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Kapitel 46
Der
Wecker klingelt, wie jeden Morgen, als sei nichts gewesen. Bald werde ich hören, wie er den Schlüssel im Schloß
herumdreht und meinen nächtlichen Einschluß beendet. Dann muß ich ihm wieder zu
Diensten sein, wie jeden Tag. Das heißt sein Frühstück vorbereiten, nach
draußen eilen, die Zeitung hereinbringen, wenn sie schon da ist, servieren,
danach meist einen Blowjob für ihn und Samenschlucken für mich... Oder er führt
mich nochmals zurück in mein Zimmer und vergewaltigt mich. Brutal wie immer. Wenn ihm der Sinn
danach steht. Ist er bereits fertig angekleidet fürs Büro, meist nur Blasen.
Morgendliche Zwangsficks sind nicht die Norm unter der Woche. Gottseidank.
Kommen aber schon vor natürlich.
Viel
vorzubereiten, um ihm appetitlich gegenüberzutreten, ist nicht. Schließlich
serviere ich meist nackt. Eigentlich neben, versteht sich, Zähneputzen,
sorgfältiges Frisieren und Schminken. Hochhackige Schuhe. Er mag keine
Morgenschlampen, ihr erinnert euch.
In
meinem Kopf dreht sich alles. Der Hals schmerzt
und mir ist übel. Meine Gefühle sind in heilloser Konfusion. Oh mein Gott, was
war das nur gestern Abend? Beim bloßen Gedanken daran, auf welch
widernatürliche Weise der Herr mich gestern benutzt hat, verspüre ich einen
heftigen Würgereiz und brennende Scham. Den Würgereiz kriege ich mühsam unter
Kontrolle, das Schamgefühl nicht. Bitte, lieber Gott, mach, dass er mir das
kein zweites Mal antut. „Nur vergewaltigen, ja? Bitte, lieber Gott“, versuche
ich einen Deal mit meinem Schöpfer zu schließen. Aber Gott läßt sich auf keine
Deals ein, hat unser Relilehrer gesagt immer. Scheiße, wofür ist er dann
überhaupt gut, wenn er einem nie hilft, nicht ein kleines bißchen. Wozu hat er
mich dann überhaupt gemacht, wenn es im so komplett egal ist, was ich alles durchmache?
Meine
gestrige Gemütsverfassung ist mir nun nicht recht geheuer. Und doch verspüre
ich noch etwas von dem Frieden in mir, den ich empfand, als ich mich so
vollständig in seinen Willen ergab. Soll ich mich selbst aufgeben, ist das der
Weg? Könnte ich es überhaupt durchhalten, jahrzehntelang anzukämpfen gegen ihn,
diesen Mann, dem ich gehöre, kann ich die ständigen sadistischen Bestrafungen
auf Dauer ertragen, ohne irgendwann vollständig zu zerbrechen? Ich weiß es
nicht, Mama hat sich nie selbst
aufgegeben. So viel steht fest. Wie sie wohl meinen Verkauf verkraftet hat?
Bestimmt ist sehr hart für sie. Sie sagte ja mal, sie würde es nicht ertragen
können, mich zu verlieren.
Plötzlich
durchzuckt mich ein schlimmer Gedanke. Giselle hatte ein Handy. Ich hätte Mama
anrufen können. Sie geht tagsüber oft ans Telefon, wenn der Herr nicht zuhause
ist. Bestimmt hätte sie eine solche Gelegenheit im umgekehrten Fall genützt.
Ich bin am Boden zerstört. Was für eine miserable, lieblose Tochter bin ich
nur! Nur mit Mühe kann ich die Tränen zurückhalten. Verzweiflung macht sich in
mir breit.
Da-
der Schlüssel dreht sich im Schloß. Ein lautes Klopfen gegen die Tür.
„Anna-
Frühstück und Zeitung. Aber dalli! Und Reizwäsche, du servierst in Reizwäsche,
verstanden? “
„Ja,
Herr. Wie Sie befehlen!“, rufe ich, laut, damit er mich auch ja hört durch die
geschlossene Tür. Ich will nicht, dass er rein kommt und mich so sieht,
ungeschminkt, die Haare noch wirr vom Schlaf. Seine Schritte entfernen sich.
Der
Befehl mit der Reizwäsche gibt mir ein paar Minuten, meine Trödelei vielleicht
aufzuholen irgendwie. In fliegender Hast mache ich mich zurecht. Im Schritt
offenes Höschen. Netzstrümpfe. High Heels. Büstenhebe. Ordentlich Farbe ins
Gesicht, ein vulgäres Rot auf die Fresse. Einen dezenteren Ton auf die Nippel
und die Aureolen. Die Schamlippen male ich auch an ein bißchen, ziehe das
Höschen hinten zwischen die Arschbacken, zwischen denen ich es festklemme,
damit vorne alles schön freiliegt. Nuttig eben. So wie er mich wohl haben will.
Zum Schluß noch Maiglöckchenparfüm. Das rieche ich gerne. Der Herr auch
So
haste ich Richtung Küche. Doch halt, Mist. Die Zeitung, ich muß ja noch über
den Hof und schauen, ob die Zeitung schon gekommen ist.
Also
zurück. Wie soll ich das nur machen? In High Heels über den Hof. Das geht
nicht, und wenn, dann nur langsam.
Ein
Pfiff aus der Küche. „Anna, du Fotze! Komm endlich! Frühstück servieren.“
„Ja,
Herr. Sofort, Herr!“ Auf dem Absatz kehre ich sofort um, eile zurück zur Küche.
Soll
ich lügen? Sagen, sie wäre nicht dagewesen, die Zeitung? Nein- keine unnötigen
Lügen mehr. Lieber eine Strafe in Kauf nehmen als mich erneut bei einer Lüge
ertappen lassen. Er steckt mich noch ins Sklavengefängnis wenn ich nicht
endlich zu dem werde, wofür er sein Geld
ausgegeben hat. Zu einer absolut ergebenen Sklavin, treuer als ein Hund. Dazu
will er mich machen und dazu werde ich werden müssen, wie konnte ich heute
morgen nur daran zweifeln wieder?
Ich
verspüre starke Angst, als ich ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehe.
Das heißt, er sitzt. Ich stehe, schaue ihm ins Gesicht und traue mich nicht,
was zu sagen. Der Kaffee läuft schon, den hat er sich selber aufgesetzt. Auf
dem Küchentisch liegt der Rohrstock. Er deutet nur auf die Tischplatte.
„Fünfzehn“;
stellt er mit ruhiger Stimme fest.
Ohne
zu zögern streife ich mein Höschen in die Kniekehlen und lege mich bäuchlings
über den Tisch. Aus Zeitgründen verdrischt er mich heute gleich hier.
Ich
bekomme meine wohlverdiente Abreibung derart heftig, dass mir Hören und sehen
vergeht. Mit bösartigem Zischen sausen die Hiebe klatschend in schneller Folge
auf meinen entblößten Allerwertesten.
Seine
Wut auf mich ist absolut verständlich. Wie konnte ich es wagen, ihn schon
wieder warten zu lassen? Nach allem, was ich mir geleistet habe? Ich beiße die
Zähne zusammen und gebe trotz der infernalischen Schmerzen außer einem
gelegentlichen Wimmern keinen Laut von
mir.
Endlich
sind die fünfzehn voll, in meinem striemenbedeckten Hintern summt und sticht es
vielerorts unangenehm. Überwiegend fühlt er sich aber ganz taub an. Und naß. Er
blutet aus aufgeplatzten Hautpartien.
Als ich mich wieder aufrichte, setzt plötzlich der Schmerz ein. Als ob
mir der Arsch wegplatzen wollte, so fühlt sich das an. Tränen laufen mir über
die Wangen und wieder beiße ich die Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien. Das
Höschen bleibt auf sein Geheiß unten, da es dann das Blut aufnimmt, das mir
immer wieder die Schenkel herabrinnt.
Ängstlich
bediene ich ihn mit äußerster Akkuratesse, sehr bemüht, auch nur das
Herabfallen eines Tropfens Kaffee zu verhindern beim Einschenken.
Dies
scheint er auch zu bemerken und wohlwollend aufzunehmen, jedenfalls
unterbleiben vorerst weitere Strafmaßnahmen.
Nur
zum Schluß, ich habe ihm bereits in sein Jackett geholfen und wir stehen uns
gegenüber, semmelt er mir noch ein paar runter, aber nur mit normaler
Stärke.
„Hast
du mir nicht noch etwas zu sagen, Anna?“
Ich
war so stolz, ihn doch noch so gut bedient zu haben, trotz nicht nachlassender
Schmerzen, dass ich doch glatt vergessen habe, mich zu entschuldigen. Wie
konnte ich selbst diese Selbstverständlichkeit vergessen? Ich Idiotin! Wie gut,
dass er mich nur normal abwatscht. Da fällt es mir, im Gegensatz zu früher, als
es mich immer Überwindung kostete, „mein Sprüchlein aufzusagen“, leicht diesmal.
„Herr
ich möchte mich sehr entschuldigen für mein Zuspätkommen und dass ich die
Zeitung vergessen habe und bedanke mich auch artig für die Strafe, die ich
erhielt.“ Ich mach einen Knicks, bei dem sich mein Arsch wieder anfühlt wie ein
Hornisssennest. Aber das ist die befohlene Form, in der ich mich zu bedanken
habe für Abstrafungen seit neuestem. Der Wortlaut ist auch befohlen.
Er
schaut mich etwas überrascht an, als ob er gar nicht an die fehlende Zeitung
gedacht hätte, hält es aber offenbar nicht für opportun, darauf einzugehen.
„Nur
damit eines klar ist, kleine Anna- Fotz, das war nur wegen heute.“
„Ja,
Herr. Und noch mal danke, Herr.“
In
meinem Magen bildet sich ein Knoten. Es wird irgendwann eine richtige
Bestrafung geben wegen meines früheren Ungehorsams und meiner Lügen, das ist
klar. Ich habe sie verdient, das weiß ich. Trotzdem würde ich alles auf der
Welt darum geben, sie zu vermeiden. Doch es ist meine eigene Schuld, dass es
nächstens zu einer erneuten Strafsitzung im Keller kommen wird. Warum habe ich
nicht aufs Wort gehorcht, warum habe ich auch noch gelogen und war so frech,
einfach in seinen Büchern zu lesen?
Innerlich erneuere ich meinen Schwur, ihm keinen
Widerstand mehr entgegenzusetzen und eine gute Sklavin zu werden. Eine sehr
gute.
Ich
bin doch erstaunt, wie gut so manche im Grunde ja simplen Tricks funktionieren,
die ich von meinem „personal advisor“ bekomme. Zum Beispiel die Sache mit der
Reizwäsche, die sie an jenem Morgen noch anziehen sollte, scheinbar einer
meiner spontanen Eingebungen folgend.
Dadurch konnte sie kaum vor mir in der Küche sein, bereit,
aufzuwarten, wie es ihre Pflicht gewesen wäre. Zur Bedienung bei den Mahlzeiten
oder wenn ich nach Hause komme abends hat sie mich bereits zu erwarten im
jeweils angeordnetem Outfit.
Sie
hatte also keine Chance an jenem Tag, zumal ich den Kaffee, um auf Nummer
Sicher zu gehen, schon anschaltete, bevor ich ihr den Befehl erteilte....
Die
arme Kleine war ganz zerknirscht, schon wieder meinen Anordnungen zuwider
gehandelt zu haben.
Seit
diesem, ich geb’s zu, barbarischem Durchprügeln, das sie mit hinreißender
Unterwürfigkeit über sich ergehen ließ, (und das mir viel Freude bereitete, es
hatte so was, sagen wir mal, Elementares), hat sie direkt was von einer kleinen
Heiligen. St. Anna, gibt’s die schon?
Kleiner
Wermutstropfen: es ging ihr so schlecht danach, dass sie über zwei Wochen
mehrfach einen Arzt benötigte, zum Verbinden, wegen Schmerzen, Übelkeit und
Fieber. Ich ließ nicht meinen Hausarzt kommen, vor dem war´s mir dann doch zu
peinlich, wie ich sie zugerichtet hatte.
Aber
letztendlich hat’s gewirkt: still, konzentriert, sehr bemüht, SEHR gehorsam und
flink, das sind so Vokabeln, die mir einfallen seitdem, wenn ich an sie denke.
Meine kleine Anna, mein Ficktier, mein Vergewaltigungsopfer, meine
Sklavin.
Ich
beschließe, unsere abendlichen Beisammensein wieder aufzunehmen.
