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Kapitel 23
Ich kann es kaum fassen, dass er mich tatsächlich herausläßt aus diesem schrecklichen Haus. O.k., ich war ja schon diverse Male im Garten zu der Knochenbrecherarbeit, die er mir aufträgt, aber heute gingen wir bis zum Tor und er hat mir aufgeschlossen.
Gut, meine Freiheit ist eine relative- eigentlich habe ich den klar umrissenen Auftrag, meine erste Bauchtanzstunde in dieser Schule für orientalischen Tanz zu absolvieren, anschließend ein paar Einkäufe zu erledigen und bis Punkt 18.30h wieder zurück zu sein. Wohlversorgt mit einem Stadtplan und einem Verkehrslinienplan und der schriftlichen Erlaubnis, mich für sieben Stunden im Stadtgebiet von Stuttgart zu bewegen. (Endlich weiß ich, wo ich mich befinde! Mein Gott, das sind ja mehrere hundert Kilometer bis nach Hause.) Bargeld habe ich keines mit, aber eine Mehrfahrkarte und eine Liste der Geschäfte, die mir gegen Rechnungsstellung Waren aushändigen werden. Versehen mit der Mahnung, mich bei irgendwelchen Unregelmäßigkeiten oder Problemen, z.B. dass ich mich Gott behüte verlaufen haben sollte, sofort an die Polizei zu wenden, damit sie mich zu ihm zurückbringt und nicht in eines dieser schrecklichen Sklavengefängnisse, die man leicht als Fall für die Psychiatrie oder dauerhaft behindert wieder verlassen kann, stehe ich auf der Straße. Es ist bereits sehr heiß, wir schreiben Anfang Juli. Dennoch trage ich meine Legwarmer über den Knöchel zusammengeschoben und auch ein relativ dickes Sweatshirt. Ich möchte weder, dass wer meinen Fußring sieht, der eindeutig nicht wirkt, als sei er nur ein modisches Accessoire, noch soll meine Sklaventätowierung sichtbar werden, wenn ich mich im Bus beispielsweise an einer Halteschlaufe festhalten muß. Sie soll noch nicht mal durchschimmern, etwas Dünnes, etwas Kurzärmliges kommt nicht in Frage, ein Oberteil mit Spaghetti- Trägern schon gar nicht.
Er hat mich komisch angesehen, mein Besitzer, als er meinen Aufzug bemerkte, sagte jedoch nichts. Dieses paradoxe Gefühl überwältigender Dankbarkeit keimte wieder auf in mir, wie so oft, ich kann mich nicht wehren dagegen, wie viele Male ich mir das auch vornehme. Ich weiß, er ist ein Teufel. Und der einzige Mensch, den ich habe. Wenn er nicht mit mir redet, mich ab und zu wie einen Menschen behandelt, wer dann? Ich bin sein Eigentum , ihm nahezu vollständig ausgeliefert. Das weiß ich. Ich glaube nicht daran, dass eine Flucht, sagen wir mal mit Hilfe dieser legendären „Liga für die Unterstützung geflohener Sklaven/ Anti- Sklaverei- Liga“, wenn es sie denn überhaupt geben sollte, von Erfolg gekrönt sein könnte. Ich weiß auch nicht, ob all die grauenhaften Gerüchte, was sie alles anstellen mit wieder eingefangenen Sklaven, stimmen, oder ob nicht manches davon doch in den Bereich der Mythenbildung gehört; aber ganz ehrlich- ich will es auch gar nicht so genau wissen.
Wir haben auch guten Sex miteinander, mein Herr und ich, er kann sehr zärtlich sein. Dafür liebe ich ihn, auch so ein Gefühl, gegen das ich nichts machen kann, so verzweifelt ich es mir auch wünsche.
Das Tor fällt hinter mir ins Schloß. Ich mache die ersten Schritte Richtung Bushaltestelle, über mir spannt sich ein wolkenlos blauer Himmel. Ich laufe immer schneller, komme ins Rennen, obwohl doch noch mehr als ausreichend Zeit ist bis zur Abfahrt des Busses. Mein Herz schlägt stark und schnell, das Blut summt in den Ohren, alles ist so weit und lichtdurchflutet um mich herum, oh wenn ich doch nur Flügel hätte und davonfliegen könnte in diesen endlosen Himmel. Tränen laufen mir übers Gesicht, ich wische sie ab, doch es kommen immer wieder neue.
An der Haltestelle stehen drei männliche Jugendliche und ein alter Mann, wartend und mit gelangweilten Allerweltsgesichtern, so als ob kein Sommer wäre, die Sonne nicht scheinen würde.
