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Kapitel 40
Ich bin in den Folterkeller hinuntergegangen, wie er es mir befahl.
Zuerst dachte ich ja, er wolle mich nackt haben beim Servieren, um sich aufzugeilen bei meinem Anblick, um ein wenig zu wichsen oder um mich zu benutzen nach dem Essen. Wie ich beides inzwischen ja gewöhnt bin. Manchmal bitte ich nach dem Essen auch mit den Augen um seine Erlaubnis, ihm einen abzukauen, gewährt er sie mir mit einer Handbewegung, rutsche ich zwischen seine Beine und nehme seinen Schwanz in den Mund.
Ich
bin echt gut inzwischen darin, wie Ihr wißt, kam ich sowieso nicht ganz ohne
„Vorkenntnisse“ in sein Haus. Da mir das Schwanzlutschen seit jeher gelegen hat
und seiner auch sehr schön ist, glatt und ebenmäßig und nicht zu klein, so ganz
anders als die knorrige Gurke meines ersten Herrn, bereitet es mir eigentlich
Vergnügen, ihn mit immer erfindungsreicheren
und raffinierteren Methoden zum Abspritzen zu bringen. Nur mit dem Mund,
versteht sich, mit den Händen kraule ich allenfalls seinen Sack, streiche die
Innenseite der Oberschenkel auf und ab.
Gelegentlich
packt er auch meine Haare, so wie mein erster Herr bei diesem ersten erzwungenem Zungenkuß
meines Lebens, und führt meinen Kopf. Oder er hält ihn an den Haaren fest, damit ich ihn nicht
bewegen kann, und fickt mich ohne viel Federlesens gleich ins Maul.
Rücksichtslos und hart, so wie ich das mag.
Er
sieht auch so eigentlich recht passabel aus, mein Herr, so dass man im Grunde
sagen kann, ich habe direkt Glück gehabt. Diesbezüglich.
Wie
viele Sklavenmädchen, darunter noch viel jüngere als ich, werden aufgekauft von
widerwärtigen alten Lüstlingen und Lebegreisen.
Manche kaufen sich sogar Kinder. Andere machen ihrem Lustobjekt eines,
weil sie einen Erben wollen, bevor alles dem Fiskus verfällt.
Irgendwie
wäre es mir sogar recht, sollte mein Herr mir sein Kind in den Bauch ficken.
Das Gesetz verbietet Abtreibungen deswegen und das frei geborene Kind hat ein
verbrieftes Recht auf seine Mutter bis zu seinem einundzwanzigsten Lebensjahr.
Ein guter Schutz davor, willkürlich verkauft zu werden. Oder davor, ins
Sklavengefängnis zu kommen.
Doch
ich schweife ab.
Er
stand zu seinem Wort, es gab keine Schläge für mich diesmal. So ganz
hundertprozentig sicher war ich mir da allerdings nicht, als ich mich nach
unten schlich. Schon etwas beklommen. Was würde er anstellen mit mir? Was
Schlimmes? Oder er haute mich doch durch einfach, ich hatte ja schließlich
keinen Anspruch darauf, dass er sich erinnerte an sein Versprechen.
Gut,
beklommen ist jetzt vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck. Ich verspürte
schon ein äußerst mulmiges Gefühl in der Magengegend, als ich die Kellertür
öffnete, das Licht anknipste und folgsam die Treppe hinunterstieg. Fast wäre es
mir lieber gewesen, er hätte mir fünfundzwanzig mit dem Ochsenziemer in
Aussicht gestellt. Was hatte er nur vor? Diese Ungewißheit hatte was
Zermürbendes.
Andrerseits,
und ich glaube, Ihr merkt das, war ich relativ gefaßt. Nicht obwohl, sondern
weil es jetzt soweit war. Noch war er zwar nicht bei mir, aber ich schon mal
befehlsgemäß unten an der Stätte meiner kommenden Qual. Der Rest- nur noch eine
Zeitfrage.
Gestern,
als wir klingelten am Hoftor, ich ihn dann höfliche Worte wechseln hörte mit
Giselle, da verspürte ich wirkliche Angst. Auch weil er wegen Giselle die Schale
seines Zornes nicht gleich ausgießen konnte über mir. Die ganze Taxifahrt raus
zu ihm hatte ich Zeit gehabt, mich zunehmend zu fürchten vor dem, was mich erwartete. Da half kein ablenkendes
Geplaudere Giselles, auf das ich immer weniger einging, je näher wir unserem
Bestimmungsort kamen. Ich war innerlich von der Beschaffenheit eines
Mürbekekses, wenn Ihr mir dieses Bild gestattet, als wir ankamen. Jetzt nicht.
Meine
völlige Ergebenheit, ja Devotheit ihm gegenüber entsprang nicht nur
Gefügigkeit, teilweise war sie direkt berechnend. Das war es, was das
„ungehorsame Sklavenmädchen“ immer tat, wenn das kam, was „kommen muß“, wie
meine Mutter das gerne formulierte. Und das „ungehorsame Sklavenmädchen“ war
auch so eine Zuspätkommerin, wie ich.
Unten
angekommen fielen mir gleich ein paar Neuerungen auf. Zuerst ließ ich meinen
Blick aber in Richtung „Stehsarg“ schweifen. Gottseidank- verriegelt und
verrammelt. Das war natürlich keinerlei Garantie, dass er nicht doch
beabsichtigte, ihn zu benutzen. Wäre er aber offen gestanden, so wäre das ohne
jeden Zweifel so gewesen. Ich beruhigte mich doch etwas, mir kam zu Bewußtsein,
dass sich mein Herzschlag ziemlich beschleunigt hatte auf dem Weg nach unten.
Jetzt
entspannte ich mich wieder ein wenig. Würde schon nicht so schlimm werden.
Hoffentlich.
Mir
kam der Gedanke, mich ihm zum Sex anzubieten. Wie wärs, wenn ich das Höschen
auszog und mir unten reinschob in meine Dose, nur so mit einem Zipfelchen, das
noch rausguckte? Bestimmt würde ihn das geil machen und dann....
Ich
verwarf es aber wieder gleich. Die Erfahrung lehrte, dass ihm so nicht
beizukommen war, wenn eine Bestrafung anstand. Und verdient hatte ich eine,
sogar redlich, das gestand ich mir ein.
Mein
Blick wanderte weiter.
Da
gab es einen neuen „Reitbock“, zum Strafsitzen auf einem Dreikantholz. Solide
gearbeitet, so, dass man sich keine Spreiße einziehen konnte. Dann noch eine
einfache Zinkwanne, wohl zum Kopfuntertunken. Sie war solide mit dem Erdboden
vermauert, wohl um ein Umkippen zu verhindern, falls ich zappelte, wenn wir
„Ertränken“ spielten, wie schon einmal.
Davor eine Holzplatte, die gespickt war mit kleinen Holzstiften. Da
hatte ich wahrscheinlich darauf zu knien, wenn es ihm einfiel, diese wirklich
grausige Tortur noch mal zu vollziehen an mir. Wenigstens waren diese kleinen
Stifte oben weich abgerundet und nicht spitz etwa. Also kein Nagelbrett im
engeren Wortsinne, auch wenn es ein bißchen aussah wie eines.
Oh
Gott, bitte nicht, bitte nicht die Wasserfolter, mach, dass er mich doch haut,
bitte, bitte. Ich erblickte die vertrauten Riemen, Peitschen und sonstigen
Schlaginstrumente, wie sie ordentlich in Reih und Glied dahingen an ihren
Haken. Von ihnen ging direkt etwas Tröstliches aus. Immerhin wußte ich, was
mich erwartete bei ihrem Gebrauch, auch wenn es manchmal kaum auszuhalten
war.
Daneben,
sie hingen an einem Holzbrett an der Längswand, befand sich ein solider neuer
Werkzeugschrank aus Aluminium, gesichert mit einem dicken Vorhängeschloß.
Welche Schrecken sich in ihm verbargen, darüber wollte ich lieber nicht
spekulieren.
Mit
einem Mal spürte ich die Hände meines Herrn von hinten auf meinen Schultern.
Ich hatte ihn gar nicht kommen gehört.
„Es
ist soweit, kleine Anna. Zieh dein Höschen aus und die Schuhe.“
Er
sagte es nicht laut oder in einem Befehlston, beinahe sanft sagte er es.
Dennoch durchzuckte mich ein jäher Schreck. Die Knie wurden mir weich, hätte er
mir nicht von hinten unter die Achseln gegriffen und mich gehalten, ich wäre zu
Boden gesunken. So aber stützte er mich, ließ mir Zeit, bis die Panikattacke
abklang. Knetete derweil meine Brüstchen, auch dies durchaus zärtlich. Die
Nippel fingen an, sich zu versteifen. Vielleicht doch den Versuch, ihn zum Sex
rumzukriegen? Nein, das brachte nichts, machte ihn nur noch ungehaltener.
Also
machte ich mich nach ein paar Minuten wieder vorsichtig frei von ihm.
„Danke,
Herr, es geht schon wieder. Danke, dass Sie mich gehalten haben. Ich werde
jetzt ihrem Befehl gehorchen und mich vollständig nackt ausziehen. Vielen Dank
noch mal.“
Bekanntlich
kann man zwei Dinge gar nicht oft genug tun der Herrschaft gegenüber: um
Verzeihung bitten und sich bedanken. Am besten fünfzig Mal in der Stunde, noch
eine Lektion des „ungehorsamen Sklavenmädchens“, das eigentlich so ungehorsam
gar nicht gewesen war, wenn ich es mir recht bedachte. Also zumindest nicht
letztendlich.
Ich
zog mir das Höschen aus. Was hatte er nur vor? Setzte mich zum Schuheausziehen
auf den kalten Zementboden, so als sei ich noch zu schwach, um das im Stehen zu
tun.
Während
ich noch rumnestelte an ihnen, ging er zu dem Alu- Schrank, zog einen kleinen
Schlüsselbund aus der Hosentasche, suchte und fand den Schlüssel für das
Vorhängeschloß, öffnete es. Mit einem metallischen Quietschen schob er die
Schranktüren auf.
Was
um Gottes Willen würde er dort rausholen? Jäh hatte ich wieder Herzrasen, ich
konnte richtiggehend spüren, wie mein Puls zu stolpern anging durch die abrupte
Beschleunigung, nach ein paar Sekunden gab sich das wieder. Das Herz hämmerte
weiter, in rasendem Tempo. Jetzt war ich
doch froh, dass ich saß, zumal sich eine leichte Übelkeit auszubreiten begann
in mir, ein Schwindelgefühl.
Was
er aber in der Hand hielt, als er wieder zurück kam zu mir, nicht ohne vorher
die Türen wieder sorgfältig verschlossen und auch verriegelt zu haben mit dem
Vorhängeschloß (Gott sei Dank, keine weiteren bösen Überraschungen aus diesem
unheilverkündendem Schrank), waren lediglich zwei stählerne Handschellen.
Er
hielt sie mir hin, sie standen beide offen.
„Na,
noch nicht fertig mit den Schuhen?“
„Gleich,
Herr, gleich“, beeilte ich mich zu versichern, striff sie mir gewaltsam von den
Füßen, obgleich das weh tat.
„Soll
ich mich selber fesseln, Herr? Sagen Sie mir bitte, wie, ja?“
Er
reichte mir die Hand, half mir auf. So langsam normalisierte sich mein
Herzschlag wieder etwas.
„Laß
nur. Vielleicht lege ich sie dir besser selber an“, brummte er. „Streck beide
Arme aus, Hände etwas auseinander.“
„Ja,
Herr.“ Ich tat ohne Umschweife, wie mir befohlen.