Druck
aufbauen, nicht nachlassen, dann Wohlverhalten belohnen, ohne nachsichtig zu
werden, wie mein „advisor“ das bezeichnet, der mich letzthin in einer Mail als
ein „Naturtalent“ im Sklavenabrichten bezeichnete. (Vielleicht sei sogar die
Sklavenschule überflüssig geworden.) Er riet mir auch, die ausstehende
Folterung über ihr schweben zu lassen wie ein Damoklesschwert. Um jeden
Gedanken, jede Gefühlsregung an ein Aufbegehren möglichst gar nicht erst
aufkommen zu lassen. Sie gelegentlich daran erinnern, ihr einen weniger
inhumanen Verlauf in Aussicht stellen, wenn sie zwischenzeitlich keinerlei
Anlaß zur Unzufriedenheit gibt. (Er wäre übrigens gerne dabei, ich habe ihm
zugesagt. Arme Anna!)
Doch
wir waren beim humanen Part.
Nachdem
ich sie eines Nachmittags mal wieder, wie so häufig in letzter Zeit, auf ihrem Bettchen in einer Art und Weise
geschändet hatte, die sie schluchzend zurückließ (sie vergräbt dabei das
Gesicht in den Händen und weint leise vor sich hin, nur die Schultern zucken
gelegentlich), eröffnete ich ihr: „Heute abend spielen wir Schach. Oder
möchtest du lieber einen Film sehen?“
Sie
hob den Kopf, schaute mich an aus einem verquollenen und geröteten Gesichtchen.
Schien nicht gleich zu verstehen. Gut, der Themenwechsel war jetzt schon ein
wenig abrupt, war ich doch unmittelbar zuvor über sie hergefallen wie ein
wildes Tier und hatte mich mindestens zwanzig Minuten lang derartig vergangen
an ihr, dass es allen Menschenrechten Hohn spricht. (Hat sie auch keine, als Sklavin.)
„Wie...,
wie...., ich meine, was befehlen Sie, soll ich anziehen dafür, Herr?“, brachte
sie schließlich hervor. Sie war noch halb
am Flennen.
„Was
du willst, ich lege dir was zur Auswahl hin.“
Sie
nestelte in der Tasche ihrer Jeans, die noch um ihre Knöchel gewickelt war. Ich
hatte sie einfach nach unten gerissen. Holte ein Papiertaschentuch hervor,
schneuzte sich. Lächelte mich scheu an, wie nur sie es kann.
„Danke,
Herr, danke. Ich möchte Schachspielen. Ich freu mich schon drauf.“ Ihr Lächeln
wurde immer breiter. Sie wirkte sehr froh, dass sie heute offenbar nicht mehr
mißhandelt werden sollte.
Abends
war sie nicht so lustig und entspannt wie früher bei solchen Gelegenheiten.
Schach spielte sie nervös und unkonzentriert, ich ließ sie absichtlich
gewinnen, weil ich mir sage, dass jeder Mensch was braucht, auf das er stolz
sein kann. Sonst verzweifelt er so, dass er am Ende depressiv oder suizidal
wird. Obwohl der existentielle Druck, unter dem sie stand bei mir, dem ja bis
zu einem bestimmten Grad auch entgegenwirkt bekanntlich. Stellt sich das Gefühl
der Hoffnungslosigkeit allerdings zu sehr ein, ist der Ofen natürlich
irgendwann aus. Einsichten, zu denen mich mein advisor stürmisch
beglückwünschte. („Das kann ich hundertprozentig unterschreiben, mein Lieber,
hundertprozentig. Handeln Sie danach.“)
Ich
hatte keinen leichten Stand an jenem Abend, sie war offenbar schon recht
traumatisiert und schien in einem Zustand permanenter Furcht vor mir zu leben.
Wenn
ich da an den lebenshungrigen Teenie dachte, den man vor wenigen Monaten zu mir
brachte- also ein wenig Stolz empfand ich schon auf meine autodidaktische Könnerschaft.
(O.k., an dieser Stelle auch einen ausdrücklichen Dank an meinen
„advisor“.) Ich hatte mein
Spielzeug nicht zerbrochen, es
funktionierte immer besser und gehorchte, sehr gut sogar.
Sie
saß lieb da in ihren recht konservativen Klamotten, die sie sich rausgesucht
hatte, aß auch mechanisch was von den Snacks auf dem Tisch, Erdnüsse und so,
wozu ich sie ausdrücklich ermunterte. Von sich aus sprach sie aber kein Wort,
antwortete einsilbig, wirkte geistesabwesend und irgendwie bedrückt.
„Bist
du traurig, Anna?“ Sie biß auf ihre Unterlippe. Ein zaghaftes Nicken.
„Sag
mal, würdest du dich wohler fühlen, wenn ich dir verspreche, dich heute nicht
mehr zu vergewaltigen und dir auch nicht weh zu tun heute abend, dir noch nicht
mal eine runterzuhauen?“
„Wir....,
wir haben keinen... Sex mehr heute?“
„Nein,
ich verspreche es. Du mußt mir nur einen runterwichsen, bevor wir uns schlafen
legen. Das ist alles, du kannst dich drauf verlassen. Ich vergewaltige dich
frühestens morgen abend wieder, das ist amtlich.“
Zur
Besiegelung dessen wollte ich sie in den Arm nehmen und ihr einen Kuß auf die
Wange geben. Sie wurde stocksteif, versuchte abzurücken von mir. „Nein, bitte,
Herr, sie haben es doch versprochen.“
Ich
ließ sie los, etwas verstimmt. So wenig traute sie also meinem Wort.
Sie
war auch selber ganz erschrocken über sich. Hob abwehrend einen Arm, hielt ihn
schützend vor´s Gesicht. „Bitte nicht schlagen, bitte nicht schlagen, ich
wollte nicht respektlos sein eben, ich schwör´s und...“
Ich
fiel ihr ins Wort: „Keinen Sex, keine Vergewaltigung, keine Schläge heute
abend. Wie ich dir versprochen habe. Ich will mich einfach nur mal wieder
unterhalten mit dir. Sag, was dir einfällt, dafür wirst du nicht bestraft,
weder heute noch ein andermal.“
„Ich...,
ich darf tatsächlich sagen, was ich will?“
„Ja.“
„Alles,
wirklich alles?“
„Ja,
sagte ich doch.“
Es
war unerläßlich, ihr gelegentlich mal eine Atempause zu gönnen, außerdem
interessierte mich, wo sie mental wirklich stand, welche Fortschritte ihre
Vollversklavung tatsächlich gemacht hatte.
Das
Ergebnis sah so aus:
„Herr,
wenn ich weiterhin so... zum Sex gezwungen werde, dann bringe ich mich um“,
wisperte sie, „ich halte es nicht mehr aus. Bitte, bitte nicht mehr
vergewaltigen. Nicht mehr so oft. Bitte, bitte.“
Es
war, als sei mit einem Mal alle Kraft aus ihr gewichen wie die Luft aus einem
Ballon. Sie ließ sich einfach gegen mich fallen, in sich zusammengesunken blieb
sie gegen mich gelehnt sitzen.
Schöne
Bescherung. Dennoch- zwei gute Seiten hatte die Sache:
Erstens
war es gut, dass sie es mir gesagt hatte. Solche Äußerungen sind immer ernst zu
nehmen, und tot wäre sie mir zu gar nichts mehr nütze und nur ein Totalverlust.
Und es war für mich vielleicht auch wichtig zu erkennen, wo ICH stand: dass ich
nämlich drauf und dran war, das Augenmaß zu verlieren und es zu
übertreiben. Zwei bis drei Mal die Woche
ohne Gnade vergewaltigt zu werden, wie mir das in letzter Zeit zur lieben
Gewohnheit geworden war - das war zu
heftig für so ein junges und zartes Ding wie sie; auch sie braucht ein
Mindestmaß an Zuwendung und Verständnis, ich kann sie nicht die ganze Zeit wie
einen Gegenstand behandeln, dachte ich, auch wenn sie genau das ist. Als meine
Sklavin.
Das
zweite, was mich denn doch beruhigte, war, dass jede Form des Aufbegehrens oder
gar der Empörung über ihr Schicksal ausblieb. Sie appellierte an mich, an mein
Herz, an mein Erbarmen, an was immer auch, aber sie bat- sie forderte nicht, sie wurde nicht länger
wütend auf mich, auf die Ungerechtigkeit des Lebens; sie hatte resigniert und
sich abgefunden. Sie akzeptierte mich als die letzte Instanz. Gut so.
Das
mußte doch belohnt werden. Am besten, indem ich den Mißstand abstellte, der für
sie wahrscheinlich tatsächlich unerträgliche Ausmaße angenommen hatte.
„Anna,
was hältst du davon, wenn ich dich nur noch alle vierzehn Tage auf die harte
Tour rannehme und dir auch einen Tag
vorher Bescheid sage, damit du weißt, du bist mal wieder fällig? Ich hab mich
dran gewöhnt inzwischen und ich brauch das und ganz kommst du nicht drum herum,
das brauchst du gar nicht denken. Aber das wäre dann doch ein bißchen so, als
ob wir in den Keller gehen zur Bestrafung. Da weißt du doch auch vorher
Bescheid, dass da was ansteht.“
Sie
richtete sich auf- und küßte mich lang und innig. Nun, es sah so aus, als
sollte ich für meinen edelmütigen Teilverzicht auf die brutale Tour anderweitig
weidlich entschädigt werden. Das hatte ich ohnehin sehr vernachlässigt in
letzter Zeit, das Zärtliche. Offen gesagt fing dieses Gewaltsame ohnehin an,
mir ein bißchen zum Hals rauszuhängen, ich hatte mich übersättigt
gewissermaßen, und es war schon o.k., mit ihrer Hilfe ein wenig loszukommen
davon.
Nach
ungefähr fünfzehn Minuten trennten sich unsere Münder wieder.
Sie
blickte mich an. Strahlend.
„Oh,
Herr, das wäre schön. Zweimal im Monat, das halte ich eher aus.“
Was
sie nicht wußte: dann würde es voraussichtlich eben ein bißchen länger gehen,
da ich dann ja auf Entzug war gewissermaßen. Aber mit der Erörterung dieser
Perspektive wollte ich sie jetzt nicht langweilen.
„Herr?“
Sie begann ihre Bluse aufzuknöpfen.
„Ja,
Anna?“
„Herr,
bitte schlafen Sie mit mir. So wie früher, meine ich. Ich vermisse es so und
ich will auch gaanz lieb und zärtlich sein und ihn sogar in meine Kehle nehmen,
wenn es sein muß, ja? Ach bitte.“ Sie beugte sich erneut rüber zu mir und
machte einen Kußmund. Ich akzeptierte ihr Angebot und es wurde eine schöne
Nacht, die, wie ich denke, uns beiden gut getan hat. Den Kehlenfick, den sie
mir als Köder hingehalten hatte, fand sie dann zwar nach wie vor nicht „so arg
toll“, („Bitte, lieber Herr, wir können es ja auch ohne das machen, ja?“) aber in dem Punkt blieb ich hart. Versprochen
ist versprochen.
Sie
kniete gerade zwischen meinen Beinen und blies mir einen, als ich sie am
Hinterkopf packte und ihr meine Instruktionen gab. „Weit auf, Anna, weit auf.
Entspann dich. Dann schluck ihn. Er kommt- jetzt!“ Mit diesen Worten rammte ich
ihn ihr rein. Sie schluckte ihn gut und ich fickte sie in den Schlund, wie sich
das gehört.
Ich
weiß, ich muß froh sein, dass er mich jetzt nur noch alle zwei bis drei Wochen
vergewaltigt, also noch weniger, als er gesagt hat, und ich bin es ja auch und ich danke ihm auch
immer wieder ausdrücklich dafür. Aber es ist immer so schrecklich und wenn er
mir am Tag zuvor Bescheid sagt, möchte ich am liebsten sterben. Er ist dann
jedesmal wie ein reißender Wolf und ich fühle mich wie ein armes kleines Lamm.
Ich
versuche, ihn zu besänftigen. Nichts wirkt. Nicht die Kleinmädchenstimme, kein
zärtliches Lächeln, kein Weinen, kein Flehen. Er fällt über mich her, meist
nach dem Abendessen, das habe ich dann schon in irgendeinem sexy Nuttenoutfit zu servieren, und ich
erlebe bis zu zwei Stunden lang eine Mischung aus Achterbahn- und Geisterbahnfahrt.