Einer, picklig und eher klein geraten, stößt seine Kumpels an: „Kuckt mal, die flennt ja, die Alte.“
„Na ja, hat wahrscheinlich grad den Laufpaß gekriegt. Sieht dabei doch gar nicht so übel aus. He, Alte, wie wär’s, wir wären doch auch ein schönes Paar?“, wendet sich der Größte und Breitschultrigste an mich, grinst dabei. Wahrscheinlich der Anführer. Schwarze Lederjacke, wie die anderen auch, trotz der Hitze. Ob sie auch eine Tätowierung verstecken wollen? Aber nein, Blödsinn, dann täten sie sich nicht so frech benehmen, es sind normale Jungs. Frei. Wie ich sie beneide.
„Na, Schwester, warum so traurig? Hast doch uns.“ Der Kleinste hat sich rangepirscht an mich, legt mir den Arm um die Taille. Werden sie mich jetzt vergewaltigen, wird mir vielleicht der alte Mann helfen? Panik steigt unkontrollierbar hoch in mir, ich höre mich schrill schreien. Erschrocken läßt mich der Kleine los, hebt entschuldigend die Hände. „He, ich hab’s doch nicht so gemeint. War doch nur´n Spaß, o.k.?“
Mein Herz rast und pocht laut, wie Trommelschläge.
Stocksteif stehe ich da, nur langsam entspanne ich mich, werde wieder ruhiger.
„Is´ schon o.k.“, flüstere ich heiser, „aber bitte halt Abstand, laßt mich in Ruhe. Ich will nix von euch, in Ordnung?“
„Geht klar“, murmelt der Kleine, schleicht sich zurück zu seinen Kumpels. Der Anführer knufft ihn: „Du Arschloch. Mußtest du sie so erschrecken?“ Auch aus seinem Gesicht ist die Farbe gewichen, er wirkt sehr unsicher mit einem Mal. „Los, Arschloch, entschuldige dich bei der Dame.“ Er tut´s: „Ja, ey, Alte, so sorry.“ Und fügt noch hinzu: „Tut mir echt leid, ehrlich. Hab ich nicht gewollt.“
Vor einer Woche gab mein Herr seine Einweihungsparty für die Nachbarschaft, es kamen nur Männer.
Ich mußte tanzen, obwohl ich ja noch gar keine Tanzstunde gehabt hatte. Mir war auch nicht danach, das pausenlose Gegrapsche während des Aufwartens hatte mich bereits in einen schlimmen Zustand versetzt. Mir war schlecht, eine leichte Übelkeit in der Magengegend wollte nicht weichen
Ich tanzte vor eregierten Penissen, schamlos wichsten die meisten der Herren. Ich mußte fast nackt tanzen. Nur einen Schleier vor dem Gesicht und so spitze orientalische Schuhe an den Füßen. Mein Herr wichste bei meinem Anblick zusammen mit seinen neugewonnenen Kumpels, die sich gar nicht genug tun konnten damit, ihm auf die Schulter zu hauen und ständig schallend zu lachen, meist über irgendwelche Zoten. Ein Quell der Heiterkeit war, dass ich so gut Schach spiele. „Die spielt so gut, müßt ihr wissen“, gab mein Herr, bereits ziemlich angetrunken, von sich, „dass ich ihr die ganzen Figuren, die sie rausschlägt, in den Arsch schieben werde das nächste Mal.“ Dröhnende Heiterkeit. Wie den Schlüssel zu meinem Kleiderschrank. Ob er’s wohl macht?
Später vergewaltigten sie mich zahllose Male, mit dem Segen meines Herrn. Der schaute derweil eine Fußballübertragung.
Sie standen Schlange vor meinem Zimmer, ich lag mit gespreizten Gliedmaßen gefesselt und geknebelt auf meinem Bett. Sie fickten mich wie eine Gummipuppe. Ich war froh über den Knebel, schränkte er doch den „Aktionsradius“ der Herren ein, ich meine, keiner konnte mir die Zunge in den Mund stecken oder mich ins Gesicht ficken. Auch die Fesselung in „spread- eagle- Manier“ war nicht ungeschickt, verhinderte sie doch Arschficks. Was einige natürlich nicht daran hinderte, mir mit Gewalt Finger hinten rein zu schieben, was ganz schön schmerzte.
Zum Schluß, nachdem sich alle verabschiedet hatten, nicht ohne ihm zu meinem Erwerb zu gratulieren („Brauchbar. Das nächste Mal sollten wir sie aber auf den Bauch drehen und ins Kackloch ficken“) und nachdem ich noch sämtliche Spuren der Männerrunde hatte beseitigen müssen („Aber picobello, du Ficknutte, jetzt hast du den ganzen Abend dein Vergnügen gehabt, dann kannst du auch noch etwas arbeiten“) verlangte mein Herr noch nach mir in seinem Zimmer. Weil ich den Erwartungen nicht entsprach diesmal, gab´s die Reitpeitsche, auf den Po und über die Brüste. Auch dort ohne jede Rücksichtnahme, denn er war betrunken. Dann sperrte er mich die Nacht über auf der Toilette ein.
Vielleicht war einer meiner Vergewaltiger der Vater einer der Jungs. Oder sein Onkel. Oder sein Bruder.