An
jedes Handgelenk kam eine, der freie, noch offenstehende Ring baumelte jeweils
herunter. Mit konzentrierter Miene legte er sie ganz fest an, drückte sie zu um
meine Gelenke, bis sie einschnitten und es anfing, wirklich weh zu tun. Ich
konnte jetzt schon spüren, wie die Blutzirkulation beeinträchtigt wurde.
Bemühte mich jedoch, mir nichts anmerken zu lassen, hielt die Luft an, bis der
Schmerz erträglicher wurde.
Er
gab mir einen leichten Schubs.
„Rüber
da.“
„Ja,
Herr.“
Ich
lief in Richtung auf die linke Querwand in die angewiesene Richtung. Dort, war
mir vorhin gar nicht aufgefallen, befand sich eine neue Stange aus Aluminium
oder Eisen ziemlich unmittelbar unter der Decke. Sie war vielleicht fünfzehn
Zentimeter darunter montiert, wäre sie aus Holz gewesen, hätte man sagen
können, eine Reckstange. Nur dass man an ihr keinen Überschwung machen konnte,
ja sich noch nicht einmal hochziehen daran, da sie sich eben zu knapp darunter
befand, also unter der Decke, meine ich.
„Bleib
stehen!“ Jetzt redete er ziemlich entschieden, wußte anscheinend genau, was er
vorhatte, während ich noch im Dunkeln
tappte, mir fieberhaft überlegte: „Was hat er nur vor? Was soll das alles?“
„Ja,
Herr. Ich befolge Ihren Befehl.“
„Schnauze,
Anna. Wenn du mich verhohnepipeln willst, gibt’s Elektroschocks. Ich habe mir
nämlich so einen Viehtreiber zugelegt, du weißt schon. So einen, der starke
Stromschläge austeilt, verstehst du? Liegt drüben im Schrank. Ich kann ihn
wieder aufmachen und das Teil rausholen, wenn du glaubst, du müßtest hier frech
werden, du Jungfotze, du.“
Nichts
hatte mir ferner gelegen, eine sinnlos aufsteigende Angst hatte mir mein
Geplappere eingegeben.
Die
wurde nicht gerade geringer bei seinen Worten.
„Verzeihung,
Herr, lieber Herr, bitte verzeihen Sie mir, ich flehe Sie an...“, heulte ich
los, wollte mich ihm schon zu Füßen werfen, brutal riß er mich an einem Arm wieder nach oben,
den er gerade noch zu packen bekam. Mein
Flennton schien ihn dennoch zu überzeugen, dass mir nicht der Sinn nach
irgendwelchen Respektlosigkeiten stand oder gar nach Ungehorsam.
Er
deutete nach oben, auf die Stange.
„Da
wirst du dich jetzt festhalten, kapiert? Ich helfe dir dabei.“
„Ja,
Herr.“
Er
umfaßte mich bei der Taille, hob mich mühelos nach oben, bis ich die Stange zu
fassen bekam. Ließ mich los. Da baumelte ich nun, es war nicht unangenehm, wie
früher im Turnunterricht beinahe.
War
das alles? Oder was kam jetzt? Vielleicht doch nur der Ochsenziemer oder
Rohrstock. Eine Welle der Erleichterung durchflutete mich.
Er
zerrte einen Hocker aus der Ecke heran, den hatte es früher auch nicht gegeben
im Keller. Stieg schnaufend darauf, er war eben nicht mehr der Jüngste. Griff
nach oben, legte den offenen Fesselungsreif der einen Handschelle um die
Stange, drückte ihn zu, man konnte das Rätschgeräusch der Arretierung hören,
als er einrastete und etwas zusammengedrückt wurde.
Dann
wiederholte er die selbe Prozedur auf der anderen Seite mit der zweiten
Handschelle.
Verstaute
den Hocker wieder in der Ecke.
Ich
muß wohl ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut haben, obwohl das Bild natürlich
unzutreffend ist, da ich ja splitternackt war,
ihr erinnert Euch.
Jedenfalls
betrachtete er mich mit höhnischem Grinsen, während ich da so hing, nun an die
Stange gefesselt, während er mein Ärschlein knetete, das sich genau in der
richtigen Höhe befand, sehr geschickt
für diesen Zweck.
„So,
kleine Anna, gute Nacht denn. Und schlaf besser nicht ein, sonst läßt du die
Stange los. Dann hängst du an den Handschellen. Und das tut ganz schön aua, da
reißen dir die Hände ab, und zwar gaaanz langsam“, meinte er sarkastisch, meine
Sprechweise imitierend. „Ich laß das Licht an, ja? Damit du mir schön munter
bleibst, ja?“
Wieder
war es unverkennbar, dass er mich nachäffte, sich lustig machte über mich.
Die
Frage: „Wie lange muß ich so bleiben, Herr?“, traute ich mich nicht zu stellen,
fürchtete die Antwort.
Er
konnte aber Gedanken lesen offenbar.
„Wie
lange du so hängen wirst, weiß ich auch noch nicht. Je weniger du schreist, und
das wirst du, glaub mir, um so kürzer. Vielleicht nur heute nacht, vielleicht
auch noch morgen, vielleicht drei Tage. Wenn du zu unruhig bist, lasse ich dich
verfaulen an der Stange, hast du das verstanden?“
„Ja,
Herr.“
Ich
nahm mir vor, keinen Mucks zu tun. Warum auch? So schlimm war es nun wieder
auch nicht. Sicher, die Zeit würde mir lang werden, auch fror ich jetzt schon,
der Keller war recht kühl, ich hatte auch
keinerlei Möglichkeit, den Zeitverlauf abzuschätzen, ohne Uhr, in der
Stille, und dem gleichmäßig hellen
Schein der Beleuchtung.
Aber
ich kannte das Ende meiner Strafe ohnehin nicht, also was soll’s, dachte ich
mir. Ich würde es schon durchstehen irgendwie.
„Gut“.
Damit
lief er die Treppe hoch, schloß von außen die Kellertür, verriegelte sie ein
paarmal, ich hörte, wie seine Schritte sich entfernten.
Es
war totenstill, ich vernahm nur meine eigenen leisen Atemzüge. Hörte das Blut
in den Ohren summen.
Da
hing ich nun. Na ja. Fror etwas stärker, aber es war nicht unerträglich.
Ich
versuchte, mir etwas Bewegung zu verschaffen, indem ich hin und her schaukelte,
dachte, das hilft vielleicht gegen das Frieren. Es brachte aber nichts,
außerdem riß es unangenehm in den Schultergelenken, ich ließ es wieder sein.
Hing
so da. Fror stärker. Spürte den dumpfen Schmerz in den Handgelenken, da, wo die
Handschellen einschnitten. Oh Gott, ich hing ja erst zwei Minuten da und es
begann jetzt schon, sich echt Scheiße anzufühlen.
Wenn
ich nur Klimmzüge machen könnte. Ich meine, ich bin in der Lage dazu, schaffe
mehr als mancher Junge, auch wenn man mir das vielleicht gar nicht zutraut.
Denn ich bin eben nicht nur leicht, sondern auch ziemlich zäh und sehnig. Das
würde mich sicher aufwärmen.
Ich
versuchte es vorsichtig, um mir ja nicht den Kopf gegen die Decke zu rammen.
Das hätte mir gerade noch gefehlt.
Es
war sehr anstrengend, da ich ja nicht richtig hochkam. Immerhin wurde mir
wärmer dabei. Ich ließ es trotzdem nach vier Malen wieder sein. Zu anstrengend,
außerdem taten mir jetzt die Arme weh, ein unangenehmes Ziehen. Die
Handschellen schnitten immer stärker ein, wie gesagt, ich hing ja nicht an
ihnen, aber sie waren einfach zu fest angezogen. Ich spürte, wie meine
abgeschnürten Hände anfingen, pelzig zu werden. Darunter dieses brennende Band
aus Schmerz. Das konnte ich nicht aushalten. Er mußte kommen und mich wieder
runternehmen.
Ich
könnte ihm doch vorschlagen, ohne Handschellen da oben hängen zu bleiben, bis
er mir wieder erlaubte, runterzukommen. Er könnte doch beispielsweise Mehl
ausschütten unter mir, da sähe man die Fußabdrücke, wenn ich zwischendurch
verbotenermaßen losließe. Das wäre doch eine Lösung, oder? Da könnte er doch
darauf eingehen, warum nicht?
Zaghaft
begann ich zu rufen, laut traute ich mich nicht: „Herr, Herr, bitte kommen Sie.
Ich kann es nicht aushalten.“
Schweigen.
Ich hing und die Minuten rannen.
„Herr,
Herr, bitte, ich flehe sie an. Ich kann es nicht aushalten. Ach bitte, so
nehmen Sie mich doch wieder runter. Ich werde
auch immer ganz brav sein und ihre brave kleine Anna.“ Lauter diesmal.
„Ich schwör´s, aber bitte wieder runternehmen, ja? Bitte, Herr.“
Stille.
Ach,
er hörte mich doch gar nicht. Und wenn, er hatte meine Strafe festgesetzt, wenn
ich jetzt rief, würde alles nur noch schlimmer.
Ich
wußte nicht, was ich tun sollte. Begann aus lauter Verzweiflung zu weinen. Das
konnte er doch nicht tun. Mich eine ganze Nacht dieser Tortur aussetzen.
Fünfundvierzig Minuten wären ja schon schlimm gewesen. Oder von mir aus eine
Stunde. Das wäre auch noch gegangen. Aber nicht die ganze Nacht. Oder noch
länger.
Bestimmt
meinte er es nicht so. Bestimmt kam er gleich und nahm mich wieder runter,
prügelte mich noch mal ordentlich durch und das war´s dann. Oh, Gott, mach dass
es wahr wird!
Lautlos
flossen meine Tränen, tropften auf den Boden unter mir.
So
verging einige Zeit, mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Meine Hände fühlten sich
gar nicht gut an. Taub und kraftlos. Es trat auch noch ein neues Problem hinzu.
Meine Handflächen wurden schweißnaß an
der Aluminiumstange, ich bekam den scheußlichen Eindruck, ich könnte
abrutschen. Ich mußte mich doch mit
aller Kraft festhalten, den Druck der Hände intensivieren, sonst passierte es,
das Schreckliche, das ich unter allen Umständen vermeiden mußte, dass ich
abrutschte. Ich glaubte zwar nicht daran, dass meine Hände abrissen, wie er mir
prophezeit hatte. Aber dass sie irreparablen Schaden nähmen, möglicherweise
amputiert werden müßten, wenn ich das zuließe, daran zweifelte ich nicht. Die
Schmerzen wagte ich mir gar nicht auszumalen. Wußte er überhaupt, was er tat?
Oder WOLLTE er mich verstümmeln? Das konnte nicht sein, er wußte nur ganz
sicher nicht, was er tat.
In
meiner Not, meiner abgrundtiefen Verzweiflung, die sich meiner bemächtigt
hatte, fing ich laut an zu schreien.
„Hilfe,
Hilfe, Hilfe! Hilft mir denn keiner?“ Richtig schrill schrie ich, meine Stimme
hallte von den Wänden wieder.
Wie
lange ich so geschrien habe, weiß ich nicht. Immerhin gab mir das Schreien
unerwartete Kräfte, ich packte wieder fester zu, spürte auch meine Hände wieder
mehr. Das Schmerzband um die Handgelenke ließ auch nach irgendwie. Darüber
hinaus machte ich die Entdeckung, dass ich mich auch nur mit einer Hand
festhalten konnte eine Zeit lang, das gab mir die Gelegenheit, die andere
abzulösen von der Stange, sie zu bewegen, sie an danebenliegenden Bereichen der Stange halbwegs trockenzuwischen
um dann wieder erneut zuzupacken. Dann
Hängen an beiden, dann Pause für die andere Hand. Jetzt heulte ich nicht mehr,
sah eine schwache Chance, unter Aufbietung all meiner Kräfte durchzuhalten
irgendwie. Durchhalten, durchhalten, durchhalten, das war alles, worauf es
jetzt ankam.