Er besudelt mich und meine Selbstachtung als Frau, er degradiert mich zum
Spielzeug seiner animalischen Triebe und gewaltsamen Impulse, manchmal ist es
im Ansatz sogar geil irgendwie, aber seine Brutalität zerstört diesen Ansatz.
Er tut mir weh. Sehr weh sogar. Ich heule laut, versuche sogar gelegentlich,
mich ein bißchen zu wehren, in meiner Not, in meiner Pein. Er lacht nur darüber, so viel stärker
als ich, wie er ist, macht es ihn nur noch geiler.
„Ja,
wehr dich nur, du Luder, kratz nur, beiß, wenn du dich traust.“
Haut
mich in die Fresse, reißt mir büschelweise Haare aus. Verdreht mit den Arm, bis
es im Schultergelenk knackt.
Ich
schreie und heule, so laut ich nur kann: „Aua, aua, niiiicht Herr, aua. Ich tu
alles, ich tu alles.“ Ich beginne zu kreischen.
Er
haut mir die Füße weg, ich knalle auf den Boden, schlage mit dem Kopf hart auf.
Sehe Sternchen.
Gleich
hechtet er sich auf mich, dass die Rippen knacken, versucht mit seiner
geschwollenen Männlichkeit einzudringen in mein Kackloch. Verzweifelt presse
ich den Schließmuskel zusammen, doch ich spüre schon, es wird nicht nutzen. Wir
sind beide schweißbedeckt, der Schweiß wirkt wie ein Gleitmittel und
erleichtert es ihm. Sobald er die Eichel drin hat, stößt er seine Lanze in
ihrer ganzen Länge kraftvoll rein.
„AUUUAAA!“
Es tut so weh, so irrsinnig weh. Gnadenlos pimpert er mich in meine Arschfotze,
wie er das nennt. („Du hast drei Fotzen: eine zwischen den Beinen, eine
Arschfotze und eine Gesichtsfotze und du bist selber eine, Anna, damit du klar
siehst.“ So hat er es mir mal erklärt im Anschluß an eine echt üble
Vergewaltigung.)
Irgendwann
beginnt meine Kacke aus dem gewaltsam geweiteten Loch zu fließen. Er macht
dennoch weiter, bis er fertig ist.
Die
Scheiße darf ich ihm dann vom Schwanz und auch vom Boden lecken. Eine
Atempause, über die ich froh bin, auch wenn ich mich währenddessen beinahe
übergeben muß und er mich verhöhnt oder mit nicht wiederzugebenden Ausdrücken
belegt.
Denn
dann geht es gleich unvermindert weiter. Dass ich nicht sonderlich sauber bin
nach dem Arschfick und auch aus dem Mund stinke, ekelt ihn offensichtlich
nicht. Fast meine ich, es turnt ihn an.
Ich
habe auch schon mal versucht, mich zu verstecken, einfach unauffindbar zu sein,
als der gräßliche Abend kam. Das fand er lustig, begriff es als Teil des „Spiels“.
Suchte mich lachend, bis er mich fand. Danach ging´s los.
Auch
das hatte übrigens keine weiteren Konsequenzen für mich, dass ich versuchte,
mich meiner Vergewaltigung zu entziehen. Außer der, dass ich mir schon am
Morgen des bewußten Tages seither so ein lila Band mit einem kleinen Glöckchen
dran umbinden muß. Damit er mich leichter finden kann.
Das
Glöckchen hat er von einem Osterlamm aus Schokolade.
Deswegen
meinte ich vorhin, er ist ein Wolf und ich ein Lamm.
Oh,
Gott, wenn er mir das nur ersparen würde! Das wird er aber nicht tun, ich weiß
es.
Sonst
ist es eigentlich auszuhalten, seit ich gelernt habe, zu parieren.
Ich
habe nur Angst wegen der Abstrafung, die noch kommen wird wie das Amen in der
Kirche und mit der er sich offenbar sehr viel Zeit läßt.
Kapitel
50
Wir
kriegen Besuch. Am Abend zuvor erhalte ich meine Instruktionen.
„Anna!“
„Ja,
Herr?“
„Morgen
nachmittag werden uns drei Herren besuchen...“
Ich
kann es mir denken „...mit denen du schlafen wirst“; vollende ich in Gedanken
den Satz für ihn.
„....
wenn denen danach ist, gehst du in die Kiste mit ihnen, verstanden?“
„Ja,
Herr.“ Was soll ich anderes sagen? Hoffentlich sehen sie halbwegs anschaulich
aus und hoffentlich sind sie nicht allzu brutal, ficken werden sie mich in
jedem Fall, so viel ist klar.
„Sie
haben aber auch alle eine Sklavin dabei. So ungefähr in deinem Alter. Damit du
auch mal Unterhaltung hast und jemand anderen siehst, habe ich die extra drum
gebeten. Ihr dürft im Hof ein Planschbecken aufbauen und euch auch sonst
vergnügen, ihr werdet alle arbeitsfrei bekommen dafür. Na, was sagst du
dazu?“
Was
ich davon halten soll, weiß ich allerdings nicht so recht. Es ist Hochsommer,
schwül- warm, die Aussicht auf einen freien Nachmittag, oder wenigstens auf ein
paar freie Stunden für mich selbst beziehungsweise mit diesen Mädchen, die ich
freilich nicht kenne, verlockt mich schon. Ich fühle mich in der Tat zunehmend
einsam in letzter Zeit, fange schon an, mich in Tagträumereien zu verlieren,
führe in meinem Kopf endlose Dialoge mit meiner Mutter oder einer meiner
früheren Freundinnen, erkläre ihnen meine Situation, bitte sie um Hilfe und
Rat. Seltsamerweise reden sie tatsächlich zu mir, beinahe als ob sie wirklich
anwesend wären. Mama erläutert mir zum wiederholten Male die Notwendigkeit
totaler Unterordnung, ganz so wie sie wirklich geredet hat, ich höre ihren
geduldigen Tonfall, das Ermahnende und auch das Besorgte in ihrer Stimme. Meine Freundinnen sind
irgendwie enttäuscht von mir und ich weiß, in der Wirklichkeit könnte ich ihnen
nichts erklären. Gar nichts. Weder ihnen die Hölle schildern, durch die ich
gegangen bin und, als nahezu völlig rechtlose Haussklavin, immer noch gehe, noch begründen, warum ich
nicht versuche, dem allen zu entkommen irgendwie. Wenn ich ihnen jetzt vor die
Augen träte, wir hätten uns nichts mehr zu sagen und ich würde ihre Achtung
verlieren höchstwahrscheinlich. Weil sie frei sind und ich bin es nicht. Das
ist zwar nicht meine Schuld, aber in den Dialogen in meinem Kopf läuft es immer
wieder darauf hinaus, dass sie nicht verstehen können, warum ausgerechnet ich,
die von ihnen die ganze Schulzeit über bewunderte Anna, nun eine willfährige
und gehorsame Sklavin bin, die jeden Mißbrauch erduldet und alles, aber auch
buchstäblich alles, lammfromm hinnimmt. So schwer es mir fällt, mir das
einzugestehen- ich bin fast froh, sie nie wieder sehen zu können und dass mir
dieses ungläubige Staunen über das, was aus mir geworden ist, gepaart mit
zunehmender Verachtung über meine Schicksalsergebenheit, nur in meinem Kopf
entgegenschlägt, und dass sie nie erfahren werden, zu was ich geworden bin.
Es
ist gut, dass ich andere Sklavinnen kennenlernen soll, denen gegenüber brauche
ich mich wenigstens nicht zu rechtfertigen. Die sind mehr oder weniger in der
selben Lage wie ich und auch wenn ich Zweifel daran hege, ob das ausreicht für
eine Freundschaft oder wenigstens Kameradschaft, so freue ich mich dennoch
darauf, sie kennenzulernen.
„Danke,
Herr. Was soll ich anziehen, wenn die kommen?“
„Was
Sommerliches, Anna, und drunter deinen Bikini, ich leg dir dann alles raus. Du
bereitest ein kaltes Büfett vor und vergiß nicht, ordentlich Bier in den
Kühlschrank zu legen, und wir bedienen uns dann selbst.“
„Ja,
Herr. Nochmals danke.“
Ich
kann mir schon denken, dass unser Vergnügen nicht ganz ungetrübt ablaufen wird.
Es ist mehr als wahrscheinlich, dass der Anblick vierer blutjunger Mädchen im
Bikini seine anregende Wirkung auf die Herren nicht verfehlen wird, aber was
soll’s? Ob nun mein Herr seine Palme schüttelt bei meinem Anblick oder ob wir
für alle vier die Wichsvorlage sind an jenem Nachmittag, macht nun wirklich
keinen Unterschied. Auch steht natürlich zu erwarten, dass wir die
Abendunterhaltung bilden werden. Besser, als wenn alle nur über mich herfallen.
Kapitel
50
Was
Sommerliches, hat er gesagt. Heißt im Klartext wohl Hotpants und so ein
bauchfreies Top, wie er es eben gerne hat.
Doch-
weit gefehlt diesmal: ich darf mir selber was raussuchen von meinen Kleidern,
er hat noch nicht alle verkauft. Als er den Kleiderschrank aufmacht und ich
sehe, wie viele schon weg sind von meinen schönsten Klamotten, spüre ich, wie
mir die Tränen in die Augen steigen. Ich bezwinge mich aber und greife mir eine
weitgeschnittene weiße Bluse aus dünnem Baumwollstoff. Die habe ich gern
getragen, früher, als ich noch anziehen durfte, was ich wollte. Sie hat lange
Ärmel, die am Oberarm mit silbrigen Bändern leicht gerafft sind, unter den
Brüsten ist auch so eine Einschnürung, ich finde, das sieht so ein bißchen aus
wie eine griechisches Gewand oder vielmehr: wie die Tracht eines Burgfräuleins
im Mittelalter. Ich wollte ja nicht immer „knapp“ rumlaufen und den Jungs die
Köpfe verdrehen, in die Schule wäre ich ohnehin nie so gegangen, das hätte Mama
nicht erlaubt.
Dazu
will ich mir einen knöchellangen grünen Rock nehmen, der Herr gestattet es aber
nicht und besteht auf einem dieser superknappen Stretch- Minis, die er für mich
besorgt hat. Na ja, auf die Beine schlägt er mich höchstens mal mit der
Hundepeitsche, da sieht man kaum Striemen. Wenigstens erlaubt er mir halbwegs
bequeme Sandalen, die haben so dicke Korkplateaus als Sohlen, sind also sexy
genug und auf Dauer nicht solche Folterwerkzeuge für die Füße wie High Heels.
In
der Auswahl der „Untenrums“, ich soll ja gleich einen Bikini tragen, bin ich
allerdings kein bißchen frei: der Herr befiehlt, mir eine Neuerwerbung
(wahrscheinlich extra für diesen Zweck angeschafft) anzuziehen. Sie besteht überwiegend aus dünnen
Stoffdreiecken, die kaum das Nötigste verhüllen. Das „Höschen“ hat im Schritt
beständig die Tendenz, sich zusammenzurollen und zwischen den Hügeln meiner
Schamlippen zu verschwinden. Die schwellen doch so leicht, bei der geringsten
Erregung!
Während
des Anlegens spüre ich, wie mir die Schamröte ins Gesicht steigt. Zu allem
Überfluß stelle ich fest, dass die Bluse doch ziemlich durchsichtig ist- und so
soll ich dann unsere Gäste begrüßen gleich? Wie ein Nuttchen?
Ich
muß mich doch sehr über mich selbst wundern und kann gerade noch ein Lachen
verkneifen. Unsere Gäste? SEINE Gäste.
Und
was habe ich denn geglaubt? Das sind doch Männer, die kommen, und wenn ich von
Männern eines weiß, dann das: sobald sie eine schöne Sklavin ihr eigen nennen,
und erst recht wenn sie auch noch jung ist, und ihnen sitzt nicht irgendein
Eheweib oder sonstiges weibliches Wesen im Nacken mit seinen Besitzansprüchen,
dann muß die sich rausgeputzen wie eine
Barbie- Puppe. Oder ein Flittchen. Oder gleich wie eine Straßenhure. Das war
wahrscheinlich zu allen Zeiten so, die Männer sind nun mal so, und kaum sind
sie dem Spielzeugeisenbahn- Alter entwachsen, wollen sie was Fickbares, das
seinen Arsch vor ihnen rumschwenkt, möglichst lecker verpackt, versteht sich.
Nur bei den freien Frauen, da dürfen sie’s halt nicht so offen zugeben. So viel zur „historischen Kontinuität“, auf
der mein Geschichtslehrer immer so rumgeritten ist.