Der alte Mann riß mich aus meinen Gedanken. „Mädchen, setz dich doch. Du siehst etwas mitgenommen aus. Bist du vielleicht ein bißchen krank, hast du eine Sommergrippe? Die geht jetzt nämlich rum, mußt du wissen.“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, Herr...“ „...mein Herr“, verbesserte ich mich rasch. „Mir geht’s gut, danke.“
„Dann zieh doch wenigstens diese Wolldinger aus, die du um die Knöchel trägst. Es ist doch so heiß heute. Komm, sei vernünftig.“
Da kam Gottseidank der Bus.
Die Fahrt in die Stadt verlief ereignislos. Ich stieg als erste ein und setzte mich vorne hin, in die Nähe des Fahrers, der zwar Privatkleidung trug, aber trotzdem irgendwie amtlich und vertrauenseinflößend wirkte. So, als würde er keine Übergriffe oder Frechheiten dulden in seinem Bus.
Die Jungs drängten sich eilig vorüber an mir, mit niedergeschlagenen Augen, schien froh zu sein, möglichst schnell vorbei zu kommen. Ich war erleichtert darüber.
Dabei schien es mir mit einem Mal noch gar nicht so lange her zu sein, da hätte ich geflirtet mit ihnen und ihnen ganz schön den Kopf verdreht. Natürlich nicht mit dem Kleinen, dem hätte ich was auf seine Fingerchen gegeben. „Verpiss dich, du Zwerg“, hätte ich zu ihm gesagt, „wenn DU schon so klein bist, dann ist der Rest von dir ja bestimmt geradezu winzig. Da braucht man ja´n Mikroskop, um überhaupt was zu finden. Was soll ich damit?“
Aber mit dem Großen, Breitschultrigen, mit dem hätte ich angebändelt. Der hätte mir gefallen können, dem hätte ich auch was erzählt anschließend von „gaanz wenig Taschengeld, weißt Du, die sind ja soooo knausrig meine Alten. Ey komm, du hast doch Kohle, oder? Drück ´n bißchen was ab, o.k.? Nich´ fürs Ficken, mein ich. Das hat mir ja selber Spaß gemacht, da müßt ich dir ja noch was geben für. Aber du siehst aus wie einer, der gern mit ‘ner scharf gestylten Braut rumläuft und Eindruck damit schindet in seiner Stammdisco. Und ich, ich seh doch aus wie Aschenputtel, direkt ärmlich, findste nich?“ Nötigenfalls hätte ich meiner Süßholztour noch ein paar „Handgreiflichkeiten“ von der eindeutigeren Sorte folgen lassen, spätestens das hat sie dann weichgemacht, so gut wie alle. Zwanzig Euro oder auch dreissig, „besser als in’n Arsch gefickt ääh gekniffen“ wie ich das immer ausdrückte meinen Freundinnen gegenüber, die mich bewunderten, wie ich die Kerle rumkriegte in jeder Weise.
Gut, ich mußte mir schon mal gelegentlich Sprüche anhören von ihnen, wenn ich mal wieder mit meinen erbeuteten Scheinchen rumwedelte vor ihren Gesichtern, so in die Richtung: „Hey, ich denke, es ist verboten, Sklavinnen wie dich als Nutten zu vermieten und du, was machst du? Du vermietest dich selber. Das gibst doch nicht.“ Aber sowas wurde vorgebracht mit komischem Augenrollen und wir lachten uns halb cheps darüber. Ach Gott, wie´s denen wohl geht allen....? Bestimmt sehe ich sie nie wieder. Da mußte ich mich direkt zusammennehmen, nicht wieder loszuflennen. Das ging doch nicht, im Bus, vor all den Leuten.
Die Schule, diese Tanzschule, ihr wißt schon, die gefiel mir sehr. SEHR repräsentative Eingangshalle mit Riesen- Empfangstresen, hinter der eine aufgedonnerte Tuss saß, also ich muß schon sagen.
Ich also hin zu ihr, gleich die Hand hingestreckt, die sie auch lächelnd ergriff: „Hallo, ich bin die Anna. Mein...“, hier geriet ich etwas ins Stocken, „äh, also ich meine man hat angerufen wegen mir. Ich soll hier so´ne Tanzstunden nehmen, also in Bauchtanz, meine ich.“
„Ja, ich weiß.“ Sie hörte nicht auf zu lächeln. „Wir haben dich erwartet. Dein Herr hat uns Bescheid gesagt. Und auch dass du noch kein Trikot hast und keine Ballettschuhe. Da drüben ist ein Verkaufsstand. Und auch eine Umkleidekabine. Such dir was Passendes raus und behalt es gleich an. Die Stunde beginnt bald. Drinnen hängt auch ein Kleidernetz, eines von der Art, wie man es in Schwimmbädern verwendet, weißt du. Da kannst du deine Sachen reintuen, die Straßenschuhe nimmst du am besten in die Hand. Knote sie zusammen. Dann geht’s leichter. Dann kommst du raus und ich zeige dir alles. Den Umkleideraum, wo du dich künftig umziehen wirst und wo auch dein persönlicher Spind ist, und die Duschen und unseren Kleinen Übungssaal. Die ist nämlich nicht so groß, unsere Bauchtanzgruppe. Mit Dir...“ sie schaute nach auf einem Blatt Papier auf ihrem Tresen, „ja, ihr seid nur zu sechst.“ Sie blieb gleichbleibend freundlich. Ich fühlte mich dennoch sterbenselend plötzlich. Wie hatte ich nur glauben können, sie wüßten nicht Bescheid über mich hier an diesem Ort?