Plötzlich
stand mir das Bild meiner Mutter vor Augen. Auch sie hatte ihr ganzes Leben
lang durchgehalten. Die Zähne zusammengebissen und durchgehalten. Und mir noch
eine halbwegs schöne Kindheit beschert. Ich wollte mit einem Male nicht, dass
dieser Sadist, der sich mein Herr nannte, den Sieg davontrug über meine Mutter.
Sie hatte mich großgezogen, und er
wollte mich zerstören. Mit welchem Recht
eigentlich? Nur weil unser vertrottelter Geschichtslehrer was gefaselt hatte
immer von der Sklaverei als Institution (Institut, so nannte er das . So ein
Idiot!), verwurzelt im tiefsten Bereich der menschlichen Geschichte oder so
ähnlich. Diese Wut, die ich in mir hochkommen ließ gegen meinen früheren
Geschichtslehrer, gab mir zusätzliche
Kraft. Jawohl, wenn ich ihm jemals begegnen sollte auf der Straße, dann würde
ich ihm ins Gesicht sagen, was für ein Trottel er doch ist. In aller
Öffentlichkeit. Das wäre mir in dem Moment grad egal.
Während
ich da hing mit schmerzenden Armen im
Schein der Kellerbeleuchtung. Völlig hilflos.
Oh
Gott, ich stehe das nicht durch. Mein Körper fühlte sich zentnerschwer an, zog
mich erbarmungslos nach unten, ein reißender Schmerz in meinen Schultergelenken
kam mir erst jetzt so richtig zu Bewußtsein. War der vorher schon dagewesen?
Meine Arme taten so weh, die Hände waren wieder pelzig und kraftlos.
Erbarmungslos schnitten die Handschellen ein. Als wären sie aus dünnem Draht,
der ständig enger gezogen wurde. Ich heulte laut auf, mein Körper bedeckte sich
mit einem dünnen Schweißfilm. Ich zitterte und fror erbärmlich.
Es
war keine Kraft mehr in mir, weiterhin zu schreien. Also wimmerte ich. Wieviel
Zeit wohl vergangen sein mochte? Oh Gott, bitte mach, dass alles nur ein
Alptraum ist. Bitte mach, dass ich aufwache und ich liege in meinem Bettchen
und Mama kommt und sagt: „Aufstehen, Anna. Zeit für die Schule.“ Und küßt mich
aufs Ohrläppchen.
Ich
hänge und ich hänge und kann die Hände nicht mehr wechseln, ich habe nicht mehr
die Kraft, an einer Hand zu hängen.
Eine
Art Agonie bemächtigt sich meiner, mit buchstäblich zusammengebissenen Zähnen
versuche ich nur noch eines: durchzuhalten, unter allen Umständen. Nicht
loslassen. Durchhalten. Ich denke nicht mehr an die Zukunft, auch nicht mehr an
die Vergangenheit, an die bei allen beliebte Anna, die ich mal gewesen war, an
die „Fickschlampe“, zu der ich mutierte im Anschluß an meine erste
Vergewaltigung. Ich bin nur noch ein
frierendes Bündel, durchjagt von ziehenden Schmerzen, die Arme, der gesamte Rücken,
alles schmerzt. Die Hände taub. Immerhin, sie tun nicht mehr weh. Krallen sich
auch um die Stange, wie von selbst, als könnten sie nie mehr loslassen.
Oh
Gott, es muß doch aufhören. Es muß doch aufhören.
Das
tut es aber nicht. „Oh Fallada, der du da hangest“, das ist aus einem Märchen,
das handelt von einem abgeschlagenem Pferdekopf, der hing an der Wand einer
Scheune, mehr weiß ich nicht mehr von dieser Geschichte, nur, dass da immer ein
Mädchen kam und mit dem Pferdekopf redete und zu ihm sprach: „Oh, Fallada, der
du da hangest.“ Früher, wenn mir meine
Mutter das vorlas, da war ich immer dieses kleine Mädchen, und ich dachte mir
noch: „Schon komisch, mit einem abgeschlagenen Pferdekopf zu reden“, aber jetzt
fühle ich mich eigentlich eher wie der Pferdekopf. Ein großes, hallendes Gefäß,
in dem die stummen Schreie meiner Qual hin und her geworfen werden, hin und
her, und immer lauter werden, immer lauter, zunehmend alles andere zudecken,
meine Erinnerungen, meine Gedanken, alles.
Mein
Kopf ist zwar nicht abgeschlagen, überdeutlich spüre ich meinen Körper, wie er,
taub, schmerzend und nutzlos, erbarmungslos nach unten gezerrt wird von der
Schwerkraft. Oh, wenn doch jetzt nur einer käme und ihn abschnitte, was für
eine Erlösung wäre das. Nur noch Kopf zu sein und an der Wand zu hängen, wie Fallada....
Was
denke ich nur für wirres Zeug? Werde ich jetzt verrückt? Nein, ich darf nicht
verrückt werden, wenn ich verrückt werde, dann lasse ich vielleicht los. Und
das darf ich nicht. Unter keinen Umständen, nein. Niemals.
Ich
konzentriere mich auf meinen Körper. Er ist von einem Schweißfilm bedeckt und
fühlt sich kalt an. Wie abgestorben. Nein, er ist NICHT abgestorben, er wird
nur gefoltert, das ist alles. Irgendwann wird die Folter ein Ende haben, aber
in meiner momentanen Situation ist
„irgendwann“ nur ein anderes „Wort“ für „nie“. Oh Gott, ich träume das
doch bloß. Es ist bestimmt nur ein Alptraum. Bitte, lieber Gott, mach, dass ich
aufwache und alles nur geträumt habe.
Es
ist aber kein Alptraum. Und wenn, dann ein höchst realer. Zunehmende Atemschwierigkeiten
bringen mir das zu Bewußtsein. Oh Mist, ich kann nicht mehr richtig atmen.
Warum nur? Oh, Hilfe! Warum hilft mir denn keiner? Jeder Atemzug wird zum
Kampf, meine Lungen wollen sich einfach nicht mehr richtig mit Luft füllen. Mit
Anstrengung hebt und senkt sich der Brustkorb bei jedem Ein- und Ausatmen, das
löst scheußliche, stechende Kreuzschmerzen aus. Meine ganzen Arme fühlen sich
jetzt taub an, auch die Schultergelenke. Meine Hände kann ich kaum mehr
erahnen. Halte ich mich überhaupt noch fest? Ich konzentriere mich darauf, WILL
meine Hände spüren. Ja Gottseidank- sie klammern sich weiterhin mit eisernem
Griff um diese Stange. Die ganze Welt, sie ist geschrumpft auf diesen Keller,
auf diese Stange, und neben dem Weiteratmen ist meine gesamte Existenz darauf
reduziert, nicht loszulassen, mich festzuhalten.
Schmerz
und Qual, ein hohes Sirren in den Ohren, bunte Punkte tanzen mir vor den Augen.
Ich spüre, wie sich Schweiß an den Fußsohlen in Tropfen sammelt, hinabfällt auf
den Boden. Das kitzelt. Ich schließe die Augen, da sie zu brennen beginnen.
Auch an der Stirne hat sich Schweiß angesammelt, die Augenbrauen können ihn
nicht mehr aufhalten. Ich höre mich stöhnen. Atme weiter. Halte die Augen
geschlossen. Die bunten Punkte kann ich immer noch sehen. Ich habe Durst.
Ich
verliere vollständig jedes Zeitgefühl, fühle mich wie in einer Raumkapsel, die
jenseits dieses Universums für sich dahintreibt. Mit mir als einziger Insassin.
Nur noch Qual. Furchtbare Qual. Sie hört nicht auf. Wird es nie mehr.
Irgendwann
hat er mich wieder runtergenommen. Mir den Hocker hingeschoben und mir
raufgeholfen.
Es
war noch ein zweiter Mann bei ihm, der hat irgendwas zu ihm gesagt, erklärte
ihm was, während sie mich abnahmen. Ich war viel zu benommen, um irgendwas zu
verstehen. Bekotzte mich von oben bis unten, als sie im Begriff waren, mich auf
den Boden zu betten. Dann wurde es dunkel um mich.
Die arme kleine Närrin hat natürlich gedacht, sie wäre von Gott und der Welt verlassen, während sie da so hing. Von Gott vielleicht und von der übrigen Welt sicherlich, so viel ist gewiß, aber nicht von mir.
Im
Folterkeller befindet sich nämlich auch ein Kameraüberwachungssystem, das mir
Bilder auf meinen PC legt. Wie in der Küche. Nur das dieses hier nicht sichtbar
ist, gut getarnt hinter Raumblenden. Wie mir mein „special advisor“ sagte, SOLL
das Opfer einer Folterung durchaus das Gefühl haben, sich mit seiner Qual in
einem Zustand der Isolation zu befinden, abgeschnitten von jeder Hilfe und von
jedem Mitleid. Reduziert auf sich selbst und auf seinen Folterer, den einzigen,
der es erretten kann. Indem er die Folter beendet. Wenn und wann immer es ihm
paßt.
Wen
es interessiert: Anna hat über fünf Stunden durchgehalten, ein Wert, den mein
„advisor“ als „sensationell“ bezeichnete.
Er
hat mir auch geraten, die „Kreuzesabnahme“ mit zwei Personen durchzuführen, da
das Objekt möglicherweise von der Konsistenz einer Gummipuppe sei
währenddessen. Auf Anna traf das nicht zu, sie verlor erst das Bewußtsein, als
wir sie auf den Boden legten. Wir, das ist mein bewährter Handwerker, dieser
Keller- Umbauer, dem Anna und ich all die schönen Spielsachen verdanken, und
ich. Liebenswürdigerweise erklärte er sich bereit, auch noch in der Nacht zu
kommen, wenn ich ihn anriefe.
„Da
will ich nichts dafür, ne Flasch Bier, wenn Sie welches dahaben, ich hocke
ohnehin halbe Nächte vor dem Computer und wir beide sind ja gut im Geschäft“,
meinte er nur, als ich die Frage der Bezahlung anschnitt. Die hat er auch bekommen, seine „Flasch Bier“,
ich meine, die stand ihm redlich zu.
Zumal
er mir auch noch gute Tips gab, während wir uns um Anna kümmerten.
„Die
Stange, die ist aus Alu. Da schwitzt sie, während sie sich festhält. Da könnte
sie abrutschen, verstehen Sie? Da müssen Sie was drumwickeln, ein Tuch oder so,
dort, wo sie sich festhalten soll. Und die Handschellen- nicht mehr so fest
anziehen das nächste Mal.“
Das
hatte ich alles gar nicht richtig
bedacht.
Ich
wachte in meinem Bett wieder auf. Nicht angefesselt. Mit mörderischem Durst und
schmerzenden Armen und Schultern. Kein Kreuzweh mehr, ich konnte auch wieder
atmen. Die Hände immer noch taub und ganz blaurot geschwollen.
Ich
fing an zu weinen, ich konnte nicht anders. Lange flossen meine Tränen, bis sie
endlich versiegten. Dieser Durst, dieser schreckliche Durst!
Mein
Blick fiel auf die obligatorische Flasche Sprudel, die mein Herr auch diesmal
nicht versäumt hatte, hinzustellen.
Ich
versuchte, sie zu ergreifen, da ich mich vornüber beugte dazu, hätte ich ums
Haar das Gleichgewicht verloren und wäre beinahe aus dem Bett gefallen.
Auch
meine Bemühungen, sie aufzuschrauben, mißlangen. Sie entglitt meinen Händen und
landete polternd auf dem Boden.
