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von Patrizia Panther
Krk
„Bringen Sie mir noch einen Kaffee!“
Krk
Wie heißt das magische Wort mit zwei
T?, dachte Janina bitter lächelnd.
Krk
„Aber flott!“
Krk
Genau das, wie hatte sie das nur
vergessen können!
Janina stand seufzend von ihrem Schreibtisch auf, schlenderte zur Kaffeeküche und goss eine weitere Tasse Kaffee ein, wie sie es in der letzten halben Stunde bereits zweimal getan hatte. Sie ließ sich Zeit und steckte sich eine Zigarette an, die sie lässig rauchte. Janina legte zwei Plastikdöschen Milch auf den Unterteller, wie ihre neue Chefin das an diesem Morgen lautstark und unwirsch verlangt hatte. Ein Blick aus dem Fenster offenbarte Dunkelheit und ihre Uhr verriet, dass es bereits halb acht war. Ihre Lieblingssendung würde bald beginnen, und Janina hatte wenig Hoffnung, dass sie es bis dahin nachhause schaffen würde.
An diesem Morgen hatte das Büro noch
imposant gewirkt in seinen Dimensionen mit dem riesigen Schreibtisch. Ihre neue
Chefin hatte etwas Respekteinflößendes ausgestrahlt. Janina war unwohl gewesen,
als man sie unverhofft befördert hatte zur Sekretärin der Tochter des
Firmenchefs und sie hatte das Büro mit pochendem Herzen betreten und war sich
ganz klein vorgekommen, als sie in dem riesigen Zimmer vor dem wuchtigen
Schreibtisch stand und die strengen Anweisungen ihrer jungen neuen Chefin
entgegennahm. Die Chefin hatte sie wissen lassen, dass sie hohe Anforderungen
stellte und keine Nachlässigkeiten dulden würde. Widerwillig hatte Janina sich
die Belehrungen anhören müssen und sich an ihre Schulzeit und unangenehme
Prüfungssituationen erinnert gefühlt, in denen sie immer versagt hatte. Janina
war auf ihrem Stuhl hin und hergerutscht und immer mehr zusammengesackt. Sie
hatte sich schuldig und klein gefühlt, ohne dass sie etwas Falsches getan
hätte. Später ärgerte sie sich über diese Minderwertigkeitsgefühle, denn die
Tatsache, dass sie es nur zu einer Bürokauffrau geschafft hatte, obwohl sie das
Potenzial gehabt hätte, ein Studium zu absolvieren, nagte immer noch an ihr.
Das Gespräch am frühen Morgen hatte
Zweifel aufkommen lassen, ob sie wirklich in der Lage wäre, den Anforderungen
gerecht zu werden. Die plötzliche Beförderung zu einer persönlichen Assistentin
hatte sie mit einem Kloß im Hals aufgenommen. Zwar würde sie mehr verdienen und
einen Schritt die Leiter hinauf machen, aber dafür musste sie auch ihr Team
verlassen. Auf der anderen Seite würde die Arbeit mehr Verantwortung mit sich
bringen, und Janina hatte sich durchaus geschmeichelt gefühlt, dass man sie
dieser Stelle für würdig befunden hatte, obwohl andere viel länger schon in der
Firma waren.
All diese widersprüchlichen Eindrücke waren schnellen Veränderungen unterworfen gewesen. Mittlerweile war ihre Chefin nur noch ein Häufchen Elend, wie sie verloren in dem viel zu großen Raum über dem viel zu großen Schreibtisch hing, umgeben von einem unordentlichen Berg von Akten, den Janina auf Anweisung nach und nach aufgetürmt hatte. Mit jedem Eintritt in den Raum hatte sie die Verzweiflung der Tochter des Chefs deutlicher gespürt. Denn trotz toller Noten und eines erstklassigen Examens, wie man hörte, war sie mit der Arbeit offensichtlich vollkommen überfordert.
Soweit Janina mitbekommen hatte,
sollte Frau Wichmann sich einen Überblick über die wirtschaftliche Situation
der Abteilung verschaffen, für die sie die Verantwortung übernommen hatte, und
einen Bericht mit Verbesserungsvorschlägen vorbereiten. Alles in allem eine
Aufgabe, die man von einer diplomierten Betriebswirtschaftlerin wohl verlangen
konnte. Selbst Janina traute sich eine derartige Aufgabe zu mit ihren
Qualifikationen und den jahrelangen Beobachtungen der Firma und ihrer evidenten
Missstände. Aber die unerfahrene und dazu noch offensichtlich unfähige Chefin
schien bereits daran zu scheitern. Außer einem resoluten Auftreten und einem
strengen und teuren Kostüm, das sie voll ausfüllte, hatte Wichmann nicht viel
zu bieten.
Janina tröstete sich mit dem
Gedanken, dass die offensichtliche Macht ihrer Chefin auf äußerst unwürdige
Weise zustande gekommen sein musste. Unter den Kolleginnen hatte man schon
immer gemunkelt, dass sie sich durch ihr Studium geschlafen hatte, dass sie
lieber ihre Zeit auf Partys verbracht hatte als hinter dem Schreibtisch.
Stattdessen hatte sie sich wohl des öfteren unter eben jenen begeben müssen.
Janina hatte den Nachmittag damit
verbracht, sich genüsslich vorzustellen, wie ihre Chefin sich über die
Schreibtische graumelierter, leicht übergewichtiger, Cord-Hosen tragender
Professoren und schleimiger, arroganter Doktoranden gefickt hatte, um ihre
tollen Noten zu erhalten, mit denen sie vor Papi angegeben und sich die
Position in seiner Firma erschlichen hatte. Sie stellte sich vor, wie ihre
Chefin einem kleinen Flittchen gleich diesen widerlichen Typen schöne Augen
hatte machen müssen. Mit tiefem Ausschnitt und aufdringlich geschminkt hatte
sie sich einreihen müssen in Schlangen vor der Sprechstunde, dort ausharren
müssen, bis zu ihrer Audienz, in der sie dem Professor Avancen machen,
abchecken musste, ob er für ihre sexuellen Bestechungsversuche offen war.
Vielleicht verabscheute er diese Anbiederung und verwies sie lautstark seines
Büros, dass die wartenden Studenten ihre Schande mitbekamen. Vielleicht sprang
er auf sie an und nahm sie in einem muffigen Büro voller vergilbter Bücher auf
einer abgewetzten und geflickten Ledercouch, auf der unzählige Ärsche gesessen
hatten, oder in einem sterilen, modernen Office auf einem Schreibtisch mit
Glasplatte, auf der sich danach der schwitzige Abdruck seiner
überdimensionierten Arschbacken abzeichnete.
Und all das, nur um den nächsten
Schein zu erhalten, um Aufschub gewährt zu bekommen, um den Doktoranden dazu zu
bewegen, sich noch einmal ihre Klausur anzusehen, um doch noch den ein oder
anderen Punkt zu finden, der für das Bestehen notwendig war.
Wie musste es sich anfühlen, vor
einem lüsternen Professor zu stehen, degradiert zu einem Objekt der Begierde,
sich seinen absonderlichen Wünschen hinzugeben? Wie fühlte es sich an, wenn sie
den Rock langsam hob und in die gierig größer werdenden Augen der faltigen
Fratzen blickte? Wie musste es sein, wenn sie nach dem Akt in verlegener Stimme
ihre Kleidungsstücke zusammenraffte, sich hastig anzog, ihre Haare so gut als
möglich richtete, sich das erkaltende Sperma aus dem Gesicht wischte und sich
noch einmal versicherte, dass sie ihren Teil der Abmachung erfüllt hatte und
nun auf die Entlohnung ihres Freiers warten musste, der ihr den Schein oder die
Unterschrift gab, ohne sie anzublicken? Oder wahrte sie die Contenance und
lächelte, bis sie das Büro wieder verlassen hatte, um danach ihre Gesichtszüge
entgleiten zu lassen?
All diese Gedanken hatten Janina
beschäftigt und beschäftigten sie noch, als sie ohne anzuklopfen das Büro
betrat und ein Bild des Jammerns erblickte. Der Schreibtisch war offensichtlich
nicht mehr groß genug und so hatte ihre Chefin alle möglichen Akten und
Ausdrucke auf dem Fußboden ausgebreitet und kniete umrahmt von drei Laptops,
die sie extra angefordert hatte, auf dem Boden und wühlte konfus in dem Wust an
Informationen und Zahlenmaterial.
In dem Maße, in dem ihre Chefin die
Kontrolle verlor, wuchs Janinas Selbstbewusstsein. Sie stellte die Tasse
wortlos scheppernd neben die beiden anderen Tassen, die sie vor wenigen Minuten
gebracht hatte und die nun unangetastet vor sich hin erkalteten.
„Brauchen Sie noch was?“, fragte sie
wenig freundlich. „Ich gehe nämlich jetzt nachhause!“
Janina war selbst überrascht über
die Entschlossenheit, mit der sie dies gesagt hatte. Es war keine Frage, ob sie
gehen dürfe, keine Bitte, sondern einfach eine Feststellung.
Sie war überrascht und zufrieden mit
sich, doch die Wendungen sollten noch kein Ende genommen haben.
Aus Frau Wichmanns Augen entwich
lediglich Hilflosigkeit, als sie aufblickte zu ihrer Assistentin.
Janina empfand diesen Augenblick als
Schlüsselerlebnis. Ihr Blick war hinabgerichtet. Zu ihren Füßen kauerte die
Frau. Janina trat einen Schritt vor, um den Größenunterschied noch deutlicher
hervortreten zu lassen. Nun thronte sie über ihrer Chefin, blickte auf diese
herab mit leicht gespreizten Beinen und hervorgeschobenen Hüften und musste
sich zurückhalten nicht zu keck zu werden und ihren Fuß auf das Blatt Papier zu
setzen, das ihre Chefin zitternd in den Fingern hielt.
Ihre Chefin musste den schlanken
Hals in den Nacken legen, um Janina in die Augen schauen zu können. Der
Sekretärin kam in den Sinn, wie diese Perspektive ihre Brüste betonen musste
und unbewusst streckte sie ihren Oberkörper hervor, um den Eindruck noch zu
verstärken. Ihrerseits konnte sie ihrer Chefin in die Bluse auf den Spitzen-BH
starren. Der Anblick irritierte sie. Ihre Augen tasteten den Körper der Chefin
ab und blieben auf den Schenkeln haften, von denen durch den hochgerutschten
Rock mehr zu sehen war als es sich einer Vorgesetzten ziemte.
Janina saugte diesen Augenblick in
sich auf. Es war ein unerwarteter Gedanke, der sich ihr ob des unglaublichen
Anblicks offenbarte. Er brannte sich in ihren Verstand und würde sie die Nacht
nicht schlafen lassen.
Zuhause angekommen machte sie sich
etwas zu essen und setzte sich vor den Fernseher. Doch auf ihre
Lieblingssendung konnte sie sich nicht konzentrieren. Ihre Gedanken schweiften
immer wieder zu den Schenkeln, dem tiefen Ausschnitt ihrer Chefin, die ihr
unterlegen gewesen war und dies auch zeigte und ihrer eigenen Position der
Macht. Sie versuchte sich einzureden, dass diese Konstellation lediglich
zufällig zustande gekommen war und nichts zu bedeuten hatte. Die Rollen waren
klar verteilt. Janina hatte sie einfach in einem raren Moment der Schwäche
gesehen, dergleichen passierte halt. Morgen würde ihre Chefin die Situation
wieder unter Kontrolle haben. Vielleicht hatte sie gerade eben die
aufgetragenen Aufgaben erledigt und die morgige Präsentation fertiggestellt.
Vielleicht würde diese brillant ausfallen und sie kometenhaft in der Firma
aufsteigen. Schließlich hatte sie sich erst einmal eingewöhnen müssen in die
neue Situation.
Aber diesen Gedanken konnte sie beim
besten Willen nicht ernsthaft weiterverfolgen. Immerhin hatte die Frau Daten
über die Ausgaben für Büromaterialien angefordert, die vollkommen irrelevant
waren.
Immer wieder die gesenkten Schultern
und der flehende Blick der stahlblauen Augen und der lange, ebenmäßig gereckte
Hals. Der Gedanke daran, wie gerne sich Janina in einer herablassenden Geste zu
ihr hinuntergebückt hätte, um mit ihren scharfen Fingernägeln die Konturen
nachzufahren, wie ihre Hand leicht über die blonden Haare strich und ihr
Zeigefinger mit mehr Druck als nötig unter ihrem Ohr ansetzte, die Linie ihres
Halses hinabfuhr und ihr Nagel dabei eine leichte Spur hinterließ. Sie stellte
sich vor, wie die durchsichtigen Nackenhaare ihrer Chefin sich aufstellten zu
einer Gänsehaut, in der Lust und Furcht sich mischten. Ihr Finger würde
vorbeifahren an der sanften Wölbung des Adamsapfels und Janina würde spüren,
wie dieser sich schwer hob und senkte. Die Chefin würde schlucken müssen, die
neue Situation zu verkraften, sich bewusst zu werden, dass ihre eigene
Sekretärin sich ihr gegenüber so herablassend zeigte. Janina dachte daran, wie
ihre Chefin hin und hergerissen würde zwischen dem Gefühl der Lust, dem sie
sich hingeben wollte und dem Bewusstsein, dass sie aus ihrer Position heraus
eigentlich die Bestimmende sein sollte. Janina hörte förmlich, wie dem
Schlucken ein wohliger Seufzer folgen würde, der ihr signalisierte, dass Frau
Wichmann den Kampf aufgegeben hatte und sich ihrer überlegenen Sekretärin
hinzugeben bereit war. Janina würde spüren, wie die Anspannung aus dem Körper der
anderen wich, wie sie ihren Hals, ihren ganzen Körper hinreckte, anbot,
förmlich darum flehte genommen zu werden. Nach dieser Kapitulation würden
Janinas Fingernagel frischgewetzt umso schärfer und gefährlicher über die
weiche Haut streichen, tiefer und tiefer, das Decolleté hinunter bis zu dem
sanften Ansatz ihres Busens. Janinas Finger würden dort verharren, die sich
hektisch hebende und senkende Brust spüren, die Lust und Verlangen
gezeitengleich durch den Körper spülten. Längst hätte die Frau sich aus der
Realität verabschiedet und würde mit geschlossenen Augen und steigendem Seufzen
das Crescendo erwarten. Neidvoll würde Janina auf die Frau blicken, die
beherrscht würde durch die Ströme, die sich ihren Weg durch den Körper bahnen
würden. Die Sekretärin würde ihre Macht auskosten und bald verzögern, bald ganz
ablassen, um die Lust nur noch weiter zu steigern und noch weitere Kontrolle
und Macht zu erlangen.