„Und...“ brachte ich mühsam hervor mit dieser demütigen Stimme, die ich mir meinem Herrn gegenüber zugelegt hatte in letzter Zeit und die ich so sehr haßte an mir selbst, „die anderen, ich meine, sind das auch, also so wie ich,...“ „Sklavinnen, meinst du, ob das auch Sklavinnen sind?“ Ich nickte nur stumm, die Kehle war mir wie zugeschnürt.
„Nein, ich glaube nicht.“ Immer noch diese verdammte Freundlichkeit in ihrer Stimme. Sie schien nur so drei oder vier Jahre älter zu sein als ich und doch himmelweit über mir zu stehen. „Aber laß mich mal nachsehen.“ Diesmal das geübte Klackerdiklack einer Computer- Tastatur. „Nein. Du bist die einzige Unfreie.“
Das Herz sank mir in die Hosen. Meine Freundinnen zuhause, so fiel mir ein, das waren ja auch alles Freie gewesen. Es gab nicht so viele Sklavinnen bei uns in der Gegend, so wohlhabend waren die meisten Leute gar nicht, sich eine anzuschaffen, und von denen durften die meisten nicht mal in die Hauptschule, geschweige denn in eine weiterführende. Aber mit meinen Freundinnen hatte ich seit Kindertagen ja die selbe Schulbank gedrückt, einige kannte ich noch aus dem Kindergarten. Da fiel mein Status nicht so ins Gewicht. Aber hier? Würde das hier auch keine Rolle spielen?
„Träum nicht, Kleine. Such dir was raus, dein Herr bezahlt. Beeil dich ein bißchen. Und zieh auch die Legwarmer aus. Sowas tragen wir hier nicht im Sommer, die Übungen sind sehr schweißtreibend, wirst schon sehen.“
In der Umkleidekabine überlegte ich. Einerseits gut; wenn wir alle Sklavinnen gewesen wären, hätten sie uns sicherlich geschlagen. Mit einem Rohstock oder so. Man hörte da so Geschichten über diese Sklavenschulen, da lernten sie auch zu tanzen auf alle möglichen Arten, da kamen die armen Mädchen (gelegentlich war auch mal ein Junge darunter dem Vernehmen nach) manchmal grün und blau, manche sogar blutend raus aus ihren Übungsstunden. Und ein Prügelbock, der stand auch immer parat. Und nackt waren sie während ihrer Stunden, egal, ob das nun eine Lehrerin war oder ein Lehrer, bei der (oder dem) der Unterricht stattfand. Für die gab es keine Trikots, nur Schuhe, damit die Füße nicht Schaden nahmen.
Andrerseits- gar nicht gut. Private Tanzstunden waren meistens etwas für Oberschichten- Mädels, die hatte selber alle Sklaven zuhause, möglicherweise besaß die eine oder andere bereits schon eine private Leibsklavin. Wie würden sie mich wohl aufnehmen?
Kapitel 24
Um es gleich vorweg zu nehmen- meine Befürchtungen erwiesen sich als gerechtfertigt. Beim Reinkommen, noch in Begleitung der Empfangsdame („Tuss“ traute ich mich noch nicht mal mehr zu denken, geschweige denn, dass ich sie irgend jemand gegenüber so genannt hätte), war die Lehrerin noch nicht anwesend, hatte sich wohl verspätet. Fünf Augenpaare richteten sich auf uns, genauer: auf mich. Nun war es auch egal, dass man meine auf der Oberarm- Innenseite angebrachte Tätowierung noch nicht sehen konnte, da ich meine unwillkürlich verschränkten Arme fest an den Körper gepreßt hielt. Der Sklavenring sagte alles.
Fieberhaft beobachtete ich die Mädchen, alle hübsch und alle so in meinem Alter, das heißt eine die sah so aus wie ein bißchen jünger, fünfzehn vielleicht, aber vielleicht war sie ja auch nur sehr klein und zierlich und doch schon sechzehn oder siebzehn, sie war auch die einzige, die mir zulächelte. Drei von den anderen betrachteten mich eher verwirrt als ungehalten, nur eine, eine perfekt gewachsene Blondine, so eine richtige Jung- Sexbombe, die ich früher als Rivalin um die Gunst der Jungs durchaus ernst genommen hätte, schaute zunehmend finsterer drein. Ich wartete auf irgendeine Reaktion, und ich brauchte nicht lange zu warten.