Vor
Verzweiflung heulte ich auf.
Da
wurde von draußen der Schlüssel in der Tür herumgedreht, die Tür öffnete sich
und mein Herr trat ein.
„Aufgewacht?“
Ich
nickte stumm.
„Du
darfst reden.“
„Danke,
Herr. Ja, Herr.“
„Durst?“
„Ja,
Herr.“
„Warte,
ich helfe dir.“
Er
griff sich die Flasche Mineralwasser, drehte sie auf. Dass es erst etwas
schäumte und spritzte, als er sie offen hatte, schien ihn nicht weiter zu
stören.
Er
setzte sich an den Bettrand. Hielt mich wie einen Säugling im Arm, als er mir
zu trinken gab. Ich verschluckte mich ein paar Mal, geduldig wartete er ab, bis
ich ausgehustet hatte.
Ich
empfand echte Dankbarkeit, fühlte mich wohl und geborgen in seinen Armen.
Kuschelte mich näher an ihn.
Als
er mir zum Abschluß die Rosette einfettete und lang in den Arsch fickte, gab
ich keinen Ton von mir. Obwohl mir diesmal einfach alles weh tat, und nicht nur
mein Poloch.
Ich trat deswegen in eine Korrespondenz mit ihm und er war gerne bereit, mir das Zutreffende meiner Beobachtungen zu bestätigen.
„Es steht mir nicht zu, mein
Lieber“, so schrieb er wörtlich, „die Korrektheit Ihrer Beobachtungen in
Zweifel zu ziehen. Vermutlich haben Sie
tatsächlich so was wie einen Durchbruch erzielt bei ihr. So was kommt
vor, bei der Eigensinnigkeit des Objekts, die sie mir allerdings auch recht
glaubwürdig geschildert haben, praktisch aber eher selten. Ich halte es dennoch
für durchaus im Rahmen des Möglichen. Aber bitte sind Sie nichtsdestotrotz auf
der Hut. Rückfälle sind nämlich durchaus an der Tagesordnung in solchen Fällen
wie dem ihrer Anna. Ich will nicht unken. Doch seien Sie gewarnt.“
O.k., er verfügte über mehr
Erfahrung als ich.
Also entschloß ich mich, das „Verhör“ über die Ereignisse während ihres Ausgangs noch fortzusetzen, wie es ohnehin meine ursprüngliche Absicht gewesen war. Wenngleich die Art der zur Anwendung kommenden „Verhörpraxis“ das während der Applizierung der Folter unmöglich gemacht hatte.
Aber
erst mal ließ ich sie an der langen Leine laufen. An der sehr langen Leine.
Also zumindest für meine Begriffe.
„Anna“,
so eröffnete ich ihr eines Morgens nach dem Frühstück, als sie mich mit den
Augen darum bat, mir einen blasen zu dürfen, „du hast ab jetzt kein generelles
Redeverbot mehr. Nur noch, wenn ich es dir erteile.“
Wieder
ein Grund, mich anzustrahlen. Eigentlich hatte sie ja ein bezauberndes Lächeln.
Sollte man vielleicht viel öfters hervor kitzeln.
„Danke,
Herr. Vielen Dank“, war alles, was sie darauf erwiderte. Ganz in meinem Sinne,
zeigte es mir doch, dass sie zwischenzeitlich ihre Zunge im Zaum zu halten
verstand. Sie wurde eben immer mehr zu einer echten Vollsklavin, meine kleine
Anna, und denen braucht man keine Fesseln mehr anzulegen in mannigfacher Art
und Weise. Weil sie im Kopf verankert sind, deswegen nicht. Normalerweise
übernehmen ja so was die Mütter, schien aber bei Anna, die, wie ich von ihrem
Vorbesitzer wußte, ja bei der ihren aufgewachsen war, nicht so ganz geklappt zu
haben. Nun, dafür befanden WIR uns auf einem erfolgversprechendem Weg,
Anna und ich.
Also
wie gesagt, die Tage flossen dahin in ungetrübter Harmonie. Oder wie schon die
alten Lateiner sagten: „Dominus imperat, servi obtemperant.“ Das ist aus einer
meiner ersten Lateinstunden während der Schule seinerzeit und heißt: „Der Herr
befiehlt und die Sklaven gehorchen.“
Das
Verhör würde also in einer humanen Form stattfinden.
Sie
selbst lieferte mir den Einstieg dazu, ungefähr einen Monat später.
Wir
saßen abends zusammen und spielten Schach. Sie war am Gewinnen, wie nicht
anders zu erwarten, obgleich ich die Schwierigkeitsstufen für Anfänger am
Trainingsprogramm meines Computers schon längst hinter mich gebracht hatte.
Da
begann sie:“ Heeerr“, mit jenem langgezogenem Singsang, den sie am Leibe hatte,
wenn sie was im Schilde führte.
„Ja,
Anna?“
„Ach,
Herr, ich weiß nicht.... Herr, können wir es nicht so machen, wenn ich gewinne,
ficken Sie mich nur in die Muschi oder das Gesicht (diese Ausdrucksweise hatte
sie von mir übernommen, da sie wußte,
ich stehe auf Obszönitäten), und nur wenn ich verliere, ficken Sie mich
auch noch in den Arsch und ich krieg meine Kacke gequirlt?“ (Letzteres auch ein
Zitat von mir selbstredend.)
„Wie
du meinst, Anna.“ Na gut, Arschfick gestorben für heute, wenn nicht noch ein
Wunder geschah. Die pflegen sich aber selten zu ereignen, wenn man bereits drei
Figuren im Rückstand ist.
„Anna!“
„Ja,
Herr?“ Unschuldsvoller Augenaufschlag, während sie ihren Läufer um ein
scheinbar harmloses Feld nach vorne bewegte
in Richtung auf die ohnehin schon stark dezimierte Schar meiner
Getreuen. Schien mir irgendwie auf meine Dame abzuzielen, wenn ich mir auch
nicht ganz schlüssig war, was sie eigentlich bezweckte damit.
„Verarsch
mich nicht, Anna. Du wolltest doch was anderes sagen eben.“
Sie
kaute auf ihrer Unterlippe herum, hielt die Augen gesenkt.
„Raus
mit der Sprache. Sonst geht’s in den Keller. Zehn mit dem Rohstock. Oder
wieder´n bißchen Abhängen vielleicht?“
„Nein,
Herr, ich will’s ja sagen, ich will’s ja sagen“, beeilte sie sich zu
vergewissern.
„Also?“
„Ach,
Herr, die kleine Anna, die war doch immer gaaanz brav in letzter Zeit, ja,
Herr?“ Piepsige Kleinmädchenstimme, die hatte sie sich so angewöhnt seit jenen
fünf Stunden an der Stange.
Ich
grinste: „In letzter Zeit schon. Deswegen hat sie ja auch in letzter Zeit keine
Dresche gekriegt.“
„Danke,
Herr, danke, dass sie finden, dass ich brav war. Herr, was ich fragen
wollte....“
„Jetzt
frag schon! Du bekommst übrigens fünfe mit dem Rohrstock nachher, weil du so
lange rummurkst und das anfängt, mich aufzuregen. Erinnere mich dran, sie dir
verabreichen vor dem Einschließen. “
„Ja,
Herr. Verzeihung, Herr.“ Wieder die Unterlippe, auf der kaute sie wieder rum,
meine ich.
Wollte
sie mich am Ende wirklich zum Narren halten? Ich konnte es mir zwar nicht recht
vorstellen, so ganz sicher war ich mir aber manchmal nicht bei ihr.
„Rede,
in Gottes Namen. Sonst bekommst du zehn.“
„Ja,
Herr. Noch mal Verzeihung, Herr: also ich wollte fragen, ob ich nicht mal
wieder Ausgang haben könnte. Darf ich nicht wieder in diese Tanzstunden, Herr?
Ich soll doch Ihre Gäste gut unterhalten. Ich werde auch kein Wort mehr wechseln
mit Giselle, Herr, ihr nur sagen, dass mir das streng verboten ist und sie dann
links liegen lassen auf ewig, ich schwör´s.“
„Aah,
ja, Anna“, erwiderte ich gedehnt, „über dieses Thema wollte ich sowieso noch
mal ein Wörtchen reden mit dir. Vielleicht nachher im Keller, ja?“, imitierte
ich ihre Sprechweise, „vielleicht willst du mir dann endlich die Wahrheit
erzählen darüber, wie das alles war mit deinem Zuspätkommen. Hm, was meinst
du?“
Sie
wurde blaß. Machte eine fahrige Bewegung mit der Hand, stieß ein paar
Schachfiguren um.
„Ach
nein, Herr“, stotterte sie, „bitte, das wird nicht nötig sein. Ich gebe alles
zu. Alles.“ Machte ihr Flenngesicht.
„Was
denn, Anna?“, fragte ich lauernd.
„Die
Giselle und ich, wir waren beide in einem Cafe, und dann hat sie mir erzählt,
dass sie gegen Sklaverei ist und dass ich doch fliehen soll und sie fälscht
zuhause Ausgehscheine und ich soll ihr doch meinen geben, dass sie sie noch
besser fälschen kann, und dann würde sie mir helfen oder ihr Vater würde mir
helfen und mich freikaufen und sie hätten auch einen Hund, mit ganz weichem
Fell, den könnte ich dann immer streicheln. Wenn ich frei wäre, meine ich...“
Na
ja, so im Großen und Ganzen mochte das sogar der Wahrheit entsprechen. Also
tendenziell wenigstens.
Daher
ließ ich sie noch eine Zeit lang weiterstottern, nur dass ihre Tante
gewissermaßen zu den Gründungsmitgliedern der Anti- Sklaverei- Liga zählen
soll, nahm ich ihr denn doch nicht so ganz ab. Als sie endlich fertig war,
nicht ohne mir unter echten Tränen zu versichern, dass sie nie auch nur im
Traum daran gedacht hätte, zu fliehen, und heute weniger denn je (Aha!), schob
ich seufzend das Schachbrett zu Seite.
„Ach,
Herr, die Figuren, ich habe sie vorhin umgestoßen versehentlich. Bitte
verzeihen Sie. Ich weiß noch, wie sie standen und...“
Ich
beugte mich über den Tisch und schlug ihr mit dem Handrücken auf den Mund.
Ziemlich hart.
„Jetzt
hältst du mal deine Schlabbergosch, Anna. Du hast kein Redeverbot, also
zumindest noch nicht, aber jetzt läßt du mich auch mal was sagen, verstanden?“
„Ja,
Herr. Verzeihung, Herr“, schniefte sie. Ihre Schultern zuckten, aber sie gab
sich erkennbar Mühe, leise zu heulen. Die Hände hielt sie im Schoß gefaltet.
Im
Grunde amüsierte mich die ganze Situation ja königlich, auch wenn ich das
schlecht zeigen konnte.
Also
da regen sich diese Feministinnen (und die Feministen, dieses elende
Verräterpack) immer darüber auf, dass Eva sich in der Bibel von der Schlange
verführen läßt, und vergessen darüber ganz die zweite Negativfigur, Judas Ischariot,
unzweifelhaft ein Mann und mithin Gleichstand. Aber hier hatten wir Anna, die
gerade ihre beste Freundin verriet (die ihr wirklich hatte helfen wollen), und
das nicht zum ersten Mal, ganz wie Petrus den Herrn auf dem Ölberg. (Nanu, so
gut kamen wir doch nicht weg in der Bibel, wir Männer, während die Frauen bis
zuletzt ausharrten am Kreuz, den Leichnam sogar abnahmen, wenn mich nicht alles
trügt. Einbalsamierten und so, wie das halt Brauch war damals. Wenn das der Papst wüßte.)