Ihr Zeigefinger würde weiterwandern.
Rasiermesserscharf würde er sich vom Stoff nicht aufhalten lassen. Sanft, von
unsichtbaren Fäden gezogen würde die Bluse vom Körper gleiten und dabei die
Nervenenden der Sekretärin mit einem Lustgewitter überziehen, der alle anderen
Wahrnehmungen kurzzeitig ersticken und ihren gesamten Körper mit einer
Gänsehaut überziehen würde. Der BH würde leblos nur durch die Wölbungen der
Brüste an seinem Platz gehalten. Janina würde das Bedürfnis der Frau spüren,
sich vor ihr zu entblößen und zu demütigen. Doch Janina würde ihr diese Lust
nicht gewähren. Noch nicht. Alles war ein Machtspiel, und in diesem Spiel würde
es darum gehen, ihrer Kontrahentin deren Wünsche zu verweigern. Janina würde es
genießen, die Macht über ihre unwirsche, überhebliche Chefin zu erhalten, sie
lustvoll leiden zu sehen, zu fühlen, wie sie sich ihr hingab, alle Tabus und
Barrieren fallen ließ, nur um sich ihr, Janina, der einfachen Sekretärin, der
talentierten aber ungebildeten, etwas zu kleinen Untergebenen zu unterwerfen.
Janina ging früh zu Bett, doch statt
Schlaf fand sie krause Gedanken. Das Bild der vor ihr knienden Frau mit der
schlanken Figur, an der kein Makel war, ging ihr nicht mehr aus dem Sinn. Immer
wieder wanderten ihre Gedanken zwischen dem abendlichen Bild der
Unterwürfigkeit und dem Wunsch danach, die Frau zu erobern oder zu besitzen. In
ihren Phantasien beherrschte sie die Chefin, hatte sie mit unzähligen
Umwickelungen einfachen Tesafilms an die Tischbeine auf den hastig
leergewischten Schreibtisch gefesselt, die Arme und Beine gespreizt. Sie
weidete sich an dem Blick der Frau, in deren Gesicht sich Furcht, Ungewissheit,
aber auch Lust spiegelte, deren Brustkorb und Bauch sich schwer atmend hob und
senkte und mit ihren Augen alles verfolgte, was Janina tat. Und ihre Augen
weiteten sich, als Janina die Papierschere herauszog, sie beiläufig kalt
klirrend auf und zuschnappen und die gefesselte Frau im Unklaren ließ, was sie
anzustellen bereit war. Und sie würde mit der scharfen Spitze über das Gesicht
der Chefin streichen. Nicht fest, nur um Dominanz zu demonstrieren und dass
ihre Chefin sich nicht sicher sein konnte. Sie trat an das Schreibtischende,
schnitt den eleganten Rock ein und riss den kreischenden Stoff roh auseinander,
legte damit immer mehr der schlanken Beine frei, bis sie am Höschen angelangt
war, das einen bereits deutlich sichtbaren feuchten Fleck aufwies. Und mit
einem letzten Ruck, der Wichmann für einen winzigen Moment in die Höhe riss,
zerfetzte sie auch den festeren Bund und zog die Restes des Rockes unter ihr
weg. Der Blick auf die gefesselte Frau wirkte gleichsam obszön und erregend.
Sie strich gedankenverloren über die schlanken, wohlgeformten Beine und hielt
gleichsam den Blick der Gefesselten wie in einem Schraubstock fest und erfüllte
den feuchten Stoff des Höschens.
Mit einem einzigen harten Ruck riss
sie die Bluse auf, dass die Knöpfe wie Querschläger durch das Büro schossen.
Und sie beugte sich über den auf und ab bebenden Bauch, küsste ihn, umspielte
den Bauchnabel mit ihrer Zunge, während ihre Finger den Bund des Slips entlang
fuhren.
Sie schnitt den BH auf und langsam
quollen die Brüste heraus. Janina beugte sich über das Gesicht der Gefesselten,
streichelte mit einer Hand die weichen Haare, blickte tief in blaue Augen, aus
denen die Angst der Lust gewichen waren, und als sie ihre Lippen auf die ihrer
Gefangenen legte, drückte sie mit der anderen Hand die Brustwarze zusammen,
dass die Gepeinigte erschrocken ihren Mund öffnete, um Luft einzusaugen. Janina
presste ihre Lippen auf den geöffneten Mund und stieß ihre Zunge hart und
obszön hinein, biss auf die weichen Lippen der anderen, schmeckte den
Lippenstift, und ihre Hand ließ ab von der aufgestellten Warze, fuhr den Bauch
hinunter, glitt unter den Stoff des Slips bis an die feuchte Stelle zwischen
den Beinen. Und dann schwang sie sich auf den Tisch, raffte ihren Rock, zog
ihren Slip mit einer flinken Bewegung herunter und ließ sich langsam über dem
Gesicht der Gefesselten hinunter, die ohne aufgefordert werden zu müssen, ihre
Zunge einsetzte und Janina zu einem Höhepunkt leckte, der umso stärker wurde,
als sie an die Fesseln dachte, mit der sie sich ihre Chefin gefügig gemacht
hatte.
Mit dem Gedanken streichelte sie
sich zu einem Höhepunkt sondergleichen. Und als sie danach ihre Gedanken
ordnete, formte sich eine Idee heraus.
Als Frau Wichmann um 9 ins Büro kam,
war Janina schon einige Stunden an der Arbeit. Schlaf hatte sie nur wenig
finden können. Stattdessen hatte sich ein Plan entwickelt. Deutlicher und
deutlicher.
Sie hatte die Akten des vergangenen
Abends weg- und das Büro aufgeräumt. Nur die drei Tassen Kaffee hatte sie
stehen lassen und sich dann an ihren Rechner gesetzt und gearbeitet. Behände,
flink und präzise suchte sie die Dateien und heraus und stellte eine
Tischvorlage zusammen mit den wichtigsten Zahlen und Statistiken.
Mit düsterer Miene und schlecht
gelaunt erschien Frau Wichmann schließlich im Büro. Janina gönnte sich nach den
Stunden der konzentrierten Arbeit gerade einen Kaffee, als Wichmann eintrat.
Mürrisch, kalt und in dem Bewusstsein, dass diese die ihr auferlegte Arbeit
nicht würde vollenden können. Und so blieb ihr nichts weiter übrig, als sich
auf ihre einzige Untergebene zu stürzen.
„Ich bezahle Sie nicht fürs
Kaffee-Trinken. Wir haben heute viel zu tun. Stellen Sie sich darauf ein. Ich
erwarte Sie in meinem Büro in fünf Minuten, um Ihre heutigen Aufgaben zu
empfangen. Haben Sie mich verstanden?“
Janina musste schlucken bei dieser
unerwarteten Zurechtweisung bereits am frühen Morgen. Doch als ihre Chefin ohne
ein weiteres Wort in ihrem Büro verschwunden war, machte sich auf Janinas
Lippen langsam aber unaufhaltsam ein grimmiges Grinsen breit. Die Wende stand
kurz bevor.
Krk
„Was zum Teufel haben Sie mit den
Akten gemacht! Wer hat Ihnen gesagt, dass sie die wegräumen dürfen? Sind Sie
denn des Wahnsinns! Kommen Sie sofort her!“
Krk
Ein letztes Mal bäumte sie sich auf.
Janinas Lächeln wuchs. Offensichtlich hatte sich ihre Chefin noch nicht an
ihren Schreibtisch gesetzt.
Je hochmütiger und unausstehlicher
sich die Chefin gab, desto mehr bekam sie von einem edlen Rennpferd, einer
stolzen Araberstute, und für Janine wuchs der Drang, sie zu besitzen und ihren
Willen zu brechen, sie gefügig zu machen.
Janina ließ sich Zeit, ging an die
Tür zum Büro und beobachtete durch das Schlüsselloch ihre Vorgesetzte. Frau
Wichmann setzte sich an ihren Schreibtisch, bemerkte die drei Tassen Kaffee vom
letzten Abend und haute auf den Knopf der Sprechanlage.
Krk
„Was sollen der verdammte Kaffee
noch hier? Nehmen Sie den sofort weg! Wo bin ich hier gelandet, verdammt?“
Krk
Janina antwortete nicht mehr. Ihr
Stern war im Steigen begriffen. Sie beobachtete, wie die Chefin auf ihren
Rechner blickte, zunächst irritiert, doch als sie verstand, was dort auf dem
Bildschirm stand, griff sie unbeherrscht nach der Maus und blätterte gierig in
dem Dokument herum.
Janinas Zeit war gekommen. Sie
atmete tief ein und sammelte den Mut und die Entschlossenheit, die sie brauchen
würde. Dann trat sie ohne anzuklopfen ein und seelenruhig an den Schreibtisch.
Mit einer beherzten Handbewegung zog sie den Netzstecker aus dem Desktop und der
Bildschirm erstarb in Schwarz wie die Gesichtszüge der Blonden in Unglauben!
„Was zum Teufel machen Sie da? Sind
Sie total verrückt geworden?“
Janina ließ die Frau ihren Zorn
herausschreien, ohne die Beschimpfungen wahrzunehmen.
„Ist das gespeichert gewesen? Das
ist genau das, was ich brauche! Ist das gespeichert gewesen?“
Janina schüttelte den Kopf
mitleidig.
„Bist du fertig? Ich hätte nämlich
auch was zu sagen.“
Das Du zischte wie ein Peitschenhieb
durch den Raum.
Langsam und lasziv ging sie um den
Schreibtisch herum und setzte sich auf die Tischkante, dass ihr Rock hoch
rutschte.
„Ok, hör mir gut zu! Wir beide
wissen, dass du keinen blassen Schimmer hast von dem, was du hier tust. Und das
wird ganz schnell auffallen. Und wenn dein Daddy das mitkriegt, dann bist du
ratzfatz wieder weg vom Fenster und kannst dir einen richtigen Job suchen.“ Sie
kratzte sich gekünstelt am Kinn. „Aber wer stellt dich ein?“ Das Spiel gefiel
ihr. „Fällt dir jemand ein?“
„Was fällt Ihnen ein! Ein Anruf und
Sie fliegen im hohen Bogen!“
„So sieht es aus. Aber wem würde das
nützen? Den Bericht hättest du immer noch nicht und einen Plan von dem allen
hier auch nicht. Ich habe beides und bin gewillt dir zu helfen. Vielleicht
können wir uns ja irgendwie einigen.“
„Wir uns einigen? Niemals!“
„Ich hätte die Unterlagen, die du
für den Bericht heute brauchst. War ein ganzes Stück Arbeit. Ich hätte auch ein
paar Ideen, die sich beim Chef gut machen würden.“
„Was wollen Sie? Mehr Geld?“
Janina stand langsam auf, strich
sich den Rock zurecht und ging betont langsam um den Chefsessel herum, fühlte
dabei, wie sich ihre Hüften bewegten und beugte sich von hinten über die
Schulter ihrer Vorgesetzten. Für einen Moment mischten sich die beiden Parfums
der Frauen und brachen Janinas Konzentration. Verschiedene Gedanken mischten
sich und sie glaubte zu spüren, dass es ihrer Chefin ähnlich ging. Aber sicher
konnte sie sich nicht sein. Sie saugte den Duft ihrer Kontrahentin ein und
betrachtete sie von hinten. Am liebsten hätte sie ihre Hand in den blonden
Locken verschwinden lassen, sie gestreichelt, die Phantasie des vergangenen
Abends durchlebt, ihre Faust in der blonden Fülle geballt und das Gesicht zu
sich gezogen, um ihr einen Kuss zu rauben, einen zunächst widerwilligen Kuss
auf harte, abweisende aber dann zunehmend sanfter und weicher werdende Lippen.
Doch soviel Mut konnte sie nicht aufbringen. So strich sie lediglich einmal
schnell über die Wange ihrer Chefin, fühlte sich elektrisiert und nahm eine
unbekannte Energie auf. An das Gefühl sollte sie sich noch einige Tage
erinnern.
„Was wollen Sie?“, fragte Frau
Wichmann erneut und Janina vernahm deutlich ein Schwanken in der Stimme.