Sexbömbchen kam näher ran an uns, jetzt erkannte ich auch ihren Gesichtsausdruck besser. Eine verwöhnte, arrogante Göre von ganz oben. Sowas hätte auch für meine freien Freundinnen zuhause, die ja meist aus eher bescheidenen Verhältnissen stammten, nur ein Naserümpfen übrig gehabt.
Jetzt stand sie vor uns, ignorierte mich völlig.
„Sagen Sie“, wandte sie sich an die Empfangsdame, mit Eis in der Stimme „sehe ich recht und Sie haben uns hier tatsächlich eine kleine Sklavenschlampe angeschleppt?“ Die Empfangsdame schien perplex, mit solchen Schwierigkeiten hatte sie offenbar nicht gerechnet, machte einen Versuch, die Situation zu retten: „Ach, wissen Sie, das ist aber eine ganz liebe und gut erzogene und sie ist auch sehr begabt, wie uns ihr Herr mitgeteilt hat. Sie heißt Anna.“
„Sklavenfotze heißt sie“, kam es aus der Vierergruppe. „Und wofür sie tanzen lernen will, das können wir uns denken. Die sind doch alle gleich, diese Hürchen. Unsere Väter, die ficken sowas, wenn sie glauben, keiner merkt´s. Und unsere Brüder auch! Die bringen sie dazu, so etwas zu tun, die wissen schon wie, und wenn sie sonst auch scheissdumm tun. “ Höhnisches Gelächter. Nur die Kleine, Elfenhafte, die lachte nicht mit.
„Bitte, könnten wir das nicht in Ruhe diskutieren“, begann die Empfangsdame, „schließlich bezahlt ihr Herr für sie genauso wie Ihre Väter das für Sie tun, meine Damen, und ich meine wir sollten doch....“, weiter kam sie nicht, denn unversehens schlug mir Blondchen die geballte Faust mitten ins Gesicht. Die war nicht groß, die Faust, aber es steckte sehr viel Verve dahinter. Und Übung, wie mir schien. Ich war so völlig überrascht, dass ich noch nicht mal die Hände hochbrachte, als zwei Fäuste in mein Haar fuhren und meinen Kopf wild hin und her zerrten. „Auf die Knie mit dir, du Miststück, wie kannst du es wagen, stehen zu bleiben?“
Ich wehrte mich nicht, dachte immerzu nur an die Worte meiner Mutter: „Wehr dich nie. Das ist der größte Fehler. Was immer sie dir antun, du darfst dich nie wehren. Unter keinen Umständen, das wäre das Allerfalscheste. Dann kommst du in das Sklavengefängnis. Du weißt doch, was das ist, das Sklavengefängnis, oder?“ Oh ja, das wußte ich, schon mit drei oder vier Jahren. „Ja Mama, das weiß ich. Das ist ein ganz schrecklicher Ort, wo sie dir erst deine Kleider wegnehmen und auch alle deine Spielsachen, wenn du noch ein Kind bist, sogar deine Lieblingspuppe, und nie mehr zurückgeben, und dir dann ganz arg weh tun und dich dann tot machen.“ Meine Mutter hatte es mir oft und oft erzählt, sie zählt zu meinen frühesten Erinnerungen, die Geschichte vom ungehorsamen Sklavenkind. Heute weiß ich, dass das stimmt. Auch Kinder können ins Sklavengefängnis kommen und dort ergeht es ihnen keinen Deut besser als den Erwachsenen. Und ich war ja noch nicht mal ein Kind mehr und ich wollte leben und nicht sterben. Also wehrte ich mich nicht, ertrug die höllischen Schmerzen an meinen Haarwurzeln. Während ich im Raum hin und her gezerrt wurde. Die Hände hielt ich fest hinter dem Rücken verschränkt, krallte die rechte Hand in den linken Unterarm, um ja nicht in Versuchung zu geraten, meiner Peinigerin in den Arm zu fallen. Das wäre zumindest „Widerstand“ gewesen nach dem „Strafkodex für Unfreie“. Wahrscheinlich sogar „tätlicher Angriff“. Und das auch noch vor Zeugen. Freien Zeugen. Die mir alles andere als wohlgesonnen waren. Da hätte ich kaum eine Chance gehabt, mit dem Leben davonzukommen. Soviel war klar.
Also biß ich die Zähne zusammen, ließ alles mit mir geschehen ohne jede Schmerzensäußerung, was nicht leicht war. Ich schaffte es jedoch irgendwie, auf den Beinen zu bleiben. Das durfte ich auch- sie war nicht meine Herrin und ich hatte es nicht am „allgemeinen Respekt gegenüber Freien in der Öffentlichkeit“ fehlen lassen, ergeben abgewartet, wie man wohl reagieren würde auf meine Anwesenheit, ganz so wie es der „Verhaltenskodex für Unfreie gegenüber der Herrschaft und in der Öffentlichkeit“ vorsah.