Immerhin
hatte ich Anna durch mein beherztes Eingreifen davor bewahrt, ihr Seelenheil
noch weiter zu gefährden. Wer weiß, wessen sie die arme Giselle noch alles
bezichtigt haben würde....
Ich
entschloß mich, noch ein bißchen „Spinne“ zu spielen. „Spinne und Fliege, die
im Netz zappelt“, wie die vollständige Bezeichnung lautet für diese Form der
Abendunterhaltung.
„Also,
Anna. Wir lassen die Partie diesmal mit Remis enden, einverstanden? Wer weiß,
ob du dich noch richtig erinnerst, wie die Figuren standen.“
„Einverstanden,
Herr“. Ein scheues Lächeln. Sie hatte sich wieder gefaßt.
„Puuh,
da habe ich ja noch mal Glück gehabt, was, Anna?“
„Nein,
nein, Herr, Sie werden immer besser. Wer weiß, vielleicht habe ich die Figuren
ja absichtlich umgestoßen. Weil ich Angst vor Ihnen habe“, scherzte sie.
Angst
hast du freilich vor mir. Sollst du auch. Aber ganz gewiß nicht wegen meiner
Schachspiel- Künste.
„O.k.,
Anna. Sag mir mal, was du heute denkst über Giselle. Ganz ehrlich. Ob sie immer
noch deine Freundin ist.“
Sie
dachte nach.
„Ganz
ehrlich, Herr?“
„Ja,
Anna, ein ehrliches und aufrichtiges Geständnis will ich hören.“
„Und
ich werde auch nicht geschlagen deswegen?“
„Anna,
Aufrichtigkeit bestrafe ich nie. Nur Lügen.“
„Also.“
Sie gab sich einen Ruck. „Ja, Herr, ich glaube immer noch, dass sie meine
Freundin ist. Weil sie mich mag und weil sie mir helfen wollte. Und weil ich
sie mag. Aber ich glaube, dass sie mir mehr geschadet als genützt hat, weil sie
mir Flausen in den Kopf setzen wollte und damit daran schuld ist, dass ich
bestraft werden mußte.“ Schnell setzte sie hinzu: „Und jetzt bitte nicht
schlagen, Herr.“
Warum
sollte ich das tun? Schließlich wollte ich ja ihre Seele beherrschen in erster
Linie. (Gut, ihr weh tun, sie zum Heulen bringen natürlich auch, aber alles zu
seiner Zeit)
„Keine
Bange, Anna. Das, was du da eben gesagt hast, das was du heute den ganzen Abend
gesagt hast, gefällt mir so gut, dass ich dir sogar die fünf mit dem Rohrstock
erlasse, die noch ausstehen.“
Wieder
dieses strahlende Jungmädchenlächeln. Welcher Mann würde da nicht schwach?
(„Sei auf der Hut. Sei bloß auf der Hut“, mahnte mich eine innere Stimme. Ich
beschloß aber, sie zu ignorieren für dieses Mal.)
Anna
stand auf, kam rüber zu mir. Täuschte ich mich oder schob sie die Brüstchen
nicht diskret ein wenig nach vorn? Wackelte sie nicht ganz verhalten mit ihrem
Ärschlein, kaum merklich- aber immerhin?
Vielleicht
lag ich aber tatsächlich daneben, denn eigentlich nahm sie ganz sittsam Platz neben mir, zog sogar ihren
Minirock nach unten im Niedersetzen.
Blickte
mir voll in die Augen. „Herr, da ich ja nicht gewonnen habe: soll ich mir die
Rosette gleich einfetten oder machen wir das erst zum Schluß mit dem
Scheißequirlen?“
Das
Thema „Ausgang“ war vom Tisch. WIE endgültig, das wollte ich ihr jetzt nicht
anvertrauen, das hätte die romantische Stimmung, die uns beide ergriffen hatte,
womöglich zerstört.
Und
ich LIEBE es, meine kleine Anna- Sau in ALLE Löcher zu ficken, bis sie
quietscht. Wenn auch sie so richtig bei der Sache ist, meine ich. Ich glaube,
das könnt Ihr nachvollziehen.
Er fängt an, meine mitgebrachten Klamotten verkaufen, all meine schönen Sachen. Ich würde sie nicht mehr benötigen, da sie nicht nuttig genug seien für unsere abendlichen Zusammensein und ich ohnehin hinausgewachsen wäre aus ihnen, bis ich das nächste Mal das Grundstück verlassen dürfte. Denn ich bin jetzt eine Haussklavin für die nächsten Jahre. Ich muß verrückt gewesen sein, als ich annahm, Giselle anschleppen zu können. So wie früher eine meiner Freundinnen mich gelegentlich besuchen kommen durfte bei meinem ersten Herrn. Er ist nicht mein erster Herr; sondern sehr, sehr streng.
Ich
muß froh sein, dass mir nicht Schlimmeres blüht wegen all meiner Verfehlungen.
Ich muß froh sein, noch unter den Lebenden zu weilen. Genau dieser Sorte von
Fehlverhalten versuchte meine Mutter vorzubeugen mit ihrer gesamten Erziehung,
jetzt sehe ich erst ein, wie wichtig all das war. Ich habe offenbar nichts
kapiert, eigentlich noch weniger als Giselle, denn ICH bin ja als Sklavin
geboren und hätte wenigstens die gröbsten und blödesten Fehler vermeiden
müssen, wenn mir etwas an meinem Wohlergehen liegt. Habe ich aber nicht. Da
braucht nur so ein ahnungsloses (wenngleich wohlmeinendes) Geschöpf wie die
Giselle daherzukommen, und schon denke ich, ich wäre so frei wie ehedem, als
ich das große Wort schwang im Kreise meiner Freundinnen. Als meine Sklaverei
überwiegend aus Ausgehscheinen bestand. Was für eine Narretei, so habe ich also
meiner Mutter all ihre Bemühungen gedankt! Ich schäme mich wirklich und nehme
mir fest vor, künftig bei allem immer daran zu denken, was Mama wohl davon
halten würde. Und ihre Ansicht darüber, wie
einem strengen und unnachsichtigem Herrn zu begegnen ist, kenne ich zur
Genüge.
„Alles
hinnehmen und keinen Grund zur Klage geben, Anna. Bedingungsloser Gehorsam.
Denk immer dran, wenn du mal zu einem solchen Herrn kommen solltest. Wenn du
dann immer noch so ein kleiner Wildfang bist wie heute“, bei diesen Worten
strich sie mir über die Haare, seufzte dabei „dann sehe ich schwarz für dich.“
„Und
oft“, so fügte sie noch hinzu, „vertraut dir gerade eine strenge Herrschaft
nach ein paar Jahren ganz schön, wenn du sie von deiner bedingungslosen
Unterordnung überzeugt hast, und du hast ein ganz angenehmes Leben, wenn auch
mit wenig Freiheiten.“
„Ja,
Mama, du hattest ja so recht“, so leiste ich innerlich Abbitte, „und ich war
eine komplette Närrin.“
Es
ist klar, dass ich alles andere als gehorsam war und er keinen Grund hat, mich
für eine ergebene Sklavin zu halten, auch wenn ich mir in letzter Zeit,
eingedenk meines Vorsatzes, alle Mühe gebe, ihm jeden Wunsch von den Augen
abzulesen.
Er
wird mich auch zum Abrichten weggeben, in eine Sklavenschule, ich weiß, das
habe ich mir selber zuzuschreiben, es bringt nichts, wenn ich dieser Erkenntnis
ausweiche. Hoffentlich schaffen sie es dort, mir meine letzten Reste an
Widersetzlichkeit auszutreiben. Das wünsche ich mir wirklich, ich will jetzt,
dass die alte (und gefährlich naive) Anna stirbt ist und ersetzt wird durch
eine neue, der Gehorsam zur zweiten Natur geworden ist. Bis dahin will ich mich sehr anstrengen,
nicht noch einmal auf so gefährliche Abwege zu geraten wie unter dem Einfluß
Giselles.
Denn-
wenn ich mich nicht „gut führe“ bis dahin, geht’s gleich in´s „Ergastulum“, wie
die alten Römer das Sklavengefängnis nannten (und es traditionsbewußte Menschen
wie er bis heute tun), damals schon ein Ort des Schreckens. So hat er es mir
angedroht, aber daran glaube ich nicht
so recht. Ich denke, er will mich nicht zerstören lassen oder auch nur quälen
und strafen durch Andere. Letzteres bereitet ihm selbst Vergnügen und tut es
auch ausgiebig seit jenem mißglückten Ausgang, der ihn offenbar von der
Notwendigkeit strikter Maßregelungen überzeugt hat. Jeder Protest dagegen ist
mir vollständig vergangen.
Beim
geringsten Anlaß, unter Umständen reicht schon ein Haar, das mir beim
Zopfflechten entgangen ist und das absteht von meiner straff gekämmten Frisur
(ist ihm meist lieber, als wenn ich mein Haar offen trage), setzt es Ohrfeigen,
Maulschellen, neuerdings auch Fausthiebe auf die Brust (sehr schmerzhaft) oder
das bewährte, noch schmerzhaftere, Reißen an den Schläfenhaaren. (Ausreißen tut
es sie mir nicht mehr, er befürchtet, sie könnten nicht mehr nachwachsen.
Außerdem hat das auch sehr geblutet bei einer Gelegenheit.)
Mindestens
ein Mal monatlich ist Auspeitschung, nur damit ich nicht vergesse, „wer der
Herr ist“ (als ob ich das könnte!), egal ob ich was verbrochen habe oder auch
nicht, bei Bedarf auch öfters. Das heißt
also im Schnitt alle zwei bis drei Wochen „über den Bock“. Letzthin verlor ich
das Bewußtsein während einer „Sitzung“, (aber nur kurz), obwohl ich doch nur
über den Bock geschnallt war und das „Bett“ noch auf „den Verlust seiner
Jungfräulichkeit“ wartet, wie er das nennt. Aber er hatte meine Füße
zusammengebunden und sie, während ich bäuchlings auf dem Lederpolster des
„Bocks“ lag, mittels eines Flaschenzugs, der sich neuerdings auch im
Folterkeller befindet, nach oben gezogen, bis sie senkrecht ausgestreckt waren,
die Fußflächen nach oben wiesen mithin.
Dann
bekam ich die erste Bastonade meines Lebens, fünfzehn mit dem Rohstock über die
blanken Fußsohlen. So stelle ich mir die Hölle vor, es war dermaßen schlimm,
dass die Erinnerung daran unvollständig ist, und obwohl ich es selbst,
inzwischen mehrfach, erlebt habe, kann ich mir die damit einhergehenden
Schmerzen nur bis zu einem gewissen Grad ins Gedächtnis zurückrufen. Es war auf
seine Art genauso schrecklich wie der „Stehsarg“ oder „Ertränken spielen“, die
sogenannte „Wanne“. Mit deren Hilfe
weckte er mich auf übrigens wieder auf, tunkte meinen Kopf in kaltes
Wasser, das mir natürlich auch in die Lunge drang. Das brachte mich zurück aus
der gnädigen Schwärze der Ohnmacht in die
grausige Realität.
Foltern
scheint ihn sexuell anzuregen. Noch im Keller vergewaltigte er mich äußerst
brutal auf dem Fußboden, während ich unbewußt, ich war immer noch halb von
Sinnen, schwache Abwehrbewegungen vollführte, und schleifte mich dann an den
Haaren in mein Zimmer. Genauer gesagt, er zerrte mich da hin, ich rutschte
nämlich überwiegend auf den Knien bei der Zurücklegung dieses Weges, da es mir
fast unmöglich war, mit meinen geschwollenen Füßen aufzutreten.