„Kooperation.“
„Was?“
„Ein wenig Kooperation. Ich hätte
auch da einige Ideen. Du kannst es dir ja überlegen. Für den Anfang wäre es
schön, wenn du die drei Tassen Kaffee hier tränkest. Die habe ich mit Liebe
gekocht, weißt du, und ich fände es schön, wenn du das respektieren könntest.“
„Der ist doch total abgestanden.“
„Macht doch nichts. Drei Käffchen
sind doch nicht so schlimm. Das würde deinen guten Willen zeigen.“
Janina konnte sehen, wie die Chefin
nachdachte.
Janina machte es ihr leicht. Sie zog
eine CD-Rom heraus und wedelte vor den begehrlichen Augen der Chefin herum.
„Hier ist alles drauf!“ Das
überzeugte.
Widerwillig griff die Chefin zur
ersten Tasse und trank in einem Zug mit leicht verzerrtem Gesicht den kalten,
bitteren Kaffee.
Janinas Herz setzte vor Freude aus.
Sie wurde mutiger, streichelte ihrer finster dreinblickenden Vorgesetzten über
die Schulter. Immer noch ließ sie sich von dem Duft des Parfums und der blonden
Haare betören. Sie hätte ewig so hinter der Frau stehen mögen und ihre Macht
genießen können mit der Gewissheit, dass sie die junge Frau beherrschte. Was
ihr jedoch fehlte, war ein klein wenig Mut, noch weiter zu gehen.
Bei der dritten Tasse kam ihr der
spontane Gedanke. Ein kleiner Schubser reichte, dass Frau Wichmann einen
Schluck des Kaffees auf der Bluse verschüttete. Sofort hinterließ der Fleck
einen braunen Makel, entweihte, das Weiß, löste den Stoff bis zur
Durchsichtigkeit auf, als die Flüssigkeit den Stoff an die Haut klebte.
Janina erstickte den sich
anbahnenden Protest.
„Das tut mir jetzt aber leid!“ Der
Sarkasmus troff aus ihrer Stimme. „So kannst du aber nicht zu deinem Meeting
gehen. Das sieht doch nicht aus! Ich schlage vor, du ziehst die Bluse aus und
wäschst den Fleck aus.“
Sie legte der Frau den Zeigefinger
auf die feuchten Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. Eine weitere
Sinneserfahrung. Wie gerne hätte sie ihre Lippen auf die ihrer Chefin gelegt,
wie gerne hätte sie die Konturen erfühlt, sie geschmeckt, wie gerne hätte sie
sie in die Arme genommen, sie liebkost, sich von ihr streicheln, umarmen
lassen.
„Ich helfe dir aus der Bluse. Du
solltest dich beeilen, sonst geht der Fleck nie mehr raus!“. Sie hauchte sie
eine Spur leiser, als sie es normalerweise getan hätte, aber auch ein wenig
rauer. Die Bewegungen der Chefin reagierten weicher und weniger störrisch, ihr
Widerstand war gebremst, als Janina sich an den Knöpfen ihrer Bluse zu schaffen
machte und die seidene Bluse lautlos wie fallender Schnee von den Schultern
glitt.
Auch das kalte Neonlicht konnte die
makellose ocker schimmernde Haut nicht ihrer Anziehungskraft berauben. Fast
gewaltsam fuhren ihre Augen über die sanften Rundungen der Oberkörpers, folgten
den Spitzen des BHs. Diesen Körper galt es zu besitzen. Und die Gier befeuerte
endlich auch ihren Mut, ließ ihn drachengleich aufsteigen.
Sie befahl ihrer Vorgesetzten
aufzustehen, und diese gehorchte mit gesenktem Kopf.
Und wenn es vorher noch Zweifel
gegeben und Frau Wichmann zuvor aufbegehrt hatte, so fügte diese sich nun ihrer
Bluse beraubt in die unterwürfige Rolle und gehorchte, schritt mit zum Boden
gesenkten Blick zum Waschbecken und tat wie ihr geheißen, und trotzdem zeigte
sie einen geheimen trotzigen Stolz zur Schau. Janina erkannt in den gebremsten
Bewegungen der Vorgesetzten den inneren Kampf. Auf der einen Seite stand der
Stolz und ihre eigene Position in der Firma, auf der anderen Seite jedoch die
Einsicht, dass sie das Wissen ihrer Angestellten benötigte, wollte sie den
strengen Anforderungen ihres Vaters entsprechen. Es waren die Bewegungen einer
Araber-Stute, eine trotzige, erhabene Unterwerfung.
Janina stand derweil dort, rieb gedankenverloren die Weichheit des Stoffes zwischen ihren Fingern, roch den Duft ihrer Chefin und spürte ihr eigenes Blut pulsieren wie ein aufgeladenes statisches Rauschen. Sie genoss ihre Machtpose und den Anblick des trainierten Körpers der Frau, die ihr mit einem Schleier trotzigen Widerstands gehorchte. Mehr und mehr ging die Sekretärin in ihrer Rolle auf, trat ganz nah hinter die Chefin, saugte deren Aura auf, spürte ihre Nähe. Als sie schließlich ihre Hand auf den entblößten Rücken ihrer Vorgesetzten legte, da zuckte diese zusammen und die winzigen, Härchen an ihrem Nacken stellten sich zu einer Gänsehaut auf und die Blonde zuckte zusammen, dass sich ihre Haare wie eine Mähne schüttelten. Janina ließ ihre Hand über die samtene Haut fahren.
Schließlich nahm sie allen Mut zusammen, wickelte ihre Hand um die seidenen Haare, zog den Kopf langsam zurück, dass der lange Hals nach hinten gestreckt wurde und zog die Frau zu sich. Sie hatte die Chefin in der Hand, als sie diese lang und besitzergreifend küsste. Sie merkte zunächst nicht, wie die Chefin sich ihr hingab, den Kuss erwiderte mit weichen Knien, sich gegen den harten Griff aufbäumte - weniger aufbegehrend, als vielmehr um ihre Fesselung zu spüren. Als Janina dieses gewahr wurde, verstärkte sie den Griff noch.
Janina sah sich gefangen in einem Kuss, der anders war, als jeder Kuss, den sie zuvor gespürt hatte, graziler, gewandter, weicher, aber auch zielsicherer. Gierig nahm sie diesen auf, fordernd verlangte sie nach mehr.
So sanken die beiden auf den Boden nieder und Janina hielt ihren Griff um die Haare ihrer Vorgesetzten fest, führte sie wie mit Zügeln. Janina ließ sich von der blonden Frau ihre Wünsche erfüllen, ließ sich berühren, streicheln, küssen, und die Frau kam jeder Forderung nach, zunächst mit einem Hauch Überwindung, später fügte sie sich in ihrer Rolle.
Zum ersten Mal sah Janina sich in einer Umarmung, und zum ersten Mal öffnete sie umschlungen in einem Kuss den BH einer anderen Frau, wie es zuvor nur Männer bei ihr getan hatten. Und ihre zitternden Hände hatten ähnliche Probleme mit den widerspenstigen Häkchen wie es die mancher Männer bei ihr selbst gehabt hatten.
Zu ihrer Trunkenheit mischten sich Machtgefühl und Begierde zu einem Nektar, von dem sie zuvor nie gekostet hatte.
Sie ließ bald sanft und zärtlich mit
allenfalls gefühlter Berührung ihren Zeigefinger über den fremden Hals fahren,
bald hielt sie inne unterhalb der Wölbung des Adamsapfels und drückte
spielerisch tastend in die Mulde, tiefer und leichter mit ihrem Daumen, bis sie
für einen winzigen Moment die Luftröhre mit nunmehr stählerner Hand abdrückte,
dabei in die Augen der Wichmann blickte, die schaudernd inne hielt, aber keinen
Widerstand bot, stumm und erwartungsvoll den Blick erwiderte, als hätte sie ihr
Schicksal in den fremden Daumen gelegt. In diesem Moment war Janina überwältigt
von der Schönheit ihrer Chefin, in deren Augen erwartungsvolle Furcht weilte.
Janina ergötzte sich an der Zerbrechlichkeit der porzellanfarbenen Haut und
entschloss sich, Gnade walten zu lassen in der Gewissheit ihrer Macht. Wenige
Herzschläge später glitt sie bereits verträumt weiter bis zu den Brüsten
hinunter.
Dieses Wechselspiel ihrer Hände, die
in der Schizophrenie zwischen sanft erkundenden Sensoren und lustvollen
Folterwerkzeugen wankten, setzte sie fort, als sie die Brüste erfühlte, prüfte,
maß, dabei in zentrischen Kreisen immer näher an die Brustwarzen fand. Sie
spürte welche Kraft ihre Finger entfalteten, empfand den schweren Atem, das
unhörbare Stöhnen. Janina wurde nur noch euphorischer ob der Gewissheit ihrer
Macht. Und dann wandelte sich ihre wankelmütige Hand wieder, neidete der
anderen deren Lust, wollte ihr ein Ende setzen. Sie drückte die erigierte
Brustwarze zusammen, zerquetschte sie mit aller Macht, unnachgiebig, gewillt,
Frau Wichmann aus ihrem Rausch zu reißen. Doch so hart sie drückte, und so sehr
sie selbst unter dem Einsatz ihrer Nägel daran arbeitete, Wichmanns Lust durch
Schmerz zu ersetzen, sie entlockte nichts als immer lauter werdendes Stöhnen.
Ihr Griff um die Haare der anderen festigte sich und zum Zeichen ihrer Macht
zerrte sie die Chefin zu Boden, drückte ihre Knie auseinander und setzte sich
zwischen die obszön gespreizten Beine. Sie lehnte sich über ihre Vorgesetzte
und drückte Frau Wichmann mit einem gewalttätigen Kuss auf den Büroteppich,
biss in deren Lippe, hielt sie fest, zog daran. Doch sie vermochte das Stöhnen
nicht zu mindern. So wurde sie immer aggressiver, fordernder, spürte immer
weniger Widerstand, als sie der Frau den Rock und die Nylons vom Leib zog. In
diesem Moment war Janina eine andere, als sie jemals zuvor gewesen war. Sie
berauschte sich an ihrer Macht, vorangetrieben durch einen Derwisch, der ihr
Befehle einflüsterte, sie in die dunklen Ecken ihrer Seele trieb, in denen sie
Begierde und den Willen zum Herrschen fand. Was ihre Finger berührten, loderte
glühend, was sie ließ, erkaltete zu Kohle.
Sie war entflammt.
Die Macht, die sie über ihre Chefin
erlangt hatte, betörte sie. Die weibliche Zunge auf ihrer Haut wurde umso
weicher und erregender, weil es die Zunge einer Frau war, die ihr dienen wollte
und die sich mühte, Janina zu befriedigen. Eine solche Zunge hatte sie noch nie
auf ihrer Haut gespürt. Sie hatte noch nie Lippen geküsst, die so gehorsam
waren und noch nie hatte sie sich von derart hörigen Fingerspitzen verwöhnen
lassen, die sie entkleideten, elektrisch aufluden, an den Stellen, die sie
devot und ehrfurchtsvoll berührten. Janina war in diesem Augenblick zu einer
Anbetungswürdigen aufgestiegen, vergaß ihre Umgebung, das kalte Büro und den sterilen
Teppich. Ihre Chefin erhob sie in den Stand einer Göttin. So hatte man ihr noch
nie zuvor gehuldigt, nie hatte sie sich so wertvoll und kostbar gefühlt. Sie
spürte ihren Wert, wog ihr Selbstbewusstsein.
Sie fühlte nur noch.
Spürte.
Empfand.
Ihre Befehle kamen aus dunklen
Höhlen, ihr Verstand hatte sich längst verabschiedet. Janina gewährte ihrer
Chefin das Privileg, sie befriedigen zu dürfen, und diese kam dieser Ehre
gewissenhaft nach, bemüht, respektvoll. Janina ließ sich fallen und einen
ungeahnten Geist die Kontrolle übernehmen.
Sie schwang ihren Körper auf das
Gesicht ihrer Chefin, ritt sie, ließ die Zunge in sich eindringen, drückte
ihren Schoß auf das Gesicht, verrieb ihre Säfte und der Gedanke an diese
Demütigung heizte sie noch weiter an. Sie ließ sich von der Zunge zu einem
Höhepunkt führen, dirigierte nur hin und wieder mit einem Griff in die blonde
Mähne.
Später küsste sie das beschmierte
Gesicht, leckte ihre eigenen salzigen Säfte von den Wangen und der unwürdige
Anblick trieb sie immer weiter.
Nie zuvor hatte sie sich so
übermenschlich und wertvoll gefühlt, nie zuvor hatte sie derartige empfunden ob
ihrer Herrschaft über eine attraktive, gebildete und beruflich höher stehenden
Frau gefühlt. Nie zuvor hatte man ihr derartige Aufmerksam geschenkt, nie zuvor
war sie so befriedigt worden. Sie schwebte in Sphären, die ihr zuvor vollkommen
fremd gewesen waren.
Später würde sie sich nicht mehr
erinnern können, was ihr dort auf dem Boden alles widerfahren war, was sie
getan hatte und hatte geschehen lassen.