Sie durfte mir auch keine Befehle erteilen, da sie nicht dazu autorisiert worden war durch meinen Besitzer. Und von einer Pflicht, vor Mitgliedern der Freien Öffentlichkeit zu knien, stand nichts im Verhaltenskodex. Nur was von gesittetem Betragen, Respektbezeugung durch Wort und Tat, demutsvoller Haltung in jeder Lebenslage und dergleichen. Oh ja, ich kannte sie, meine Codici. Sie standen, schön in blaues Leinen gebunden, in der Bibliothek meines früheren Herrn. Wir durften uns jederzeit Bücher ausleihen daraus, solange der fehlende Band nur durch einen „Platzhalter“, also einfach einen Zettel mit Autor, Titel und Datum, als entnommen vermerkt war.
Wie oft hatte mich meine Mutter malträtiert damit. Legte mir beide Bücher auf meinen Schreibtisch, während ich noch Rechenaufgaben löste, englische Texte übersetzte oder französische, den Zitronensäurezyklus büffelte.
„Mama, ich hab das doch schon so oft gelesen. Ich muß dir doch auch noch helfen, gleich nach den Schulaufgaben. Hat der Herr befohlen, frag ihn, wenn du mir nicht glaubst.“
„Dann liest du eben heute abend noch drin vor dem Schlafengehen. Das kann dir eines Tages vielleicht mal das Leben retten, dass du genau weißt, was da drin steht. Vor allen Dingen im Verhaltenskodex. Wenn du es mal mit dem anderen Buch zu tun bekommst, bist du ohnehin schon so gut wie tot.“
„Ach Mami, ich will nicht. Bitte, nicht heute abend. Morgen wieder, aber heut abend nicht, ja? Bitte, bitte.“
Sorgenvoll strich sie mir übers Haar, küßte mich aufs Ohrläppchen, was mich zwar jedesmal zum Kichern brachte, ich aber sehr mochte, wenn sie das tat.
„Kind, Kind, unser Herr ist zu gut zu dir. Du vergißt, wer du bist und das kann mal deinen Tod bedeuten.“
„Ich vergesse überhaupt nicht, wer ich bin, und ich gehorche unserem Herrn sowieso viel besser als du. Was meinst du, warum du jede Woche mindestens einmal Senge kriegst und ich nie!“, trumpfte ich auf.
Sie strich mir wieder übers Haar. Wir tauschten diese Argumente nicht zum ersten Mal aus. Im Grunde spürte ich ihre Besorgnis und liebte sie dafür, es war mehr wie ein Spiel, wer dieser Debatte wohl als erster überdrüssig werden würde. Gewann ich, was weitaus öfters der Fall war als umgekehrt, konnte ich am Abend in Ruhe „Hanni und Nanni“ lesen oder sonstwas Vergnügliches tun. (Manchmal besuchte mich auch eine Freundin, der Herr gestattete es oft, wenn meine Mutter keine Einwände erhob. Oder ich bettelte ihn an um einen Ausgehschein, um meinerseits einen Besuch abzustatten, es wird den Leser nicht verwundern, dass ich ziemlich erfolgreich war darin, ihm welche abzuluchsen, mochte er auch noch so streng „Nein“ sagen ursprünglich.)
„Warum er dich nie schlägt? Ach Anna, das weißt du doch. Weil du eben noch ein Kind bist und er schlägt keine Kinder. Andere Herrschaften tun das und schicken sie sogar an diesen schrecklichen Ort, du weißt schon.“
Mir schauderte.
„Morgen lese ich darin, bestimmt, ich schwör´s, Mami.“
„Also gut, Kind. Und tu´s auch wirklich. Übermorgen höre ich dich wieder ab und dann werden wir ja merken, ob du wirklich darin gelesen hast oder nicht.“
Sie hat mich oft abgehört und ich kann heute noch ganze Passagen daraus auswendig zitieren. Ich brauche auch keine Angst zu haben, dass sich viel darin ändert in absehbarer Zeit, der Wortlaut wurde vielleicht immer wieder den jeweils aktuellen Sprechgewohnheiten angepaßt, aber im Grunde existieren sie seit Menschengedenken fast unverändert. Ursprünglich waren sie natürlich auf Latein gewesen, wie die Bibel. Und es soll noch ältere Texte geben, aber das ist lange her.
Das Institut der Sklaverei ist, wie unser Geschichtslehrer immer wieder zu sagen pflegte, älter als die katholische Kirche oder der Islam, so alt wie das Judentum oder noch älter, Sklaven hat es ja bekanntlich auch schon in vorhebräischer Zeit gegeben. Die Sklaverei sei die älteste und unverwandelbarste Kultureinrichtung der Menschen, unsere direkte und unverfälschteste Verwurzelung in der Morgendämmerung der Menschheitsgeschichte, fast schon heilig.
