropfen.
„Brav, Anna, brav!“ Er tätschelte meinen Hinterkopf. „Bist ´ne brave Hure!“
„Danke, Sir, vielen Dank“, erwiderte ich mit so viel Respekt in der Stimme, wie ich nur erübrigen konnte.
Die Lust auf Sex jeder Art war mir jedoch gründlich vergangen seit diesem „Massaker“, mit dessen Überbleibseln (Schlieren und Pfützen geronnenen Blutes auf einem Teil des Hallenbodens) sich gerade eine dieser schweigsamen Haussklavinnen abmühte. Sie hatte so ein Wägelchen bei sich, wie es von Reinigungspersonal verwendet wird, Ihr wißt schon, eines auf kleinen Rollen mit einem Bottich für Heißwasser, und allerhand Halterungen und Fächern für Mop und Besen und Reinigungskonzentrate.
Sie plagte sich sehr bei ihrer Arbeit, geronnenes Blut klebt halt und ist nur schwer zu entfernen.
Mein vorheriger Gemütszustand erschien mir nun selber wirr und völlig unbegreiflich, das gab´s doch nicht, dass mich diese ganze nicht- abreißenwollende Kette aus Brutalität und Mißbrauch jeden Couleurs in einen Zustand sexueller Erregung versetzt hatte, sowas gab´s doch eigentlich nur bei Leuten wie dem Zuchtmeister und seinen Kumpanen, aber doch nicht bei mir!
Auch erfüllte mich die Aussicht auf eine „Dauer- Vergewaltigungs- Nacht“ jetzt nur noch mit Grauen.
Und richtig: „Anna, komm mit!“
Mit diesen Worten führte mich der Zuchtmeister runter in den „Abrichtungskeller“, in dem sich auch die „Vergewaltigungs- Räume“ befanden.
Diese zeichneten sich in erster Linie aus durch das Vorhandensein großer Betten, die über zahlreiche Fesselungsmöglichkeiten verfügten, also so Gitterbetten mit zahlreichen Ösen, an einer Seite natürlich offen, damit die Vergewaltiger bequemen Zugang zu ihren hilflos verschnürten Opfern haben.
In diesen Räumen befinden sich stets zwei Betten, die mit den Kopfenden aneinander gestellt sind, das heißt, wenn beide „belegt“ sind, kann eine jede es zwar hören, wenn die Andere gerade „dran“ ist, aber nicht sehen, was alles gemacht wird mit ihr, es sei denn, sie verrenkt sich förmlich den Kopf, um einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen.
Im zweiten Bett befand sich bereits eine, sie war schon fix und fertig in Rückenlage verschnürt, und zwar dergestalt, dass ihre seitlich ausgestreckten Arme in „Kreuzigungsposition“ mit den Handgelenken am hinteren Gitter festgebunden waren, während ihre durch eine kurze Spreizstange fixierten Füße über Kopf nach hinten gebogen waren; ein ebenfalls am Gitter des Kopfendes festgezurrtes kurzes Seil war mittig festgebunden an der Spreizstange und sorgte dafür, dass Arschloch und Fotze schön einladend in die Luft ragten und auch so verblieben. Geknebelt war sie nicht.
Genau in dieser Manier verzurrten mich zwei schweigsame Gestalten in Schwarz auf Geheiß des Zuchtmeisters, der damit auch den Abgang machte. Sie verrichteten ihren Job sachlich und mit großer Routine.
Zum Schluß zog einer noch einen roten Lippenstift heraus (sah obszön aus, ein Schwarzuniformierter, der einen Damen- Lippenstift aus seiner Brusttasche fingert) und malte mir damit den Ring des Schließmuskels an und auch noch ein bißchen darüber hinaus. Zum Schluß bekam ich noch zwei schöne große Pfeile auf die Arschbacken (also auf jede einen, wie Ihr Euch denken könnt), die auf mein ohnehin schon hervorgehobenes „Kackfickloch“ hindeuteten, wie einer sich ausdrückte. Das konnte ich deutlich spüren auf der Haut, dass das Pfeile sein sollten, während er sie liebevoll auftrug.
Zum Schluß bekam ich noch einen Klaps auf den Allerwertesten und den Ratschlag: „Entspann dich und vor allen Dingen deinen Schließmuskel und genieß es einfach, o.k.?“
Damit verließen sie den Raum, schlossen sogar rücksichtsvoll die Tür, so dass die Geräusche der sonstigen Betriebsamkeit in diesem Keller nur noch gedämpft an mein Ohr drangen.
Ich war vorläufig alleine mit meiner Leidensgenossin.