Was sie nicht vergaß, war ihrer
Untergebenen den gebührenden Dank zu zollen. Als sie rundum befriedigt war,
ließ sie sich erhaben zwischen den Beinen ihrer Chefin nieder und versenkte
ihre Zunge in dem feuchten Duft zwischen den weiblichen Schenkeln, um langsam,
bedächtig und einer Herrschaft würdig, sich zu bedanken, den ungewohnten,
weiblichen Körper zu erkunden, zu liebkosen, zu küssen, aber immer wieder auch
das aufbrechende Gefühl der Macht herauszulassen. Immer wieder streichelte sie
zärtlich die makellose Haut der anderen, um dann zu versuchen, mit ihren
Fingernägeln die Lust durch Schmerz zu ertrinken. Dieses Spiel wechselte sich
ab, sie liebkoste die eine Brustwarze und peinigte die andere. Aber ihr Ziel
verfehlte sie. Nicht nur konnte sie die Lust durch den Schmerz nicht
verhindern, die Pein verstärkte die Leidenschaft nur noch, und so führte sie
ihre Chefin nur durch ihre Finger zu andauernden, flutwellenintensiven
Orgasmen, die sie genau observierte mit einer entrückten Distanz und einem
großmütig grimmigen Lächeln auf den Lippen. Janina tat alles, um die Blonde in
dieser Lust zu halten, ihren Höhenpunkt zu verlängern. Sie besaß die Macht,
eine Frau derartig zu beglücken, dass diese sich vollkommen aus der Welt
verabschiedete, unkontrolliert stöhnte, zu einer hilflosen Sklavin zu
degradieren.
Als ihre Chefin sich wieder beruhigt
hatte, nahm sie ihr Spiel nach einer Pause wieder auf. Sie versenkte ihren Kopf
zwischen den Schenkeln, nahm den ungewohnten Duft auf, der sie berauschte und
ihren Verstand betörte. Sie leckte bald sanft, dann immer schneller und
fordernder, nahm die empfindlichen Schamlippen zwischen ihre Zähne, maß sie
prüfend, spürte die Anspannung der Anderen, die sich nicht traute, sich zu
bewegen, um dann den Biss zu lockern und die Chefin zu einem weiteren Höhepunkt
zu lecken.
Es dauerte, bis die beiden Frauen
sich nach dem Spiel wieder beruhigt und gefangen hatten, und bereitete Janina
einige Mühe, sich als erste aus der ermattenden Umarmung zu lösen, doch sie war
gewillt, die Oberhand zu behalten, ihr neu gewonnenes Spielzeug nicht fahren zu
lassen.
Sie raffte sich auf, stellte sich
ein letztes Mal breitbeinig über die erschöpfte, nackte Frau, die immer noch
auf dem unpassenden Polyesterteppich lag und genoss das Gefühl ihrer Macht.
„Steh jetzt auf und zieh dich an! Du
musst dich auf das Meeting vorbereiten“, befahl sie in einem rauchigen Ton, der
ihr durchaus wohl gefiel.
Mit diesen Worten lies sie die Frau
alleine, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen und widmete sich im
Vorzimmer ihrer Arbeit. Zumindest versuchte sie es, denn eigentlich war sie
nicht fähig, einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen. Immer wieder entglitt
ihr Verstand zu dem gerade durchlebten Sex mit ihrer Vorgesetzten in deren
Büro. Es war ein Tag der Premieren, ihre dominante Ader hatte sie zuvor noch
nie so stark gefühlt, aber sie gefiel ihr. Sie hatte noch nie zuvor einen
solchen Mut aufgebracht, und allenfalls in einem Kitschroman hätte sie dies für
möglich gehalten.
Schließlich öffnete sich die Tür
ihrer Chefin und mit gesenktem Kopf trat sie fast schüchtern heraus. Janina war
erstaunt ob der Wandlung. Als Frau Wichmann heute morgen in das Büro getreten
war, hatte sie dies voller Arroganz und Überheblichkeit getan, nun war ihr
Schritt demütig. Sie mochte die Metamorphose, die sie in Gang gesetzt hatte.
„Komm her!“ Janina erhob sich
gravitätisch aus ihrem Stuhl. „Damit du nicht vergisst, wer dir deinen Job
heute rettet und wer dir zu deinem ersten Erfolg in unserer Firma verhilft,
bekommst du jetzt ein kleines Andenken.“
Janina trat auf die Frau zu, die ihr
nicht in die Augen blicken konnte und fast schuldbewusst nieder auf die
Unterlagen schaute, mit denen sie in wenigen Minuten in die Sitzung gehen würde
um ihre Position im Unternehmen zu retten.
„Wem hast du all die Hilfe zu
verdanken?“, flüsterte Janina leise und lasziv in das makellose Gesicht, an das
sie bis auf wenige Zentimeter herangetreten war.
„Ihnen.“
Die Antwort war ein Flüstern und ein
wohliger Schauer durchzog Janina. So war ihr noch nie begegnet worden.
„Sieh mich an!“
Langsam hoben sich die blauen Augen.
Janina hielt den Blick unbarmherzig fest, griff an die Bluse ihrer Chefin,
öffnete die Knöpfe bis zum Bauchnabel, griff ihr an die linke Brust und zog den
BH herunter. Der Anblick der entblößten Brust in dem ansonsten makellosen
Business-Outfit hatte etwas Skurriles. Vampirgleich öffnete sie ihren Mund und
gab ihrer Chefin einen gewalttätigen, Kuss. Gleichzeitig zwirbelte sie die
entblößte Brustwarze.
Als sie den Kuss löste, hatte die
Chefin ihre Augen geschlossen und sich in ihre Gefühle zurückgezogen. Doch
Janina hatte ihr Ziel erreicht. Erigiert stand die Brustwarze vor, und noch
bevor Frau Wichmann es sich versehen konnte, hatte Janina bereits die
Büroklammer fest und zweifellos schmerzhaft um die Warze geschlungen und
sichergestellt, dass die spitzen Enden in die weiche Haut der Brust drückten.
Ihrer Chefin konnte nur ein Zischen und ein grell blitzender Blick entfahren,
wehren tat sie sich nicht. Unsanft riss Janina den BH wieder hoch und stopfte
die Brust zurück in das Körbchen.
„Damit du während deiner Sitzung
nicht vergisst!“
Mit Genugtuung bemerkte Janina, wie
sich die erigierte Brustwarze auch durch den BH abzeichnete. So entließ sie
ihre Chefin in die Sitzung. Janina würde die Frau an diesem Tag nicht mehr
sehen. Es war bereits Freitag Mittag, die Sitzung würde mehrere Stunden dauern,
die Länge der Sitzungen war berüchtigt. Erst am Montag würde Janina von dem
Ergebnis der Sitzung erfahren, aber sie war zuversichtlich, dass ihre Arbeit,
ihre Vorschläge auf fruchtbaren Boden fallen würden. Die Ereignisse des Tages
hatten sie in mehr als nur sexueller Hinsicht beflügelt und bestärkt.
Und als sie sich schon wieder
abwandte in gespielter Verachtung, die Frau ihres Weges gehen lassen wollte, da
vernahm sie noch ein Wort, so leise, dass sie es mehr erahnte als wirklich
hörte.
Es lautete: „Danke“.
Janina war ein anderer Mensch, als
sie am Samstag durch die Fußgängerzone flanierte. Ihre Schritte fester, ihr
Gang aufrechter. Sie schlich nicht durch die Einkaufsstraßen, sie schritt. Eine
neue Freude, ein neues Selbstbewusstsein hatte sie erfasst. Kein
Motivationstrainer, kein Seminar hätte eine ähnliche Wirkung in ihr entfachen
können.
Ihre Gedanken waren gefestigt, ihr
Wille geschärft. Am vorangegangenen Tag war das noch anders gewesen. Da hatten
krause Gedanken sie beschäftigt. Ihr Glück hatte sie nicht fassen können. Hatte
sie es doch geschafft, sich ihre Chefin Untertan zu machen, sie quasi zu
unterwerfen, sie zu ihrer ... Sie hatte gezögert, eine Bezeichnung zu finden,
da ihr der Begriff „Sklavin“, der wohl dem Klischee entsprach, zu platt
erschien. Am vorangegangenen Tag hatte sie sich gefragt, wie sie nur den Mut
hatte aufbringen können, wie sie sexuelle Handlungen ihrer jungen Chefin hatte
abpressen können, wie sie sie hatte erpressen können. Aber, und auch dieser
Gedankenkreis beschäftigte sie, ganz so erpresst hatte die Chefin nicht
gewirkt. Sie hatte den Anschein erweckt, sich Janina bereitwillig hingegeben zu
haben. Janina hatte nicht viel Widerstand zu spüren bekommen, weniger als sie
erwartet hätte. Sie nahm das Verhalten ihrer Chefin als bewusste Hingabe.
Janina hatte wohl eine devote Ader freigelegt. Es war ihr wichtig, dass das
Arrangement auf Gegenseitigkeit beruhte und auf einem stillen Einverständnis
beruhte. All dies ging ihr durch den Kopf und beschäftigte sie. Doch an diesem
Samstag Morgen war es an der Zeit, weiter zu denken, die nächsten Schritte zu
planen.
Wie sollte es weitergehen?
Wie sollte sie am Montag ins Büro
gehen?
Wie sollte sie ihrer Chefin
begegnen, welche Regeln galt es, aufzustellen?
Sie wusste es nicht, war sich nicht
sicher. Auf jeden Fall durfte sie nicht nachlassen. Sie hatte eine Tür
aufgestoßen, die nicht wieder verschlossen werden konnte. Am Montag würde sie
als die dominante Sekretärin ins Büro einkehren müssen und sie würde ihrer
Chefin als wahre Herrin begegnen müssen. Die Erkenntnis erschreckte sie
einerseits, andererseits aber beflügelte sie auch. Ein festes Lächeln zog sich
über ihr Gesicht. Sie hatte es auch verdient. Sie hatte es verdient, dass
jemand zu ihren Füßen lag. Ihr ganzes Leben lang hatte sie sich benachteiligt
und unterschätzt gefühlt. Nun endlich hatte sie eine Machtposition erlangt,
Kontrolle über jemanden bekommen. Die würde sie nicht mehr abgeben.
Mit diesen Gedanken hatte sie sich
am Freitag beschäftigt, und sie hatte sie bei einem langen, heißen Schaumbad
und einem Pikkolo ausgebrütet. Dabei waren ihre Finger immer wieder unter der
Wasseroberfläche verschwunden, hatten die weiche Haut gestreichelt, ihre
Brüste, ihren Bauch, die Schenkel. Janina hatte sich vorgestellt, dass dies die
Hände ihrer Gespielin seien und wie diese sie liebkosten. So hatten sie sich
immer wieder im Fluchtpunkt ihrer Schenkel getroffen und zu einem Höhepunkt
gestreichelt. Während die Lust über sie hereinbrach und aus dieser Welt
schwemmte, umfangen von dem warmen, einlullenden Badewasser, das sie sanft
massierte, hatte sie sich immer wieder vorgestellt, wie sie breitbeinig über
Frau Wichmann thronen würde, wie diese zu ihr aufblicken, mit einer Melange aus
Furcht und sehnsüchtiger Erwartung und wie ein gezähmtes Raubtier auf Befehle
warten würde.
Janina konnte bei dieser Vorstellung
vor ihrem imaginären Auge die Hände nicht von sich lassen. Die
unterschiedlichen Phantasien, die sie aus den Tiefen ihres trunkenen
Bewusstseins gefördert hatte, waren schließlich zu einer Vision verschmolzen.
Nun, während ihrer Shoppingtour an
einem angenehmen Samstag Morgen, wollte sie all diese Phantasien in die
Realität übertragen, um sie ab Montag ausleben zu können, real werden zu
lassen. Es waren ambitionierte Pläne, aber Janina war entschlossen. An diesen
neuen Gefühlen galt es festzuhalten.
Als erstes standen auf ihrer Liste
hohe, schwarze Lederstiefel. Streicheln, liebkosten, gar ablecken sollte Frau
Wichmann diese als Zeichen ihrer Unterwerfung. Janina stellte sich vor, wie sie
im Chefsessel saß und ihre Chefin vor ihr lag und mir ihrer Zunge die Stiefel
leckte, während Janina scheinbar gelangweilt mit dem Fuß wippte und ihrer
Vorgesetzten die Arbeit erschwerte. Dabei würde sie eine Zigarette rauchen,
sich vielleicht einmal herablassend vorbeugen und ihr den Rauch ins Gesicht
blasen. Die süßen, knisternden Nelkenzigaretten, die ihr eine Freundin aus den
USA mitgebracht hatte, hatte sie sich sofort bereit gelegt. Sie erschienen ihr
besonders sinnlich und geradezu symbolisch.
Im Schuhgeschäft fühlte sie sich nur
in den ersten Momenten unsicher, da sie glaubte, durch die Lederstiefel sich
und die wahre Natur ihres Wunsches zu verraten. Sie wollte nicht als
stereotypische Domina identifiziert werden. Doch diese Sorge verflüchtigte sich
sofort, als sie von einer Auszubildenden bedient wurde, die ganz arglos und
naiv erschien und ihren Wunsch ohne Regung ganz selbstverständlich aufnahm und
sie professionell bemüht bediente. Schließlich war es ja auch ein ganz normaler
Wunsch. Sie hatte früher schon einmal hohe schwarze Lederstiefel gehabt und
beim Kauf damals mit keinem Gedanken an etwas anderes als das Schuhwerk
gedacht. Janina ertappte sich bei dieser Unsicherheit. Die galt es abzulegen.
Es war doch nicht so einfach, diese Schuhe auszufüllen, dachte sie mit einem
Sinn für die Ironie.
Doch als sie sich die verschiedenen
Stiefel zeigen lies, da wuchs sie schnell in die neu gewonnene Rolle hinein,
kam sich mächtiger vor als die Königin Kunde, die sie laut Sprichwort war und
blieb demonstrativ in ihrem Stuhl sitzen, wie das einer Königin gebührte.