Nach
jeder Bastonnade dauert es Tage, bis sie wieder ihre normale Form annehmen,
obwohl ich recht bald wieder laufen kann, schön vorsichtig halt die erste Zeit.
Dafür verspüre ich, seit meine Fußsohlen immer wieder Bekanntschaft mit dem
Rohrstock machen, öfters ohne
erkennbaren Anlaß eine scheußliches Stechen in ihnen, bevorzugt nachts, das
sich gelegentlich bis zu den Waden hochzieht. Es gibt nichts, was ich tun kann
dagegen, nach zirka fünf bis zehn Minuten klingt es jedoch meist von selber
wieder ab.
Ein
kaltes Fußbad wäre sicherlich hilfreich, nachts bin ich aber ja eingesperrt, da
ist nichts zu machen. Cést ca! So ist das Leben. Meines wenigstens.
Doch
zurück zu jenem Abend. Im Zimmer war mein Martyrium, wie Ihr Euch
wahrscheinlich denken werdet, mitnichten zuende.
Auch
nach dem ersten Mal im Keller hatte er eine Dauererektion, die sich während der
nächsten Stunden so gut wie nicht legen sollte. Mit ungeminderter Vehemenz
verging er sich an mir, das war wirklich eine nicht enden wollende Kette
viehischen Mißbrauchs, alles andere, was ich so bezeichnet hatte, war in
Wahrheit nur ein Vorgeplänkel gewesen, wie ich jetzt erkannte. Er machte es so
brutal wie möglich und hörte und hörte nicht auf. Immer wenn sein Glied ein
wenig erschlaffte und ich zu hoffen wagte: „Gott sei Dank, jetzt ist es
vorüber“, so war das nur eine kurze Atempause, bevor er das nächste Mal in mich
drang und mich fickte, dass mir Hören und Sehen verging. Ich meine, ich mag’s
ja heftig, das wißt ihr, aber ein Mindestmaß an Rücksichtnahme, ein Quentchen
an Zärtlichkeit benötige ich schon, um selber auf Touren zu kommen. Er ließ mir
aber noch nicht mal die Zeit dazu, mir seinen Saft aus der Fotze zu wischen,
den er literweise in mich reinpumpte, wie es mir vorkam, das war auch gut so,
diente er doch als natürliches Gleitmittel. Stundenlang hämmerte er seinen
Schwanz praktisch nonstop rein in mich, bis alles grotesk geschwollen war da
unten und mir schon eine Berührung weh tat. Wie oft er mir Gewalt antat, weiß
ich nicht. Mir schien es endlos.
Auch
in den wenigen Pausen hatte ich auf meinem Bett zu verbleiben. Er kettete mich
nicht an, verschloß noch nicht mal mehr die Tür, er wußte wohl, dass ich nicht
mehr in der mentalen Verfassung war, einem Befehl von ihm zuwiderzuhandeln,
selbst während seiner Abwesenheit.
Zwei
bis drei Mal verschwand er aus meinem Zimmer für vielleicht zehn bis fünfzehn
Minuten jeweils, ich hörte die Kühlschranktür gehen, immerhin brachte er auch
mir eine Packung kalter Milch mit beim letzten Mal, da war es schon zwei Uhr in
der Früh auf meinem Wecker.
Ich
lag tränenlos auf dem Bett und fühlte irgendwie nichts mehr, war innerlich wie
betäubt, meine ich, ich wartete nur darauf, dass er zurückkäme und die „Sache“
weiterginge.
Das
tat sie auch. Nachdem ich etwas von meiner Milch getrunken hatte, dankbar
(Gott, tat das gut!), nahm er mir die Packung aus der Hand, stellte sie auf dem
Boden ab, kniete sich auf meinen Brustkorb und rammte mir sein inzwischen
wieder eisenhartes Glied zur Abwechslung mal nicht unten rein (auch hier
empfand ich neben einer großen Erleichterung echte Dankbarkeit ihm gegenüber,
es tat doch so weh inzwischen, penetriert zu werden), Gottseidank, sein Prügel
fickte nur zwischen meinen Brüstchen hin und her. Das Resultat befriedigte ihn
scheinbar nicht sonderlich, also griff er sich meine empfindlichen Michzitzen,
riß meine kleinen Jungmädchtitten rücksichtslos
nach oben an ihnen und schob sie derb möglichst weit zueinander, um sie
so gut wie das eben ging als Ersatz für meine Fotze zu gebrauchen. Da er sie sehr fest hielt und zwischen sie
rammelte wie ein Geistesgestörter, tat das wirklich weh, es fühlte sich an, als
ob sie gleich abreißen sollten. Schwach versuchte ich, ihn an den Handgelenken
wegzuzerren von mir, er ließ auch tatsächlich kurz los, aber nur im mir mit
aller Kraft ein paar runterzusemmeln, dass ich die sprichwörtlichen Sternchen
sah.
„Du
willst wohl in den Stehsarg, du kleine Hurenfotz1“
Erneut
griff er grob nach meinen Nippeln, die zwischenzeitlich durch die brutale
Behandlung aussahen wie Himbeeren.
Schrill
schrie ich auf, als er sich wieder seinen Tunnel aus nicht sehr reichlich
vorhandenem Fett- und Drüsengewebe baute, den er benötigte, um einen
befriedigenden Tittenfick durchziehen zu können. Das geschah auch mit der
vorherigen Heftigkeit, ich hörte irgendwann auf zu schreien und stöhnte nur
noch, er auch, aber vor Lust.
Irgendwann
explodierte er mitten in mein Gesicht, ein Schwall klebrig- heißen Spermas
klatschte auf mich und besudelte es. Ich konnte spüren, dass sogar in den
Haaren was hing. Dann erst lockerte sich sein Griff, er ließ meine Titten los,
kam schwer atmend zu liegen neben mich.
Ich
mußte die Augen geschlossen halten, da auch sie von dieser schleimigen, rasch
erkaltenden Schicht bedeckt waren. Das ganze Gesicht hatte was abgekriegt. Er
hatte mein schönes Antlitz geschändet, das ich immer mit Wohlgefallen im
Spiegel betrachtete beim Kämmen, dem Aufbringen des Make up, an dessen Anblick
ich mich erfreute seit jenen Tagen, als mein erster Herr begonnen hatte, mir
Komplimente deswegen zu machen, die sich sehr aufrichtig anhörten. Die
Ebenmäßigkeit meiner Züge, das Edle und Erotische in ihnen inspirierte ihn zu
wahren poetischen Meisterwerken, mit denen er seine Bewunderung für meine
Schönheit kundtat. Und jetzt das- ekliger Schmodder, der doch in die Fotze
gehört oder meinetwegen in den Arsch, von mir aus auch ins Gesicht nach einem
Mundfick, aber doch nicht darauf! Alles
in mir empörte sich dagegen, ich wagte aber nicht, mich abzuwischen, hätte auch
gar nicht gewußt, womit.
So
lag ich also ruhig neben ihm mit schmerzenden Brüsten, während er mir entspannt
und zärtlich die Muschi kraulte. Auch wenn das weh tat, ich hätte ihm dennoch
gerne gesagt, wie sehr ich mich darüber freute, dass er wieder lieb zu mir war.
Konnte es aber nicht, da auch der Mund bedeckt war von einer Schicht seines Spermas. So viel ich davon auch schon
geschluckt haben mochte im Lauf meines Lebens, vor diesem kalten Schmand ekelte
mir und ich preßte die Lippen fest aufeinander.
Ich
spürte, wie mir die widerliche Substanz langsam zwischen die Brüste zu laufen
begann, zäh über die Backen floß und auf das Leintuch herabtropfte.
Nach
einer Weile wälzte er sich aus dem Bett und erhob sich, ich merkte, wie sich
die Matratze etwas hob, die sein Gewicht zusammengedrückt hatte.
„Ich
geh dir Kleenex aus der Küche holen, damit du dich abwischen kannst.
Anschließend duschst du dich gründlich und vergiß auch das Haarewaschen nicht.
Dann schließe ich dich ein für die Nacht.“
Mit
so wenig Lippenbewegung als möglich brachte ich ein „Ja, Herr. Danke“ hervor.
Trotzdem rannen mir ein paar Tröpfchen dieses Schleimes, der mich bedeckte, in
die Mundhöhle, was einen Würgereiz auslöste, den ich jedoch gleich unter
Kontrolle bekam.
Später,
nach dem Einsperren, als ich allein im Bett lag und endlich weinen konnte, sah
ich die Rücken meiner Kinderbücher im Schein meines Lämpchens schimmern. Meine Gefährten über so viele Jahre, sie
hatten alles mit angesehen und nichts von dem, was in ihnen stand, hatte mir in
irgendeiner Weise helfen können oder bedeutete auch nur den geringsten Trost.
Hanni und Nanni- so ein Scheiß. Genauso gut könnte ich sie wegwerfen, sie
sprachen nicht mehr zu mir.
Die nächsten Wochen verbrachte ich einerseits wie in Trance, gab aber selten Anlaß zur Unzufriedenheit, das heißt, kassierte endlich weniger Schläge, weil ich mich andrerseits sehr darauf konzentrierte, ihm alles recht zu machen und aufs Wort zu gehorchen. Ich entwickelte geradezu hellseherische Fähigkeiten, seine Wünsche und Stimmungen vorwegzuahnen. Da sich jedoch Vergewaltigungen, die der ersten kaum nachstanden (sie gingen aber in der Regel deutlich kürzer), immer mehr zur vorherrschenden Form der Sexualität entwickelten zwischen uns, war ich darum nicht weniger Brutalität ausgesetzt insgesamt. Nur einer anderen Form. Oder vielmehr, der Schwerpunkt lag anders, zumal sich seine sadistischen sexuellen Gelüste immer mehr hineinverlagerten in meine monatlichen Auspeitschungen und sonstigen Bestrafungen, sollte mal eine nötig werden. Ich gab mich keinen Illusionen über die Tatsache mehr hin, dass mein Herr ein echter Sadist war, ein Perverser, der die strenge Abstrafungen zwar durchaus auch gezielt als ein Instrument zum Brechen meines Willens nutzte, insofern geschah nichts Unübliches oder worauf ich als Sklavin nicht gefaßt sein müßte, vielmehr lag es ja sogar in meinem Interesse, diese Episode so rasch wie möglich hinter mir zu lassen und zu einer echten Vollsklavin zu werden. Auch war es nicht selten, junge Sklavinnen wie mich auf die harte Tour „zuzureiten“, um sie zu einem perfekt an ihren Herrn angepaßtes Sexspielzeug zu formen, auch das durchaus in meinem Interesse. Es ist immer von Vorteil, die sexuellen Vorlieben seines Herrn genau zu kennen und entsprechend zu bedienen. Aber mir wurde klar, dass er genau das ist, was man einen „Perversen“ nennt, vielleicht nicht zu hundert Prozent aber doch zu siebzig oder achtzig.
Es gab sie nämlich noch, diese Nächte wie aus einer anderen Welt, in denen wir ganz normalen Sex miteinander hatten. Da dann keiner von uns beiden den Wunsch nach der härteren Gangart verspürte, konnten wir uns in ihnen einem Rausch an Zärtlichkeit hingeben, den wir früher so nicht kannten und der fast schon tantrische Qualitäten hatte für mich. Ich erlebte ungeahnte Orgasmen, obwohl oder gerade weil ich natürlich immer noch sehr berührungsempfindlich war an gewissen Stellen durch die vielleicht gerade mal zwei oder drei Nächte zurückliegende letzte Vergewaltigung.