„Aber“, so pflegte er immer mit mahnendem Unterton hinzuzufügen und nahm mich dabei scharf ins Auge, „nur die Sklaverei ist heilig, nicht die Sklaven.“
Gelegentlich kicherte einer meiner Mitschüler an dieser Stelle, meine Freundinnen, wir hielten zusammen wie Pech und Schwefel, merkten sich den Übeltäter oder die Übeltäterin, um ihm beziehungsweise ihr in der Pause oder auf dem Nachhauseweg eine gehörige Abreibung zu verpassen. Wir wußten damals alle schon, dass ich mich daran nicht beteiligen durfte, am besten noch nicht einmal in der Nähe sein sollte, wenn meine verletzte Ehre gerächt wurde, schon eine kleine Schulhof- Rangelei hätte fatale Folgen haben können für mich, hätte buchstäblich meinen Tod zur Folge haben können in einer der Folterkammern oder dem Exekutionsraum des Regionalgefängnisses für Sklaven.
Da ich aber stets eine „schlagkräftige Truppe“ um mich zu scharen wußte und auch sonst eigentlich bei denen ziemlich beliebt war, die ich nicht zu meinem engeren Freundeskreis zählte, hielt sich der Bedarf an „Wiederherstellungen von Annas Ehre und tadellosem Leumund“ (das hatten wir aus Romanen, die im Mittelalter spielten) in engen Grenzen.
Das alles schoß mir so durch den Kopf in den höchstens dreissig oder vierzig Sekunden, während derer ich so völlig grundlos mißhandelt wurde durch Amelia, so hieß er nämlich, der Blondschopf. Die hilflose Empfangsdame, deren völligem Mangel an sicherem Auftreten den reichen Dämchen gegenüber ich die ganze Chose ja zu verdanken hatte letztendlich, hüpfte während der ganzen Zeit wie ein geköpftes Huhn um uns herum und krähte (ein Huhn, das kräht!): „Amelia, aufhören. Ich sagte, hören Sie jetzt sofort auf. Haben Sie gehört? Sie sollen aufhören, habe ich gesagt.“
Dann klappte eine Tür, man hörte ein Händeklatschen, eine autoritätsgewohnte Altstimme rief: „Was ist denn hier los?“ Sofort ließ Amelia von mir ab, huschte zu den anderen an die Ballettstange, wo sie in einer Haltung Aufstellung nahmen, die wohl die vorgeschriebene Grundhaltung zu Beginn des Unterrichts war. Amelia schwer atmend.
Ich stand da, mit wirrem Haar, und blutete aus der Nase, ein paar Schritte von mir entfernt die Empfangsdame, mit nichts als Ratlosigkeit im Blick.
„Bitte, Frau Direktorin, ich kann nichts dafür“, flehte sie die Besitzerin der Altstimme an, eine gertenschlanke Mittfünzigerin im Trikot, unsere Lehrerin, eine bundesweit bekannte und gefeierte ehemalige Ballettänzerin, Gründerin und Leiterin der Schule für Tanz und Ballett, die uns für viel Geld in der hohen Kunst des Bauchtanzes unterweisen sollte.
„Ich weiß. Amelia mal wieder. Sie können gehen. Es warten bereits mehrere mögliche Neukunden unten. Drücken Sie denen Informationsmaterial in die Hände. “
„Danke, Frau Direktorin. Selbstverständlich.“ Und weg war sie. Huschte förmlich hinaus.
Die Frau Direktorin nahm ihr Schweißband von der Stirn. Reichte es mir hin.
„Hier, für dein Nasenbluten.“ Da ich zögerte, drückte sie es mir energisch in die Hand. „Jetzt nimm schon. Drück es dir kräftig unter die Nase. Das sollte den Blutfluß stoppen. Sonst versaust du dir noch dein Trikot.“
Dann strich sie mir die Haare wieder glatt. Ein wenig burschikos, dennoch fühlte es sich so gut und zärtlich an, wie es sich bei meiner Mutter angefühlt hatte. Das war das dritte Mal an diesem Tag, dass ich am liebsten einfach losgeheult hätte.
Sie klatschte wieder in die Hände. „Herhören, Mädchen. Das ist die Anna und wie ihr seht, ist sie eine Sklavin. Ich kenne ihren Herrn recht gut, nicht gerade persönlich, aber gesellschaftlich. Er ist ein leidenschaftlicher Liebhaber der Künste, versteht auch ein bißchen was vom Ballett, und hat mir versichert, dass sie sehr begabt ist tänzerisch. Sonst würde er ja wohl kaum auch so viel Geld ausgeben, um sie ausbilden zu lassen.“
„Nanu“, dachte ich bei mir, „er stürzt sich ja scheins in erhebliche Unkosten, so viel Geld hat er doch wohl auch wieder nicht. Will er mir eine Karriere als professionelle Tänzerin ermöglichen, um dann die Gagen einstreichen zu können? Nur für seine Wichserfreunde wird er’s wohl kaum tun, die haben ja keine Ahnung und merken doch den Unterschied gar nicht.“ Bei dem Gedanken pochte mein Herz wieder laut und, wie man immer denkt, allen vernehmlich, aber das ist natürlich ein Irrtum. Es pochte vor Freude diesmal. Das war ja eine unerwartete Wendung!