Als die Auszubildende sich zu ihren
Füßen kniete, um ihr bei der Anprobe zu helfen, da empfand Janina wieder das
Gefühl der Macht. Und sie machte dem Mädchen das Leben ein wenig schwerer, als
sie es nötig und in ihrer Natur war. Doch das junge Ding war so pflichtbewusst,
dass sie sich keine Regung und kein Missfallen anmerken ließ. Janina empfand
Freude daran, dem Mädchen in die Bluse zu schauen – nicht, weil darin ein
voyeuristisches Gefühl zum Vorschein kam, sondern eines der Überlegenheit. Eine
Frau zu ihren Füßen zu haben, das gefiel ihr, das wurde ihr gerecht.. Sie
fühlte die Hände der Verkäuferin durch das Leder und stellte sich die ihrer
Chefin vor. Die Entscheidung zwischen den Modellen machte sie weniger vom
Aussehen abhängig, als vielmehr davon, wie die Berührungen der Auszubildenden
sich durch das Leder auf ihren Schenkeln anfühlten. Doch Janina genoss die
Situation so sehr, dass sie sich unentschlossen gab, immer wieder neue Paare
anziehen ließ. Dabei bewegte sie die übergeschlagenen Beine immer wieder,
strich gegen den Oberkörper des Mädchens.
Als sie das Geschäft schließlich
verließ mit der sperrigen Tüte, in der die kniehohen und durchaus teuren
Lederstiefel steckten, da hatte sie ihren Spaß gehabt und war sich sicher, dass
niemand etwas mitbekommen hatte, und selbst wenn, es wäre ihr egal gewesen. Sie
fühlte sich von Minute zu Minute wohler und stärker in ihrer Haut.
So griff sie bei den verchromten
Wäscheklammen zu, die sie in einem Lifestyle-Laden fand und bei dem schwarzen
Hundehalsband mit Leine konnte sie auch nicht widerstehen. Ihr Shopping-Trip
wurde mehr und mehr zu einem teuren Vergnügen vieler Spontankäufe und ad hoc
entwickelter Einfälle und Szenarien. Egal ob Kochlöffel oder Frischhaltefolie,
Fliegenklatsche oder Wäscheleine. Mit allem, was sie sah, konnte sie Ideen
verbinden, konnte sie sich Erniedrigendes und Demütigendes vorstellen. Sie
musste sich wirklich zurückhalten, denn ihr Gehalt war das einer Bürokauffrau,
nicht das der mondänen Dame, die sie in ihren Vorstellungen war.
Schließlich traute sie sich sogar in
den etwas schmuddeligen Sexshop an der Ecke, an dem sie so oft vorbei gekommen
war, der ihr stets ein wenig Neugier, aber auch mehr Mut abverlangt hatte, als
sie aufzubringen in der Lage gewesen war. An diesem Tag jedoch waren ihre
Schritte raumgreifend und ihr Geist entschlossen. Wie selbstverständlich
orientierte sie sich in dem Geschäft, taxierte Gerten, Handschellen und
neunschwänzige Katzen, kaufte sogar das ein oder andere und zahlte mit kühler
Gelassenheit, die sogar dem prüfenden und skeptischen Blick des schmierigen
Verkäufers standhielt. Stolz und zufrieden ging sie nachhause. Die vielen Tüten
trug sie wie Jagdtrophäen.
Vor dem Spiegel stolzierte sie in
ihren neuen Stiefeln, ließ die Rute markig die Luft zerschneiden, schritt
betont lasziv auf und ab, ließ die Handschellen um ihren Finger wirbeln. Der
Anblick gefiel ihr, wie sie da stand mit den Händen in die Hüften gestemmt, den
Kopf spöttisch geneigt, die Beine in den schimmernden Lederstiefeln, die hohen
Absätze, die hart und gefährlich auf den Fliesen klackten. Die feuerrot
geschminkten Lippen, der herablassend gehobene Mundwinkel. Sie gefiel sich
rundum. Besonders beeindruckte sie ihre lederne Korsage, die ihre Brüste anhob,
ihre Taille, ihre Figur betonte. Sie war sündhaft teuer gewesen und ein
vollkommen unerwarteter Schatz in dem billig anmutenden Sortiment des Sexshops.
Janina hatte lange vor dem Stück gestanden, hatte das Preisschild in den
Fingern gedreht, die Korsage wieder zurück gehängt, sich nach anderen Dingen
umgeschaut, war wieder zurückgekommen, angezogen von der Schönheit, dem weichen
Leder, den Schnüren. Wenn da nur nicht die 250€ wären! Sie waren es, die sie
hatten überlegen und zögern lassen. Eine Menge Geld für eine Bürokauffrau.
Schließlich hatte sie sich dafür entschieden, war zu der Überzeugung gelangt,
dass ihre Veränderung auch durch solch ein edles, teures Kleidungsstück
symbolisiert gehörte. So betrachtete sie sich vor dem Spiegel, längst keine
kleine Büromaus mehr, sondern ein Vamp in schwarzen Lederstiefeln, einer
atemberaubenden Korsage und dem dazugehörenden ledernen Slip.
Eingepfercht in das Korsett empfand
sie die Enge, in der ihr Oberkörper steckte als Halt gebend. Das Kleidungsstück
gab Stolz ab, den sie durch ihre Haut einsog, der durch ihre Adern pulsierte
und sich in ihrer Seele sammelte. Die Korsage zwang sie, aufrecht zu bleiben,
ihren Körper steif und straff, respekteinflößend und kontrolliert zu halten.
Bücken konnte sie sich nicht. Die Korsage verbot ihr, sich wie eine Sekretärin
zu benehmen, klein und unterwürfig. Die Stiefel taten ihr Übriges, festigten
ihren Schritt, umfingen ihre Unterschenkel. Unbeugsam und respekteinflößend, so
wirkte sie.
Es war das Kostüm einer Superheldin.
Die Korsage würde ihr die Standhaftigkeit und die Macht verleihen. Im Spiegel
erblickte sie einen neue Frau. Ihre Finger glitten über das Leder, spürten
einerseits die Unnachgiebigkeit, die Zähigkeit, andererseits die Weichheit. Je
länger sie sich in dem Kleidungsstück betrachtete, desto mehr beglückwünschte
sie sich zu dem Kauf. Sie war sprachlos, vergaß sich im Anblick des Spiegels,
strich über ihre eingezwängten Brüste, die Rundungen ihres Körpers, die das
Leder hervorhob, stellte sich vor, wie ihre Chefin zu ihr aufschauen würde,
überwältigt, geängstigt, vor Erregung zitternd. Sie stellte sich vor, wie sie
einen Schritt auf die Kniende zumachen, die ängstlichen Augen warm auf ihrem
eigenen Körper spüren, wie sie beiläufig mit der Gerte spielen würde. Der
Aufmerksamkeit ihrer Chefin war sie sich gewiss. Sie würde mit der Angst Frau
Wichmanns spielen. Sie würde sie im Unklaren lassen, ob sie die Kniende
belohnen oder bestrafen würde. Sie würde wunderschöne Belohnungen und
großartige Orgasmen verheißen und auf der anderen Seite mit Striemen und Hieben
drohen. Sie würde absoluten Gehorsam einklagen und ihre Chefin in Angst
versetzen. Diese würde sich anstrengen müssen, unglaublich bemühen müssen, wenn
sie der Gerte entgehen wollte. Sie würde vollkommen unterworfen werden. Egal,
wie sehr die Frau sich bemühen würde, selbst wenn Janina nichts auszusetzen
haben könnte, wenn alles perfekt wäre, sie könnte einfach Willkür wallten lassen.
Sie könnte die Frau bestrafen, ihr Striemen zufügen aus purer Lust und Laune.
Das war das Prinzip der Mächtigen. Sie konnten sich hinwegsetzen über Fairness
und gesunden Menschenverstand. Sie wäre die Herrin. Sie hätte die Macht!
In der Nacht zum Montag konnte sie
kaum schlafen. Immer wieder streichelte sie sich, wenn sie an den Anblick ihrer
Chefin Revue passieren ließ, wie sie demütig und mit gesenktem Kopf vor Janina
stand. Immer wieder hallte das „Danke“, das letzte Wort des Freitags in ihren
Ohren. Das Wort hatte ihr noch niemand in diesem Ton gesagt. Sie streichelte
ihren Hals, ihre Brüste, ihre ihren Bauch, glitt zwischen ihre Schenkel, ließ
ihre Finger in der nassen Spalte verschwinden, glitt über ihren Kitzler, der
hart hervorstand und stellte sich vor, dass es ihre Zunge wäre, die sie so
berührte, befriedigte. Sie stellte sich vor, wie sie die Hände ihrer Chefin
hinter deren Rücken gefesselt hatte und diese sie zu einem erhabenen Orgasmus
leckte.
Mit pochendem Herzen dachte sie an
den kommenden Montag, an den nächsten Arbeitstag, an dem sie das Ergebnis des
Meetings erfahren würde. Janina war sich ziemlich sicher, dass ihre
Präsentation gut angekommen war, dass sie die Fehler in der Firma gut erkannt
hatte und dass ihre Lösungsansätze praktikabel waren. Sie war lange genug in
der Firma, um diese genau zu kennen. Doch ein wenig Unsicherheit blieb. Frau
Wichmann hätte es auch verbocken können. Aber das erschien ihr
unwahrscheinlich. Spannender und ungewisser war die Frage, wie sie ihre Chefin
behandeln sollte, wie sie die Situation festzurren sollte, wie sie ein für
allemal die Situation und die Hierarchie festlegen würde. Sie ging die
verschiedensten Szenarien durch, spielte in ihrem Kopf die unterschiedlichsten
Varianten durch. Am Ende standen verschiedene Möglichkeiten. Janina wollte sich
nicht festlegen. Sie würde die Gunst der Stunde nutzen und flexibel
entscheiden, was zu tun sei, wie sie auf den Ausgang der Sitzung zu reagieren
hatte. Doch eines war klar. An diesem Tag noch würde Frau Wichmann nackt vor
ihr auf dem Polyester-Teppich knien und Janina würde über ihr posieren.
Der Nacht war kurz für Janina. Sehr
früh schon stand sie auf, duschte, zog den ledernen Slip an und schnürte die
Korsage. Sie suchte ihre schönsten Nylons heraus, das kurze schwarze Kostüm,
das sie sonst nur zu besonderen Anlässen und Feiern anzog, das ihr Outfit vor
der unwürdigen Außenwelt verstecken sollte. Sie konnte sich nicht entscheiden,
welche Bluse sie anziehen sollte, entschied sich für die graue, wechselte nach
kritischen Blick im Spiegel zu der roten und von da zu der gestreiften und von
da wieder zu der grauen.
Schließlich machte sie sich nach nur
einem kleinen Kaffee und einer Banane auf in die Firma. Sie wollte auf jeden
Fall vor Frau Wichmann da sein. Es galt, das Heft des Handelns nicht aus der
Hand zu geben, sondern das Territorium zu beanspruchen. Sie wollte das Tempo
bestimmen und das Momentum nutzen.
Sie betrat das Gebäude erhobenen
Hauptes, wie sie es noch nie zuvor betreten hatte. Ihre Schritte klangen hart
auf dem Marmorboden der Eingangshalle. Sie war eine der ersten an diesem
Morgen. Den Pförtner grüßte sie im Vorbeigehen: Sie war überzeugt, in seinen
Augen ein überraschtes Blitzen zu erblicken, ein anerkennendes Nicken. Kein
Zweifel, hier betrat nicht die gleiche Frau die Firma, die den Montag zuvor und
die vielen anderen Montage davor in die Firma gekommen waren.
Janina war zufrieden mit sich und
öffnete die Tür zum Vorzimmer, schaltete den Rechner an, goss die Pflanzen.
Wohl oder übel würde sie ihrer Arbeit auch in Zukunft noch nachkommen müssen,
obwohl sie schon verschwommene Visionen verfolgt hatte, in denen Sie mit Frau
Wichmann die Rollen tauschte, selbst die wichtigen Entscheidungen des
Managements traf und Frau Wichmann die niederen Tätigkeiten überließ, die sie
selbst derzeit zu verrichten hatte. In ihren Vorstellungen würde Frau Wichmann
allenfalls als ihre Marionette fungieren auf Sitzungen und in Meetings die
Dinge vortragen, die Janina ausgearbeitet hatte. Der Gedanke gefiel ihr. Gerne
würde sie sich weiterbilden, vielleicht in einem Fernstudium die Kenntnisse
erwerben, die ihr in ihrer Ausbildung vorenthalten worden waren. Janina fühlte
sich beruflich längst nicht ausgelastet. Das neue Arrangement würde ihr die
Möglichkeit geben, sich beruflich weiter zu entwickeln, so hoffte sie.
Schließlich öffnete sie die Tür zum
Büro ihrer Chefin, um auch dort nach dem Rechten zu sehen.
Und dann brach alles zusammen.
In dem schweren Bürosessel hinter
dem großen Schreibtisch saß ihre Chefin und spielte betont gelangweilt mit
einer großen Schere. Sie hatte sich in dem Sessel zurück gelehnt und wirkte
sehr entspannt, thronte dort wie eine Herrscherin.
Janina war erstaunt. Damit hatte sie
nicht gerechnet. Ihr schwante Böses.
Sie brauchte einige Sekunden, sich
zu orientieren, die Situation zu begreifen. Doch bevor sie etwas sagen konnte,
ergriff Frau Wichmann das Wort:
„Ich habe einfach alles zusammen
gekramt, was dir gehört. Sollte ich noch irgendwas vergessen haben, werden wir
das natürlich nachschicken. Es soll ja nichts verloren gehen.“
Janina verstand nicht, bis ihre
Chefin auf eine Kiste zeigte, die vor dem Schreibtisch stand. Sie erblickte
dort die persönlichen Gegenstände, die sie beim Bezug des neuen Büros
mitgebracht hatte.