Ich muß auch sagen, dass er mich zwischendurch zeitweise völlig in Ruhe ließ, bis zu fünf oder sechs Tage am Stück, bevor er wieder was von mir wollte. Dann konnte es aber auch passieren, dass ich zwei oder drei Tage hinterer einander „fällig“ war, bestand das jetzt nur aus Vergewaltigungen, war das natürlich hart. Ich fand aber heraus, dass es ab einem bestimmten Moment einer solchen „Kraft- und- Herrlichkeitsnacht“ (seine Ausdrucksweise) durchaus zu einem Stimmungsumschwung bei ihm kommen konnte, erfaßte ich den und leitete ihn geschickt über auf anderes Terrain, so endete, was als Zwang und gewaltsamer Übergriff begonnen hatte, als die zärtliche und hingebungsvolle Nähe zweier Liebender.
Es wäre also alles eigentlich ganz erträglich gewesen, zumal es auch Lockerungen auf anderen Gebieten gab, desto mehr, je besser ich parierte wie ein dressierter Hund. Und als einen solchen empfand ich mich schon noch hin und wieder, obwohl ich immer seltener aufbegehrte innerlich. Äußerlich nie mehr. War ganz brav und gefügig, ließ alles stehen und liegen, wenn er mit dem Finger schnippte oder nach mir pfiff und rannte an. („Ja, Herr? Sie befehlen?“) Auf die Weise wurde auch mein Name immer entbehrlicher im Alltag.
Aber wir waren bei den Lockerungen: das generelle Redeverbot wurde nie mehr eingeführt, wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb, weil ich mich an das Vorbild meiner Mutter erinnerte und nicht mehr den Fehler beging, in weibliche Schwatzsucht zu verfallen.
Auch durfte ich jetzt ohne Zuteilung essen, was und wieviel ich wollte, wurde aber wöchentlich gewogen (nackt!) auf einer Präzisionswaage, mehr als 100 Gramm Gewichtszunahme bedeuteten unweigerlich Prügelbock, Hängen oder Strafsitzen. Ich war mir selbst die kritischste Rationiererin von Nahrung und ernährte mich sicherlich um Klassen gesünder und bewußter als die meisten meiner Altersgenossinen.
Eine andere Erleichterung meiner Lebensbedingungen war, dass jetzt während seiner Abwesenheitszeiten keine Türen mehr abgeschlossen wurden, mit Ausnahme des Hoftores, versteht sich, und der Toiletten. Ich weiß nicht warum, aber aufs Klo durfte ich nach wie vor nur mit seiner Erlaubnis. Seine Begründung, ich solle nicht auf dem Klo rumhocken und mir die Muschi reiben, sondern fleißig arbeiten, leuchtete mir nicht ganz ein. Schließlich war das Arbeitspensum meist so bemessen, dass es mit der äußersten Anstrengung noch eben zu bewältigen war. Den ganzen großen Garten habe ich, neben meiner Arbeit im Haus, komplett neu angelegt nach seinen Anweisungen, ohne dass er mir ein einziges Mal eine Hilfe an die Seite gegeben, geschweige denn sich selbst dazu herabgelassen hätte. Wer je ein Beet umgegraben hat mit dem Spaten oder eines neu angelegt hat, der versteht, dass mir die Gartenarbeitstage ziemlich verhaßt waren.
O.k., ich hatte relativ viele Schonungstage, nach Abstrafungen, nach Vergewaltigungen, mit deutlich reduziertem Pensum. Ich hatte den Eindruck, er wolle meine Arbeitskraft, meinen Körper in jeder Beziehung vollständig ausbeuten, aber mich nicht mit aller Gewalt hin machen. Gegen die über so viel „Rücksichtnahme“ aufkeimende Dankbarkeit ihm gegenüber war ich machtlos. Es stimmte nämlich, andere Herrschaften verschlissen ihre Sklaven regelrecht, päppelten sie kurz vorm Zusammenklappen notdürftig wieder etwas auf mit verbesserter Kost und Schonung, um sie dann weit überteuert an leichtgläubige Zeitgenossen weiterzuverkaufen. Und sich mit dem ergaunerten Gewinn neue, belastbare zuzulegen.
Die selbe Sorte Mensch, der man auch keinen Gebrauchtwagen abnehmen sollte, wenn Ihr wißt, was ich meine.
Es war natürlich völlig irrelevant, was ich wollte. Er befahl die Arbeit und ich hatte sie auszuführen. Ansonsten Prügel oder Schlimmeres. Ohne Gnade und ohne dass irgendwelche Einwände von mir auch nur Gehör gefunden hätten.
Aber dass ich mich im nun Haus und auf dem Grundstück frei bewegen durfte, empfand ich als eine große Wohltat. Vor allen Dingen unter der Woche, während seiner Abwesenheitszeiten. Irgendwie gab mir das ein Gefühl von Freiheit, vor allen Dingen an Schonungstagen. Es war natürlich absolut undenkbar, auch nur einen Schritt vor das Anwesen zu tun. Ich wußte, dass er mich als Haussklavin hatte registrieren lassen (kostete übrigens eine ganz schöne Gebühr an diese Firma, die mir den Ortungsfußreif verpaßt hatte, wie er mir sagte), dafür wäre aber auch sofort eine Gr0ßfahndung nach mir angelaufen, kein noch so gut gefälschter Ausgehschein hätte mir weiter helfen können. Haussklaven können nämlich gar keine ausgestellt bekommen, bis die Herrschaft ihren Status wieder ändert. Die Herrschaft teilt dem Überwachungsunternehmen auf den Quadratzentimeter das erlaubte „Bewegungsareal“ mit, beim heutigen Stand der Satellitentechnik kann das sehr exakt überwacht werden. Es wäre nicht nötig gewesen, mich einzusperren hinter Stacheldraht und Hoftor, ich war so oder so eine Gefangene ohne jede Aussicht auf ein Entkommen. Seine Gefangene. Er hatte das Urteil gesprochen, gegen das es keine Berufung gab - mehrjährige Haft auf seinem Grundstück. Wenn ich Glück hatte, würde es irgendwann in ferner Zukunft mal wieder einen Ausgang geben für mich. Vielleicht zum Einkaufen. Wenn nicht, dann hatte ich halt lebenslänglich und es gab nichts, rein gar nichts, was ich hätte tun können dagegen. Da half nur Gehorsam, Gehorsam und noch mal Gehorsam- vielleicht überlegte er es sich dann irgendwann mal wieder anders und ich dürfte mal raus wieder aus diesen paar Quadratmetern, die er mir als Lebensraum zugewiesen hatte.
Irgendwie war ich sogar froh über die stacheldrahtgekrönte Hofmauer, das dicke Tor mit dem soliden Schloß. All das symbolisierte das Ende meiner Freiheit, verstellte mir den Blick auf die Welt. Wären die Grenzen unsichtbar gewesen, ich weiß nicht, ob ich der lockenden, drängenden Versuchung zu fliehen wider alle Vernunft auf Dauer hätte standhalten können.
So war der Fall eindeutig- hier waren meine paar Quadratmeter „Freiheit“, dort waren die Mauer und das Tor, das war die ganze Welt für mich und es war so und nicht anders. Das dahinter war genauso unerreichbar wie eine ferne Galaxie und für mich rückte es sehr schnell in den Bereich des Irrealen.
Nicht, dass ich nicht davon geträumt hätte hinauszukommen in die Welt. In meinen Tagträumereien sah mich durch die Lande schweifen, zu Fuß, auf dem Fahrrad. (Oh ja, Fahrrad fahren kann ich, das haben sie uns in der Grundschule beigebracht, ich war auch im Verkehrskindergarten mit und beherrsche die wichtigsten Verkehrsregeln! Nutzloses Zeug jetzt.)
In der Bibliothek meines Herrn schmökerte ich, wenn es meine Zeit gestattete, bevorzugt in Atlanten oder Bildbänden über ferne Länder oder ich las in den Berichten großer Entdecker oder Reisender, wenn es meine Zeit gestattete. Dazu setzte ich mich in seinen ledernen Lesesessel. Er ist ja nicht da, und wird es nie erfahren, dachte ich bei mir.
Manchmal wünschte ich fast, er würde mich noch häufiger vergewaltigen, als er es ohnehin tat, weil ich dann mehr Schonungstage und somit mehr Zeit hätte, mich wegzuträumen. Allerdings wollte ich das nicht wirklich, weil Schonungstage gab es nur nach besonders brutalen oder langandauernden Vergewaltigungen respektive Abstrafungen, und da war ich auch rein psychisch manchmal nicht in der Lage, mich Träumereien hinzugeben. Ich fand aber heraus, dass ich an solchen Tagen, an denen ich tatsächlich, ich gesteh´s, rabenschwarze Gedanken hegte, bis zu dem, meinem Leben selbst ein Ende zu setzen, wenn ich also vollständig verzweifelt war und nicht mehr wußte, wozu das alles noch mitmachen und mich ständig so quälen, mißhandeln und mißbrauchen lassen, ich Trost finden konnte in anderen Büchern. Ich las Georg Büchner, Guy de Maupassant, Edgar Allen Poe, Kafka, Paul Auster, den hatte er im Original da, mein Herr, und wenn ich eines kann, dann Englisch. Er hatte auch englischsprachige Zeitungen oder Illustrierte rumliegen, aber aus Zeitgründen konnte ich die nur überfliegen.
Das soll jetzt nicht den Eindruck erwecken, als hätte ich ein Leben in eitlem Müßiggang geführt. Nichts könnte der Wahrheit weniger entsprechen, das wißt Ihr. Und wenn ich Schonung hatte, dann war ich in der Regel so fertig, dann hatte ER mich so fertig gemacht und so komplett und tief gedemütigt und verletzt, dass ich kaum noch „piep“ machen konnte. Ich brauchte die Lektüre aber, sie war buchstäblich meine Lebensretterin. Also schleppte mich in die Bibliothek, stapelte meine Lieblingswerke um mich, ließ mich in den Ledersessel sinken und las, las, las.
Eines Tages war ich so versunken, dass ich den Zeitpunkt seines Nachausekommens verpaßte. Oder er war einfach etwas früher zurückgekommen, was weiß ich. Das Abendbrot war schon komplett vorbereitet (das hatte ich ihm in jedem Fall hinzustellen, Schonung hin oder her), ich war bereits in meiner Serviererinnentracht, perfekt geschminkt und frisiert, als ich mich noch mal hinsetzte, mir noch ein paar Bücher mitnahm und zu lesen anfing.
Auf einmal hörte ich das Klappen der Haustür. Ein heilloser Schreck durchzuckte mich. Oh Gott, er war schon in der Halle. Er pfiff auf den Fingern, dass hieß, dass ich SOFORT zu ihm kommen müßte, ihm aus dem Mantel zu helfen und den Schuhen, ihm die Hausschuhe hinzustellen hatte. Oh Gott, ich stand nicht in der Halle und erwartete ihn, wie sonst. Wie befohlen. Sonst wartete ich lieber auch mal zwanzig Minuten in der Halle, wenn er sich verspätete, als es zu riskieren, nicht von ihm angetroffen zu werden dort zu seiner Begrüßung.
Und jetzt war ich hier, im Wohnzimmer, (wo sich ja auch die Bibliothek befand, Ihr erinnert Euch) und mußte doch noch die Bücher zurückstellen. Das hätte aber zu lange gedauert, er hatte sein System, ein falsch stehendes Buch wäre ihm unweigerlich aufgefallen.
Schon ertönte ein zweiter Pfiff, gefolgt von einem SEHR ärgerlichen Ruf: „Anna, wo steckst du denn, du kleine Hurenfotz?“
Jetzt war guter Rat teuer. Ein falsch stehendes Buch würde ihm höchstwahrscheinlich auffallen. Aber fehlende? Er hatte doch so viele. Nicht sofort, zumindest.