Dieser
Geschichtslehrer hat mich übrigens, auch nicht unterschwellig, mit irgendeiner
Form der Geringschätzung behandelt. Für ihn war ich eine seiner Schülerinnen
und erst jetzt weiß ich, welch hohes Maß an professioneller Neutralität mir
gegenüber das von seiner Seite aus erforderte. Auch die anderen Lehrer schienen
oft zu vergessen, dass ich neben vielleicht zwei bis drei anderen im Gymnasium
eine Unfreie war. O.k., ich war eine gute
Schülerin und der Lehrauftrag gestattete ohnehin nicht, irgend jemand erkennbar
zu bevorzugen oder zu benachteiligen, aber ich meine, war das nicht toll? Ich
hatte keine Angst den ganzen Tag, so wie jetzt, und ich erinnere mich, dass ich
in Deutsch sogar mal einen Aufsatz schrieb, in dem ich das System der Sklaverei
prinzipiell in Frage stellte und trotzdem eine sehr gute Note dafür bekam, weil
er halt gut geschrieben war. Mit einer gut aufgebauten Argumentation und so.
Das müßt Ihr Euch mal vorstellen! Ich meine, ist das nicht unglaublich? Und
alles noch gar nicht so lange her und doch fast verschwunden hinter einem hohen
Berg an Angst, Einsamkeit und Schmerz und Demütigung und Selbsterniedrigung bis
zum Geht- nicht- mehr und...
„Anna,
träum nicht!“ Der Herr rüttelte mich am Arm.
„Nein,
Herr. Entschuldigung, Herr“
„Du
hast noch viel zu tun. Und vergiß auch nicht, dieses Planschbecken
aufzupumpen!“
„Nein,
Herr, das werde ich nicht. Bestimmt nicht. Und noch mal Entschuldigung.“
Vor
dem Aufpumpen graut mir jetzt schon. Das „Planschbecken“ hat olympische Ausmaße
und wer gedacht hat, der Herr hätte sich etwa in Unkosten gestürzt und einen
Kompressor gekauft, der hat sich geschnitten. Es gab eine manuelle Pumpe und
die Anna. Das war der Kompressor.
Kapitel
51
Ganz
so schön, wie ich es mir erhofft hatte, begann der Nachmittag dann doch nicht.
Nach der Schufterei des Vormittags, schließlich war ja viel vorzubereiten,
stand nach dem Eintreffen der Gäste erst mal das Servieren von Begrüßungsdrinks
und –häppchen auf dem Programm. Für die Herren, versteht sich.
Das
Ganze fand statt in der Eingangshalle, derselben, in der ich auch angekommen
war seinerzeit und erste Bekanntschaft mit meinem neuen Leben schloß. Mein
Gott, wenn ich geahnt hätte, wie grundlegend sich alles wandeln sollte, ICH
mich wandeln sollte...
Aber
wir waren beim Servieren des Stehimbisses zur Begrüßung. Ich, entgegen der
ursprünglichen Planung, denn doch in meiner Hausmädchen- Tracht, mit beiden
Händen ein großes und schweres Tablett balancierend, die Herren ständig mit
einem Lächeln zum Zugreifen auffordernd.
(„Du
quatschst nicht, Anna, lächle und biete Sekt und Schnittchen an. Wenn die da
sind, hast du Redeverbot, bis eure Freizeit beginnt. Verstanden?“ „Ja, Herr“.
So waren seine Instruktionen.)
Selbstverständlich
wagt auch keines der drei Mädels, die mitgebracht wurden, auch nur einen Mucks
zu tun.
Die
Herren unterhalten sich über uns, über unsere sexuelle Dienstbarkeit und wie
oft sie es uns benutzen, ich bin nicht glücklich darüber, dass die Männer nun
über meine „Deep-throat- Technik“ Bescheid wissen. Außerdem ist es mir auch
peinlich.
Werden
sie das auch versuchen? Werden sie dabei so gekonnt vorgehen wie mein Herr?
Grenzenlose
Erleichterung durchflutet mich, als dieser weiter redet.
„Aber das laßt ihr mal schön sein, ihr Lieben.
Ich will nicht, dass ihr sie mir noch kaputtmacht.“
Seine
Gäste versichern ihm lachend, sie hätten da doch nie daran gedacht. Nicht im
Entferntesten. Aber nicht doch.
„Das
wäre doch Mißbrauch!“, meint Einer.
Hochgezogene
Augenbrauen.
„...deiner
Gastfreundschaft“, vollendet er seinen Witz.
Ich
lächle und serviere wie befohlen, meine Leidensgenossinnen, die ich doch so
begierig bin, kennenzulernen, halte sich mit einer Miene, wie sie nur
lebenslange Knechtschaft hervorbringt, immer in der Nähe ihrer Herrn. Wo immer
diese hingehen, sie folgen ihnen gesenkten Hauptes, die Hände sittsam gefaltet.
Das heißt die Kleinste nicht, die hat sie hinter dem Rücken, sie trägt
stählerne Handschellen. Ich schätze sie auf ungefähr vierzehn. Im Gegensatz zu
den beiden älteren ist sie vollständig nackt und wird von ihrem Herrn an einem
ledernen Hundehalsband geführt, was mich schockiert. So was habe ich noch nie
gesehen. Sie hat einen unterentwickelten Kinderkörper mit schmalen Hüften, der
Brustkorb wie der eines Knaben, völlig flach ohne den Ansatz einer Brust und
mit winzigen Brustwarzen. Ihre langen Beine sind noch ganz dünn, wie Stecken,
sie trägt so griechische Sandalen, deren sich überkreuzende Bänder bis
unterhalb der Knie reichen.
„Sie
scheut noch“, erklärt ihr Herr den anderen, „ich richte sie gerade ab, längere
Abwesenheitszeiten von ihrer Mutter, die mir auch gehört, und Berührungen zu
tolerieren. Ihr alle könnt mir übrigens helfen dabei. “
Das
lassen sich die Anderen nicht zweimal sagen. Die Männer scharen sich um das
gefesselte Kind, das schwache Laute der Überraschung und Angst von sich
gibt. Da es vollständig hinter den
Männern verschwindet, ist von außen nicht erkennbar, was sie alles mit ihm
anstellen, aber es ist klar, dass sie das kleine Mädchen hemmungslos
begrapschen und abfummeln. Immer wieder kommt ein leises „Nein“ oder ein „Bitte
nicht“ eines verzagten Stimmchen aus dem Kreis.
Ich
stehe etwas abseits mir meinem Tablett, die beiden Älteren, sie mögen so um die
siebzehn oder achtzehn sein, halten sich hinter den Rücken ihrer Besitzer.
Da
die Aufmerksamkeit vollständig von uns abgelenkt ist, können wir es riskieren,
uns mit Blicken abzuschätzen.
Um
es gleich zu sagen- sie sind mir nicht sonderlich sympathisch. Auf den ersten
Blick sehen sie eigentlich ganz nett aus, beide eher kleinwüchsig, die Eine
schlank mit so Birnentittchen, das kann man ganz gut sehen unter ihrem Top, das
ziemlich eng anliegt, die andere mit weiblichen Rundungen an den richtigen
Stellen, auch sie wirkt nicht füllig. Beide haben etwas rundliche Gesichter,
die ganz Schlanke darüber mittellanges Braunhaar, die etwas Rundlichere darüber
einen, wie ich das beurteile, naturblonden Bubikopf. Beide ausstaffiert wie
Straßenhuren vom Babystrich, Miniröckchen, jedoch ungeschminkt (wir sollen ja
noch ins Wasser nachher), na ja, halt so ähnlich, wie ich mich präsentieren
sollte ursprünglich.
Aber
diese Fressen, will sagen: ihr Lächeln- du meine Güte. Honigsüß und verderbt
zugleich, während sie mir frech in die Augen starren. Mir ist sofort klar, dass
diese Beiden mitnichten willenlose Roboter sind, dass sie einen Weg gefunden
haben, totale Unterwerfung und blinden Gehorsam, die sie sicherlich schon mit
der Muttermilch aufgesogen haben und im Gegensatz zu mir auch nie was anderes
kennenlernen durften, zu vereinen mit
einer Abgebrühtheit, einer Kaltschnäuzigkeit, die mir direkt unheimlich ist.
Verglichen mir ihnen komme ich mir vor wie ein Säugling, zumindest wenn es sich
darum handelt, ein perfekt benutzbares Objekt zu sein, das möglichst wenig
Angriffsflächen bietet. DIE wissen sich, wiederum im Gegensatz zu mir,
sicherlich ganz gut zu schützen vor dem Zorn ihrer Herrn und Bestrafungen. Ich
wünschte, ich wäre wie sie, und gleichzeitig graut mir davor.
Jetzt
neigt die Eine sich der Anderen zu (die Rundliche der Schlanken) und wispert
ihr kurz was ins Ohr, für mich unhörbar und für ihre Besitzer, wie es den
Anschein hat, auch.
Jetzt
grinsen sie unübersehbar höhnisch und starren weiterhin in meine Richtung.
Ich
stehe da mit meinem Tablett und komme mir blöd vor. Die Beiden kennen sich
schon, das ist offensichtlich, und haben ihr Urteil gefällt über mich: dass ich
nicht durchchecke und total ahnungslos bin. (So wird es im Laufe des
Nachmittags dann eine von ihnen mir ganz offen ins Gesicht sagen, ich habe
vergessen, welche. Ist ja auch egal.) Jedenfalls nehme ich mir vor, mich an die
Kleine zu halten. Die sah lieb aus irgendwie. Hoffentlich ist sie nicht zu
verstört, bis die Herren fertig sind mir ihr.
Irgendwann
tragen sie sie an allen vier Gliedmaßen auf den Wohnzimmertisch, den ich zu
diesem Zweck noch schnell freiräumen muß von Zeitschriften.
Oh
mein Gott, wollen sie sie vergewaltigen?
Aber
nein, ihr Herr befiehlt ihr, die Beine unters Kinn zu ziehen und leckt ihr vor
aller Augen das Arschloch aus, mit starrer Miene und knallrotem Kopf, den Blick
zur Decke gerichtet, läßt sie es über
sich ergehen. Mein Herr wichst zu diesem Anblick. Die Anderen grölen vor Lachen
und sparen nicht mit Bemerkungen.
„Du
Sau!“ „Frißt ihr die Scheiße aus dem Arsch, ich fass´ es nicht“. Und
dergleichen. Wie Männer halt reden, wenn sie unter sich sind. Und das sind sie
ja auch. Wir Sklavinnen zählen schließlich nicht.
Irgendwann
haben wir dann auch „frei“ und sind es auch alle, von Kleidung, meine ich, also
nix von wegen Bikini, für keine von uns. Es wird sicher angenehm werden, im
Wasser zu sein, wir haben auch einen Sonnenschirm und Getränke.
Die
Kleine, Yvonne, ist nicht mehr gefesselt, dafür trägt die Rundliche, Dana,
jetzt Fußeisen. Aus rostfreiem Chrom, mit einer Verbindungskette, die ihr
mittellange Schritte gestattet.
„Die
habe ich noch nicht lang und ich glaube, das ist ein Luder“, erklärt ihr Herr
den Anderen, „auf die muß ich achtgeben. Die tut zwar immer so, aber die hat’s
faustdick hinter den Ohren. Könnt ihr mir glauben.“ Verständnisvolles Nicken
und Schmunzeln.
Mir
ist zwar schleierhaft, wie sie abhauen sollte. Erstens wären wir Restlichen
verpflichtet, sie daran zu hindern bzw. Alarm zu schlagen, sollte sie so verrückt
sein, es zu versuchen und außerdem: wie bitteschön soll sie denn nackt über den
Stacheldraht kommen, der die Mauer krönt, falls Ihr das vergessen haben
solltet. No chance, meiner Ansicht nach. Und ohne Kleider ist man ja auch ein
bißchen auffällig, glaube ich, wenn man entkommen will.
Aber
was soll’s, es geschieht selbstverständlich, wie ihr Herr das möchte und ich
würde mir lieber die Zunge abbeißen, als ein Wort über meine Lippen kommen zu
lassen.
Kapitel
50
„Ihr
habt frei jetzt. Amüsiert Euch schön.“ So die Worte meines Herren. „Ja, heizt
euch richtig an, ihr kleinen Schlampen“, so ein anderer, „wir kommen euch dann
holen, wenn wir euch brauchen.“
Darauf
wir im Chor: „Danke schön.“ Was soll man sonst sagen?
Anheizen?