„Was soll das?“
„Das sind deine Sachen. Ich habe sie
für dich zusammengepackt. Du kannst sie mitnehmen. Ich kann sie natürlich auch
wegschmeißen.“
Janina war fassungslos.
„Ich ... versteh das alles nicht“
„Die Hellste bist du nicht, was? Ich
lasse dich rauswerfen wegen ... irgendeinen Grund werde ich schon finden. Ich
bin die Tochter des Chefs, da sollte es nicht so schwer sein, einen Grund zu
finden, was meinst du?“
Zu mehr als Stammeln war Janina
nicht mehr fähig. Der Boden wurde ihr unter den Füßen weggezogen und die spöttische
Stimme, das harte Gesicht, die arrogante Haltung, die sie sah, die trafen wie
ein Schlag in den Magen, nahmen ihr die Luft.
„W-w-was?“
„Mannomann, du musst echt blöd sein.
Ich schmeiße dich raus!”
Sie rang nach Luft, spürte sich
plötzlich eingepfercht und gewürgt in ihrem Körper.
„W-wieso?“
„Deine Präsentation war sehr
erfolgreich. Respekt! Alle waren begeistert, mein Vater hat mir zum Dank einen
dicken Firmenwagen gegeben und einen Firmenparkplatz direkt am Eingang. Ist
doch toll, nicht wahr?“
Die Blonde hielt inne, lächelte
überheblich und spielte weiter mit der Schere.
Die Kälte ihrer Worte, die
Beiläufigkeit, mit der Frau Wichmann sprach, das verstörende Hantieren mit der
Schere, Janina traute ihren Augen nicht.
„Ich bin dir wirklich zu Dank verpflichtet.
Das hätte ich alleine nicht hinbekommen. Deine Arbeit war gut. Sehr gut. Sogar
so gut, dass ich von nun an ohne dich auskommen werde. Du hast mir die Zeit
verschafft, die ich brauche, mich hier zurecht zu finden, und bis deine
Vorschläge alle umgesetzt sind, habe ich selbst verstanden, wie der Laden hier
läuft. Ich brauche dich nicht mehr, du kannst gehen.“
„Aber das können Sie doch nicht
machen. Ich habe Ihnen geholfen, ich habe Ihnen Ihren Job gerettet.“
Wie konnte sie das nur vergessen?
Wie konnte sie sich so verhalten? Wie konnte sie die ersten beiden Tage
vergessen haben? Es machte alles keinen Sinn für Janina.
„Wie gesagt, ich bin dir zu Dank
verpflichtet. Aber ich habe keine Lust auf dieses Spielchen. Ich habe keine
Lust, deine Sklavin zu sein oder wie ihr perversen Sado-Maso-Typen das nennt.
Mein ganzes Leben lang war ich immer nur die Tochter des Industriellen, die um
alles betteln musste, es nie gelernt hat, sich selbst was zu erarbeiten. Man
hat es mir nie beigebracht. Ich habe immer betteln müssen und es dann bekommen,
ich habe es mir nie verdient. Ich habe nie Anerkennung für etwas bekommen, ich
bin immer hinterher gehechelt. Bis jetzt. Jetzt habe ich es zum ersten Mal
geschafft, zum ersten Mal nimmt man mich ernst. Ich habe zum ersten Mal
gezeigt, was ich kann ... gut eigentlich hast du gezeigt, was du kannst, aber
außer uns weiß das keiner. Jetzt habe ich es endlich geschafft, ich muss nicht
mehr betteln und hinterher hecheln und da kann ich so ein Büromäuschen wie dich
nicht brauchen. Ich habe mich in der Schule und in der Uni demütigen lassen,
musste anderen schöne Augen machen und mit dem Hintern wackeln. Aber die Zeiten
sind rum. Letzten Freitag habe ich mich zum letzten Mal demütigen lassen. Es
war nicht schlecht, ich gebe zu, dass ich es mehr genossen habe als mit den
Typen, mit denen ich es machen musste, aber ich habe davon die Nase voll. Jetzt
will ich der Boss sein. Ich krieche vor niemandem mehr, schon gar nicht vor
dir. Und deshalb musst du gehen!“
Janina war fassungslos. War das
alles nur vorgespielt gewesen? Das devote Verhalten ihrer Chefin, die
Unterwürfigkeit? All das, was Janina so real erschienen war, war das alles nur
Show gewesen? Sie konnte es nicht fassen. Wie hatte die Frau ihr das alles nur
vorspielen können? Die Erregung, das Devote, all das?
Fragen über Fragen schossen durch
den Kopf der Bürokauffrau und blockierten ihren Verstand. Doch sie war bereits
so eingeschüchtert, dass sie keinen klaren Gedanken fassen und lediglich zu
Flehen und Stammeln in der Lage war.
„Aber ... das können Sie doch nicht
machen!“
„Das siehst du doch! Es ist ganz
einfach. Du bist gefeuert! Und tschüss! Vielen Dank für alles! Mach die Tür
hinter dir zu, wenn du gehst!“
Für Janina brach alles zusammen. Bis
vor wenigen Minuten war sie eine Dame, eine Lady gewesen, hatte sich mächtig
gefühlt und nun? Nicht nur war sie ihrer Überlegenheit beraubt, nun sollte sie
auch noch ihren Job verlieren. Sie konnte es nicht fassen. Es war wie der Sturz
von einem güldenen Turm auf den harten Steinboden. Sie mochte diese Firma, hier
hatte sie sich etwas aufgebaut, hatte Freunde, einen Lebensinhalt. Hier fühlte
sie sich wohl, hatte Perspektiven gesehen. All das sollte nun verloren sein?
Einfach so? In der wirtschaftlichen Lage? So einfach konnte sie das nicht
hinnehmen.
„Bitte, das können Sie nicht machen!
Sie können mich nicht einfach so rauswerfen!“
„Das siehst du doch, ich bin gerade
dabei!“
„Bitte nicht!“
Janina trat einen Schritt vor, rang
mit den Tränen, faltete flehend ihre Hände. Alles, was sie sich am Wochenende
aufgebaut hatte, die Stärke, die Dominanz, all das warf sie über Bord. Der
Tonfall ihrer Chefin mochte von Spott und Häme triefen, aber für Janina war die
Situation brandernst. Sie sah ihre Existenz gefährdet.
„Bitte nicht! Ich kann Ihnen helfen.
Ich kenne die Firma besser als sonst wer, ich mag diese Firma. Ich kann Ihnen
helfen. Ich habe noch viel mehr Ideen, durch mich können Sie noch viel höher
aufsteigen. Ich werde hart arbeiten. Aber werfen Sie mich nicht raus!“
„Ich weiß nicht, das hört sich nicht
überzeugend an.“
Durch die Tränenseen konnte Janina
sehen, welchen Gefallen ihre Chefin an der Situation hatte, welchen Spaß sie an
der Situation entwickelte. Aber sie hatte keine Wahl, sie musste ihren Job
retten. Das war alles, was zählte in diesem Moment.
„Bitte, ich flehe Sie an! Werfen Sie
mich nicht raus! Ich tue alles, was Sie wollen, aber werfen Sie mich nicht
raus!“
Die Chefin hob die Augenbrauen, als
hätte sie nur auf eine derartige Äußerung gewartet. Spöttisch hielt sie inne.
„Ach, wirklich? Na, das ist ja mal
ein Angebot! Solche Angestellte findet man selten!“
„Bitte, bitte!“
„Bist du dir sicher? Du machst, was
ich will? Ich, meine, das ist ja ein großes Wort, was du da so einfach
aussprichst.“
„Alles, ich mache alles, was Sie wollen.
Bitte, werfen Sie mich nur nicht raus!“
Janina schwante Böses, sie konnte
sich denken, dass sie nun würde büßen müssen für die Unmäßigkeiten, die sie in
der vergangenen Woche gezeigt hatte.
„Ich meine, das könnte ja alles
mögliche sein, was ich von dir verlangen könnte. Bist du dir ganz sicher? Mir
fallen da eine Menge Sachen ein!“
Der Spott stach Janina ins Herz.
Jeder Vokal, jeder Konsonant schnitt in ihre Seele, tat ihr weh. Doch zu gehen,
erhobenen Hauptes ihre Sachen zu nehmen und für immer die Firma zu verlassen,
in der sie so lange gearbeitet hatte und in der sie sich so wohl fühlte, das
konnte sie nicht über sich bringen. Tief in ihrem Herzen hatte sie zudem die
Hoffnung, dass es vielleicht doch nicht so schlimm werden würde. Immerhin hatte
sie ihrer Chefin die Existenz im Unternehmen gesichert, dafür musste sie doch
dankbar sein!
Sie dachte auch an den vergangen
Freitag, konnte nicht glauben, wie Frau Wichmann sich so hatte wandeln können,
wie sie sich so einfach und mit Lust hatte unterwerfen lassen und sich nun so
kalt gebärdete. Aber sie hatte keine Wahl.
„Bitte, ich mache alles, wirklich
alles!“
Frau Wichmann schwieg, lehnte sich
wieder in ihrem Stuhl zurück und betrachtete die Schere.
„Na gut, wir versuchen das mal. Du
scheinst ja nicht ganz dumm zu sein und vielleicht kannst du mir ja noch von
Nutzen sein. Aber du wirst verstehen, dass du mir eine Menge schuldest, dass du
eine Menge gutzumachen hast. Dein Verhalten am Freitag war nicht gerade nett,
ich habe das Gefühl, dass du ein wenig deine Grenzen überschritten hast. Ich
werde dir wohl beibringen müssen, wo deine Position in dieser Firma ist. Und
wenn du die verstanden hast, dann hast du vielleicht doch noch eine Zukunft
hier.“
„Dankeschön, ich werde Sie nicht
enttäuschen!“
Es war ein Schluchzen, nicht mehr.
„Gut, dann fangen wir mal an. Ich
sehe, du hast dich heute schick gemacht, ein nettes Kostüm hast du da an. Nette
Stiefel. Hat bestimmt Zeit gekostet, sich so zu stylen, was?“
Janina wusste nicht, was sie
antworten sollte, sie hatte sich auf das Reagieren reduziert.
„Ist ja auch egal. Dein Outfit ist
jedenfalls nicht angemessen!“
Sie legte die Schere auf den
Schreibtisch, das harte Geräusch des metallenen Klackens auf der Holzplatte
ließ Janina zusammenzucken. Mit einer beiläufigen Bewegung schob die Chefin die
Schere über den Tisch. Das grollende Geräusch verhieß nichts Gutes.
„Schneid dir die Kleider vom Leib!“
„W-was?“
Frau Wichmann explodierte
unerwartet, laut und unbeherrscht:
„Bist du zurückgeblieben? Dein
ständiges ‚Was’ nervt mich langsam! Du schneidest dir jetzt die Kleider vom
Leib, und zwar alle und alles, bis du nichts mehr an hast! Hast du mich
verstanden, und wenn du noch einmal ‚was’ sagst, dann kannst du deine Sachen
packen! Verstanden?“
„J-ja!“
Janina zuckte zusammen, sie sank zu
einem kleinen Häufchen Elend zusammen, all ihre Stärke hatte sich in Rauch
aufgelöst. Die Tränen verschleierten ihre Sicht, ihre Schritte waren ein
Stolpern, unsicher griff sie nach der schweren Schere, spürte die Kälte des
Metalls.
„Mach schon!“, wurde sie angetrieben
von der Frau im Bürosessel.
Janina wusste nicht, wo sie beginnen
sollte. Ihr schönstes Kostüm war das, es war teuer gewesen. Die sollte sie hier
zerschneiden? Schlimmer aber war die Korsage! Janina wollte nicht, dass Frau
Wichmann ihr teuerstes Stück sah, sie hatte die Hoffnung, dass ihre Chefin sie
vielleicht aufhielt, dass sie vielleicht „Stopp“ sagte oder ein anderes
unwahrscheinliches Wunder geschehe. So begann sie mit dem Rock, öffnete die
Schere, hörte das Aneinanderreiben des Stahls, steckte eine Spitze der Schere
unter den Bund und drückte den Griff zusammen. Die Schere war erstaunlich
scharf und schnitt ohne Probleme durch den Bund. Das Reißen der Fasern
verursachte ein bedrohliches Flüstern. Sie schnitt tiefer, merkte, wie der
Stoff um ihre Hüften sich lockerte, wie das Kleidungsstück im Begriff war, von
ihrem Körper zu rutschen, sie zu entblößen. Janina öffnete die Schere und
schnitt weiter und weiter. Schließlich glitt der Stoff von ihren Hüften, sie
spürte auf ihren Schenkeln die Kühle Raumluft. Die Schamesröte schoss ihr ins
Gesicht. Nie hatte sie sich zuvor so erniedrigt gefühlt.
Die Tränenseen in ihren Augen waren
zu tief, als dass sie das Gesicht ihrer Chefin noch hätte deuten können. Sie
vermutete ein lüsternes Lächeln, pausierte für einen Augenblick, hoffte auf den
erlösenden Befehl, aufhören, das erniedrigende Prozedere abbrechen zu dürfen.
Er kam nicht. Um sie nicht unnötig zu reizen, richtete sie sich auf, atmete
einmal zitternd ein und setzte die Schere an ihrem Dekollete an. Als sie die
Schere schloss und ausatmete, rann eine Träne über ihre Wange, die Klingen
schnurrten durch den zerreißenden Stoff und in ihrer unsicheren Bewegung
zerschnitt sie einen Knopf, der durch das Zimmer flog und klappernd in einer entfernten
Ecke landete. Das leise Geräusch klang durch den gesamten Raum.