Also schnappte ich mir die Bücher und ließ sie hinter den kleinen Gobelin- Paravent gleiten, der außerhalb der kalten Jahreszeit den (funktionstüchtigen) offenen Kamin abdeckte. Da lagen sie erst mal gut. Wie gut, dass der Staubwedel griffbereit war. Den nahm ich mir und hastete zum Bücherregal, um die Bücher etwas zusammenzuschieben, dort, wo die Entnahmelücken waren.
Keine Sekunde zu früh, mit zornrotem Kopf betrat mein Herr die Bibliothek, in Socken und im Mantel. Ich war derweil eifrig mit dem Staubwedel an den Büchern zugange und befreite sie dermaßen heftig vom Staub, dass tatsächlich kleine Wölkchen aufstiegen.
Bei seinem Eintreten wandte ich mich ruckartig um, als sei ich sehr überrascht. Eine große Angst hatte sich meiner bemächtigt, immer wenn ich ihn im Haus wußte, lag sowieso die Angst über mir wie eine dunkle Wolke, sofort war mir klar, dass ich einen Fehler gemacht hatte. „Ein rückhaltloses Geständnis“, wie er das nannte, das wäre das einzig Richtige gewesen. Dafür war es nun zu spät, ein derartiges Hintergehen mit versteckten Büchern KONNTE ich nicht zugeben, oder vielmehr, es war NICHT zu spät. Ich hatte so was wie eine rettende Idee.
Sofort eilte ich zu ihm, kassierte meine obligatorischen Ohrfeigen, die nur so klatschten.
„Anna, wo warst du? Weißt du nicht, wie spät es ist?“
Er packte meine Titten und quetschte sie unnachsichtig. Sie waren noch sehr empfindlich von gestern nacht, er hatte mich in die Brüste gebissen ein paar Mal, so dass es mir nicht schwer fiel, loszuflennen.
„Herr, Herr“, heulte ich, „ich möchte ein Geständnis ablegen.“
Er hörte auf, an meinem Gesäuge rumzuschrauben. Knallte mir lieber noch ein paar.
„So, was denn?“
„Herr“, schniefte ich, sehr überzeugend, wie ich fand, „ich möchte gestehen, dass ich in einem Buch gelesen habe während dem Abstauben und deshalb die Zeit ihres Kommens verpaßt habe.“
Ich sank auf die Knie vor ihm, das war auch ein wirksamer Schutz vor weiteren Ohrfeigen. Meine Wangen brannten wie Feuer, in den Ohren vernahm ich wieder dieses hohe Sirren, ich wollte einfach keine weiteren mehr. Sollte er befehlen, mich zu erheben, war nichts zu machen. Aber vielleicht zog er es ja vor, die Missetäterin knien zu sehen. So hatte es den Anschein. Jedenfalls erging keine Anordnung, so dass ich erst mal in meiner Position verbleiben konnte.
„Was“, meinte er, ungläubig lachend, „du liest während der Arbeitszeit und noch dazu in meinen Büchern?“
Arbeitszeit, das war ja alle Zeit, außer wenn wir abends beisammen saßen. (Oh ja, das taten wir noch dann und wann, wir spielten auch noch Schach miteinander, das waren dann Stunden, da hatte ich keine Angst vor ihm, oder wenigstens keine so starke, so als ob da ein anderer Mann säße und gar nicht er. Beim „richtigen“ Sex fürchtete ich mich auch nicht vor ihm.) Oder wenn ich in meinem Bett lag vor dem Licht aus.
Ich senkte den Kopf. „Ja, Herr, es ist mir dieses eine Mal passiert. Ich bin schuldig und gestehe es. Bitte strafen Sie mich.“
„Nur dieses eine Mal?“
„Ja, Herr, ich schwör´s. Ich gestehe es und bitte um meine Bestrafung.“ (Darum zu bitten, das hatte ich mir gerade selber ausgedacht. Erschien mir irgendwie cleverer, als um Gnade zu flehen. Außerdem machte es ja doch keinen Unterschied- wenn er mich strafen wollte, dann tat er es ohnehin, egal was ich sagte. Und es unterstrich mein aufrichtiges Schuldbewußtsein und meine echte Reue, das macht sich doch gut, oder?)
„Hm- ich weiß nicht, ob ich dir glauben soll. Ich denke, du lügst und bist obendrein einfach faul und pflichtvergessen. Ist es nicht so, Anna? Steh auf und schau mir in die Augen!“
„Ja, Herr, sie haben recht. Ich habe gelogen. Ich habe immer wieder in Ihren Büchern gelesen heimlich.“ Mir war jetzt dermaßen zum Heulen zumute, dass ich mich diesem Impuls hemmungslos überließ. Ich drängte mich an ihn, umarmte ihn, rieb meinen Unterleib gegen den seinen. „Bitte verzeihen Sie mir. Verzeihung, Verzeihung, Verzeihung“, flehte ich. Eine maßlose Verzweiflung hatte sich meiner bemächtigt, Verzweiflung gepaart mit Furcht.
Er machte sich los von mir, schob mich von sich. Sanft, nicht gewaltsam.
„Nun, Anna, das ist ja schön, dass du endlich aufhörst, mich zu belügen. Welche Strafe schlägst du denn vor, soll ich verhängen über dich?“
Nun war ich perplex. Das hatte er noch nie gefragt.
„Ich weiß nicht, Herr. Es steht mir nicht zu, das zu entscheiden. Ich bitte nur darum, nicht zu hart bestraft zu werden.“ Dies brachte ich mit meiner Kleinmädchenstimme vor, senkte demütig den Kopf. Mir war aber auch wirklich sehr verzagt zumute.
„Was hältst du davon, Anna, überhaupt nicht bestraft zu werden?“
Oh nein, was sollte das nun wieder? Welches Spiel spielte er mit mir?
„Herr, ich bitte um meine Bestrafung.“
Er grinste ironisch. „Das ist nicht dein Ernst, Anna. Du lügst schon wieder. In Wahrheit willst du nicht, dass ich dir weh tue. In deinem Inneren hast du nichts weiter als nackte Angst davor und hoffst, tun und lassen zu können, was du willst, ohne Konsequenzen für dich.“
Ich wußte immer noch nicht, worauf dieses Gespräch hinaus wollte, ich wußte nur eines: ich durfte ihn auf keinen Fall reizen durch Widerspruch.
„Ja, Herr, ich gestehe es.“
Er pachte mein Ohrläppchen, zog meinen Kopf spielerisch ein wenig hin und her daran.
„Anna, Anna, Anna, was fange ich nur an mit dir? Manchmal weiß ich einfach nicht mehr weiter. Du lügst und drückst dich vor der Arbeit, seit du hier bei mir bist. Sag mir, warum ist das so? Warum parierst du nicht einfach und bist mir treu ergeben? Warum kriegen Andere für ihr Geld gute Sklaven und ich dich. Hm, sag mir das.“ Er ließ mein Ohrläppchen wieder los.
Ich sank erneut auf die Knie vor ihm. Rutschte rüber zum Kamin. Angelte die Bücher hinter dem Paravent hervor.
„Herr, es ist alles noch viel schlimmer. Ich habe mir nicht nur eines, sondern viele Bücher genommen und mich sogar in Ihren Sessel gesetzt, um sie zu lesen. Ich bin eine böse und verstockte und ungehorsame Sklavin und ich möchte mich bessern und schaffe es doch nicht. Manchmal denke ich, es klappt, aber dann schaffe ich es einfach nicht.“
Er muß die Aufrichtigkeit dieser Worte gespürt haben. Jedenfalls kam er rüber und tätschelte meinen Kopf.
Er ging sogar in die Hocke, so dass sich unsere Gesichter auf gleicher Höhe befanden.
„Siehst du, Anna, jetzt bist du ehrlich. War das so schwer?“
„Ja, Herr, es war schwer.“
„Warum, Anna?“
„Weil ich Angst habe vor Ihnen, Herr. Weil ich mich vor der Bestrafung fürchte.“
Er erhob sich wieder. Tätschelte mir erneut den Kopf. Seufzte.
„Anna, du mußt in erster Linie vor dir selber Angst haben. Dass du es nicht schaffen könntest, eine hundertprozent ergebene und loyale Sklavin zu werden. Ich will dir doch nur helfen dabei, merkst du das denn nicht?“
Ja, ich verstand. Jetzt verstand ich es. Wie war es nur möglich gewesen, dass ich das nicht hatte sehen können? Er half mir hinein in die vollständige und totale Ergebenheit in seinen Willen. Nicht Unterordnung war es, was eine gute Sklavin ausmachte, sondern Ergebenheit. Damit war es nicht länger nötig, meinen Willen zu überwinden, denn er löste sich auf wie Rauch im Wind, wenn ich das nur wirklich wollte. Wenn ich alle meine Kraft darauf verwendete, nicht länger anzukämpfen gegen IHN, sondern gegen mich selbst, gegen jeden noch so kleinen Impuls der Widersetzlichkeit oder der Illoyalität, könnte SEIN Wille endlich triumphieren IN MIR. Ich empfand mit einem Mal keine Angst mehr.
Nun wußte ich auch die Antwort.
„Herr, bestrafen Sie mich, wenn, wann und wie Sie er für richtig befinden“, murmelte ich demütig.
Diese Nacht gab er mir den ersten Tiefe- Kehlen- Fick meines Lebens.
Es war gar nicht so schwer. Zuerst gab er mir Öl zum Gurgeln. Dann mußte ich mich rücklings auf den Prügelbock legen und den Kopf „überstrecken“, wie man sagt, das heißt Kopf und Hals ragten über die Unterlage hinaus und hingen leicht nach unten.
Er stand hinter mir mit geöffnetem Hosenschlitz, stolz ragte sein Glied heraus. Ich öffnete den Mund- weit, wie er es mir befahl.
„Du schließt deinen Mund nicht, Anna. Ich werde die Eichel an deinem Rachen ansetzen, noch vor der Brechschwelle, du entspannt deinen Halsmuskulatur. Zu diesem Zweck werde ich dir mit einer Hand in den Nacken greifen und dich stützen, sobald ich meinen Schwanz in deinem Mund habe, mit der anderen Hand fasse ich ihn an der Wurzel, um ihn zu führen. Dann ramme ich ihn dir in den Hals, es geht ganz schnell, du wirst sehen.“
Ich hatte keine Angst. Es war SEIN Wille.
Er machte es sehr geschickt. Ein kurzer Brechreiz, ein sehr heftiger allerdings, als wolle mein Magen alles wieder auswerfen, was er jemals zu sich genommen hatte. Eine Sekunde lang eine unbeschreibliche Übelkeit. Ein versuchtes Aufbäumen meines gesamten Oberkörpers. Das aber nicht weiter ins Gewicht fiel, da er Novizinnen bei der Entjungferung ihrer Kehle immer gut vertäut, wie er mir später anvertraute. Wenn sie dann geübter sind, sei das nicht mehr vonnöten.
Dann war er drin. Fickte mich vorsichtig und kraftvoll zugleich in den Hals. Seine haarigen Eier schlugen sacht gegen meine Stirn im Rhythmus seiner Stöße. Speichel lief mir übers Gesicht, tropfte zu Boden, da mein Mund immer noch weit offen stand. Meine Kehle umfing seinen Schaft, nicht meine Mundhöhle wie beim Blasen. Mit jedem vorsichtigen Stoß drang er tiefer in mich ein, bis ich seine Lenden an meinen Zähnen spürte. Ich hörte das „glack- glack“- Geräusch, wenn ein männliches Glied in der engen und elastischen Speiseröhre eines Frauenhalses rhythmisch hin und her geschoben wird. Meines Halses. Ich hörte meinen HERRN stöhnen, als es ihm kam.
Ich war glücklich und stolz, ihm solchermaßen als Gefäß für seine Lust dienen zu dürfen. Ganz ausgeliefert. Ganz verletzlich. Ganz ergeben.