Was meinte er damit. Ich denke, wir sind hier, um uns abzukühlen. Also im Pool
(na ja, dem überdimensionierten Planschbecken), meine ich. Egal. Hauptsache,
ich kann mal wieder mit anderen Menschen zusammensein, darüber bin ich wirklich
sehr froh. Wir werden schon auskommen miteinander und vielleicht habe ich die
Beiden ja völlig falsch beurteilt, das kann man doch so auf die Schnelle gar
nicht, jemand richtig beurteilen, oder?
Wir
sehen uns an, während die Herren davonschlendern, lachend und redend und
rauchend. Sie werfen keinen Blick zurück und gehen ins Haus.
Kaum
sind sie außer Sichtweite, schnappt sich Yvonne, also die Kleine, eines der
Handtücher (die haben wir natürlich auch) und beginnt, sich darin einzuwickeln.
Sofort reißt es ihr Dana , das ist die Rundliche, ihr erinnert euch, wieder
weg. Yvonne will noch danach haschen, aber Dana ist schneller, wedelt ihr vor
der Nase rum damit.
„Na
los, hol’s dir doch, hol’s dir doch! Faß, faß!“, höhnt sie, während sich Yvonne
vergeblich müht. Die Schlanke mit den Birnenbrüsten, deren Namen ich immer noch
nicht weiß, beobachtet die ganze Szene sichtlich amüsiert und wirkt etwas
enttäuscht, als Yvonne recht schnell aufgibt und wieder nackt rumsteht wie wir
anderen auch.
Dana
läßt das Handtuch auf den Boden fallen.
„Los,
heb es auf“, fährt sie Yvonne an. Yvonne tut es. „Leg es auf den Stapel, da wo
du es her hast. Aber ordentlich zusammengefaltet.“ Yvonne folgt auch dieser
Anordnung, wirft mir dabei einen resignierten Blick zu und zuckt mit den
Schultern, als wolle sie sagen: „Es ist besser so.“
Ich
kann nicht glauben, was sich doch direkt vor meinen Augen abspielt. Das darf doch nicht wahr sein!
Unvermittelt
redet mich die Schlanke an: „Hübsche
Tittchen hast du. `n bißchen klein halt.“ Sie will mir an die Brüste fassen,
ich schlage ihr auf die Finger.
„Laß
das!“
„O.k.,
o.k., wußte nicht, dass du so empfindlich bist. Man wird sich doch noch
vorstellen dürfen. Wie heißt´n du überhaupt?“
„Anna“
„Anna,
die Sklavensau!“, ergänzt Dana.
Ich
ignoriere das.
„Und
du. Wer bist du?“, frage ich die Schlanke.
„Sie
heißt Fickmaschine“, wirft Dana ein.
„Jetzt
halt mal das Maul“, entgegne ich ihr, „ich rede mit ihr und nicht mit dir.“
Wende
mich wieder der Schlanken zu.
„Also,
sag schon. Wie heißt du?“
„Sagte
SIE doch bereits“, sie deutet auf Dana, „ich heiße Fickmaschine, hast du was
auf den Ohren?“
Yvonne
ist neben mich getreten, ergreift meine Hand.
„Ihr
Herr nennt sie oft tatsächlich so, Anna, aber eigentlich heißt sie Bettina“.
Ich
lasse es zu, dass Yvonne weiterhin meine Hand hält. Im Grunde finde ich sie
ganz sympathisch.
„Ihr
Herr nennt sie tatsächlich so, aber eigentlich heißt sie Bettina“, äfft Dana
Yvonne gehässig nach, „halt bloß die Fresse, du, wenn wir mit Anna reden, sonst
kriegst ´n paar geknallt.“ Yvonne drängt sich näher an mich.
Jetzt
wird es mir zu bunt. Mit was für Proleten haben sie mich da zusammengesperrt?
„Laßt
sie und laßt mich in Frieden. Hier kriegt überhaupt niemand irgendwelche
Schläge, was hat sie euch denn getan, dass ihr so gemein zu ihr seid“, nehme
ich Yvonne in Schutz.
Eigentlich
bin ich unglücklich. Ich wollte, dass es ein schöner Nachmittag wird, und jetzt
dieser Streit. Warum nur?
„Achtung,
dein Herr kommt“, zischt Dana Bettina zu.
Tatsächlich,
er tritt gerade aus dem Haus und läuft in unsere Richtung. Vielmehr, er
schwankt etwas, wahrscheinlich ist er angetrunken. In der Hand hält eine
Reitpeitsche. Es ist die meines Herrn, die, mit der ich oft genug verdroschen
werde.
Sofort
stürzen sich Dana und Bettina in eine enge Umarmung und tauschen heftige
Zungenküsse aus. Ach- so war das also gemeint mit dem „Anheizen“ vorhin. Wir
sollen wohl eine Lesbennummer abziehen nachher als Teil der Abendunterhaltung.
Ich verspüre eine leichte Übelkeit bei dem Gedanken daran. Ich will das nicht.
Um
überhaupt irgendwas zu tun und nicht nur dumm in der Gegend herumzustehen,
greife ich mir einen aufgeblasenen Wasserball, der in ein paar Metern
Entfernung herumliegt und werfe ihn Yvonne zu. Die fängt ihn und wirft ihn
zurück, so dass wir als in ein Ballspiel vertieft scheinen, als Bettinas Herr
ankommt.
Er
betrachtet das Schauspiel, das wir vier bieten, eine Zeitlang sinnend, holt
seinen schlaffen Schwanz aus der Hose,
spielt etwas herum damit, steckt ihn dann wieder weg, macht, ohne ein Wort
gesagt oder irgend jemand etwas getan zu haben, wieder kehrt und stapft zum
Haus zurück.
Yvonne
und ich hören auf damit, uns den Ball zuzuwerfen. Auch Bettina und Dana küssen
sich nicht mehr, halten sich aber weiterhin umschlungen. Zwei frech grinsende
Köpfe wenden sich uns zu. Yvonne eilt zu mir und ergreift erneut meine Hand.
„Na,
sie mag dich ja.“ Wieder Dana. „Knutsch sie doch ab. Sie steht drauf, glaub
mir. Aber sei vorsichtig, wenn du ihr einen Finger reinschiebst unten. Die ist
nämlich noch Jungfrau, soviel ich weiß.
Stimmt’s
oder hab ich recht, Yvonne: dich hat noch keiner angestochen?“
Die
senkt den Kopf und sagt nichts.
„Laß
sie doch endlich in Ruhe“, erwidere ich an ihrer statt.
„Laß
sie doch selber reden, du dumme Nuß. Die hat doch ihr Maul nicht nur zum
Mösenschlecken“, kommt es prompt zurück.
„Die
will aber nicht, merkst du das denn nicht?“
„Puuh,
das Prinzeßchen möchte sich nicht unterhalten mit mir. Na so was!“, macht Dana
Ich
fasse Yvonne bei den Schultern.
„Komm.
Setzen wir uns da drüben hin unter den Sonnenschirm.“
„O.k.“
Wir
lassen Dana und ihre Freundin einfach stehen und laufen rüber zum Sonnenschirm,
wo ich auch Gartenstühle und einen Tisch aufgestellt habe. Auf dem Tisch sind
gekühlte Getränke und Gläser. Wir setzen uns, ich schenke uns ein.
„Sag
mal, Anna“, beginnt Yvonne, „findest du mich jetzt deswegen blöd, weil ich noch
nie..., na du weißt schon?“
„Aber
nein, wie kommst du denn da drauf. Wie alt bist du überhaupt?“
„Vierzehn.
Aber ich blase meinem Herrn seit letztem Jahr einen und ich werde immer besser,
sagt er“, verkündet sie stolz.
„Komm,
genug von dem Thema. Mit vierzehn hast du noch Zeit, „das da“ kennenzulernen,
und ich will auch gar nicht wissen, zu was dich dein Herr sonst noch so
zwingt.“
„Ja,
anfangs war es so eklig. Er läßt es mir in den Mund laufen, dieses weiße warme
Zeugs da, und ich muß alles schlucken und wenn nur ein Tropfen daneben geht,
gibt’s Haue und manchmal....“
„Stop“,
unterbreche ich sie, „ich habe dir doch gesagt, dass ich davon nichts hören
will.“
Sie
schlägt die Hand vor den Mund.
„Entschuldige
bitte, ich bin schon still.“
In
dem einsetzenden Schweigen ist zu hören, wie sich im Pool eine veritable
Wasserschlacht entwickelt. Ihrem Gekreische und Gelächter nach zu urteilen,
scheinen die beiden viel Spaß zu haben.
„Anna?“
„Ja?“
„Darf
ich dich mal was fragen?“
„Frag
nur.“
„Du
hast doch überall Striemen und blaue Flecken. Wirst du viel gehauen.“
„Ja,
das werde ich.“
„Ich
auch. Aber ich glaub, nicht so arg wie du.“
„Yvonne,
können wir uns nicht über was anderes unterhalten? Weißt du, das ist nichts, worüber
ich so gerne rede.“
Wieder
Schweigen.
„Über
Sex willst du nicht reden und wie wir bestraft werden auch nicht, worüber denn
dann?“, mault sie. „Willst du vielleicht ins Wasser gehen, Anna?“
„Nein.
Ich kann die beiden nicht leiden, weißt du.“
Yvonne
ergreift wieder meine Hand, blickt mich verschwörerisch an.
„Ich
mag sie auch nicht, Anna. Sie sind immer so gemein zu mir. Ich sitze viel
lieber mit dir zusammen und wir unterhalten uns. Das macht Spaß, weil du so
nett bist. Und danke fürs Helfen vorhin. Hoffentlich besucht mein Herr deinen noch oft, damit wir uns oft sehen
können.“
„Ja,
ich finde auch, dass es Spaß macht, sich mit dir zu unterhalten. Was liest du
denn gerne?“, versuche ich Konversation zu machen.
Yvonne
wird puterrot und läßt meine Hand los, senkt den Kopf.
Au
Backe, da bin ich ja schön ins Fettnäpfchen getreten. Natürlich ist sie
Analphabetin, nicht jede Sklavin ist so privilegiert wie ich, die in die Schule
gehen durfte. Bevor mir noch was einfällt, wie ich die Situation entschärfen
könnte, sagt sie einfach: „Ich kann nicht lesen. Warst du in der Schule, Anna?
Kannst du es?“
„Ja.“
Ich weiß nicht warum, aber in dem Moment ist es mir direkt peinlich.
„Oh,
wie schön“, freut sich Yvonne, „dann kannst du es mir doch beibringen. Und ich
bringe es dann Mama bei. Würdest du das tun? Ach bitte.“
Hm.
Unter diesen Aspekt habe ich das noch gar nicht gesehen.
„Bitte,
bitte, bring’s mir bei“, quengelt Yvonne, sie ist ganz aufgeregt und rutscht
auf ihrem Stuhl hin und her. „Ich kann dir zwar nichts zahlen, wir haben kein
Geld, aber kannst du’s nicht für umsonst machen, ich meine, jetzt wo wir uns
schon so gut unterhalten haben?“
Ich
muß lächeln und mir ist auf einmal, als hätte ich eine kleine Schwester
bekommen. Ich habe einen Kloß im Hals.
„Nein,
nein, ich habe nie dran gedacht, da was zu nehmen dafür. Ich will es dir auch
gerne beibringen. Aber ich habe keine Stifte. Ich müßte in mein Zimmer gehen
und Stifte und Papier holen, aber ich trau mich nicht. Ich will nicht ins Haus
und an den Herren vorbei, verstehst du?“
Das
tut sie. „Auf keinen Fall, Anna. Sie werden uns sowieso noch holen kommen, wenn
sie uns weh tun oder euch Ältere ficken wollen.“ Ein Schauder läuft ihr über
den Rücken.
„Ich
hab eine Idee, Yvonne. Können wir nicht... Erde nehmen? Aus dem Beet da drüben.
Ich habe es erst heute vormittag gießen müssen, und wenn ich einen Stecken
nehme, kann ich die Buchstaben auf die Servietten malen. Vielleicht schaffst du
es, sie unter deine Kleider zu stecken und mit heim zu nehmen. Nachher, wenn
ich abräume, hilfst du mir und wir verstecken sie in deinen Kleidern wo.
Zuhause mußt du dann üben.“
So
machen wir es. Es funktioniert gut. Um die Erde noch ein wenig anzufeuchten,
nehme ich einfach Saft.
Ich
zeige ihr das „A“, das „B“, das „C“ und so weiter bis zum „J“, Yvonne hat ihre
Zungenspitze zwischen die Zähne geschoben, so konzentriert ist sie, als auf einmal Wassertropfen von oben auf die
Serviette fallen und das „J“ zerlaufen lassen.