„Halt!“, wurde sie mitten im
Schneiden jäh gestoppt. „Was ist das denn, was sehe ich denn da?“
Janinas Herz sank noch tiefer. Hatte
ihre Demütigung denn gar kein Ende?
„Komm her, ich will das genauer
sehen!“
Janina schniefte und trat unsicher
hinter den Schreibtisch.
„Meine Güte, was sehe ich da? Du
hast ja keine Kosten und Mühen gescheut! Wie putzig!“
Die Chefin stand auf, trat an Janina
heran und riss die letzten Zentimeter der Bluse auseinander. Der Stoff
kreischte schmerzvoll in Janinas Ohren. Dann fühlte sie die Hände der Chefin
durch die Korsage. Sie prüften das Leder und hinterließen ein eigentümliches
Gefühl.
„Du bist ja eine kleine Domina!
Machst du so was öfter? Ich bin beeindruckt!“
Der Bürokauffrau wurde die Schere
aus der Hand genommen, und sie musste sich herum drehen. Der kalte Stahl wurde
an ihrem Nacken angesetzt und schnitt durch den Kragen ihrer Kostümjacke und
des Hemdes. Wenige Augenblicke später wurde mit einem kraftvollen Ruck der
Stoff entzwei gerissen. Das Kreischen des Stoffes war so laut und der Ruck so
heftig, dass Janina fast das Gleichgewicht verlor. Als die Fetzen von ihren
Schultern glitten, die Büroluft sie frösteln ließ, da überkam sie ein
neuerlicher Schauer und die Tränen rannen stärker ihre Wangen hinunter,
ruinierten das sorgfältig aufgelegte Make-up. Aber weder der verlaufende
Mascara, noch ihre verquollenen Augen beschäftigten sie.
„Aber den Anblick, den will ich so
richtig genießen! Komm, runter mit den restlichen Fetzen!“
Frau Wichmann nahm das Heft des
Handelns nun vollkommen in die Hand und schnitt mit einigen kraftvollen
Bewegungen in das teure schwarze Leder der Stiefel, bis hinunter an die Sohlen.
Der Gedanke an die teuren Stiefel,
das viele Geld, das sie gekostet hatten, war schrecklich. Schlimmer noch als
das Geld war das Symbol dieser Tat, wie ihre Träume, ihre Hoffnungen mit
wenigen Schnitten zerrissen wurden. Treffender hätte Frau Wichmann sie nicht
demütigen können.
Schließlich mussten auch ihre Nylons
noch dran glauben, doch das nahm sie nur noch am Rande zur Kenntnis.
Da stand sie nun im Lederslip und
der Korsage, die sie tags zuvor noch zu einer Herrin gemacht hatte. Nun wirkte
es nur noch lächerlich, nun war es das erniedrigende Outfit einer Sklavin. Nun
war die Korsage nicht mehr haltgebend, sondern einzwängend. Bei jedem Atemzug
spürte sie, wie das Leder sie einpferchte, wie es sie einschränkte einer Fessel
gleich.
Schlimmer war noch für sie, wie sie
sich begutachten lassen musste von ihrer Chefin, die wie eine Raubkatze um sie
herumschlich, Janina musterte, mit beleidigenden Kommentaren belegte, sie
anfasste, prüfend über ihren Po streichelte, um ihr im nächsten Augenblick
einen lauten, stechenden Klaps zu geben. Sie spürte, wie die Finger ihre Brüste
ertasteten, lieblos wie bei einer Fleischbeschau. Nie zuvor war sie so
erniedrigt worden, und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte. Sie musste es
über sich ergehen lassen, wollte sie ihren Job retten. Doch mittlerweile hatte sie
dies vollkommen vergessen. Sie ließ sich nur noch treiben durch die dunklen
Windungen ihrer Seele, im kalten brackigen Wasser, einer Strömung, der sie sich
nicht widersetzen konnte.
„Du bist ja ein heißer Feger in
deiner Kostümierung! Ich glaube, wenn ich so rumlaufen würde, dann käme ich
auch auf solch abstruse Ideen, wie meine Chefin erpressen zu wollen. Aber ich
glaube, wir müssen dir die Flausen austreiben.“
Die Kälte der Schere zwischen ihren
Schulterblättern trieb eine Gänsehaut ihren Rücken hinunter. Und dann schnitt
die Chefin wirklich die teure Korsage kaputt. Es war offensichtlich nicht
einfach, Frau Wichmann hatte schwer zu kämpfen, doch Janina spürte, wie das
Leder nachgab, wie die Schnürung zerschnitten wurde und ihr Oberkörper aus der
Fesselung befreit wurde.
Die 250€ gingen Janina durch den
Kopf, die sie das wunderschöne Teil gekostet hatte. Ein letztes Mal wurde die
Kostbarkeit dieses Stücks deutlich, als es dumpf auf dem Teppich aufschlug.
Nun war Janinas Oberkörper entblößt.
Ihr Bauch, ihre Brüste waren frei sichtbar, nur der dünne Lederslip verdeckte
noch ihre Scham.
„So, du kleines Luder, jetzt bleibt
nur noch der Slip, dann trägst du genau das, was dir zusteht!“
Verstört wie ein kleines Schulmädchen ließ sie sich von ihrer Chefin dirigieren, die sich wieder in ihrem Bürostuhl niedergelassen hatte.
„Dann wollen wir dich doch mal
ansehen!“
Sie zog Janina zu sich und ließ ihre
Finger über deren Schenkel fahren, über den Bauch, den String entlang und über
die Hüften. Zunächst waren Janina die Berührungen zuwider, jagten ihr eine
Gänsehaut ein, verängstigten sie. Was sollte sie davon halten?
Doch die Bewegungen waren plötzlich
anders, zart, vorsichtig, behutsam, dass sich das Gefühl bald wandelte. Gegen
ihren Willen musste sie sich eingestehen, dass die Berührungen sie erregten.
Sie musste wackelige Knie zur Kenntnis nehmen und eine pochende Wärme in ihrem
Schoß. Diese Gefühle irritierten sie, mehr noch versuchte sie aber, sie zu
kaschieren, wollte nicht, dass die blonde Frau erfuhr, dass Janina durchaus
Erregung empfand. Sie durfte keine Zustimmung signalisieren, sonst würde ihre
Chefin nur noch forscher werden, die Demütigungen nur noch weiter treiben.
Als Janina in der vergangenen Woche
den Stein losgetreten hatte, da hatte sie nur ein Spiel im Sinn gehabt, das ihr
und sicherlich auch ihrer Chefin Freude und Genugtuung bereiten sollte. Sie
wusste aber nicht, ob die Blonde ähnliche Absichten hatte. Diese Wandlung von
der willigen Devoten zur unbarmherzigen Dominanten schüchterte sie ein. Sie
traute ihr nicht, nicht ihren Absichten, nicht ihren Handlungen. Die Chefin
konnte alles mit ihr machen. Sie konnte sie rauswerfen oder Dinge anhängen, sie
konnte sie vor der gesamten Belegschaft demütigen und erniedrigen. Es gab keine
Grenzen. Janina durfte sie einfach nicht zu mehr animieren, dadurch dass sie
ihre Erregung und Zustimmung ausdrückte.
Von Frau Wichmann musste sie alles
erwarten. Die war offenbar wild entschlossen, ihren Weg in der Firma ihres
Vaters zu machen, vielleicht sogar dafür über Leichen zu gehen.
Sie fühlte sich an ihren Traum des
vergangenen Wochenendes erinnert, in dem sie ihrer Chefin die Kleider vom Leib
gerissen hatte. All dies hatte sich gewandelt, nunmehr waren ihr die Kleider
vom Leib geschnitten worden und sie wurde erniedrigt. Sie war auf ein Rad der
Fortuna gespannt, das sich einmal in ihrem Sinne drehte, dann aber auch
unbarmherzig ihr Schicksal in die Tiefe stürzte.
All das schoss ihr in wenigen
Sekunden durch den Kopf, während die Finger sie immer noch streichelten, mit
ihrer Zartheit quälten. Doch je mehr sie ihre Lage reflektierte, je mehr sie
sich ihrer Position und Machtlosigkeit bewusst wurde, je größer der Kloß in
ihrem Hals wuchs, desto mehr zitterten ihre Knie, desto stärker empfand sie die
unsichtbaren Fesselungen, desto mehr durchzogen sie die warmen Schauer. Sollte
sie wirklich Gefallen an dieser Situation finden? Sollte sie wirklich darin
eine verborgene Wahrheit spüren? Sie wollte es nicht wahrhaben, nie zuvor hatte
sie derartige Phantasien verfolgt. Als Janina aus ihren Gedanken zurück kehrte,
stellte sie fest, dass ihr Atem schwerer ging. Sie suchte sich zu beherrschen,
es zu verbergen, aber da war es schon zu spät.
„Du kleines Luder findest Spaß
daran!“
Es war dieser Satz, der sie
vielleicht noch mehr demütigte, sicher aber erregte, als all die anderen
Erniedrigungen, die sie zuvor hatte ertragen müssen. Ihre Chefin hatte eine
Erfahrung aus ihr herausgekitzelt, die ihr selbst zuvor unbekannt gewesen war.
Diese Macht, die sich nunmehr auch auf die Erkenntnis erstreckte, erregte sie
noch mehr. Sie musste hinnehmen, wie die Blonde mit ihr spielte, sie musste
sich ihr ausliefern, sie musste erdulden, sie musste ihr Schicksal in das der
anderen legen und sie musste auf Milde und Gnade hoffen, sie vielleicht erbeten,
erbetteln.
Plötzlich fühlte sie den kalten
Stahl der Schere auf ihren Schenkeln.
„Wenn du so scharf bist, dann kannst
du es wohl nicht erwarten, bis ich dir auch noch den albernen Slip
wegschneide!“
Janina fühlte sich von
entschlossenen Händen zu der Blonden hingezogen. Längst hatte sie ihre Augen
geschlossen und nahm die Umwelt nur noch über die Berührungen ihrer Haut wahr.
Als das Aneinanderschleifen der Klingen durch ihre Ohren klang, da zog sich
eine Gänsehaut über ihren Rücken.
Frau Wichmann setzte die schwere,
abgerundete Schere an und schnitt in das schwarze Leder, doch der Schnitt ging
nicht durch die dünnen Bündchen, er lief vielmehr senkrecht über ihrer Scham
hinab. Erneut spürte Janina, wie Material sich von ihren Hüften löste, wie die Spannung
nachließ, der Bund über ihre Haut zu rutschen begann. Langsam wurde die Schere
mit dem bekannten Schleifgeräusch erneut geöffnet und ein weiteres Mal wurde in
das Leder geschnitten. Das kalte Metall und das ebensolche Geräusch lösten noch
etwas anderes aus. Sie merkte mit einem Mal, wie sie dem endgültigen Abgleiten
des Stoffes entgegenfieberte, wie sie wollte, dass der Slip fiel, sie sich vor
ihrer Chefin vollkommen entblößte, wie ihr auch der letzte Rest Schutz und
Würde genommen würde. Sie wollte sich
hingeben.
Ein weiterer Schnitt und Janina
fühlte, das schwere Metall auf ihrem Schamhügel, ja es tauchte zwischen ihre
Schenkel in die geschwollene Vagina.
Es bedurfte nur noch weniger
Schnitte, dann würde der Stoff fallen. Nichts anderes galt. Ihr Leib zitterte,
ihre Knie zitterten, längst war es ein Zittern der Lust.
Doch ihre Chefin tat ihr den
Gefallen nicht. Sie hielt inne, zog die Schere zurück. Janina seufzte gequält.
„Du bist ja wirklich ein ganz geiles
Luder! Schämst du dich nicht, hier so rumzujabsen? Meine Güte, reiß dich doch
zusammen! Die Schere ist schon ganz nass von deinem Schleim! Das ist ja
widerlich, wie wenig Selbstkontrolle du hast!“
Die Schere wurde auf ihren
entblößten Brüsten abgewischt und die kondensierende Feuchtigkeit kühlte ihren
erhitzen Körper ein wenig.
Dann spürte Janina, wie die Schere
erneut angesetzt wurde an der Stelle, an der sie abgesetzt worden war, und ein
weiteres Mal riss ein Schnitt in das Material. Doch wieder hielt die Schere
inne und Frau Wichmann spielte mit der geschlossen Schere, ließ sie vorsichtig
in Janinas Vagina gleiten, rieb an der hervorstehenden, pulsierenden Klitoris,
wurde empfangen von den erregten Säften Janinas.
Diese hatte längst damit
abgeschlossen, sich zurückhalten zu wollen, die Kontrolle über die Situation
behalten zu wollen. Sie hatte sich längst an der Lehne des Stuhles abgestützt,
um dem Zittern ihrer weichen Knie entgegenzuwirken.
Sie wurde von der Frau, die sie zu
unterwerfen beabsichtigt hatte, nunmehr selbst unterworfen, mit einer Schere
penetriert, und das schlimmste daran war, dass sie es genoss, dass sie sich
hingeben wollte und konnte. Sie ließ ihren Widerstand, ihre Revolte und Würde
fallen und gab sich hin.