„Was den kleinen Vorfall eben betrifft. Amelia, wenn sich so etwas noch einmal wiederholt, dann rede ich wieder mal mit Ihrem Herrn Vater. Sie wissen, was wir vereinbart haben und wie er denkt über das Thema Wohlverhalten und Reitstunden. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
Amelia zog zwar einen Flunsch, ruckelte auch ein bißchen hin und her an der Ballettstange, wagte aber keine Widerrede und nickte schließlich. „Gut, dann wäre das ja geklärt. Wir beginnen jetzt mit Aufwärmübungen. Anna, sobald deine Nase nicht mehr blutet, machst du einfach mit, das macht nichts, wenn du es noch nicht so gut kannst wie die anderen, die ja schon ein paar Stunden hatten, dein Herr mußte dich halt erst noch handzahm kriegen und deinen Willen brechen, damit du nicht ans Wegrennen denkst, das ist normal bei neuerworbenen Sklaven, mit einem Fußreif bist du ja auch schon versehen, wie mir auffällt, na, du wirst uns schon erhalten bleiben jetzt, denke ich , und du wirst auch Anschluß finden an die Gruppe. Da mache ich mir keine Sorgen. “
Die Stunde war anstrengend, aber sehr schön, machte mir viel Spaß. Die Direktorin lobte mich mehrere Male ausdrücklich und empfahl meine Geschmeidigkeit, meine fast schon „laszive Verführungskunst“ den anderen ausdrücklich als Vorbild, dem sie nacheifern sollten.
„Das Wesen des Bauchtanzes, meine Damen, ist nun mal die Verführung,“ erläuterte sie, sinnierend lächelnd. „Wir dürfen nicht vergessen, dass er seine Wurzeln in den alten Fruchtbarkeitstänzen hat. Anna hat das völlig verstanden, meine Damen, eifern Sie ihr nach, auch wenn Sie deswegen nicht gleich eine Sklavennatur zu entwickeln brauchen, die Anna offenbar so schön zu eigen ist und was die Sache natürlich erleichtern würde.“ Verhaltenes Hüsteln und Lachen der Damenriege folgte diesen Worten. Nur die kleine feenhafte Giselle, wie sie hieß, so viel hatte ich inzwischen mitbekommen, blieb ernst und schaute mir forschend in die Augen. Ich schenkte ihr so ein geringschätziges Lächeln mit herabgezogenen Mundwinkeln, das heißen sollte: „Laß sie nur reden, ich weiß, dass ich gut bin und sie gibt es ja letzten Endes auch zu. Ich bin trotzdem stolz auf das, was ich kann.“
Ich vergaß fast, dass ich meine Künste natürlich auch im Rahmen des nächsten Herrenabends würde vorführen müssen mit meiner anschließenden Massenvergewaltigung, die zum Ablauf solcher Abende wohl gehörte wie das Amen in der Kirche. Daran war wohl nichts zu ändern, ich hoffte nur, dass ein paar der Herren das nächste Mal eine eigene Sklavin mitbrächten, was mich sicherlich entlasten würde. Und noch inständiger hoffte ich, dass sie nicht mehr daran dächten, dass sie mich doch eigentlich zur Abwechslung in den Hintern pimpern wollten.
Es tut immer noch so weh, wenn mir mein Herr seinen harten Fleischpfahl in die Rosette schiebt, oft habe ich im Anschluß daran tagelang Schmerzen bei jedem Stuhlgang, es brennt ganz scheußlich nach jeder Entleerung. Daran ändert auch das Melkfett auf Ringelblumenbasis nicht so viel, das ich mir dann in die Kotampulle des Enddarms schmieren soll nach jedem Scheißen mit zwei oder drei Fingern, was ich auch tue.
Immerhin trägt es dazu bei, diesen Zustand insgesamt schneller wieder gut werden zu lassen, bis zum nächsten Arschfick halt. Der ist eigentlich in der Regel eine brutale anale Vergewaltigung, meist unmittelbar nach einer Auspeitschung im Keller, während ich noch festgeschnallt bin auf dem Prügelbock. Als ob die Prügel für sich genommen nicht schon schlimm genug wären. Aber ich weiß jetzt, dass es „nur an mir liegt“, wie mein Herr das formuliert. Weniger Auspeitschungen- weniger Arschficks; so einfach ist das.
Oder wie fordert doch der „Kodex“: „Gegenüber seiner Herrin und/ oder seinem Herrn ist die einzig zulässige Haltung eines Sklaven die der hündischen Ergebenheit und des bedingungslosen Gehorsams.“ Man könnte auch sagen: „speichelleckerischen Gehorsams“, wie ich in aufmüpfigeren Zeiten formulierte, die schon so lange zurück zu liegen scheinen und doch, objektiv betrachtet, erst recht kurz her sind.