Ich
wende mich um. Hinter mir steht Bettina über mich gebeugt und wringt ihr nasses
Haar aus. Ich habe sie gar nicht kommen gehört, so versunken waren wir in
unsere Tätigkeit. Dana ist natürlich auch da und beginnt die Servietten mit den
anderen Buchstaben an sich zu raffen. Sie wird sie wohl zerreißen wollen, wie
ich vermute, jedenfalls klingen ihre Worte nicht gerade freundlich.
„Ah,
die Frau Professor hat eine Schülerin bekommen, sieh mal an. Da tue ich euch ja
noch einen Gefallen, wenn ich das Beweismaterial vernichte, ihr blöden Säue.
Ihr Idiotinnen wollt wohl, dass wir alle noch bestraft werden heute.“
Ein
Zorn übermannt mich, als Idiotin brauche ich mich nicht titulieren zu lassen,
nicht von dieser Schlampe. Wutentbrannt will ich ihr mit der flachen Hand auf
den Rücken hauen, als ich sehe, dass er überall von dünnen weißen Linien und
Narben bedeckt ist, kreuz und quer laufen sie und künden von entsetzlichen
Auspeitschungen mit Wunden bis tief ins Fleisch. Vielleicht war sie schon im
Sklavengefängnis. Dort benutzen sie so dünne Stahlkabel für so was dem
Vernehmen nach. Oder auch dickere gelegentlich.
Ich
lasse die Hand wieder sinken, meine Wut ist so schnell verraucht, wie sie
gekommen ist.
Dana
hat das aus den Augenwinkeln bemerkt. Sie läßt die Servietten, die sie bereits
in der Hand hielt, wieder sinken und dreht sich zu mir.
„Na
los, schlag doch zu, das wolltest du doch. Ich habe schon Schlimmeres
ausgehalten, ob du’s glaubst oder nicht.“
„Das
sehe ich“, murmle ich tonlos. Irgendwie bleibt mir die Stimme weg.
Dana
zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich neben mich.
„Hör
zu, Anna. Tut mir leid, wenn wir vorher nicht so nett zu dir waren....“
„Und
zu Yvonne“, erinnere ich sie.
„Ja,
o.k., von mir aus. Zu Yvonne waren wir auch nicht nett...“
„Das
sind wir eigentlich nie!“, trumpft Bettina auf, greift sich Yvonnes noch halbgefülltes
Glas und trinkt es in einem Zug leer.
„Hee...“,
will Yvonne protestieren, besinnt sich dann aber eines Besseren.
„Bettina,
halt’s Maul“, schnauzt Dana sie an, „und benimm dich. Du hast es hier mit
gebildeten Leuten zu tun, du Dummfotze.“
Bettina
guckt zwar recht verdutzt, entschließt sich aber offenbar, sich nicht mit Dana
anzulegen und lacht gezwungen über deren
Scherz, greift sich einen Stuhl und setzt sich etwas abseits.
„Also,
Anna, was ich sagen wollte“, wendet sich Dana wieder mir zu, „sorry, dass wir
nicht so nett zu dir waren...und zu Yvonne, das war nicht so gemeint, wir
wollten halt ein bißchen lustig sein, aber das jetzt, das ist ernst: du kannst
ihr nicht lesen und schreiben beibringen. Ihr Herr will das nicht. Hat dein
Herr einen Folterkeller?“, fragt sie mich unvermittelt.
„Ja.“
„Siehst
du. Und da gehen wir heute noch hin, und zwar alle miteinander, wenn das
rauskommt. Kapierst du das?“
„Ja“,
erwidere ich betroffen. Sie hat recht und ich habe mich in der Tat wieder wie
eine Idiotin verhalten. Bloß weil ein Kind
von mir Lesen und Schreiben lernen will und mich das rührt- dabei liegt
es doch auf der Hand, dass es ihrem
Herrn möglicherweise gar nicht recht ist. Sonst hätte er sie doch zur Schule
gehen lassen, zumindest die ersten paar Klassen.
„Also...“,
Dana gießt grinsend Saft über den Servietten aus.“ Da hat jemand ein Glas
umgestoßen und wir mußten die Servietten nehmen, um die Sauerei wieder
aufzuwischen. Alle klar?“
Da
ertönt vom Haus der Pfiff einer Trillerpfeife. Danas Kopf fährt herum. „Mein
Herr. Er pfeift... Ich muß..., und zwar sofort. Bis dann, Mädels.“
Sie
springt auf und sprintet los, spurtet hoppelnd zum Haus, so schnell das ihre
Fußfessel zuläßt.
Dort
warten ihr und mein Herr auf sie. Mein Herr packt sie am Arm und führt sie
hinein.
Kapitel
51
„Was
wollen die nur von ihr?“, fragt Yvonne mich.
„Kind,
woher soll ich das wissen?“, raunze ich zurück, plötzlich etwas gereizt, obwohl
ich schon so eine Ahnung habe, was mein Herr, der sie ja am Arm packte und ins
Haus führte, von ihr wollen könnte. Ich entschließe mich aber, diese Vermutung
Yvonne nicht mitzuteilen.
„Anna,
warum bist du sauer auf mich? Hätte ich das nicht fragen sollen?“
„Weil
du so saublöde Fragen stellst“, meldet sich Bettina wieder zu Wort. Ich blicke
rüber zu ihr, will ihr schon eine entsprechende Antwort verpassen, als ich
sehe, dass alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen ist und sie stocksteif auf
ihrem Stuhl hockt. Hat sie Angst? Mitleid mit ihrer Freundin?
„Bettina,
komm her, setz dich zu uns.“
Sie
kommt auch tatsächlich gleich rüber, setzt sich neben mich.
„Was
sie wohl mit ihr machen?“, wundert sie sich, dessen nicht eingedenk, dass sie
diese Frage, aus Yvonnes Mund, eben noch für „saublöd“ hielt.
„Wir
werden es bald erfahren“, seufze ich.
„Gib
mir Saft“, sagt sie zu Yvonne. „Bitte.“
Yvonne
füllt ein Glas und schiebt es zu ihr rüber. „Danke.“
Dann
sitzen wir und schweigen alle drei, jede hängt ihren Gedanken nach.
Dann
hören wir Schreie aus dem Haus. Zwar gedämpft durch die Mauern und die
Entfernung, aber unverkennbar Danas Schreie. Dazwischen wieder Stille, dann
wieder diese Schreie, mal leiser, mal lauter.
Plötzlich
läßt Bettina ihren Kopf auf den Tisch sinken. Ich glaube, sie weint. Ich lasse
sie gewähren und warte, bis es so aussieht, als ob sie sich wieder in der
Gewalt hat. Nach einer Zeit hebt sie ihren Kopf wieder und blickt mich aus
verheulten Augen an.
„Glaubt
bloß nicht, dass Dana das nicht aushält. Die steckt das weg. Ich schwör´s euch.
Die war schon im Sklavengefängnis, müßt ihr wissen.“ Sie greift sich eine
Serviette und wischt sich die Augen trocken. „Und glaubt auch nur nicht, dass
ich eben geflennt habe. Ich hab eine Allergie, das ist alles. Ich heule nie.“
Wir
widersprechen ihr nicht.
„Sag,
Bettina, weshalb war Dana im Sklavengefängnis?“, will Yvonne wissen.
Bettina
scheint zu überlegen, ob sie sie einer Antwort würdigen soll, tut es dann aber.
„Weiß
nicht. Sie redet nicht drüber. Ich weiß nur, dass sie früher einem reichen
Herrn mit vielen Sklaven gehörte und dann ins Sklavengefängnis kam und dann hat
sie ihr neuer Herr gekauft.“
Kapitel
52
Irgendwann
hören die Schreie auf und irgendwann werden wir alle ins Haus gerufen. Wir
gehen rüber, ich führe Yvonne an der Hand. Bettina, die nichts mehr geredet
hatte seit ihrer Auskunft an Yvonne, hält sich auch an meiner Seite.
Im
Haus herrscht eine alkoholgeschwängerte Stimmung. Das läßt leider nicht Gutes
erwarten. Yvonne muß jetzt meine Hand loslassen, ich merke, dass es ihr schwer
fällt. Wir stehen nackt im Wohnzimmer und haben Angst. Von Dana keine Spur. Von
meinem Herrn auch nicht. Vorerst nimmt
niemand Notiz von uns, die Herren sitzen am Wohnzimmertisch, der mit
leeren Bierflaschen überladen ist, und spielen Skat.
„Du“,
winkt mich einer schließlich zu sich heran.
Ich
gehe sofort zu ihm, bleibe einen halben Meter entfernt von ihm stehen.
„Ja,
Herr?“
„Näher
ran, du kleine Stinkfotze“
„Ja,
Herr. Entschuldigung, Herr.“
Ich
tue, wie er mir geheißen hat, obwohl mich der von ihm ausgehende Biergeruch
ekelt und ich auch Angst vor ihm habe.
Er
schaut aus trüben Augen auf.
„Du
bist doch die Anna?“, fragt er mich mit schwerer Zunge.
„Ja,
Herr.“
„Also,
dein Herr hat gesagt, du sollst in die Küche gehen und ein warmes Abendbrot
bereiten. Du sollst dir eine mitnehmen. Welche willst du?“ Alle lachen dröhnend
über diesen „Scherz“, das Wörtchen „willst“ ist offenbar äußerst zweideutig für
sie.
„Darf
ich die Yvonne mitnehmen, Herr?“
Bettina
wäre mir wahrscheinlich eine größere Hilfe, aber ich will Yvonne vor dieser
betrunkenen Horde Männer schützen.
„Meinetwegen.“
Er gibt mir einen Klaps auf den Po. „Zischt ab.“
„Ja,
Herr. Danke, Herr.“
Ich
mache kehrt und winke Yvonne, dass sie mir folgen soll.
„Halt!“
Ich
kehre sofort um, stehe wieder vor ihm. Mein Gott, bitte, laß mich möglichst
schnell in der relativen Sicherheit der Küche sein. Dort werde ich mir auch
meine Hausmädchentracht anziehen, komme, was da wolle, und wenn ich hinterher
geprügelt werde deswegen. Aber es ist mir einfach unerträglich, weiterhin nackt
vor diesen Männern herumzustehen. Ich muß immer an die Massenvergewaltigung
dieses einen Herrenabends denken, die ich ans Bett gefesselt über mich ergehen
lassen mußte, und das hier sieht schlimmer aus.
Von Betrunkenen spontan vergewaltigt zu werden, ohne meinen Herrn in der
Nähe, der noch die Einhaltung irgendwelcher Regeln oder Grenzen verlangt, ist
wahrscheinlich übler als selbst das, was mein Herr mir regelmäßig antut. Aber
er ist wenigstens nüchtern dabei und hat die volle Kontrolle über sich.
Aber
jetzt stehe ich vor diesem Betrunkenen und überlege: „Ist das dein nächster
Vergewaltiger?“
„Hiergeblieben“,
kommandiert er. „Erst die leeren Flaschen abräumen. Und neue bringen. Das
heißt, nee, du gehst und holst neue, du weißt, wo die Küche ist. Abräumen
sollen die anderen. Oder nee, ihr bringt dann alle neue.“ Sehr klar sind seine
Anweisungen nicht mehr.
„Ja,
Herr. Sofort Herr.“
Yvonne
und Bettina sind schon zur Stelle, beginnen den Tisch abzuräumen. Ich schnappe
mir auch eine paar Flaschen, das Leergut soll ja auch erst mal in die Küche.
„Kommt
mit“, sage ich zu Bettina und Yvonne, „ich zeig euch, wo die leeren Bierkästen
sind.
Wir
verschwinden in die Küche.
Dort
sind wir erst mal erleichtert, weil wir der unmittelbaren Gefahr entronnen
sind. Ich weise auf die Ecke, in der die Bierkästen stehen. „Hier rein“. Dann
gebe ich meine weiteren Anordnungen, ganz wie früher, als ich noch meine
„Mädchenbande“ um mich rum hatte.
„Bettina,
wir beide bringen ihnen jetzt frisches Bier, Yvonne geht da nicht mehr raus,
verstanden?“
„Aber
wenn sie sich fragen, wo sie bleibt?“
„Werden
sie nicht. Außerdem muß sie Kartoffeln schälen.“
„O.k.“
Das
Bringen und vor allen Dingen das Einschenken des Biers verläuft ohne
nennenswerten Zwischenfälle. Natürlich wandern Männerhände unsere Körper auf
und ab, einmal versuchen sogar Finger, in meine Vagina einzudringen, geben aber
auf halbem Wege wieder auf und ziehen sich zurück.