Als ihr Stöhnen lauter wurde, legte
Frau Wichmann selbst Hand an, befingerte sie, massierte sie, trieb sie zum
Höhepunkt hin, um kurz davor inne zu halten, die Spannung zu verringern aber
die Erregung aufrecht zu erhalten. Die Finger quälten Janina an den Rand eines
Orgasmus, gewährten ihn jedoch nicht. Janina streckte ihren Unterleib der Hand
entgegen, die die Kontrolle über sie erlangt hatte, doch diese war nicht so
einfach gewillt, einzulenken, ihr Befriedigung zu verschaffen.
„Wenn du deinen Orgasmus willst,
dann bettele! Dann sag mir, wer hier die Befehle gibt und wer die wahre Herrin
ist!“
Doch Janinas Widerstand war längst
gebrochen. Es bedurfte keiner Anstrengung mehr. Zu diesem Zeitpunkt hätte sie
alles getan oder gesagt, um an ihr Ziel zu gelangen.
So winselte und bettelte sie,
unterwarf sich mit Worten, flehte um ihren Orgasmus, wie sie noch nie um etwas
gefleht hatte, und genau dies erregte sie nur noch mehr.
„Bitte, bitte lassen Sie mich
kommen, ich flehe Sie an. ... Ich tue alles, was Sie wollen, aber bitte,
schenken Sie mir den Orgasmus! ... Sie sind meine Herrin, ich tue, alles, was
Sie befehlen, aber bitte seien Sie gnädig mit mir!“
Als dann endlich die erlösenden
Worte kamen:
„Ich erhöre dich und gewähre dir
deinen Höhepunkt!“, da waren es nicht die zielstrebigen Finger, die sie über
die Klippen stürzte, da waren es die Worte allein, die Janina zu einem
erschütternden Höhepunkt peitschten. Janina stöhnte nicht mehr, es waren längst
verzweifelte Schreie, die sie ausstieß. So laut und durchdringend, dass ihre
Chefin sich genötigt sah, ihr den Mund zuzuhalten, die Schreie zu unterdrücken,
zu dämpfen. Und Janina kam, wie sie noch nie zuvor gekommen war, sank auf den
Boden, zu Füßen ihrer Chefin und nunmehr auch Herrin.
Janina wusste nicht, wie lange sie
weggetreten war. Vielleicht waren es nur Augenblicke, es könnten aber auch
Minuten gewesen sein, in denen sie zu keinem Gedanken fähig war. Als sie wieder
zu sich kam, da hockte sie vor dem Bürosessel ihrer Chefin, nackt, erschöpft,
leer und vollkommen aufgewühlt. Der Lederslip lag längst in Fetzen auf dem
Boden. Kein einziges Kleidungsstück bedeckte mehr ihren Leib.
„Da bist du ja wieder! Meine Güte,
du gibst ja wirklich alles. So was habe ich auch noch nicht erlebt, wie du hier
das Büro zusammen gebrüllt hast!“
Janina senkte beschämt den Kopf. Mit
dem Abkühlen ihres Körpers kam auch ihr Schamgefühl zurück, und sie schlug die
Augen nieder. Sie hatte noch nie einen dergleichen intensiven Höhepunkt erlebt
und noch nie hatte ihr jemand eröffnet, dass sie sich dabei so laut gebärdete.
„Immerhin haben wir jetzt ein für
alle Mal geklärt, wer hier das Sagen hat! Deine kleine Show letzte Woche wird
nie wieder vorkommen. Ich bin deine Herrin, und du bist mir ausgeliefert und
tust, was ich sage und was ich will, wenn du deinen Job hier behalten willst!
Hast du das verstanden?“
Janina musste schlucken. Sie hatte
keine Wahl, wusste, dass jeder Widerstand zwecklos war, dass sie nur eines
sagen konnte:
„Ja, ich habe verstanden!“
„Sehr schön! Dann wäre das ja
geklärt. Zunächst mal sollten wir dir was anzuziehen geben. Deine Kleider sind
ja alle nur noch Fetzen!“
Frau Wichmann öffnete eine Schublade
in ihrem Schreibtisch und kramte darin.
„Bastele dir doch was, bis wir was
Passenderes finden! Ich glaube, ich muss dir mal den Umgang mit Büromaterial
erklären. Wie wäre es mit einem lustigen kleinen Slip und BH aus Büroklammern?
Du ist doch bestimmt klug genug, dir zu überlegen, wie so was aussehen könnte,
nicht wahr?“
Mit diesen Worten warf sie Janina
eine faustvoll Büroklammern vor die Füße und ließ ein paar Zettel eines Notizblocks
folgen.
Janina begab sich auf die Knie,
sammelte die Klammern ein und fühlte sich ganz klein, hier nackt und gedemütigt
auf dem kalten Boden kriechen zu müssen. Sie erinnerte sich daran, wie vor
Tagen noch sie ihrer Chefin diese Prozedur hatte angedeihen lassen. Sie
erinnerte sich daran, dass ihre Chefin an dieser Behandlung durchaus
Befriedigung empfunden hatte. All das war vergangen. Nun hatte sie den Platz
der Sklavin eingenommen und es gab keine Hoffnung.
Dann verband sie die Klammern zu einer
langen Kette, legte sie sich um die Hüften, verband sie, umwickelte sie mit den
Zetteln, machte eine weitere Kette, kleidete sie mit weiteren Zetteln aus,
verband einige der kleinen quadratischen Papierstücke mit Klammern zu einem
größeren Feld zusammen und befestigte sie um die Hüften herum, sodass sie
schließlich ein kleines Röckchen trug, das ihre Scham allerdings nur sehr, sehr
spärlich bedeckte.
Derweil wurde sie von ihrer Chefin
ignoriert, die an ihrem Computer arbeitete. Erst als Janina ihr Werk verrichtet
hatte, auch einen provisorischen BH gebastelt hatte, der sie zwickte und
piekte, aber ihre Brüste nicht wirklich bedeckte, da erbarmte sich ihre Chefin
eines Blicks, nachdem sie Janina minutenlang hatte warten lassen.
„Das hast du aber fein gemacht! Da
siehst du mal, wozu Büroklammern alles gut sein können!“
Der Spott troff aus den Worten.
„So, und jetzt mach dich an deine
Arbeit! Hier ist eine Liste mit den Dingen, die nach deinen so nett
ausgearbeiteten Reformvorschlägen noch abzuarbeiten sind!“
Damit warf sie Janina ein Papier vor
die Füße. Die Bürokauffrau bückte sich schnell, nahm das Papier und war froh,
sich in ihr Vorzimmer zurückziehen zu dürfen, wo sie in ihrer demütigender
Montur ihrer Arbeit nachging und hoffte, dass niemand ihre Chefin in deren Büro
besuchen wollte.
Den ganzen Tag über blieb Janina im
Büro. So konnte sie sich nicht zeigen. Sie fühlte sich wie eine Gefangene. Als
ihre Chefin zum Mittag ging, blieb sie allein zurück, versuchte praktisch
nackt, nur mit den albernen Zetteln und Büroklammern bekleidet ihre Arbeit zu
erledigen, fühlte dabei ständig die spitzen Büroklammern, die sich in ihren Po
drückten, sodass sie immer wieder auf ihrem Stuhl hin und her rutschte, was nur
noch mehr Stiche zur Folge hatte. Doch diese kleinen Schmerzen brachten noch
mehr, eine Wärme, die Janina nicht wahr haben wollte, die sie zu leugnen
suchte, die sie beschämte, der sie sich aber nicht entziehen konnte. Gefangen
hier in dem kalten Büro, unbekleidet, von ihrer Chefin so unwillkürlich in den
Dreck gestoßen. Sie war hilflos Frau Wichmann ausgeliefert. Es war nicht allein
die Kühle des Büros, die ihre Brustwarzen hatte hart werden und aufrichten
lassen und die für die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen, die Wärme in ihrem
Leib gesorgt hatten.
Trotz des Höhepunktes, den sie
genossen hatte, der so intensiv gewesen war wie noch keiner zuvor, konnte sie
sich nicht mit dem Arrangement zufrieden geben. Wie sie jetzt war, war sie am
Morgen nicht in das Büro gekommen und sie wusste nicht, ob sie sich in dieser
Rolle als Nichts wirklich zufrieden geben konnte. Ihr gingen die Ansprüche
durch den Kopf, die sie ursprünglich dazu gebracht hatten, sich gegen ihre
Chefin aufzulehnen. Ihr Wissen, ihre Kompetenz, ihr Verständnis von der Firma
und ihre Intelligenz standen in harschem Kontrast zu der demütigenden Gestalt,
die sie jetzt ablieferte.
Doch gerade als sie versuchte, sich
wieder aufzubauen, sich wieder ihrer Selbstachtung bewusst zu werden, da kehrte
Frau Wichmann von der Mittagspause zurück und zwang Janina dazu, um eine
Apfelsine und ein Brötchen zu betteln, die diese ihr mitgebracht hatte.
„Schließlich willst du in deiner
Montur doch nicht in die Kantine gehen, oder?“, waren ihre Worte gewesen.
So arbeitete Janina den ganzen Tag
die Liste ab, suchte Akten heraus und stellte Zahlen zusammen, brachte ihrer
Chefin Kaffee, musste vor ihr posieren, musste sich zwischen ihren Schenkeln
berühren lassen, Kommentare über ihre Figur ertragen und nie versiegenden Spott
ertragen.
Es war schon spät am Abend, als Frau
Wichmann ihren PC ausschaltete und in das Vorzimmer kam.
Die Frage, wie Janina wohl ohne
Kleider nach Hause kommen sollte, hatte sie schon den ganzen Tag beschäftigt.
All ihre Kleidungsstücke waren zerschnitten, sie hatte nichts anzuziehen.
Janina musste vor ihrer Chefin knien, deren Füße küssen, betteln und flehen, um
eine alte, durchlöcherte Sporthose und ein verschwitztes Sweatshirt Frau
Wichmanns zu erhalten, das unangenehm roch. Und sie musste die beiden
Kleidungsstücke über die gebastelte Unterwäsche anziehen.
„So, du kleines Miststück. Das sind
schon mehr Kleidungsstücke als du verdienst! Morgen wirst du dich für meine
großzügige Gabe dankbar erweisen müssen. Von nun an werden sich einige Dinge
ändern, und wehe, du gehorchst nicht! So, du darfst gehen! Morgen werde ich mit
deiner Erziehung beginnen, du kleines Luder!“
Ein letztes Mal musste sie sich auf
die Knie begeben und ihrer Chefin die Füße küssen. Dabei spürte sie wieder die
stechenden Klammern auf ihren Hüften, zwischen ihren Schenkeln. Dann zog ihre
Chefin sie zu sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss, umarmte sie,
drückte sie an sich, dass die Klammern sich nur noch tiefer in Janinas Hüften
bohrten. Doch der Schmerz und die Küsse verfehlten ihr Ziel nicht. Schnell
wurde Janina wieder heiß in ihrem Schoß und sie gab sich dem Kuss hin und
drückte ihre Körper der Hand entgegen, die sie erneut streichelte, ihre Scheide
durch den Stoff der Trainingshose massierte. Und sie spürte die Feuchtigkeit,
die sich zwischen ihren Beinen sammelte. Sie spürte das Pochen, sie spürte ihre
Hilflosigkeit und das Gefühl des sich Fallenlassens. Sie schmiegte sich nur
noch fester an den Körper ihrer Chefin und genoss den Kuss, die Finger und das
Stechen der Klammern und bereitete sich auf einen weiteren Höhepunkt vor, ließ
es geschehen. Doch kurz bevor sie so weit war, bevor sie über die Klippen fiel,
da hielt ihre Chefin inne. Stoppte. Stieß sie von sich weg.
Frustriert stöhnte Janina, konnte es
nicht fassen, wollte gerade um Erlösung betteln, als ihre Chefin ansetzte.
„Jetzt sieh dich mal an, du kleines
Luder! Ganz feucht! Es ist ja widerlich, wie wenig Kontrolle du über dich
hast!“
Da war wieder der Hohn, triefend und
gemein.
Zunächst verstand Janina nicht, bis
Frau Wichmann zu ihrem Schritt nickte.
Mit Schrecken musste Janina
erkennen, dass deutlich sichtbar ein feuchter Fleck zwischen ihren Schenkeln
prangte. Ihre Feuchtigkeit hatte den Stoff durchdrungen, hatte ihn gefärbt,
verdunkelt.
„Du bist wirklich ein kleines
Miststück! Und jetzt verschwinde, damit jeder sehen kann, wie geil du bist und
wie wenig du dich unter Kontrolle hast!“
Schnellen Schrittes verließ Janina
nervös und ängstlich die Firma, hoffte, dass niemand sie sehen möge, hielt die
Hände betont beiläufig vor ihrem Schritt, versuchte es unauffällig zu machen,
wirkte aber umso verkrampfter. Sie hastete an dem Pförtner vorbei, den sie am
Morgen noch so stolz passiert hatte. Ihre Zeit als Herrin war eine kurze
gewesen. Nunmehr ging sie als wieder eine andere Person durch die Vorhalle am Pförtner
vorbei. Der hob die Hand zum Gruß, doch sie hielt die Hände verschränkt, nickte
ihm nur zu und beeilte sich dann, aus seinem Blickfeld zu kommen, ohne zu große
Aufmerksamkeit zu erregen. Als sie die Firma verließ, da lief sie gebückt und
klein an ihm und seinen fragenden Blicken vorbei.
Und eine Träne rann ihr Wange hinab.
Ich hoffe, es hat euch gefallen, wie
die Geschichte sich entwickelt hat, und ihr sagt mir, wie ihr die Fortsetzung
findet!
Danke auch für die Kommentare für
den ersten Teil! Die haben mich ermutigt, weiter zu schreiben!