Gern
überlasse ich Bettina zwar nicht ihrem Schicksal, aber dennoch husche ich
erleichtert zurück in die Küche, nicht ohne Umweg über die Garderobe, wo ich
rasch meine Uniform aus dem Schrank nehme und unter den Arm klemme. Dann, wie
gesagt, ab in die Küche.
Dort
wartet schon Yvonne auf mich und ist ganz verzweifelt.
„Anna,
wo warst du so lange? Ich hatte so Angst. Ich konnte auch keine Kartoffeln
finden und mit dem Schälen anfangen, wie du gesagt hast. Was, wenn mich jemand
kontrolliert hätte?“
Dann
fällt ihr Blick auf das Bündel unter meinem Arm.
„Was
ist denn das, Anna? Du willst dich doch nicht etwa anziehen?“
„Doch.
Ich würde dir auch gerne eine von meinen Uniformen geben, aber die sind zu groß für dich.“
„Anna,
Anna“, heult Yvonne entsetzt auf. „Tu´s nicht. Ich bitte dich inständig. Wir
haben Befehl, nackt zu sein. Dem kannst du dich doch nicht einfach widersetzen.
Tu´s bitte nicht.“ Sie fällt mir schluchzend um den Hals.
Natürlich.
Sie hat ja so recht. Was um Gottes Willen war nur in mich gefahren? Bin ich
denn vollständig verblödet?
„O.k.,
ich tu´s nicht, ich tu´s schon nicht“, versuche ich Yvonne zu beruhigen, die
immer lauter heult und die ich nur mit Mühe von mir weg bekomme. Ich schäme
mich sehr vor ihr für mein hirnrissiges Verhalten. Kleinlaut stopfe ich meine
zusammengefaltete Uniform in einen Vorratsschrank, hinter einen Stapel
Konservendosen. Der Höhenflug des Kommandogebens von eben ist mir gründlich
vergangen. Selbst ein Kind wie Yvonne weiß mehr über das Sklavendasein als ich.
Das heißt, eigentlich habe ich’s ja gewußt, es nur eben mal wieder vergessen
momentan.
Yvonne
ist die Sklaverei in Fleisch und Blut übergegangen. Mir offenbar nicht.
Kapitel
53
Während
wir so arbeiteten, die kurzfristige Zubereitung eines warmen Abendessens für
mehrere Personen ist ja keine leichte Sache, merkte ich, wie ich nach und nach
wieder stieg in Yvonnes Ansehen. Sie bekam mit, dass ich mich auskenne in
solchen Dingen und dass sie noch lernen konnte von mir. Trotzdem ließ ihr meine
offenkundige Ahnungslosigkeit auf dem Feld des Überlebens keine Ruhe.
„Du,
Anna, sag mal..“
„Ja,
was ist denn?“
Sonderlich
begeistert war ich nicht, dass sie reden wollte mit mir, wo es doch so viel zu
tun gab und ich meine Konzentration eigentlich zusammenhalten mußte. Wenn da
was schieflief oder die Herren zu lange warten mußten, dann bedeutete das
Strafkeller, keine Frage. Und eine Strafsitzung stand ohnehin noch an, gelegentlich stellte der Herr mir
einen weniger grausamen Verlauf in Aussicht, wenn ich mir „keinen, aber auch nicht den
allergeringsten Ungehorsam“ zuschulden kommen ließe bis dahin. Ich dachte mit
Unbehagen an meine Uniform, die sich ja absolut nicht dort befand, wo sie sich
befinden sollte. Und jetzt wollte Yvonne auch noch quatschen mit mir und ich
vermasselte womöglich was mit dem Abendessen. Ich war aber viel zu froh, mal
wieder jemand zum Reden zu haben und noch dazu so jemand Netten wie Yvonne, als
dass ich dem Gespräch von vornherein ausgewichen wäre.
„Du
warst doch immer eine Sklavin, oder, Anna?“
Blöde
Frage.
„Ja,
klar. Wie du. Wie wir alle. Man wird so
geboren, hast du das nicht gewußt? Also ich habe mich bestimmt nicht freiwillig
dazu gemeldet, falls du das meinst.“
Ein
wenig Sorgen machte mir die Kameraüberwachung in der Küche. Auch so ein Detail,
das ich nicht bedacht hatte. Klar, momentan hatte mein Herr andere Dinge zu
tun, als vor dem Monitor zu hocken. Aber was, wenn er Aufzeichnungen anfertigte
und die sich zumindest ausschnittsweise ansah? Dann war ich geliefert, wenn er
gerade in die entscheidenden Abschnitte reinsah. Rausholen mußte ich die
Klamotten ja auch noch. Was sollte ich nur tun? Alles gestehen, bevor es
rauskam? Zum Teufel, im Moment hatte ich andere Probleme, zum Beispiel Yvonnes
Fragen zu beantworten.
„Nein,
Anna, das meine ich doch gar nicht. Aber es soll ja Herrschaften geben, die
halten ihre Sklaven wie Freie, besonders die Kinder. Die dürfen zur Schule,
haben Ausgehscheine, Taschengeld und alles. Also ich wollte dich fragen, ob du
es auch so gut hattest früher, weil du scheinst immer zu vergessen, dass du
gehorchen mußt.“
Wieder
war es mir irgendwie peinlich, davon zu reden. Irgendwie hatte ich das Gefühl,
sie vielleicht zu beschämen oder neidisch zu machen, wenn ich ihr von meinem
unverdienten Glück und gutem Leben bei meinem ersten Herrn erzählte.
Trotzdem
sagte ich ihr die Wahrheit.
„Ja,
mein erster Herr hat mich eigentlich eher als Kind behandelt und nicht so sehr
als Sklavin. Aber vielleicht ist es besser, man ist immer eine, und muß sich
nicht erst später dran gewöhnen, das ist nicht einfach, sage ich dir. Außerdem
war ich gar nicht richtig frei, sondern nur so halb. Eine Sklavin war ich
trotzdem.“
„Aber
du bist zur Schule gegangen?“
„Ja.
Weißt du doch schon.“
„Und
du hattest Ausgehscheine nur so zum Vergnügen. Zum Spazierengehen und so?“
„Ja,
hatte ich.“
„Durftest
du auch über Nacht wegbleiben?“
„Ja,
gelegentlich. Aber erst, als ich älter war. In deinem Alter noch nicht.“
„Und-
wurdest du geschlagen?“
„Nein,
das heißt nur mal ganz selten von meiner Mutter. Aber Sklavenarbeit mußte ich
leisten, und das nicht zu knapp. “
„Oh,
trotzdem hattest du’s gut! Wie ich dich beneide. Wie war das, so frei zu sein?
Wie war die Schule?“
„Schön
war´s, Yvonne, schön. Aber das wäre jetzt auch bei meinem ersten Herrn vorbei,
weil ich jetzt kein Kind mehr bin.“
„Und
von der Schule. Erzähl mir von der Schule. Erzähl mir. Was du gemacht hast,
wenn du einen Ausgehschein hattest nur zum Vergnügen. Warum hat dein Herr dich
verkauft?“
„Yvonne,
hör zu, wir müssen arbeiten. Ich vergesse vielleicht, dass Sklaven gehorchen
müssen, aber du denkst nicht an die Arbeit. Ich kann dir jetzt nicht alles
erzählen, aber wir sehen uns doch bestimmt wieder. Jetzt wird nicht mehr
gequatscht und rühr das mal um hier!“
„O.k.“
Fünf
Minuten später.
„Du,
Anna?“
„Was
ist denn jetzt schon wieder?“
„Aber
du versprichst mir, dass du mir alles erzählen wirst. Alles, ja?“
„Ja,
ich versprech’s dir.“ Aber nur das Schöne, dachte ich mir. Nur das Schöne und
höchstens ein Quentchen vom Häßlichen.
Wir
sollten uns nie wieder sehen, Yvonne und ich, und heute bedaure ich es sehr,
dass ich ihre Sehnsucht nach Erzählungen aus einer Welt, nach der sie offenbar
so dürstete, nicht besser gestillt habe. Ich hoffe, es geht ihr gut und ihr
sind all die schlimmen Dinge erspart geblieben, die ich durchgemacht habe, vor
allen Dingen die, die dann nach diesem Zeitpunkt meiner Unterhaltung mit ihr
bald kommen sollten und die ihr noch erfahren werdet, wenn ihr diese Geschichte
weiterlest.
Kapitel
54
In
nur dreissig Minuten hatten wir ein ganz anständiges Abendessen hingezaubert,
packten alles auf Tabletts.
„Meinst
du, wir können jetzt servieren, Anna?“
„Ich
glaub schon. Das beste wird sein, ich geh mal fragen. Du bleibst hier. Und
wehe, du rührst was an!“
Sie
schüttelte nur stumm den Kopf.
„Dann
ists ja gut. Hier gibt´s übrigens auch Kameraüberwachung.“
Ich
deutete nach oben in die Ecke mit der Kamera. „Komm also auf keine dummen Gedanken,
hörst du?“
Entsetzt
starrte mich Yvonne an.
„Was,
hier gibt´s ´ne Kamera? Anna, weißt du, dass du ins Sklavengefägnis kommen
kannst für das, was du getan hast? Du läufst hier mit deinen Klamotten rein,
obwohl du nicht durftest, und dann versteckst du sie auch noch und dein Herr
muß sich nur die Aufzeichnung ansehen und weiß alles und du bist tot“, jammerte
sie, „Anna, liebste Anna, was hast du nur getan?“
Völlig
gebrochen sank sie auf einen Küchenschemel.
Mir
war betreten zumute.
„Yvonne,
mir wird schon was einfallen“, meinte ich lahm. „Komm, laß uns das Essen
servieren.“
„Nichts
da!“ Yvonne sprang auf, einen flammenden Ausdruck in den Augen. “Wir müssen
planen. Schnell. Wenn die Kamera jetzt ein Mikro hat, sind wir allerdings beide
erledigt. Das riskiere ich, obwohl es so dumm wie sonst was ist. Aber ich helfe
dir. Du hast mir geholfen und jetzt helfe ich dir.“
Es
stand außer Frage, dass ihre Bereitschaft, etwas für mich zu tun, in keinem
Verhältnis zu dem stand, was ich für sie getan hatte. Ich hatte sie nur ein
bißchen in Schutz genommen gegen andere Sklavinnen. Was sie machte, stand im
„Strafkodex“ unter „Beihilfe“ oder gar unter „Verschwörung“. Sie spielte
buchstäblich mit ihrem Leben. Kein Sklave darf einem anderen beistehen gegen
die Herrschaft, dafür wanderte man, außer in minder schweren Fällen, direkt ins
Ergastulum. War dies ein solcher? Ich zermarterte mein Gehirn. Fiel mir
vielleicht ein vergleichbarer Fall aus dem „Kommentar“ ein?
Yvonne
zermarterte ihr Gehirn auch, allerdings wie sie mir helfen könnte.
„Anna,
es bleibt nichts anderes übrig. Du mußt dir deine Dienerinnentracht anziehen.
Schnell. Du sagst, mein Herr (richtig, der Betrunkene war ja ihr Herr) hätte
sich so mißverständlich ausgedrückt, nein, das geht nicht.... Anna, wie servierst
du das Abendessen normalerweise?“
„In
meiner Tracht. Aber heute ist nicht normalerweise....“
„Papperlapapp!
Heute ist normalerweise. Hast du zumindest gedacht. Wegen warmen Abendessen uns
so. Du wolltest es ein bißchen feierlicher servieren.“
Das
war noch nicht mal so abwegig. Bei größeren Essen servierte ich normalerweise
nicht nackt, nur dass mein Herr das diesmal nicht angeordnet hatte. Aber
vielleicht hatte er es ja sogar und Yvonnes Herr hatte nur vergessen, es
mitzuteilen, besoffen wie er war....
„Anna,
träum nicht. Los, zieh dir das Zeug an. Dafür kriegst du wahrscheinlich Prügel,
bis du aus der Nase blutest, aber alles besser als Sklavengefängnis.... Was
trägst du normalerweise zum Kochen?“
„Nicht
die Tracht. So einen Arbeitskittel.“
„Na,
dann ist ja alles wunderbar. Deswegen hast du das Zeugs erst mal in einen
Schrank geräumt. Damit es keinen Spritzer abbekommt.“
Ich
folgte ihrer Anweisung. So schnell es ging. Flugs war ich fertig.
„Yvonne.
Ich stehe in deiner Schuld. Das weißt du. Ich weiß nicht, wie ich das jemals
wieder...“
„Papperlapp.
Gut siehst du aus.“ Sie beäugte mich kritisch. Rückte das Krönchen in meinem
Haar noch ein bißchen zurecht. „O.k. Besser so. Raus jetzt. Essen servieren.“
„O.k.“
Wir
schulterten jede ein schweres Tablett, ich konnte mich nur wundern über die
Kräfte, die in diesem zarten Körper steckten. Und über ihre resolute Art, als
es galt, mir beizustehen. DAS war eine Freundin! Keine Träumerin wie Giselle.
Ein Kind noch und schon sowas wie meine Lebensretterin. Kaum vorstellbar, das
sie noch vor kurzem an meiner Hand gelaufen war. Wir liefen los.
Ich
voran. Im Gang fiel mir noch was ein und ich blieb stehen. Yvonne wäre ums Haar
in mich reingelaufen und bremste abrupt.
„Scheiße,
Anna, lauf, das Tablett ist schwer.“
„Sekunde,
Yvonne. Ich muß dir noch was sagen. Weißt du, es könnte sein, dass mein Herr
Dana vergewaltigt hat und das es ihr nicht gut geht, wenn wir reinkommen. Bitte
bereite dich darauf vor. Vielleicht vergewaltigt er noch Bettina oder auch
mich, hoffentlich dich nicht, aber wenn, dann wehr dich um Himmelswillen nicht
und...“
„Scheiße,
was erzählst du mir da? Er vergewaltigt dich? Scheiße, Scheiße, Anna, so´ne
Scheiße aber auch. O.k., ich weiß jetzt Bescheid. Ich wehr mich übrigens nie,
ich will noch´n Weilchen leben. Alles klar? Und jetzt lauf endlich. Ich kann
dieses Mist- Tablett kaum mehr halten.“
Wir
also rein. Mein Herr sitzt auch am Tisch. Ruhig. Glaube nicht, dass er viel
getrunken hat. Bettina und Dana stehen neben den Stühlen ihrer Herren, Dana hat
eine dicke Backe und Bißspuren in der linken Brust. Klarer Fall- mein Herr hat
es getan. Arme Dana. Sie wirkt aber gefaßt, cool direkt, wie nicht anders zu
erwarten war von ihr. Ich bewundere ihre Haltung. Wie sie dasteht- so
unberührbar. Wie eine Königin. Als ob alles, was ihrem Körper widerfährt, ihre
Seele rein ließe. Bei näheren Hinsehen bemerke ich allerdings ein stetiges
Zittern ihrer Knie, das sie offenbar nicht unterdrücken kann. Wenn sogar SIE
geschrien hat während ihrer
Vergewaltigung, dann muß mein Herr ja echt bestialisch vorgegangen sein,
um ein paar Grade härter, als bei mir. Arme Dana!
Wir
setzen die Tabletts auf die Anrichte.
Ich
gehe zu meinem Herrn, er schaut mir stumm in die Augen, macht aber keine
Bemerkung über meinen Aufzug. Ich schlage den Blick nieder. Er hat gesagt:
„Redeverbot, bis ihr Freizeit habt.“ Vielleicht gilt das aber jetzt auch
wieder, jetzt, wo die Freizeit vorüber ist. Außerdem schnürt mir sein Anblick
die Kehle zu und auch meine Knie fühlen sich mit einem Mal an wie Pudding, so
sehr fürchte ich mich mit einem Mal vor ihm. Was er Dana alles angetan hat!
Wenn ich doch nur aufs Klo könnte. Es kostet mich alle Willenskraft, mir nicht
ins Höschen zu pissen.
„Was
ist“, fragt er mich übellaunig, „los, red schon! Du hast kein Sprechverbot
mehr.“
„Danke,
Herr, danke dass ich reden darf“. Ich habe meine Sprache wiedergefunden. „Herr,
dürfen wir mit dem Servieren beginnen?“
Er
wendet sich an die Anderen: „Na, fertig mit dem Kartenspielen? Können wir was
essen?“ Zustimmendes Gemurmel.
„Ja,
hören wir auf. Essen wir was. Zusammenzählen können wir nachher. Das
Fotzengeschwader soll anfangen.“
Ich
drehe mich um, deute auf die Anrichte: „Dana, Bettina- Tischdecken! Yvonne- in
die Küche. Bier holen!“
Ich
will Yvonne aus der Schußlinie haben.
Mit
flinken Händen decken die Beiden den Tisch, ich tranchiere derweil an der
Anrichte.
Mein
Herr wendet sich an Yvonnes Herrn.
„Sag
mal, hast du meiner Anna- Fotz gesagt,
dass sie sich was anziehen soll?“
Angst
und Panik fahren mir in die Eingeweide, ich weiß nicht, wie ich mich auf den
Beinen halten soll. Oh mein Gott, bitte mach, dass er „Ja“ sagt, bitte, bitte.
Der
Angesprochene hat den Kopf nach vorne sinken lassen und auf seine Arme gelegt,
er reagiert nicht.
Mein
Herr lacht:“ Total besoffen der Kerl.“ Er rüttelt ihn an der Schulter: „He,
Karl, aufwachen, es gibt Abendessen. Die Fotzen wollen den Tisch decken.“
Karl
(so heißt er also) erhebt schwerfällig den Kopf.
„Wasss
iss?“, lallt er, „wo sin´ ´nen hier Fotzen? Ich figg´se alle!“
Jetzt
erkenne ich ihn wieder. Er war unter denen, die mich damals vergewaltigten, im
Anschluß an diesen Herrenabend, als ich auf meinem Bett festgebunden wurde.
Rauhes
Lachen aus Männerkehlen. Wir Mädels lachen natürlich nicht mit. Stumm
verrichten wir unsere Arbeit. Yvonne ist inzwischen mit frischem Bier aus der
Küche zurückgekehrt und steht ratlos herum.
„Hier,
stelle sie hier auf die Anrichte. Öffne sie, schenk in frische Gläser ein. Aber
langsam. Damit du immer was zu tun hast. Du gehst nicht an den Tisch.“ Yvonne
blickt mich dankbar an.
„Dana,
du stellst die Gläser dann auf den Tisch. Räum auch die benutzten ab.“
„Ja,
Anna.“
Die
kann Yvonne dann später in die Küche bringen und spülen. Schön gründlich.
Kapitel
55
Der
Tisch ist gedeckt, mit Bettinas Hilfe habe ich serviert. Yvonne habe ich, wie
geplant, mit dem Spezialauftrag „Gläserspülen“ in die Küche geschickt. Es sind
viele Gläser, da ich ihr eingeschärft habe, beim Einschenken jedesmal ein
frisches Glas zu nehmen, was sie beherzigte. Die benutzten kann sie natürlich
nicht einfach in die Maschine stellen, das würde eine dreiviertel Stunde
brauchen, das entsprechende Spülprogramm.
Dana
arrangierte im Hintergrund die Speisen auf die Teller, richtig künstlerisch tat
sie das, sie kann das, denke ich bewundernd. Der Hauptgrund ist aber, dass ich
auch sie vom Tisch weg haben will, das unvermeidliche Begrapsche und Befummeln
will ich ihr ersparen, nach allem, was sie durchgemacht hat.
Die
Herren essen jetzt.
„Also,
Karl, was ist jetzt. Hast du meiner Fotz jetzt gesagt, sie soll sich was
anziehen oder nicht? Ich hab´s ihr nicht befohlen.“
Diesmal
bleibe ich gefaßter. Was kann mir schon groß passieren? Eine ordentliche Tracht
Prügel eben. Allenfalls zusätzlich ein paar Stunden an der Stange im Keller
oder auf dem Reitbock. Was soll´s!
Dazu
sollte ich Euch vielleicht auch noch was Unglaubliches erzählen. Ihr erinnert
euch bestimmt an diese Idee mit dem Mehl, das man unter mich ausstreuen könnte,
wenn ich an der Stange hängen muß. Die ich hatte, als ich das erste Mal dieser
Tortur unterzogen wurde. Damit man meine Fußabdrücke sieht, wenn ich
verbotenermaßen loslasse zwischendurch.
Also-
ich habe es meinem Herrn vorgeschlagen, an einem unserer gemütlichen Abende.
Und er ist darauf eingegangen! „Du bist ganz schön clever“, pfiff er sogar
anerkennend durch seine Zähne.
Das
bestärkt mich in meinem Eindruck, dass er bei aller Grausamkeit und Neigung zur
Gewalttätigkeit, bei allem sexuellen Sadismus, letztlich doch kontrolliert und
überlegt vorgeht. Und er trinkt auch sehr mäßig, streckenweise gar nichts, das
ist ein weiterer Pluspunkt. Ich möchte nicht so einen Trunkenbold zum Herrn haben wie Yvonne. Obwohl der sie
nicht vergewaltigt, was wiederum für ihn spricht. Aber möglicherweise ist er
impotent.
Wie
gesagt- in dem Moment verdränge ich alle schlimmeren Möglichkeiten, die meine
Eigenmächtigkeit nach sich ziehen könnte und klammere mich daran, dass mein
Herr die Sache als nicht so schlimm ansehen wird, spätestens, wenn ich ihm mit
meiner Ausrede komme. Ganz ruhig warte ich die Antwort von Karl, Yvonnes Herrn,
ab.
Der
ist immer noch sturzbetrunken.
„Wasss
meins´ du? Weisss nicht, wasss du dagegen has´. Sieht doch niedlich aus, dein
Hässchen.“
Das
Unfaßliche geschieht. Mein Herr, der doch sonst so beharrlich darin ist, jedem
möglichen Ungehorsam von mir auf die
Schliche zu kommen, gibt sich zufrieden damit! Er scheint es so zu
interpretieren, dass es Karl so
angeordnet hat während seiner Abwesenheit, ohne sich abzusprechen zu können mit
ihm.
Ich
könnte losflennen vor Erleichterung. Ich bin durchgekommen mit meinem
Ungehorsam. Nichts wird mir deswegen passieren, gar nichts.
Danke,
lieber Gott. Danke, danke, danke.
Kapitel
56
Weiter
gibt es eigentlich von diesem Abend kaum mehr was zu berichten. Sie wollten
keine Lesbennummer sehen, an der ich beteiligt gewesen wäre. Die Aufforderung,
sich gegenseitig „die Mösen auszuschlecken“, erging nur an Dana und Yvonne.
Beide stürzten sich auch sofort ohne erkennbaren Hemmungen in einen schamlosen
Zungenkuss, Yvonne wand sich und rieb ihre Möse an Danas Oberschenkel, an dem
eine feuchtschimmernde Spur Lustschleim zurückblieb. Während des
Mösenschleckens quiekte sie dann immer wieder vor Lust. Es stimmte also, was
Dana vorhin über sie behauptet hatte. Yvonne mochte das. Das tat meiner hohen
Meinung von ihr aber keinen Abbruch und ich mochte sie auch nicht weniger
deswegen. Es ist bekannt, dass sich viele Sklavenmädchen, aber auch
ausgewachsene versklavte Frauen, in lesbische Beziehungen stürzen, um ihr Elend
und die ganze Brutalität, der sie ausgesetzt sind, besser ertragen zu können,
um Trost zu finden bei einer Geschlechts- und Leidensgenossin.
Ich
wünschte mir nur, Yvonne und ich würden einem Herrn gehören. Auch über Dana und
Bettina dachte ich jetzt nicht mehr so streng. Wir vier das Eigentum eines
Herrn und täglich zusammen- das wäre doch was.
Später,
Danas und Yvonnes Herr hatten sich bereits trunkenheitshalber verabschiedet,
was insbesondere auf letzteren zutraf, und selbstverständlich ihren lebenden
Besitz mitgenommen, mußten Bettina und ich noch Liebe machen mit meinem und
ihrem Herrn.
Dazu
hatten wir uns beide mit gespreizten Beinen nebeneinander auf das französische
Bett meines Herrn zu legen und dann benutzten die Herren uns abwechselnd, wie
oft, weiß ich nicht mehr. Beide waren aber zärtlich und rücksichtsvoll dabei,
und ich fing an, Vergnügen dran zu finden und mein Eindruck war, Bettina auch.
Sie fickten uns, bis die Bettfedern quietschten und wir auch.
Als
sie mal alle beide draußen waren, Pause machen, stieß mich Bettina mit dem Ellenbogen
kichernd in die Seite: „He, Anna, alte Fickhure, die sind ganz schön rallig,
was?“
„Kannste
laut sagen, Schlampe“, lachte ich.